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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 16:51
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:dennoch handelte es sich bei high-end Dominas (und nur so eine kam mM nach unter diesen Umständen in Frage) um eine sehr kleine Gruppe
Das muss doch auch ein extrem teures Vergnügen sein, das man sich aus dem Erlös einen Schere kaum leisten kann?


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 16:54
Ich kann mir mittlerweile insgesamt nicht mehr vorstellen, dass die Reise irgendein irgendwie geartetes geplantes Treffen zum Ziel hatte. Er ist ziellos herumgereist, hat frühere Orte wieder aufgesucht, zwischen guten und schlechten Etablissemengs gewechselt und hat offenbar sogar die Länge der Reise bzw. deren Kosten nicht kalkulieren können.

Diese Ziellosigkeit ist ein wesentlicher Aspekt des Falles - jede Hypothese die diesen Aspekt nicht berücksichtigt oder nur mit Biegen und Brechen abdeckt, ist daher schwach.

Für mich sieht es wirklich so aus als ob er nach etwas suchte von dem er zwar eine ungefähre Ahnung hatte dass er es in der Gegend finden könnte, aber nicht wo genau und ob er es überhaupt finden würde. Homosexuelle Bekanntschaften zum Beispiel. Den Mut zum Selbstmord. Irgendsowas.


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 17:00
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Das muss doch auch ein extrem teures Vergnügen sein, das man sich aus dem Erlös einen Schere kaum leisten kann?
Ich glaube nicht, dass es beim Scherenverkauf um Geld ging. Undenkbar ist es zwar nicht, aber ich glaube da wesentlich eher an Symbolik, die da dahinter steckte. Er verband irgend etwas mit den Scheren und wollte das was er damit verband los werden. Es musste aber ein Verkauf kein Geschenk oder Wegwerfen sein.
@falstaff
Ich gehe auf Nacht darauf weiter ein. Muss jetzt arbeiten. Viel Spaß noch in den nächsten Stunden!


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 17:12
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Ich glaube nicht, dass es beim Scherenverkauf um Geld ging. Undenkbar ist es zwar nicht, aber ich glaube da wesentlich eher an Symbolik, die da dahinter steckte. Er verband irgend etwas mit den Scheren und wollte das was er damit verband los werden. Es musste aber ein Verkauf kein Geschenk oder Wegwerfen sein.
Die Überlegung ist mehrfach aufgeworfen wurden, hat aber einen entscheidenden Haken: Symbolik funktioniert als Kommunikationsmittel nur dann, wenn sie von beiden Seiten verstanden wird. Und das wäre hier ganz offensichtlich nicht der Fall gewesen. Desweiteren ist auch nicht einmal ansatzweise bekannt, in welchem Millieu oder Kontext der angetäuschte Verkauf einer Schere irgendetwas bedeuten könnte.

Wenn ein Friseur in finanziellen Nöten versucht in einem Frisiersalon Scheren zu verkaufen, dann war es vielleicht ganz einfach das, wonach es aussieht. Allenfalls möglich wäre es noch, dass der Scherenkauf nur ein Vorwand war zur Kontaktaufnahme. Evtl. hat ihm ja einer der Mitarbeiter in dem Shop gefallen?


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 20:24
Hab jetzt zwei Tage keine Zeit gehabt.
Das der Mann schwul war wird in xy schon durch die Schuhe angedeutet.
Viele Schwule waren damals eher Friseur als Industriemechaniker aber das nur am Rande

In irgend einer hier mal zitierten Zeitung von 1970(ich glaube Züricher Zeitung) wurde von "Spuren ins Homosexuellenmillieu" geschrieben.
Entweder gab es seinerzeit da eine Szene, die sich immer traf, oder er machte dort Urlaub mit seinem "Geliebten"

Man muss berücksichtigen, das seinerzeit jeder "gesellschaftlich erledigt" war, wenn heraus kam , das er ein 175er, (so nannte man Schwule Männer) ist.

Das er die Scheren nicht aus Geldnot anbot, sondern das das eine gewisse Art der Kontaktaufnahme handelte halte ich für durchaus möglich


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 20:32
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hab jetzt zwei Tage keine Zeit gehabt.
Das der Mann schwul war wird in xy schon durch die Schuhe angedeutet.
Viele Schwule waren damals eher Friseur als Industriemechaniker aber das nur am Rande

In irgend einer hier mal zitierten Zeitung von 1970(ich glaube Züricher Zeitung) wurde von "Spuren ins Homosexuellenmillieu" geschrieben.
Entweder gab es seinerzeit da eine Szene, die sich immer traf, oder er machte dort Urlaub mit seinem "Geliebten"
Insgesamt nicht von der Hand zu weisen - und dennoch. Wo war der Geliebte denn dann? Und warum die häufigen Ortswechsel?

