@Mao1974 Scheinbare Emotionslosigkeit kann aber auch ein Schutzschild sein, um die dahinter steckenden immensen Emotionen in Bann zu halten, weil man weiß, wenn man die durchbrechen lässt, dann bricht man zusammen. Es ist bei vielen Menschen, die einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten haben, oft so, dass sie sich nach einiger Zeit nach außen hin so einen Schutzschild aufbauen, um (zumindest in der Öffentlichkeit) nicht noch mal so zusammenzubrechen, manchmal die einzige Möglichkeit, sich davor zu schützen, dass man wieder in dieses Loch zurückfällt, aus dem man so mühsam wieder hervorgekrochen ist.
Ich habe z.B. selbst mal was sehr Schlimmes erlebt und mir damals vorgenommen, dass ich über das Erlebte irgendwann mal ein Buch schreiben möchte, um das zu verarbeiten. Aber das ist jetzt fast 20 Jahre her und dieses Buch habe ich nie geschrieben und MÖCHTE es auch nicht schreiben, denn dazu müsste ich mich emotional wieder in dieses tiefe Tal begeben, in dem ich damals war, ODER ich müsste ein EMOTIONSLOS wirkendes Buch schreiben, wie Monika Weimar, aber dann kann man es sich auch gleich sparen.
Das soll nicht heißen, dass ich sie für unschuldig halte, aber für emotional gefestigt. Ihr Mann ist dagegen nicht emotional gefestigt. Wer begeht solche Morde an den eigenen Kindern, das ist eben die Frage? Ist es eine aus Tätersicht "vernünftige" Tat gewesen ("Die Kinder sind mir und meiner Freiheit im Weg!")? Dann war der Täter Monika Weimar. Oder ist es eine aus Tätersucht emotionale Tat gewesen, eine durchgedrehte Tat ("Sie tut mir weh, jetzt tu ich IHR weh!" o.ä.)? Dann war er der Täter.
Diese Tat zeigt meiner Meinung nach jedoch mehr vernunftgesteuerte als emotionsgesteuerte Komponenten:
1. das Umziehen der Leichen, die während der Obduktion nicht 1 Tropfen Pipi in den frischen Höschen hatten (so leer KANN gar keine Blase sein, schon gar nicht bei 2 Kindern, dass beim Erwürgen nicht noch ein Tropfen Urin rauskommt, die leeren Blasen bei der Obduktion zeigen mir eher, dass diese bei der Tat komplett entleert wurden und der Täter die Kinder aus ästhetischen Gründen noch umgezogen hat, um ihnen ihre Würde wiederzugeben)
2. das Wegschaffen der Leichen an 2 verschiedenen Orten
3. die konstruierte Geschichte des Verschwindens mit Polizeiruf und Schauspielerei für 3 Tage
Das sind für mich alles Anzeichen für die Tat eines vernunftgesteuerten Täters, Herr Weimar müsste sich schon sehr sehr gut verstellen können (= Psychopath sein), um nach außen das emotionale Wrack zu geben und innerlich so berechnend und kaltblütig zu sein. Ich halte das für unwahrscheinlich, dass sich ein Mensch über fast 3 Jahrzehnte so verstellen kann.