sommerday schrieb am 14.06.2020:Es macht doch keinen Sinn, eine Geisel vor der Geldübergabe zu töten. Meine Theorie, Maria Bögerl hat den Täter erkannt. Möglicherweise aus dem erweiterten Bekanntenkreis? Der Täter geriet dann derart in Panik, hat das Geld nicht abgeholt. Angst vor Entdeckung. Seine finanziellen Probleme sind aber dadurch nicht gelöst.
Es gab vor mehreren Jahren ein Interview mit den Kindern im Stern, leider habe ich es bei einer schnellen Suche online nicht mehr gefunden.
Jedenfalls wurde in diesem Interview die These geäußert, dass die wahre Absicht hinter dem Ganzen das gezielte Schaden von Herrn Bögerl war. Zum einen waren die Geldübergabemodalitäten schon nahezu unrealistisch eng gesetzt - eine ernste Absicht, Geld zu erpressen kann dadurch zumindest in Frage gestellt werden, zumal es keinen weiteren Versuch gab. Zum anderen wurden vor dem Suizid von Herrn Bögerl gezielt Gerüchte in seinem Umkreis gestreut. Durch diese Aneinanderreihung von mutwilligen Aktionen (vorgetäuschte Erpressung, Mord, üble Nachrede) wurde versucht, B. systematisch zu schaden - so die Aussagen im Interview.
Ich finde diese These sehr griffig, da sie auch die merkwürdige Erpressung erklärt. Sie würde eher nicht für eine Geldabsicht sprechen sondern für eine Art bösartigen „Rache“, für was auch immer. Vielleicht war von Anfang an ein Mord geplant, die Entführung nur die Tarnung. Die Tätersuche wäre demnach auf einen Personenkreis zu verlagern, der aus irgendeinem Grund Bögerl - oder vielleicht Dingen/Institutionen/Verhältnissen, für die er aus Tätersicht stellvertretend stand - Schaden zufügen wollte.
Darüber hinaus glaube ich persönlich auch, dass der Polizei zumindest ein relevanter Personenkreis bekannt ist, und dass es vielleicht sogar konkret Tatverdächtige gibt, zu deren Überführung aber noch die letzten Beweise fehlen.