Guten Abend!
Ich sehe, dass der Mord an Frau K.S. derzeit in den Fokus rückt. Vor genau 7 Jahren wurde die Psychologin von einem Unbekannten im Spandauer Forst ermordet. Seitdem stellen sich auch mir die Fragen,
-warum an einem Samstagmorgen vor 9 Uhr morgens?
- warum so ein junger Täter? (15-höchstens 25 Jahre)?
- warum diese weiße Bekleidung?
- welches Motiv, da Zufallsopfer?
Dieser Artikel ist noch einmal interessant, zu lesen:
https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article123215795/Das-Raetsel-um-die-erstochene-Frau-im-Spandauer-Forst.htmlwunderland schrieb:Der Täter wird schon irgendwo in der Umgebung wohnen, aber vielleicht lassen sich auch die Beweise nicht erhärten.
Ich gehe auch davon aus.
wunderland schrieb:Ich kenne die Umgebung dort auch, wusste aber nicht, dass das Johannesstift Gelände auch einen "Hinterausgang" hat. Dachte, es gäbe nur vorne den Eingang. Der Täter muss also über ein gewisses "Insiderwissen" verfügen. Vielleicht wohnt er in der Nähe oder hat auf dem Gelände mal gearbeit oder war dort auf einem Straßenfest.
Könnte der Täter deshalb über den Johannesstift gefahren sein, zum Hinterausgang, um zB. zum
DRK in Spandau zu fahren? Er hätte mit dem Fahrrad 15 min. gebraucht! D.h. er hätte dort spätestens um 9:15 Uhr seinen Dienst anterten können, hätte dieser junge Mann irgendeinen Bezug zu sozialen Einrichtungen?
https://www.google.de/maps/dir/DRK+Berlin-Spandau+e.V.,+Galenstra%C3%9Fe+29,+13597+Berlin/Johannesstift+(Berlin),+Berlin/@52.5477318,13.1764093,14z/data=!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x47a850d6445c94a5:0x4d94a4e74b3fc74c!2m2!1d13.19637!2d52.53822!1m5!1m1!1s0x47a856077af5fb27:0x6788a0d81c28599e!2m2!1d13.192624!2d52.566715!3e1Unter dem weißen Oberteil meine ich ein dunkles T-Shirt o.ä. zu sehen. Hatte sich der mutmaßliche Mörder der K.S. zwischenzeitlich umgezogen u. das Messer mit entsorgt? z.B. könnte der Täter die Bekleidung u. das Tatmesser auf dem Weg verbuddelt haben? Oder wohnte er in der Nähe u. zog sich um?
Kirsten Sahling und ihr Mörder standen offenbar in keinerlei Beziehung zueinander.
Kirsten Sahling arbeitete an der Charité, auf dem Campus Benjamin Franklin. Als Psychologin in der Krebsabteilung.
Gab es vll. aber doch einen Zusammenhang?
Probleme mit Job, Kollegen oder Arbeitgeber gab es nicht.
...aber mit Patienten?
Welches Risiko nahm der junge Täter auf sich, der trotz des Waldes von mehreren Zeugen gesichtet wurde?
Sehr jung sei der Mann mit dem Messer gewesen, sagt Kirsten Sahling zu der fremden Frau, die über ihr kniet und ihre Hand hält. Jung, mit weißer Kleidung und hellem, kurzen Haar. Sie habe ihn nicht gekannt.
Könnte Frau S. einem (schwierigen) Patienten mal erzählt haben, dass sie jeden Samstagmorgen im Spandauer Forst Joggen würde? Könnte der Täter Rache an einem möglicherweise verstorbenen Patienten geübt haben? Könnte der junge Täter nach ihr gesucht haben? Hatte der junge Täter Frau S. evt. in der Charite als Patient, Gast o. gar Auszubildender kennen gelernt?
Wo ließ er das vermutlich rote Fahrrad?
"Die Aussagen der Zeugen über den Täter stimmen überein", sagt Norma Neufindt. "Sogar in ungewöhnlichen Details." An der weißen Kleidung gibt es demnach keinen Zweifel. Auch haben mehrere Zeugen offenbar gesagt, der junge Mann sei attraktiv gewesen oder habe nett ausgesehen.
"Der Mann fährt ohne zu schauen zügig auf das Gelände des Johannesstifts", sagt Norma Neufindt. "Das spricht eindeutig dafür, dass er Ortskenntnisse hat." Der Mann kannte sich aus und war weiß gekleidet. Das Johannesstift rückte also sofort in den Fokus der Ermittlungen.