Also Homosexualität ist durchaus möglich, aber nicht dass er einen festen Geliebten hatte.

Ich neige dann eher zu der Variante eines Menschen der mit seiner Neigung haderte und aus Schüchternheit in Cafes heimlich hübsche Kellner angeschmachtet hat. Schüchtern war er vermutlich, jedenfalls wird er als sehr zurückhaltend und im Verhalten unauffällig beschrieben. "Angenehmer Gast".
Bei seinen mehr oder weniger zaghaften Anbahnungsversuchen könnte er an die falschen geraten sein. Homosexuelle, Obdachlose und sonstige Outlaws bildeten damals häufiger ein gemeinsames Millieu. Seine Unerfahrenheit und seine Schüchternheit können ihn zu einer leichten Beute gemacht haben.
Allerdings: Ein einfacher Raubmord war es aufgrund der Spurenlage wohl nicht. Oder?


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 20:53
Eine Schwulenszene damals am Bodensee?
Heimlicher Urlaubsort der nicht geouteten Homos?
Kann natürlich sein, aber wäre die nicht eher woanders

Zu den Hotelwechseln fällt mir ein, er könnte immer das Hotel aufgesucht haben in dem auch seine Affäre eingecheckt hatte.
Wenn dieser dann nicht am Bodensee war, vielleicht beruflich unterwegs, dann musste er in billigere Hotels ausweichen.

Ob der nun schüchtern war, oder wenn kein anderer dabei war, in Kreisen von SM Lederschwulen verkehrte, weis man nicht.


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 21:02
Ich hatte damals immer so auf dem Schirm, ob der "Geliebte" nicht vielleicht mit einem Boot auf dem Bodensee unterwegs war und der L im sozusagen hinterher reiste.
Soweit ich weis(?) gab es doch auch einige Tage an denen man nicht nachvollziehen konnte, wo L übernachtete. Oder lieg ich da falsch?


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"Bodensee-Mord" von 1969

17.08.2018 um 22:14
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Eine Schwulenszene damals am Bodensee?
Heimlicher Urlaubsort der nicht geouteten Homos?
Kann natürlich sein, aber wäre die nicht eher woanders
Eine Schwulenszene wird es auch damals schon in jeder Kreisstadt gegeben haben. Und die Bodenseeregion ist nicht irgendein toter Winkel Europas, sondern eine zentrale Urlaubsregion, mit internationalem -wenn auch eher gediegenem - Publikum. Wer unverbindliche und halbwegs anonyme Abenteuer suchte in einer idyllischen Umgebung, für den könnte die Bodenseeregion schon ein attraktives Ziel gewesen sein.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 00:04
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Eine Schwulenszene wird es auch damals schon in jeder Kreisstadt gegeben haben. Und die Bodenseeregion ist nicht irgendein toter Winkel Europas, sondern eine zentrale Urlaubsregion, mit internationalem -wenn auch eher gediegenem - Publikum. Wer unverbindliche und halbwegs anonyme Abenteuer suchte in einer idyllischen Umgebung, für den könnte die Bodenseeregion schon ein attraktives Ziel gewesen sein.
Wenn dem so war, dann müsste man davon aber auch Kenntnis haben und Kontakte oder Treffpunkte hätte man damals ja nur in einschlägigen Szene-Hefte erfahren.

Da frag ich mich, ob es möglich gewesen wäre jene Hefte bei den Verlagen zu besorgen welche im Umkreis des Wohnortes des Opfer oder in der jeweiligen Stadt in welcher er war, zu besorgen und zu schauen, ob da irgendwelche Anzeigen gelistet waren. Irgendwelche Szenetreffpunkte mit Datum zum Beispiel.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 06:55
Zitat von ayahuaskaayahuaska schrieb:Wenn dem so war, dann müsste man davon aber auch Kenntnis haben und Kontakte oder Treffpunkte hätte man damals ja nur in einschlägigen Szene-Hefte erfahren.
Oder aber er hatte keine Kenntnis und Kontakte und ist tagelang umhergereist um Szenetreffs zu finden?


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 16:11
Ich denke, das Anbieten der Scheren war eine versuchte Kontaktaufnahme mit jemanden aus solchen Kreisen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 18:41
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke, das Anbieten der Scheren war eine versuchte Kontaktaufnahme mit jemanden aus solchen Kreisen.
Kann sein , dass ihm der Friseur gefallen hat. Das passt dann zu der Theorie einer verklemmten homosexuellen Neigung, die sich in stark verkappten Anbahnungsversuchen oder Schwärmerei für Kellner äußerte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 19:54
Na ich denke das anders. Ein geheimes Erkennungszeichen. Der Mann hat die Scheren nur zum Schein angeboten um mit jemanden, der ihm persönlich nicht bekannt war zu kontaktieren.

