Nathi13 schrieb:Bei all Ihrer vermeintlich uneingeschränkten Sachlichkeit, finde ich es erstaunlich, dass Sie hier den Kerchers gefühlsmäßig reine Rache unterstellen möchten, und hier schon fast kriminelle Motivation beschreiben
Interessant ist das, was Sie mir hier unterstellen. Ich habe geschrieben, dass Nebenklagen die Gefahr beinhalten, dass ein faires Verfahren nicht gewährleistet wird. Und für dieses faire Verfahren hat der Staat zu sorgen.
In Deutschland werden solche Nebenklagen in der Regel erst gar nicht zugelassen, sondern auf den Zivilweg verwiesen. Entsprechendes hätte man – um ein faires Verfahren zu gewährleisten – auch in Perugia von der Justiz erwartet. Aber auch hier FEHLANZEIGE.
Dieser Verweis hätte viele Kosten gespart, für die Kerchers aktuell aufkommen müssen. Es ist also in vielerlei Hinsicht fahrlässig, die Betroffenen in die falsche Richtung zu leiten.
Nathi13 schrieb:Da kommen Sie Ihr Maxime Menschen nicht vorverurteilen zu wollen, wie sie be A. K. machen, aber nicht ganz nach.
Da sehe ich nicht so, hier ist der Staat wieder nicht seinen Pflichten nachgekommen, die er den Angeklagten als auch Kerchers gegenüber besitzt.
Ein faires Verfahren, wie es rechtsstaatlich vorgeschrieben ist, wäre allen Seiten gerecht geworden.
Nathi13 schrieb:Die Gerichtsurteile haben höchstwahrscheinlich auch aus der Sicht der Kerchers zu einem unzureichenden Ergebnis geführt, weil bei den Ermittlungsarbeiten schlampig gearbeitet worden ist, auch, wenn das oder gerade wenn diese zur Bestätigung der Unschuld von A K beigetragen hätte. Diese Fragen rund um "was ist meiner Tochter passiert?" werden sich also nicht so schnell aufklären lassen, wohlmöglich nie.
Daran wird man nichts ändern können. Auch nicht durch eine Nebenklage.
Eine Zivilklage würde sogar die Möglichkeit beinhalten, dass – selbst bei einem Freispruch aus Mangel an Beweisen – die Sache nochmals von einem weiteren Gericht untersucht wird. Bei einer Nebenklage ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass selbst bei Freispruch aus Mangel an Beweisen, die Nebenklage abgewiesen wird.
Umso wichtiger wäre der Zivilweg gewesen. Weil gerade die Staatsanwalschaft so geschlampt hat, wäre u.U. auch heute noch sinnvoll auf den Ziviweg auszuweichen.. Kerchers müssten dann zwar für die bisher angefallenen Kosten aufkommen. Aber wenn sie dann in einem Zivilverfahren ihren Anspruch durchbekommen werden, wäre das mehr als kompensiert. Wenn sie weiter an der Nebenklage festhalten und die Unschuld wird festgestellt, werden der Familie noch weiter hohe Kosten entstehen.
Nathi13 schrieb:Wenn Sie dann wieder mit ihrer Juristerei kommen, Nebenklage etc. ist nicht gern gesehen, dann lenken sie wieder nur ab. Im Fall der Kerchers schieben Sie die Rechtsstaatlichkeit und angeblich unredliche Motive dieser Menschen vor.Im Fall K. hat diese dann nur versagt rein menschlich habe A K dann aber nur redliche Motive und ist es reines Opfer? Aber sie vergessen, dass sie ein Opferstatus der Rechtsstaatlichkeit nicht bedeutet, dass sie überhaupt nichts mit der Sache zu tun hatte.
Was hat eigentlich Frau Knox Ihnen angetan? Was hat Frau Knox unredliches getan, wenn sie den Mord nicht begangen hat? Ja, sie hat jemanden verleumdet, dafür hat sie ihre Strafe bekommen.
Ich habe selbst im Bereich von Medienpsychologie studiert und ich bin mir dieser Mechanismen sehr wohl bewusst. Ich halte auch ein paar Küsschen nicht für verdächtig oder wozu diese hochstilisiert worden sind. Man kann das Ganze auch "nüchterner" betrachten und trotzdem beobachten, dass Frau K. sozial auffällig verhalten hat. Sie mögen diese soziale Interaktion/Beziehungen gern außen vorsehen wollen, aber diese spielen zumeist eine zentrale im Falle von Gewaltdelikten.
Was interessiert der Unsinn? Das sind alles Spekulationen. Es mag durchaus sein, dass Frau Knox irgendwelche Probleme hat, aber das müsste in Form von Untersuchungen erfolgen. Daher ist es müßig hier irgendwelche Analysen zu präsentieren, von einem Menschen, den man schlicht und einfach nicht kennt. Das müsste Ihnen durch die Ausbildung auch offensichtlich bewusst sein. Dass Sie es trotzdem machen, spricht Bände.
Sie wissen, wozu die Bewertungen dieser Art am Anfang der Neuzeit geführt haben. Klar aus heutiger Sicht waren die Beschuldigungen offensichtlich falsch und trotzdem haben damals viele an die Schuld der damaligen Justizopfer geglaubt, nur weil das Opfer von der Norm abgewichen ist. Daher ist es heute wichtig, dass die Fakten unter die Lupe genommen werden. Und die sind hier schlicht und einfach nicht vorhanden. Es gibt keine einzige Spur von Frau Knox im Tatzimmer, diese Tatsache kann man nicht durch ein angeblich auffälliges Verhalten wegdiskutieren.
Da sie nicht über die Frage des fairen Verfahrens diskutieren wollen, was man durchaus in neutraler Weise machen kann, halte ich die Diskussion weiter für überflüssig.
Rechtsstaatlichkeit hat für sie offensichtlich keinen Wert.