Und hier zu antisozialen oder dissozialen Persönlichkeit,wobei natürlich klar ist,es gibt Mischformen und nie erfüllt jemand alle Kriterien:
Sie sind schon zu fürchten, die antisozialen bzw. dissozialen Persönlichkeitsstörungen. Und in der Tat, auch die Psychiater lassen mit ihrer Charakter-Schilderung keinen Zweifel daran, dass es sich hier um überaus schwierige Partner, Familienmitglieder, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen, Vorgesetze, Untergebene, ja Fremde im Alltag handeln kann.
Zum einen besteht ein "tiefgreifendes Muster von Missachtung und Verletzung der Rechte anderer", und das schon seit jungen Jahren. Konkret: Falschheit, wiederholtes Lügen und Betrügen, Impulsivität, Reizbarkeit und Aggressivität (wiederholte Schlägereien, Überfälle oder sonstige Missgriffe), dabei rücksichtslos die Sicherheit anderer (aber auch die eigene) missachtend, kurz: verantwortungslos, herzlos, ohne Reue, kein Schuldbewusstsein, unfähig, aus negativen Erfahrungen, ja sogar Bestrafungen zu lernen, dafür die Neigung, seine Verfehlungen zu beschönigen, gewissenlos zu rechtfertigen oder gar andere zu beschuldigen.
Bei der "härtesten" Untergruppe, die im angelsächsischen Bereich mit dem früheren Begriff der "Psychopathen" charakterisiert wird, geht es sogar noch direkter zur Sache: trickreiche und sprachgewandte Blender mit oberflächlichem Charme, erheblich übersteigertes Selbstwertgefühl, Erlebnishunger, ständiges Gefühl der Langeweile, krankhaftes Lügen und betrügerisch-manipulatives Verhalten, Mangel an Gewissensbissen oder Schuldbewusstsein, oberflächliche Gefühle, auf jeden Fall kein Einfühlungsvermögen für andere, eher Gefühlskälte, parasitärer Lebensstil ("gnadenlose Ausnutzer"), unzureichende Verhaltenskontrolle, Fehlen von realistischen und vor allem langfristigen Zielen, spontan bis unkontrolliert, verantwortungslos, mangelnde Bereitschaft und Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, Missachtung allgemeingültiger Regeln, frühe und ständig wechselnde Partnerschaften sowie später häufig wechselnder Geschlechtsverkehr, kriminelle Verhaltensweisen u.a.m.
Was muss man wissen und vor allem wie sehen es die zuständigen Fachleute, die Psychiater, Psychologen, Kriminologen usw.? Wie teilen es die international führenden Klassifikationen (ICD-10 der WHO und DSM-IV-TR der APA) ein? Was wissen wir über genetische Ursachen, Gehirnstoffwechsel, neuro- und psychophysiologische Abweichungen, vor allem aber psychosoziale Risikofaktoren wie elterliche Zurückweisung, Vernachlässigung, instabile Beziehungen, Misshandlungen, Missbrauch u. a.? Und letztlich: Kann man überhaupt etwas tun und wenn ja, was? Und wie beurteilen die forensischen Psychiater und Psychologen solche Menschen, wie urteilen die Richter?
Nachfolgend eine kurz gefasste Übersicht zu diesem auch gesellschaftlich relevanten Krankheitsbild und ihren psychosozialen Konsequenzen.
Quelle:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/disspers.htmlFür alle,die jenseits von gefühlten Interpretationen der Täterhandlung sich informieren wollen