Amanda Knox
03.06.2013 um 08:59Andreas45 schrieb:Zur Info: Man kann durchaus an etwas Zweifeln oder mit Skepsis betrachten,Zweifel und Skepsis sind immer angebracht.
ohne jedoch eine endgültige Entscheidung oder Meinung zu faellen.
Aber hier sollte man bei solchen Fällen die Sache nie einseitig angehen.
Zweifel und Skepsis sollte man auch immer auch gegenüber der Gegenseite, also der StA und ermittelnden Behörden, und auch den Gerichten entgegen bringen.
Und wenn man da die Historie der StA dieses Falls kennt und auch sich die Videos der Spurenaufnahme ansieht, sind die Zweifel hier auch begründet.
Das - wie hier einige Forenteilnehmer es sehen wollen - einfach damit abtun zu wollen, dass "die Staatsanwaltschaft nicht auf der Anklagebank sitzen würde", vereinfacht das Problem immens.
M.E. hätte man die StA schon lange aus dem Verkehr ziehen müssen.
Korrupte Ermittler können in einem Prozess viel bewirken. Dass hat unlängst der Fall in "Giuseppe Gulotta" in Italien gezeigt, wo offenbar ein Ermittler erst nach 21! Jahren sein Gewissen beruhigen wollte und die Erpressung des Geständnisses zugegeben hatte.
Dass dann das Verfahren bis zum endgültigen Freispruch noch weitere 5 Jahre gedauert hatte, ist ein weiteres Zeichen des Versagens der Justiz. Aber in Deutschland ist das nicht anders, wie hier viele ähnliche Verfahren zeigen, dort dauert es u. U. länger (z.B. Harry Wörz) oder wird nie zufriedenstellend geklärt (z.B. Andreas Kühn). Es ist offenbar so, dass die Justiz in vielen Ländern ihre eigenen Fehler nicht zugeben wollen, von Rechtsstaatlichkeit ist in solchen Fällen dann nicht mehr viel übrig.
Ein lesenswertes Buch ist zum Fall Deutschland das jüngst erschiene Buch "Der Richter und sein Opfer. Wenn die Justiz sich irrt" von Thomas Darnstadt oder der Klassiker "Halbgötter in Schwarz. Deutschlands Justiz am Prange" von Rolf Bossi, wobei das erstere deutlich erschreckender ist.