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Amanda Knox

11.100 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

19.03.2016 um 15:09
@eva-marie
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb:Wenn man viele ,,Beweise'' mit Kontamination erklären kann oder wie Du schreibst ,eine Hautschuppe der Grund für einen Beweis sein kann ,dann könnte man sich doch derartige Untersuchungen sparen ,weil doch immer ein Restzweifel besteht ,ob der TV auch wirklich an dem Ort war oder aber auch nur in einen früheren Kontakt mit der Person hatte oder oder oder .
Das ein DNA-Gutachten nur ein wenn doch ggf. entscheidender Teil der Beweislage ist spricht
doch in keinster Weise gegen die Sinnhaftigkeit das in einem Strafprozess als Beweismittel einzusetzen.
Ich verstehe nicht wo du hier ein Problem siehst.
Das Zeugenaussagen recht fehlerhaft sein können ist auch hinreichend bekannt.
Troztdem plädiert niemand dafür Zeugenaussagen als Beweismittel generell zu verbieten.


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Amanda Knox

19.03.2016 um 15:13
@eva-marie

Man kann hier nicht von "Restzweifeln" sprechen. Es wurden keinerlei Spuren von Frau Knox im Tatzimmer gefunden. Wo sie gefunden wurden, war ihre Spuren vollkommen erklärbar und hatten keinerlei Bezug zu der Tat.

Da von angeblich "Restzweifeln" zu sprechen, kann ich nicht verstehen, das zeigt nur, dass zu Dir Dein Bauchgefühl spricht.

C&V haben festgestellt, dass die Ergebnisse als solches nichts zeigen, ob die Spuren überhaupt vom Opfer stammen bzw. im Fall des BH-Verschlusses von Herrn Sollecito ist nichtmal gezeigt, da Stefanonie unzulässige Schlüsse gemacht hat. Selbst auf dem BH Verschluss gibt es - selbst wenn man KEINE Kontamination annimmt, keine gesicherten Ergebnisse, weil beispielsweise Stefanonie sogenannte Spiegelungen angenommen hat, um die DNA-Spur Herrn Sollecito zuzuweisen. Da bei dem Verschluss es erwiesen ist, dass sich noch DNA von anderen unbekannten Männer vorlagen, kann man die Allele schon ohne die Annahme einer Spiegelung nicht eindeutig zuordnen. Wenn man dann noch eine Spiegelung zusätzlich annehmen muss, um die Spur passend zu machen, dann kann man den Spruch eines der Professoren bei der Zeugenbefragung voll und ganz verstehen:

Vom Inhalt heißt er: "Wenn man gewollt hätte, hätte man bei Stefanonies Vorgehensweise auch seine eigene DNA darauf finden können."


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Amanda Knox

19.03.2016 um 15:40
@eva-marie
Noch eins, prinzipiell ist es sinnvoll mögliche Tatwerkzeuge auf DNA-Spuren zu untersuchen. Finden sich dann dort eine derartige Menge, dass es sich nicht mit einem normalen alltäglichen Transfer vereinbar ist, so könnte eine solche Spur ein Indiz für einen Tat darstellen.

Aber wir haben vorliegend dass Problem, dass es sich - wenn überhaupt - um einen Minimalstspur gehandelt hat.

Aktuell warnen Forensiker vor der Empfindlichkeit der DNA-Test und sagen, dass durch diese Höhe der Empfindlichkeit die Aussagekraft von DNA-Spuren verloren geht, gerade in Fällen, bei dem der alltägliche Kontakt mit dem Opfer nicht ausgeschlossen ist.

Es macht eben sehr wohl Sinn, DNA-Spuren zu untersuchen, man muss aber auch die Menge berücksichtigen. Stefanonie hat die Warnung des Gerätes aus dem Wind geschlagen, dass die DNA-Menge nicht mehr ausreichend sei und hat weiter vervielfältigt,

Selbst wenn man annimmt, bei aller Sketsis bzgl. der Nutzung der Geräte außerhalb des Arbeitsbereichs, bei der Nichtbeachtung der Unregelmäßigkeit auf die @HansM hinwies, selbst wenn man das alles außen vor lässt, ist die Menge nicht ausreichend, dass diese Spur einen Bezug zur Tat hat.

Auch Bluttests wurden durchgeführt und die ergaben keinerlei Hinweise, dass an dem Messer Blut des Opfers gefunden wurde.

