@Aggie Aggie schrieb:Aber auch mit dem (in der dt. Übersetzung weggelassenen) Teil klingt das Ganze seltsam.
Wenn AK glaubte, dass ihre gepiercten Ohren/Ohrläppchen bluteten, wieso untersucht sie nicht die in Frage kommenden Stellen an ihren Ohren?
Ich denke, dass sie genau das getan hat und dann zusammen mit der Tatsache, dass das Blut im Waschbecken getrocknet war zu dem Schluss gekommen ist, dass es nicht ihr Blut war...
Aggie schrieb:Es kommt immer darauf an, wo genau diese DNA Spuren sich befinden. Nicht jede DNA-Spur ist damit zu wegzuerklären, dass die beteffende Person in dem Haushalt gewohnt hat.
Wenn also Knox' DNA mit den Blutstropfen des Opfers vermischt im Waschbecken gefunden wird, bedarf dies schon einer genaueren Erklärung.
Das Problem ist, dass man nicht mit letzter Gewisseheit sagen kann, ob gemischte DNA Spuren, die sich an einer Stelle finden auch zur selben Zeit dort hinterlassen wurden.
Die von der Staatsanwaltschaft bevorzugte Theorie ist, dass Knox auch ihre eigene DNA hinterlassen hat, als sie sich Meredith Kerchers Blut abgewaschen hat.
Eine andere Möglichkeit ist aber auch, dass Meredith Kerchers Blut auf die schon vorher vorhandene DNA von Knox gefallen ist oder eben, dass Knox die Blutspuren von Kercher mit ihrer DNA vermischt hat, eben durch das Kratzen an der Spur im Waschbecken oder durch andere Aktivitäten, wie z.B. Zähne putzen.
Eine andere Möglichkeit ergibt sich, wenn man sich die Polizeivideos ansieht. Man kann sehen, dass die Ermittler teilweise recht grosse Bereiche mit einem Pad sauberwischen. Dass sie dabei auch Blutspuren von Kercher mit der DNA von Knox vermischt haben, scheint mir doch sehr wahrscheinlich.
Wenn man sich den Index der Testergebnisse (
http://www.injusticeinperugia.org/test_results_index_translated.doc ) ansieht, fällt auf, dass nur Gegenproben von Kercher, Lumumba, Guede, Sollecito und Knox genommen wurden. D. h. die einzigen Personen, die durch DNA identifiziert werden konnten, waren das Opfer und die Verdächtigen. Nur mal zum Vergleich, im Fall Ulrike Everts/Jennifer Nytsch wurden damals
über 16.000 Männer zu einem DNA Test aufgerufen (ich war einer davon) um
einen Mörder zu finden, und die Polizei in Perugia findet
drei Mörder mit nur
vier Referenz-Proben?
Der selbe enge Blickwinkel gilt für die Fuss- und Fingerabdrücke.
Meiner Meinung nach ist hier sehr ergebnisorientiert ermittelt worden. DNA von Mezetti oder Romanelli in einer vermischten DNA Spur oder ein Luminol-Fussabdruck der womöglich besser zu einer der beiden als zu Knox passt, hätte die gesamte Argumentation der Staatsanwaltschaft zunichte gemacht, also besser erst gar keine Gegenproben haben.