@hubertzle hubertzle schrieb:Warum muss man dann mit Luminol ran? Bitte nicht mit einer Saftparty argumentieren, darauf gibt es keinen Hinweis.
Luminol verwendet man, um Orte aufzufinden an denen sich unsichtbare Blutspuren befinden. Das kann unter anderem deswegen geschehen, weil man aufgewischtes Blut vermutet, muss aber nicht heißen, daß tatsächlich eine Putzaktion wegen Blut stattgefunden hat.
Eine Luminolreaktion beweist nicht, daß an dieser Stelle Blut ist, oder vormals noch mehr Blut war. Luminol reagiert auf Substanzen die ein Metallion enthalten, vorzugsweise von Übergangsmetallen, wie Eisen, Kobalt, Kupfer, Nickel, etc. Aber nicht ausschließleich, wie das Erdalkalimetall Magnesium im Chlorophyll beweist. Darüberhinaus gibt es auch noch andere metallfreie Substanzen, wie z.B. Bleiche.
Das heißt, es gibt neben Blut, Bleiche und Fruchtsaft noch jede Menge anderer Möglichkeiten, die verantwortlich sein könnten.
Das Luminol zeigt deutlich erkennbare Umrisse von Füßen. Das heißt, es kann sich nicht um einen vormals sichtbaren blutigen Fußabdruck handeln, der dann weggeputzt worden wäre. Das Blut würde beim Putzen über eine größere formlose Fläche verteilt und der Umriss nicht mehr erkennbar sein.
Viel wahrscheinlicher ist, daß die Spur direkt so durch das Auftreten eines Fußes entstanden ist. Das kann eigentlich nur geschehen, wenn man mit nassen Fußen über den Gang geht.
Ich tendiere deswegen zu Rost. Rost enthält genügend Eisenionen um die Luminolreaktion zu provozieren und kann durchaus bei alten Leitungen ins Frischwasser gelangen. Die Rostkonzentration kann über die Zeit schwanken, deswegen lassen sich die Abdrücke nicht datieren.
Da Luminol eine so weitgefächerte Reaktion besitzt, wird es in der Regel dazu benutzt, erst einmal die Stellen zu finden, an denen sich Blut befinden könnte (und den Rest eines großen zu untersuchende Areals auszuschließen). Aber danach ist es einfach unerlässlich, daß man mit weiteren Tests die anderen Substanzen ausschließt. Eine sehr beliebte Reagenz dafür ist Tetramethylbenzidin (TMB).
TMB reagiert auf die Porphyringruppe im Hämoglobin. Ist die Reaktion positiv, dann ist es allgemeiner Usus in der Forensik, weitere Tests mit anderen Substanzen durchzuführen. Ist er negativ, dann bedeutet das in der Regel, das Ende der Tests. Ein falsches negatives Ergebnis ist bei TMB nämlich äußerst unwahrscheinlich. Nie, nie nie, nie wird ein seriöser Forensiker nach einem negativen TMB-Test weiterhin darauf beharren, daß es sich um Blut handelt, so schön das Luminol auch vorher geleuchtet haben mag.
Alle Tests mit TMB an den Luminolspuren verliefen negativ. Das bedeutet, Blut war nicht nachzuweisen. Dieses Ergebnis hat Patrizia Stefanoni vor Gericht verschwiegen. Statt dessen hat sei weiterhin behauptet, es handele sich um Blut. Es ist aber dennoch ans Licht gekommen. So ist es im Massei-Report nachzulesen.
Fazit: die einzige Substanz, die mit Luminol reagiert und die durch einen weiteren Test ausgeschlossen wurde ist Blut. Trotzdem will man uns diese Spuren als Blut verkaufen.
Da es kein Blut war, wurde auch nichts geputzt.