Auch sagen Experten, dass einen so gründliche Reinigung, dass man keinen Blutspuren des Opfers nicht mehr nachweisen kann, dann auch sämtliche DNA zerstört worden wäre, da die DNA bei Reinigungsversuchen viel eher zerstört wird, als Blut.

Es ist aber interessant, dass sich sowohl dier StA als auch die Nebenklage verweigert haben, das Heft des Messers zu eröffnen, denn dort hätte man Blut nicht wegwaschen können. Sowohl der StA als auch der Nebenklage wussten höchstwahrscheinlich, dass das Messer nicht die Tatwaffe war, denn sonst hätte diese Untersuchung ihre Theorie gestützt und sie wären gerade verpflichtet gewesen einer solchen Untersuchung zuzustimmen. Die Ablehnung dieser Untersuchung spricht eben Bände. Aber das gilt nicht nur hier, sonder auch der Weigerung die Sperma-Spur zu untersuchen. Der Anwalt der Nebenklage als auch die StA selber wussten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass sie die falschen angeklagt haben, aber das Zugeben eines Fehlers scheint in Italien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, mit den uns bekannten Folgen.


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Amanda Knox

19.03.2016 um 21:37
@eva-marie @threefish @SCMP77
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb:Wenn man viele ,,Beweise'' mit Kontamination erklären kann oder wie Du schreibst ,eine Hautschuppe der Grund für einen Beweis sein kann ,dann könnte man sich doch derartige Untersuchungen sparen ,weil doch immer ein Restzweifel besteht ,ob der TV auch wirklich an dem Ort war oder aber auch nur in einen früheren Kontakt mit der Person hatte oder oder oder .
Zitat von threefishthreefish schrieb:Das ein DNA-Gutachten nur ein wenn doch ggf. entscheidender Teil der Beweislage ist spricht
doch in keinster Weise gegen die Sinnhaftigkeit das in einem Strafprozess als Beweismittel einzusetzen.
Ich verstehe nicht wo du hier ein Problem siehst.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Aber wir haben vorliegend dass Problem, dass es sich - wenn überhaupt - um einen Minimalstspur gehandelt hat.

Aktuell warnen Forensiker vor der Empfindlichkeit der DNA-Test und sagen, dass durch diese Höhe der Empfindlichkeit die Aussagekraft von DNA-Spuren verloren geht, gerade in Fällen, bei dem der alltägliche Kontakt mit dem Opfer nicht ausgeschlossen ist.
Ich denke, dass es hier nicht darum geht "Restzweifel" zu schüren, Beweise mit "Kontamination" wegzuerklären, oder DNA Analysen als Beweismittel generell in Frage zu stellen.

Wir haben wie @SCMP77 schrieb das Problem, dass immer kleinere Spuren von DNA analysiert werden können und sich damit die Frage stellt, "Welche Aussagekraft hat diese Spur?" Gerade bei Fällen in denen der vermeintliche Täter und das Opfer zusammen gewohnt haben, muss geklärt werden ob die genommene Spur mit der Tat in Verbindung steht, oder Folge des Zusammenlebens ist. Deshalb werden sich Spurensicherer schon beim Sichern einer Spur Gedanken machen müssen, "Warum nehme ich diese Spur und wie aussagekräftig kann sie sein?" Ein von dem vermeintlichen Täter und dem Opfer zusammen benutztes Badezimmer großflächig (wie in unserem Fall mit dem Waschbecken und dem Bidet geschehen) abzuwischen und dann den gefundenen "Mischspuren" eine Bedeutung beizumessen, macht einfach keinen Sinn. DNA allein reicht nicht mehr aus, um in solchen Fällen eine Tatverbindung herzustellen.

Guedes DNA hatte in der oberen Wohnung der Via della Pergola nichts zu suchen, es ist klar erwiesen, dass diese Spuren in der Mordnacht hinterlassen wurden, was beweist, dass er zum Tatzeitpunkt am Tatort war. Ob man ihm seine Geschichte von dem "Date", welche diese Spuren erklären soll nun abkaufen will, bleibt jedem selbst überlassen.