Wieso hatte der überhaupt seine kompletten Friseurscheren mit in Urlaub?


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 20:44
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Na ich denke das anders. Ein geheimes Erkennungszeichen. Der Mann hat die Scheren nur zum Schein angeboten um mit jemanden, der ihm persönlich nicht bekannt war zu kontaktieren.
Warum ist das anders gedacht? Ich sagte ja, dass der Mann die Scheren angeboten haben könnte um mit einem Mann Kontakt aufzunehmen der ihm gefiel. Das wäre dann ja jemand den er nicht kannte.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wieso hatte der überhaupt seine kompletten Friseurscheren mit in Urlaub?
Das ist eine gute Frage...


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 20:54
@falstaff
Na so weit sind wir ja nicht auseinander.
Vielleicht wollte er einen neuen der ihm gefiel "aufreissen" mit der Tour
oder aber
Es war ein abgesprochenes Erkennungszeichen für jemanden.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 20:57
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es war ein abgesprochenes Erkennungszeichen für jemanden.
Wenn das der Fall wäre, hätte er viel öfter in viel mehr Läden seine Scheren anbieten müssen. Wenn es wiederum um jemanden in diesem speziellen Friseurladen gegangen wäre, hätte er sich das auch sparen können weil dann wären die Personen auch bekannt gewesen.

Das macht daher wenig Sinn.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 21:03
Hat er denn nicht die Scheren in mehreren Salons angeboten?

Ja, die Person muss ihn nicht gekannt haben.
Mir schwirrt da so eine Theorie rum: Ein Homosexueller oder Strichjunge , der offiziell als Friseur arbeitet, und dem von einem Bekannten gesagt wurde, Du da kommt demnächst jemand mit einer bestimmten Neigung zu Dir. Wenn er in Deinem Salon Friseurscheren anbietet erkennst Du ihn.
Immerhin musste so etwas damals absolut geheim vorgehen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

18.08.2018 um 21:12
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hat er denn nicht die Scheren in mehreren Salons angeboten?
Meines Wissens ist das nur einmal belegt. Und die Ermittler haben damals garantiert die ganze Bodenseeregion umgegraben, sie konnten ja auch alle seine Hotelaufenthalte aufklären.

Es stimmt natürlich dass man Homosexualität damals geheimhalten musste, insbesondere als biederer Geschäftsmann mit Familie in einer Kleinstadt. Trotzdem gab es damals auch schon wesentlich einfachere Mittel und Wege, Homosexualität auszuleben. Szenekneipen, Strichertreffs, etc. dürften in jeder größeren Stadt existiert haben und weitgehend toleriert worden sein. Er hätte also einfach nur in die nächste Großstadt fahren müssen um seine Homosexualität auszuleben.

Daher denke ich dass der Mann entweder schwer gehemmt war oder mit seiner Neigung haderte und daher diese Möglichkeiten nicht wahrnehmen konnte. Oder aber dass eine exotischere sexuelle Spielart eine Rolle gespielt hat, bei der sich die Partnersuche weitaus schwieriger gestaltete.

Dass er seine Scheren mitnahm könnte auch darauf hindeuten, dass er so etwas wie einen Ausstieg aus seinem familiären Umfeld plante. Mit den Scheren hätte er dann seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Dann muss man sich allerdings fragen warum er die Scheren im Salon anbot und nicht seine Arbeitskraft.


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"Bodensee-Mord" von 1969

19.08.2018 um 00:45
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Er hätte also einfach nur in die nächste Großstadt fahren müssen um seine Homosexualität auszuleben.
Eben. Deshalb gehe ich eher davon aus, das er sich heimlich mit seinem "Geliebten" getroffen hat.

Selbst in den 80er konnte man sich noch nicht so einfach als Homo outen.
Schon gar nicht in bestimmten Gesellschaftskreisen
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Oder aber dass eine exotischere sexuelle Spielart eine Rolle gespielt hat, bei der sich die Partnersuche weitaus schwieriger gestaltete.
Das kommt nach Spurenlage durchaus in Frage. Das er bestimmte Spielarten bevorzugte.
Das kam dann noch hinzu.
Undenkbar so etwas wie Homosexualität auch nur ansatzweise öffentlich zu leben in damaliger Zeit
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Dass er seine Scheren mitnahm könnte auch darauf hindeuten, dass er so etwas wie einen Ausstieg aus seinem familiären Umfeld plante. Mit den Scheren hätte er dann seinen Lebensunterhalt bestreiten können.
Na so viel werden die nun auch nicht wert gewesen sein.
Aber vielleicht brauchte er auch Geld.


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