Die geistige Umnachtung des Wolfgang Priklopil.
Ein Essay
Aufgewachsen mit einem Vater der als Frauen“held“ „berühmt“ war und einer Mutter die das nicht nur duldete, sondern indirekt und vermutlich ohne sich über ihr Tun im Klaren zu sein, ihren Sohn auch gleich zu einem solchen „Helden“ miterzog. Der Junge, hin und her gerissen, zwischen Bewunderung für seinen Vater und Mitleid mit seiner Mutter.
Wenn in einer Mann/Frau Beziehung, der Kampf um Machogehabe und der damit unweigerlich verbundenen Eifersucht, über Jahre dominieren, haben Kinder nichts zu lachen. Sie werden gezwungen, emotional Partei zu ergreifen. Sei es zu dem Vater mit seinen „Heldentaten“ und/oder zu der Mutter die leidet.
Scheinbar hatte der kleine Wolfgang beides. Eine dauernde Zerrissenheit.
Die Entwicklung des Kindes bleibt aussen vor. Das „Familienleben“ ist dominiert vom Machtkampf der Eltern.
So lernt der kleine Wolgang nur, dass Erwachsene komplett mit sich selbst beschäftigt sein können.
Als junger Mann zerreisst ihn das beinahe. Er möchte so sein wie sein Vater und Erfolge bei Frauen haben. Doch was sagte Mama immer? Männer die sich so verhalten, sind Schweine. Nun Schwein wollte er keines sein, doch alles andere wollte er. Er wollte seine Mama nicht enttäuschen, wie es sein Vater dauerhaft getan hatte und gleichzeitig wollte er keine Frau die ihm dauernd Vorwürfe machte. Das Dilemma scheint klar. Frauen die Männern ein solches Verhalten nicht vorwerfen, hat er keine gesehen und andere Beziehungsmechanismen hat er nie gelernt. Also blieb naheliegend nur, dass er sich selbst eine erziehen wollte.
So kam es zu der Entführung von Natascha Kampusch.
....und die Zerrissenheit des Wolgang Priklopil zu einem der zwei Höhepunkte. Plötzlich war sie nicht mehr nur in ihm Innen, als unausgesprochenes Gefühl, sondern urplötzlich stand er dem kleinen Mädchen gegenüber und musste die Zerrissenheit leben. Das schaffte er unmöglich allein.
Da er kein Schwein sein wollte, gab er die Rolle des Schweins, gegenüber Natascha ab. Er fuhr irgendwo in die Pampa, sprach in ein Telefon und erzählte dem Mädchen, dass sich das Schwein am anderen Ende der Leitung befindet.
Diese Lüge brachte ihn die Lage seine ganze Tat zu handhaben. Er lügte Natascha zu jeder Zeit und für jede Begebenheit, mit Bestimmtheit jedoch für alles was sich mit der Aussenwelt befasste, an. Geizig wie er war, auch zum Euro.
Mit den Jahren wurde er immer dreister. Zuerst bei seiner Mutter, der konnte er jetzt ungeniert den liebenden Sohn machen. Er hatte keine Abgrenzungsbedürfnisse ihr gegenüber mehr.
Weil alles so glatt lief, wollte er sich immer mehr erlauben. Bis er ganz zum Schluss, ganz offensichtlich versucht hat, Natascha als seine ganz normale Freundin, der Öffentlichkeit vorzustellen. Zuerst der anonymen Öffentlichkeit und später den näheren Menschen um ihn herum. Dazu benutzte er, als „Hauptprobe“ E.H.
Der zweite Höhepunkt seiner Zerrissenheit kam unweigerlich nach der Flucht von Frau Kampusch. Diesen Höhepunkt hat er nicht mehr ausgehalten.
Zurück blieb eine junge Frau, deren letzte achteinhalb Jahre einzig, aus an ihr ausgelassenen Lügen und Gewalt bestand.
Plötzlich war für sie die Welt eine ganz andere. Keiner der Sätze stimmte, die sie sich all die Jahre anhören musste.
Vergleichbar ungefähr, wie wenn man einen armen chinesischen Bauern, urplötzlich hierher beamt und von ihm erwartet, dass er sich in Nullkomanix hier zurecht findet. Und wehe er würde etwas falsch machen. Dann kämen gleich
@EC145,
@konter und
@ramisha ......und wären ihm behilflich. Weil alle anderen so blöd sind! Alle..... inklusive das FBI.