Aber wie sieht es mit den Spuren aus, die angeblich Amanda Knox belasten sollen? Die Mischungen im Bad haben die Ermittler wohl selbst hergestellt, was auf den Polizeivideos (Archiv-Version vom 29.03.2016) schön zu sehen ist, bleiben die "Luminolspuren". Hier wäre es theoretisch möglich einen Tatzusammenhang herzustellen, was aber daran scheitert, dass es nicht eindeutig nachgewiesen wurde, dass diese Spuren tatsächlich durch Meredith Kerchers Blut verursacht wurden (TMB war negativ und ein blutspezifischer Test ist angeblich unterblieben), womit selbst diese fälschlicherweise als "vermischtes Blut" bezeichneten Spuren bedeutungslos werden. "Was soll es denn sonst sein!" ist kein Argument.

Ich denke, dass hier generell klare Regelungen für die Offenlegung geschaffen werden müssen, nicht nur wenn es um Klein- und Kleinstspuren geht. Es kann nicht angehen, dass Ermittler Datenmaterial mit der Begründung zurückhalten, dass die Anfrage allein schon ihre Ehre verletze, weil sie andeuten würde, sie hätten geschlampt...
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb:Wenn es um das Messer geht und es ja eigentlich nicht das Tatmesser ist ,warum denke ich mir dann eine Geschichte aus ,wie Blut vom Opfer dran gekommen ist ,wenn es doch eigentlich nicht sein kann ???
Wenn man sich durch die Presseberichte vom November und Dezember wühlt, wird klar, dass die Ermittler versucht haben Knox und Sollecito gegeneinander auszuspielen. Knox wurde erzählt man hätte ihre Fingerabdrücke (falsch, nur ihre DNA) am Griff und Meredith Kerchers Blut (auch falsch, der TMB Test war auch negativ) auf der Klinge gefunden. Sollecito sitzt in Isolation und fragt sich womöglich was seine "Freundin" angestellt haben könnte. Da gibt es auch noch einen Eintrag in dem er Vermutungen darüber anstellt ob Knox sein Messer und seine Schuhe dem Mörder gegeben hat...


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Amanda Knox

21.03.2016 um 09:27
@nightshade2000
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Naja das ist kein Beweis sondern maximal ein Hinweis. Aus dieser Passivität könnte man natürlich auch auf eine anfängliche Überforderung mit der Situation schließen. Da man sich bewusst war ein schwerwiegendes Verbrechen begangen zu haben, entschied man sich dafür die Füße still zu halten u. abzuwarten was die anderen tun u. auf Fehler seitens der Ermittler zu hoffen. Denn wer sich passiv verhält, kann auch keine Fehler machen. Ich finde diesen Hinweis daher eher belastend. Denn wenn man unschuldigt ist kämpft man doch von Anfang an mit aller Kraft für seine Unschuld. AK begann aber erst zu kämpfen als sie verurteilt war u. definitiv klar war, dass sie durch Passivität aus der Geschichte nicht mehr rauskommt.
Hast Recht, es ist kein Beweis. Für mich ist ihr Verhalten aber schlüssig, aus dem wie ich sie aus dem Buch erlebe - als Leserin. Sie hat sich der Polizei zur Verfügung gestellt, sie hat ausgesagt, sie hat lange Zeit einfach nur passiv der Polizei vertraut und kam anscheinend nie auf die Idee sich dem zu entziehen oder sich einen Anwalt zu nehmen. Und sowas macht niemand, der schuldig ist. Das ist dumm, aber mehr ein Hinweis für mich, dass sie unschuldig ist.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Fehlende DNA? Es wurde Knox DNA zusammen mit Kercher Blut auf dem Küchenmesser gefunden, sowie Vermischung von Kercher's Blut mit Knox DNA an mehreren Stellen in der Wohnung, u.a. dem Einbruchszimmer. Eine solche DNA-Vermischung ist nur mit frischem Blut möglich.

Ganz zu schweigen von RS's DNA auf dem BH, wobei hier bereits erörtert wurde, dass eine tertiäre DNA-Übertragung sehr unwahrscheinlich ist.

