Allmy ungelöst - Wer hat Maria B. entführt und ermordet?

Wer kann an einem Mittwochvormittag so eine Tat durchführen? Normalerweise ist man um diese Zeit berufstätig.
- Arbeitsloser
- Selbständiger
- Schichtarbeiter
- Krankenstand
- Frührentner
- Rentner
- Obdachloser
- ...

Welche Fähigkeiten besitzt der Täter?
- kann PKW fahren - hat wahrscheinlich Führerscheinklase 3 oder B
- hat Ortskenntnisse
- ist skrupellos
- ...

Auf die Frage wer an einem Mittwochvormittag so eine Tat verüben kann...

Mal daran gedacht das es Urlaub und Freischicht gibt? Es kann jeder gewesen sein.

Jeder der am Mittwoch tagsüber bei seiner Arbeit war und Zeugen dafür hat, kann es nicht gewesen sein.
Urlaub kann natürlich sein und ist ein Ansatzpunkt.

Memo: Die Entführung fand am Mittwoch, 12. Mai 2010 statt. Am Tag danach, also am 13. Mai 2010, war der Feiertag Christi Himmelfahrt, sprich Vatertag. Diese Woche wurde wahrscheinlich von vielen als Urlaubswoche genutzt bzw. es wurde evtl. ein Brückentag eingelegt, die es sich eintrichten konnten?

Um so mehr erstaunlich, dass es keinen Zeugen zu geben scheint.

Unfassbar, an einem Brückentag ist doch sehr viel mehr los als sonst. Der/die "Entführer" sind hohes Risiko gefahren. Und woher wusste/n er/ sie, dass MB an diesem Vormittag alleine Zuhause war? Es hätten ja zufällig Sohn oder Tochter zuhause sein können.

@sommerday
Der Sohn kam ja an diesem Mittwochvormittag - scheinbar früher weg dem langen Wochenende - von der Uni in Erlangen/Nürnberg nach Hause gefahren und führte von unterwegs ein Telefonat mit seiner Mutter. Nach Polizeiangaben kam er gegen 11.20 Uhr Zuhause an.

@grabowsky

Das habe ich auch gelesen. Wieso wussten der oder die Täter, um welche Uhrzeit der Sohn kommt? Hätte wg. des vorangegangenen Feiertags auch schon Zuhause sein können. Oder ganz früh losgefahren.

Da muss doch jemand etwas gewusst haben? In diesem Zusammenhang fällt mir ein Ermittler ein. Sinngemäß soll er gesagt haben, der Name des Täters könnte bereits in den Akten stehen.

Kommt der Täter aus dem Bekanntenkreis der Familie B.? Unheimlich.

sommerday schrieb:Das habe ich auch gelesen. Wieso wussten der oder die Täter, um welche Uhrzeit der Sohn kommt? Hätte wg. des vorangegangenen Feiertags auch schon Zuhause sein können. Oder ganz früh losgefahren.

sommerday schrieb:Unfassbar, an einem Brückentag ist doch sehr viel mehr los als sonst.

Die Entführung war nicht am Freitag nach Himmelfahrt, sondern am Vortag (Mittwoch). Viel mehr los wird hier im vom Entführer gewählten Zeitraum vormittags bis zum frühen Nachmittag noch nicht gewesen sein. Wäre die Entführung dagegen am Freitag gewesen, hätte sicher mehr los sein können im Waldgebiet oder die Frau noch nicht mal allein zu Hause sein können. Aber für Mittwoch glaub ich das nicht, da sind die Leute mehrheitlich noch auf Arbeit oder dabei Einkäufe für Himmelfahrt oder bereits fürs Wochenende zu erledigen.

@Lars01

Oh, da habe ich mich verantan, danke für Deine Korrektur.

Natürlich sind an einem normalen Arbeitstag mehr Menschen auf Arbeit als an einem Brückentag.

Es gibt einen Filmbeitrag
https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/retro-10-jahre-fall-maria-boegerl-100.html?fbclid=IwAR0euZr8Mmj_PZ1cGADbUsC1sCEY69LjlTyDkcBG3Bj8T5fryoUt4IPunsk

Retro: 10 Jahre Fall Maria Bögerl

@seli

Danke für das Einstellen.

Auch wenn nichts Neues zu erfahren war: Die Ermittler bleiben dran - Mord verjährt nicht.

raldon schrieb am 08.06.2020:Wer kann an einem Mittwochvormittag so eine Tat durchführen? Normalerweise ist man um diese Zeit berufstätig.
- Arbeitsloser
- Selbständiger
- Schichtarbeiter
- Krankenstand
- Frührentner
- Rentner
- Obdachlos

Ein Student würde auch als Täter in Frage kommen.

raldon schrieb am 08.06.2020:Welche Fähigkeiten besitzt der Täter?
- kann PKW fahren - hat wahrscheinlich Führerscheinklase 3 oder B
- hat Ortskenntnisse
- ist skrupellos
- ...