Schule, Schrebergärten, Wohngebiete werden kontrolliert
Zeitgleich werden die Zeugen vernommen. Verwandte, Freunde und Kollegen des Opfers. Ihr Ehemann. Das gesamte Umfeld von Kirsten Sahling wird nach Auffälligkeiten und einem möglichen Motiv abgeklopft. Die Tat wird rekonstruiert. Taucher suchen in den Tümpeln des Forstes, Hundertschaften auf dem Waldboden die Tatwaffe. Polizeihunde versuchen, die Fährte des Radfahrers aufzunehmen. 5000 Euro Belohnung für zielführende Hinweise werden ausgesetzt.
Das Johannesstift, seine rund 100 Mitarbeiter, die Bewohner und Patienten, sogar deren Besucher werden überprüft. Arbeitete der Weißgekleidete hier? War er wegen psychischer Probleme bei der Jugendhilfe in Behandlung? Besuchte er regelmäßig seine Oma im Altenheim? Auch andere Einrichtungen Spandaus, bei denen ein junger Mann in auffälliger Kleidung gearbeitet oder in Behandlung gewesen sein könnte, werden kontrolliert. Ebenso eine nahe gelegene Schule, Schrebergärten, Wohngebiete. Alle Männer einer bestimmten Altersstufe, die vor oder zum Tatzeitpunkt im Postleitzahlenbereich Spandauer Forst gemeldet waren.
Noch immer gehen Hinweise ein
Gut 3000 Personen haben die Ermittler in den vergangenen viereinhalb Jahren überprüft. Noch immer gehen Hinweise ein. Rund um den Jahrestag im Sommer seien es stets ein paar mehr als sonst, erzählen die Kommissare.
Ob die Polizei an der richtigen Stelle gesucht hat, kann sie natürlich nicht wissen. "Vielleicht lebte er damals schon in einer anderen Stadt", sagt Norma Neufindt. "Vielleicht auch nur in einem anderen Bezirk. Vielleicht kannte er den Spandauer Forst nur von Besuchen dort gut." Es sei das Naheliegende, dem zuerst nachgegangen werden müsse, sagt Neufindt. Den wenigen Anknüpfungspunkten. "Wir gehen systematisch vor und können deshalb bestimmte Dinge ausschließen. Wenn wir von Ortskenntnis ausgehen, konzentrieren wir uns natürlich auf das Umfeld des Tatorts."
"Vielleicht hat sich der Täter doch jemandem anvertraut", sagt Scherhant. "Vielleicht hat er auch nur Andeutungen gemacht oder geprahlt, und man hat dem keine Bedeutung beigemessen. Wir hoffen sehr, dass sich in diesem Fall nun doch ein Zeuge ein Herz fasst und uns davon erzählt." Vielleicht hätten sich Zeugen bisher nicht getraut oder wollten niemanden anschwärzen. Vielleicht erscheine es auch zu banal, was man der Polizei zu sagen hat. "Auch vermeintlich Banales kann uns helfen", sagt der Chefermittler.
Ein Gedenkstein im Wald für Kirsten Sahling
Über die Tat selbst wollen die Polizisten wenig sagen. Nicht, wie viele Stiche Kirsten Sahling töteten. Nicht, ob ihr Mörder frontal auf sie zugestürzt sein muss oder sie von hinten angriff. Das gehört zur Ermittlungstaktik. "Wir verraten natürlich nicht alles, was wir wissen", sagt Thomas Scherhant. Sollten sie noch einmal einen Tatverdächtigen festnehmen und verhören können, ist es wichtig zu kontrollieren, was er aus der Zeitung wissen kann und was nicht.
Der Gedenkstein, den Kirsten Sahlings Mann im Wald aufstellen ließ, ein grob behauener Findling, hat Moos angesetzt. Er fällt im Wald zwischen Laub und Baumstämmen kaum mehr auf. Auf der Messingplatte steht wenig geschrieben. Ihr Name, Geburtsjahr, Todesjahr. Kein Absender, keine Erwähnung der Tat. Ein Kreuz, daneben die Worte: "Wer kann dich, Herr, verstehen".
Könnte der junge Täter nach der Tat seine Berufsausbildung abgebrochen haben? Könnte der Täter der Sohn einer alleinerziehenden Mutter, vielleicht sogar sehr viel älteren Mutter sein? Könnte der Täter vielleicht eine kranke Mutter haben?
Der Täter ein Radfahrer, sehr jung, nettes bis gutaussehendes gepflegtes Erscheinungsbild, kannte sich in der Gegend (sehr gut) aus... Was war sein Motiv? Töten aus Langeweile vielleicht? aus Frust? aus Hass? aus persönlichen Gründen`? oder gaben ihm Videospiele u. Videofilme dazu Ansporn seiner Fantasie?
Könnte es Parallelen zum Mörder Marcel H. in Herne geben? - Töten aus Frust, Langeweile...?