Diese Indizien wurden zwar JURISTISCH angefochten da eine geringe Restunsicherheit bestand, PRAKTISCH sind diese Spuren zwar definitv vorhanden, lediglich nicht JURISTISCH, da man ber Ermittlung der Beweise teilweise nicht nach Vorschrift gearbeitet hat, was aber für eine JURISTISCHE Anfechtung genügt.
Zu den DNA Beweisen hat dir ja schon HansM geschrieben. Das sehe ich im Übrigen genauso.
Aus diesen sehr ungenügend gesicherten DNA Spuren Beweise zu kontruieren, halte ich für gefährlich. Man hat ab einem gewissen Punkt und mangels Erfahrung mit Morden, schlampig ermittelt und sich schnell auf Amanda geeinigt.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Die Guede-Spur hatte man sehr schnell nach Deutschland verfolgt, von einer Einstellung der Suche kann daher keine Rede sein. Die Ermittler haben durch ihre jahrelange Erfahrung ein Gespür dafür ob jemand die Wahrheit sagt o. nicht. Da haben sich AK u. RS bei den widersprüchlichen Aussagen u. der Falschbeschuldigung sehr verzettelt.
Da hast du mich falsch verstanden.
Natürlich hat man Guede bis nach Deutschland verfolgt und ihn ja auch verurteilt.

Dass die tatsächlich ermittelnden Beamten ein "Gespür" dafür haben wann eine Person lügt oder nicht, das halte ich noch immer für ein Gerücht. Die Beamten sind geschult, ob es die Beamten die im Fall von Meredith mitarbeiteten waren, kann keiner sagen. Wichtig ist bei Ermittlungen immer ein schnelles und umfassendes Geständniss zu bekommen. Dass durch eine Vorurteilsbrille ermittelt wurde und seltsame Fakten über Amanda sehr schnell an die Presse kamen, beweist für mich dass man sich auf Amanda und ihren Freund sehr schnell festlegte. Sonst wäre diese PR Kampagne nicht nötig gewesen.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Später dann nach Jahren der Ausarbeitung, als die PR-Maschine voll anlief, hat man entsprechende Erklärungen u. Rechtfertigungen en detail nachgeliefert, welche auch hier von den einschlägigen Foristen gebetsmühlenartig heruntergepredigt werden. Ein Hinweis, dass die Ermittler am Anfang den richtigen, unverfäschten Eindruck hatten, da diese ganzen medialen Nebelkerzen noch nicht existieren.
Ja, stimmt. Ist aber normal. Sehe ich jetzt keinen Beweis für Schuld o. Unschuld des einen oder anderen.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Es wird hier niemand behaupten, dass Guede unschuldig gewesen ist. Im Gegenteil er war beteiligt, lediglich seine Spuren schließen eine Alleintäterschaft definitiv aus.

Denn es gibt keinen einzigen Hinweis, dass Guede Kercher's Zimmertür abgeschlossen o. sich nach der Tat im kleinen Bad aufgehalten haben könnte:

* weder drehten sich seine blutigen Schuhabdrücke vor der Schlafzimmer-Tür um, was zwangläufig nötig ist um eine Tür abzuschließen
* weder führten seine blutigen Schuhabdrücke von der Haustür aus zurück, sondern direkt nach draußen
* es wurden keine Fingerabdrücke von Guede auf der Tür gefunden, lediglich von Sollecito


*es führten keine blutigen Schuhabdrücke zur blauen Badematte mit dem Fußabdruck im Bad, obwohl hier der Täter definitiv Barfuß stand (ganz davon abgesehen dass das Fußprofil eine höhere Übereinstimmung mit dem Fuß von RS hat als mit dem Fuß von RG hat), obwohl RG definitiv Blut an einem Schuh hatte, wie die Spur zur Haustür beweist
Da hatte dir HandM schon geantwortet. Ich denke über die wirklichen Spuren und diejenigen die inkl. Verunreinigung ermittelt wurden, müssen wir nicht streiten. Das ist ein riesiges Puzzel mit zum Teil falschen Spuren das niemand wirklich zusammen bekommt.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Aber welche Erkenntnis erwartest Du denn wenn Du ein Buch einer mutmaßlichen Mörderin liest, ein Geständnis? Hinweise auf die Wahrheit von einer im Fall involvierten - u. somit befangenen - Person die kreatives Schreiben studiert hat?
Also erstmal ist creative Writing ein Fach dass man mit neuer Literaturwissenschaft eher vergleichen kann. Und da Amanda das nicht sonderlich lange hatte, hat sie gewisse Techniken durchgenommen und analysiert. Aber da ist nicht viel von übrig geblieben wenn man ihren Schreibstil ansieht. Und das ist auch kein Kurs den man besucht und am Ende ist man ein Autor der in allen Lebenslagen Kurzromane aus dem Ärmel schüttelt.