Ich würde hier noch zwei wahrscheinliche Details zur Lebenssituation des Täters hinzufügen wollen:

1. Der Täter war damals zwischen 30 und 60 Jahre alt.
2. Der Täter war eine gescheitere, hoch verschuldete Existenz.

Ich halte beides für wahrscheinlich, weil junge Täter bei einem erpresserischen Menschenraub selten sind. Das liegt daran, dass eine solche Tat beim Täter Lebensumstände voraussetzt, die bei jungen Menschen unter 30 so in den meisten Fällen noch nicht gegeben sind: Die Täter sind bei diesem Delikt oft gescheiterte Existenzen, die lange Zeit über ihre Verhältnisse gelebt haben, um ihrem sozialen Umfeld Wohlstand und beruflichen Erfolg vorgaukeln zu können. Dabei haben sie dann oft über Jahre hinweg einen stattlichen Schuldenberg angehäuft, der ihre Lage aus ihrer Sicht immer brenzliger macht: Mit jedem Tag wird die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kartenhaus zusammenbricht, größer. Unter diesen Umständen sind dann einige bereit, zum Äußersten zu gehen, um sich Geld zu beschaffen.

Vielleicht gibt es ja irgendwann einen zweiten DNA-Massentest mit ausgeweitetem Radius. Seit 2017 dürfen ja auch Beinahetreffer (Verwandte des Täters) verwendet werden.

Dafür, dass der Täter nicht mehr ganz jung ist, spricht auch die Tatsache, dass er einen lokalen Dialekt sprach: Dialekte werden ja heutzutage von Leuten ab etwa 40 abwärts nur noch abgeschwächt oder gar nicht mehr gesprochen.

KalterFall schrieb:Dafür, dass der Täter nicht mehr ganz jung ist, spricht auch die Tatsache, dass er einen lokalen Dialekt sprach: Dialekte werden ja heutzutage von Leuten ab etwa 40 abwärts nur noch abgeschwächt oder gar nicht mehr gesprochen.

Das würde ich so nicht sagen.
Komme selbst ursprünglich aus der schwäbischen Ecke. Und obwohl ich der Meinung bin nicht zu schwäbeln fällt es vielen Leuten auf ;)
Und auch in meiner Altersgruppe und darunter gibts genügend "Bauernschwaben" die sogar auf Schwäbisch ihre Facebook Kommentare schreiben... würde behaupten da gibts eher ein Stadt/Land Gefälle als ein Alt/Jung.

@raldon
Berufstätigkeit schließt aber Urlaub nicht aus. Er könnte auch Urlaub gehabt haben.

@schustermaedel
Zu dem Thema gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen.

Das ist zwar schon etwas her aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann gibt es da ein Nord-Süd-Gefälle.

Vor allem im Süden sind Dialekte häufig sehr verbreitet.

Ich bin in Westfalen aufgewachsen. Da spricht kaum noch einer was anderes als Standarddeutsch. Mitlerweile gibt es da sogar Stammtische, damit der Dialekt nicht völlig ausstirbt.

Wenn ich in Süddeutschland bin (ich habe Verwandtschaft in der Nähe von Schwäbisch-Hall), dann sehe ich da viele Leute, die schwäbeln, wenn nich alle, zumindest gefühlt.

Ich würde mich da auch nicht unbedingt auf ein Alter festlegen wollen, jedenfalls nicht nur anhand der gesprochenen Sprache.

raptor83 schrieb:Wenn ich in Süddeutschland bin (ich habe Verwandtschaft in der Nähe von Schwäbisch-Hall), dann sehe ich da viele Leute, die schwäbeln, wenn nich alle, zumindest gefühlt.

Ich würde mich da auch nicht unbedingt auf ein Alter festlegen wollen, jedenfalls nicht nur anhand der gesprochenen Sprache.

Meine Heimatstädtle ♡ Und ja, jetzt hab ich auch wieder geschwäbelt ;)

Je näher man an Großstädte kommt umso weniger wird geschwäbelt. Hatte neulich eine Fortbildung in S - da haben alle Hochdeutsch gesprochen.
Aber man kann wohl davon ausgehen das der Täter aus dem ländlichen Bereich um HDH kommt.
Eine Sprachaufzeichnung gibt es nicht, oder? Ich finde die regionalen Sprachunterschiede sind hier ja nochmal extremer von "Dorf zu Dorf"

@KalterFall

Ein zweiter Massentest - guter Ansatz.
Möglicherweise ergeben ich daraus neue Möglichkeiten?

Mir geht die Aussage eines Ermittlers nicht aus dem Kopf: der Name des Täters könnte bereits in den Akten stehen. Da müsste man "nur" nochmal alles drehen und wenden.

Dass der Täter in den Akten steht oder dem Ermittler schon gegenüber gesessen ist, hört man bei Langzeitermittlungen immer wieder mal. So auch im Fall Katrin Konert.

raldon schrieb:So auch im Fall Katrin Konert.

Frauke Liebs dito. Keine Ahnung, ob es die ermittelnden Beamten lediglich aus Selbstschutz vor der Bevölkerung so äußern, oder ob wirklich der entscheidende Beweis fehlt.