Aus ihrem Buch wollte ich, was klappte aber eben nur zum Teil, ihre Erlebnisse und ihre Sichtweise herauslesen. Ich hatte nicht erwartet dass ich einen fachlich und sachlich neutralen Bericht lese. Das war auch gar nicht mein Ansatz. Mich interessierte viel mehr wie und wo Amanda ansetzte und wie sie Fragestellungen angeht, wie sie andere auslässt (oder ob sie einige auslässt) und wie sie sich darstellt. Und ja, mir war klar dass dieses Script durch die Hände von vielen Lektoren und Anwälten ging und am Ende vieles, mit dem man Amanda evtl. besser kennen lernen würde, heraus genommen wurde.
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Ich würde Dir daher neutrale Autoren empfehlen. Leider derzeit nur in Englisch:

DECEIT: The Meredith Kercher Murder Mystery

As Done Unto You: The Secret Confession of Amanda Knox

Nicht von den negativen Einzeilern der Knox-Fans beirren lassen, welche das Buch nichtmal gelesen haben, da ja nicht sein kann was nicht sein darf.
Ich glaube in dem Fall gibt es keine neutralen Autoren. Aber danke für die Empfehlung.


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Amanda Knox

21.03.2016 um 09:40
@HansM
Zitat von HansMHansM schrieb:Das ist wohl wahr, besonders, wenn du die deutsche Übersetzung gelesen hast, in der Knox um einiges kälter und berechnender rüberkommt als im amerikanischen Original. Hier haben meiner Meinung nach zu viele unwissende Köche (sprich Übersetzer) den Brei verdorben. Die meiner Meinung nach "beste" Version ist das von Amanda Knox selbst gelesene Hörbuch.
Das es ein Hörbuch gibt wusste ich gar nicht. Aber gut zu wissen, das würde ich mir mal besorgen. Eine Stimme gibt viel preis, was ein gelesener Text nicht kann.


@eva-marie
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb:Wenn es um das Messer geht und es ja eigentlich nicht das Tatmesser ist ,warum denke ich mir dann eine Geschichte aus ,wie Blut vom Opfer dran gekommen ist ,wenn es doch eigentlich nicht sein kann ???
Ich vermute mal um nöglichst schnell Beweise einer Täterschaft zu haben und in der Hoffnung dass niemand nochmal genauer hinschaut und hinterfragt. Auch bei der Polizei und in Laboren wird geschlampt und man was hingebogen. Oft fallen "glasklare" Beweise um, wenn man eine Zusatzinfo gibt. Z.B. dass jeder Mensch, jeden Tag unzählige Hautschuppen verliert. Daher kann so ein Beweis nie alleine ausreichen. Viel schwerer wiegt ob die Waffe zur Verletzung auch passt.

Wenn das ne WG war und deren Hygieneverhalten auch WGmässig war, würden die Laboren an den Messern evtl. noch Essensreste und Hautschuppen der Vor-Vor-Vor-Mieter finden, hätte man deren DNA als Vergleiche.


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Amanda Knox

21.03.2016 um 11:22
@eva-marie
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb:Wenn es um das Messer geht und es ja eigentlich nicht das Tatmesser ist ,warum denke ich mir dann eine Geschichte aus ,wie Blut vom Opfer dran gekommen ist ,wenn es doch eigentlich nicht sein kann ???
Das ist etwas unglücklich formuliert. Raffaele Sollecito kann nicht mit Sicherheit wissen, daß "es nicht sein kann". Ihm wird von den Behörden ein angeblicher Fakt mitgeteilt, von dem er annehmen musste, daß er der Wahrheit entspricht (was in der Tat aber nicht zutraf). Er denkt sich dann auch keine Geschichte aus, sondern er spekuliert über mögliche Ursachen. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

@nightshade2000
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Später dann nach Jahren der Ausarbeitung, als die PR-Maschine voll anlief, hat man entsprechende Erklärungen u. Rechtfertigungen en detail nachgeliefert, welche auch hier von den einschlägigen Foristen gebetsmühlenartig heruntergepredigt werden. Ein Hinweis, dass die Ermittler am Anfang den richtigen, unverfäschten Eindruck hatten, da diese ganzen medialen Nebelkerzen noch nicht existieren.
Die Ermittler besaßen nicht von Beginn an den "richtigen, unverfälschten Eindruck". Sie unterlagen einem Tunnelblick, der alternative Erklärungen für viele Aspekte des Falles von vorneherein ausblendete. Da die Staatsanwalt es vorzog, ihre voreiligen Verdächtigungen, Unterstellungen, Spekulationen und angebliche Ermittlungsfortschritte in der Regel über die öffentlichen Medien preiszugeben, ist es kein Wunder, daß die Verteidigung einen ähnlichen Weg beschritt, um auf die Irrtümer und Fehler in deren Arbeit hinzuweisen. Das hat nichts mit Nebelkerzenwerferei zu tun, sie vervollständigen nur das, was die Ermittlunsgbehörden unterlassen haben, um eine neutrale Untersuchung zu gewährleisten.


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Amanda Knox

21.03.2016 um 12:27
@nightshade2000
Zitat von nightshade2000nightshade2000 schrieb:Ein Hinweis, dass die Ermittler am Anfang den richtigen, unverfäschten Eindruck hatten, da diese ganzen medialen Nebelkerzen noch nicht existieren.
Dazu wollte ich noch was sagen.

Gerade das sehe ich wirklich anders. Ich unterstelle den Ermittern damals eben weder die Kompetenz einen solchen Mordfall wirklich gut und sauber zu ermitteln, noch die Distanz die nötig gewesen wäre.

Auch die Übergriffe auf Amanda zeigen mir dass da nie ein unverfälschter Eindruck vorlag und vieles dass Amanda tat, evtl. kulturell begründet, falsch aufgefasst wurde - zu der Vermutung ihrer Schuld beitrug. Was ein Ermittler nicht tun darf, gerade wenn ein Verdächtiger aus einem anderen Kulturkreis kommt. Amanda ist niemand der lauthals in Tränen ausbricht und das für italienische Verhältnisse normale "Dramatheater" kennt und drauf hat. Die Umarmungen zwischen Amanda und ihrem Freund fand ich völlig normal. In den Medien wurde dieses Umarmen und auch die Küsschen zu einem Beweis verdreht dass sie emotional kalt sind und sich fröhlich abknutschen, während vor kurzem ihrer Mitbewohnerin ermodert wurde und die Uhren angehalten werden (sinnbildlich gemeint). Auch dass sie warscheinlich nicht ausgeschlafen, unterzuckert, dehyrdiert und schon deswegen kaum vernehmungsfähig war, weil sie zudem noch ihre Tage hatte und einem solchen Stress noch nie unterworfen war, sind alles zusammen Stressfaktoren die für mich ihre Falschaussage in Richtung Lumumba erklärbar machen.

Wenn in einem kleinen Raum viele Menschen auf dich einbrüllen und dir so zeigen das sie mehr Recht haben als du, ist ein falsches Geständniss schnell unterschrieben. Für Militärangehörige gibt es Techniken unter so einer massiven Zusetzung nicht umzukippen. Das schaffen nur sehr starke Menschen, aber keine naive Austauschstudentin.


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Amanda Knox

29.03.2016 um 18:05
Zitat von eva-marieeva-marie schrieb am 19.03.2016:Wenn man viele ,,Beweise'' mit Kontamination erklären kann oder wie Du schreibst ,eine Hautschuppe der Grund für einen Beweis sein kann ,dann könnte man sich doch derartige Untersuchungen sparen ,weil doch immer ein Restzweifel besteht ,ob der TV auch wirklich an dem Ort war oder aber auch nur in einen früheren Kontakt mit der Person hatte oder oder oder .
DNA selbst ist auch kein Beweis, erst durch die Interpretation des Menschen kann DNA eine Beweiskraft haben. Und Menschen machen Fehler. Die Staatsanwaltschaft hat nachzuweisen, dass die DNA mit der Tat in Verbindung steht. Wenn sie auch auf vor der Tat datierbar wäre, weil es z.B. die DNA des langjährigen Freundes ist, dann hat diese DNA keine Beweiskraft und darf dem Angeklagten nicht angelastet werden. Und im Grunde wenn jemand Kontamination behauptet, hat die Staatsanwaltschaft zu beweisen, dass dem nicht so ist. Wurde hier aber verweigert und im Gegenteil wurde es noch so dargestellt, dass die Angeklagten es beweisen müssten. Verkehrtes Rechtssystem.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb am 19.03.2016:Man kann hier nicht von "Restzweifeln" sprechen. Es wurden keinerlei Spuren von Frau Knox im Tatzimmer gefunden. Wo sie gefunden wurden, war ihre Spuren vollkommen erklärbar und hatten keinerlei Bezug zu der Tat.
Wobei man hierzu sagen muss, nur weil keine gefunden wurden, heißt es nicht, es gab keine. Aber zumindest im entscheidenden Bereich, der abgenommen wurde, wurden keine gefunden. Es ist ja nun nicht so, dass die in einem kompletten Zimmer bzw. Wohnung jeden Millimeter abkleben. Aber die beiden waren Mitbewohner, von daher wäre das erklärbar gewesen und spielt keine Rolle.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb am 19.03.2016:Auch sagen Experten, dass einen so gründliche Reinigung, dass man keinen Blutspuren des Opfers nicht mehr nachweisen kann, dann auch sämtliche DNA zerstört worden wäre, da die DNA bei Reinigungsversuchen viel eher zerstört wird, als Blut.
Man kann Blut doch gar nicht restlos entfernen, nur so dass man es nicht mehr sieht, aber da wäre es ja immer noch. Also wenn der Test negativ auf Blut war, dann kann auch kein Blut dran gewesen sein. Hätte man es nicht mit Luminol sehen können?


Ich weiß gar nicht, was ich zu RG sagen soll, dass es so viele Leute gibt, die ihm glauben unschuldig zu sein. Na gut das einzige ist die unterlassene Hilfeleistung, da hat er keine andere Wahl als zu der zu stehen. Aber im Grunde hat man auch keine Beweise, dass er sie selbst getötet hat. Man hat halt nur eine Indizienkette. Aber es wurden schon andere für weniger verurteilt. Im Grunde kann ja dann jeder behauptet, ja ich hatte ein Date mit ihr, hab sie aber nicht umgebracht. Wären AK und RS nicht mit ins Spiel gekommen, dann hätte man das auch nie in Frage gestellt, ob noch jemand beteiligt war. Für mich ist es eindeutig.

Zumindest scheint er doch nicht ganz so dumm zu sein, wenn er mittlerweile ein Fernstudium in Geschichtswissenschaften macht und jetzt seine Diplomarbeit schreibt. Nur für die tatsächliche Wahrheit reicht es nicht. Vielleicht schafft er noch was vernünftiges in seinem Leben nach dem Knast außer Einbrechen anzufangen.


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Amanda Knox

29.03.2016 um 20:29
@AngelEyes01
Zitat von AngelEyes01AngelEyes01 schrieb: Und im Grunde wenn jemand Kontamination behauptet, hat die Staatsanwaltschaft zu beweisen, dass dem nicht so ist.
In den Anfängen der DNA-Analysen, waren die nachweisbaren Mengen noch derart groß, daß es außer einem direkten Kontakt wenig Alternativen gab, wie die Spur entstanden sein konnte. Damals war ein "DNA-Nachweis" noch eine ziemlich starkes Indiz. Und umso größer die Menge, umso geringer die Gefahr, daß sie durch Kontamination entstanden ist, und vor allem, daß dies unbemerkt geschehen sein soll.

Mittlerweile hat sich die Technik aber enorm weiterentwickelt. Man kann jetzt viel geringere Mengen nachweisen, z.B auch die, die durch Sekundär- oder Tertiärtransfer entstanden sind. Das bedeutet, nicht jede Spur ist ein automatischer Schuldbeweis. Und auch die Gefahr, durch Kontamination entstandene Spuren vor sich zu haben, steigt gewaltig.

Ich weiß nicht, von welcher Qualität die gegen Rudy Guede sprechenden Spuren waren (offenbar gut genaug, daß er sie mit seiner Story zu erklären versucht), aber weder die DNA auf dem Messer, noch die auf den BH-Verschluss wurden durch eine zweite Messung bestätigt und daher von Grund auf fragwürdig.
Zitat von AngelEyes01AngelEyes01 schrieb:Man kann Blut doch gar nicht restlos entfernen, nur so dass man es nicht mehr sieht, aber da wäre es ja immer noch. Also wenn der Test negativ auf Blut war, dann kann auch kein Blut dran gewesen sein.
Theoretisch kann man einen Gegenstand sicher so lange schrubben, bis kein Molekül Hämoglobin mehr übrig ist. Praktisch stehen solche Mittel einem normalen Haushalt nicht zur Verfügung, und schon gar nicht in der Kürze der zur Debatte stehenden Zeit.

Der Bereich zwischen Klinge und Griff ist sehr schwer zugänglich. Wenn sich also dort Blut eingenistet hat, müsste es zu finden sein. Die Verteidigung hat eine solche Untersuchung beantragt. Dem wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage entschieden widersprochen. Ich weiß nur nicht, warum?
Zitat von AngelEyes01AngelEyes01 schrieb:Hätte man es nicht mit Luminol sehen können?
Hätte man vielleicht. Das Problem ist anch wie vor, daß Luminol auf alles mögliche reagiert, möglicherweise auch auf Detergenzien in Wasch- und Spülmittel. Jede positive Reaktion hätte man mit einem spezifischeren Test überprüfen müssen, und da sind wir wieder beim TMB.

Tatsächlich ist Luminol praktisch, um große, leicht überblickbare Flächen schnell zu überprüfen. Hinterher muss man dann nur die Stellen intensiver untersuchen, die eine Reaktion gezeigt haben. Bei einem relativ kleinen Gegenstand, wie einem Messer, lohnt das nicht.


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Amanda Knox

07.04.2016 um 18:52
Während wieder ein Filmchen erscheint ("Ballad in Blood")
http://www.cronacaedossier.it/meredith-kercher-oggi-film-anteprima-mondiale/ (Archiv-Version vom 05.04.2016)
füllt Raffaele Sollecito den Hörsaal einer Universität
http://www.lastampa.it/2016/04/06/multimedia/italia/cronache/raffaele-sollecito-non-critico-media-ma-come-gestiscono-fatti-di-cronaca-tY1WJZuAned3X6NqlQIYgM/pagina.html
oder ist dauernder Gast einer "Cronaca nera"-Sendung.
http://www.corriere.it/spettacoli/16_aprile_04/raffaele-sollecito-opinionista-tv-c8dac6bc-fa74-11e5-9ffb-8df96003b436.shtml?cmpid=SF020103COR


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Amanda Knox

07.04.2016 um 19:07
...... meiner Meinung nach ist das Schicksal, das Amanda und Raffaele erfahren auch "Lebenslänglich".
Stell Dir vor, Du warst es nicht und es verfolgt Dich auf Schritt und Tritt bis aufs Ende Deiner Tage
Grrrrrrr- schlimme Vorstellung


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Amanda Knox

08.04.2016 um 09:54
Natürlich werden sie das ihnen Widerfahrene "lebenslänglich" nicht los, aber ich denke dass beide als Advokaten gegen Justizirrtümer, sie in den USA - er in Italien (siehe oben), etwas aus ihrem/diesem Schicksal machen.


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Amanda Knox

09.04.2016 um 09:36
Hier die Urteilsbegründung für den Freispruch von Knox im Verfahren Polizei gegen Knox:
http://www.umbria24.it/meredith-amanda-knox-assolta-da-calunnia-ai-polizia-la-drammatica-notte-in-questura-e-quel-sogno-macabro-durante-linterrogatorio/395482.html (Archiv-Version vom 11.04.2016)


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Amanda Knox

10.04.2016 um 09:08
@Quiron
Zitat von QuironQuiron schrieb am 29.03.2016:Theoretisch kann man einen Gegenstand sicher so lange schrubben, bis kein Molekül Hämoglobin mehr übrig ist. Praktisch stehen solche Mittel einem normalen Haushalt nicht zur Verfügung, und schon gar nicht in der Kürze der zur Debatte stehenden Zeit.
Hab bis jetzt noch nichts dazu im Internet finden können, dass dem so ist. Müsste ja zumindest in einem OP-Saal angewandt werden. Aber womit sich ja die DNA dann sowieso auch erledigt haben dürfte.


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Amanda Knox

10.04.2016 um 11:22
@AngelEyes01
Im OP will man alle Bakterien umbringen, nicht jedes Molekül Hämoglobin entfernen.


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Amanda Knox

17.05.2016 um 15:48
Straßburg ist dran:
http://hudoc.echr.coe.int/eng?i=001-163098


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Amanda Knox

18.05.2016 um 00:14
@euroneighbour
Das bedeutet, Amanda Knox' Klage wurde schon mal nicht rundheraus abgewiesen.

Ja so fallen sie, die Bastionen der Ignoranz, eine nach der anderen.


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Amanda Knox

19.05.2016 um 20:54
Und was steht da bzw. was ist das oder was sagt es?


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