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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kampusch, Priklopil, Kröll ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

20.02.2017 um 14:39
Es gibt zwei Sichtweisen auf diese Thematik:

Die "offizielle" Sichtweise:

"Am Morgen des 2. März 1998 wurde die damals 10jährige Natascha Kampusch vom Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil in Wien entführt und 3096 Tage im Keller seines Hauses in Strasshof gefangen gehalten. Am 23. August 2006 konnte sie aus der Gefangenschaft fliehen.  Kurz vor 21 Uhr desselben Tages warf sich Wolfgang Priklopil  zwischen den Stationen Wien Nord und Traisengasse vor einen fahrenden Zug und zog sich tödliche Verletzungen zu.  
Am 25. Juni 2010 erschoss sich Franz Kröll auf der Terrasse vor seiner Wohnung in Graz.

Alle weiteren Nachforschungen ergaben keinen Hinweis auf weitere Täter.
Die Verbindung zu Missbrauchsfällen in Wiener Kinderheimen ist zufällig und bedeutungslos.
Verbindungen, Überschneidungen im Muster oder personelle Überschneidungen zu anderen Kriminalfällen in Österreich sind ausschliesslich Zufall, oder der Prominenz der beteiligten Personen geschuldet."

Die andere Sichweise sieht ungefähr so aus:

"Als gesichert gilt:
Am Morgen des 2. März 1998 verschwand die damals 10jährige Natascha Kampusch.
Sie war in den 3096 Tagen ihres Verschwindens zumindest teilweise bei Wolfgang Priklopil.
Am 23. August 2006 tauchte Natascha Kampusch in Strasshof auf.  Am selben Tag starb Wolfgang Priklopil. Seine Leiche wurde zwischen den Stationen Wien Nord und Traisengasse gefunden.

Am 25. Juni 2010 starb Franz Kröll auf der Terrasse vor seiner Wohnung in Graz durch einen Schuss in den Kopf.


Alle weiteren offiziellen Nachforschungen waren gekennzeichnet durch Vertuschung, Intrige und Halbwahrheiten.
Die Verbindung zu Missbrauchsfällen in Wiener Kinderheimen ist wesentlich und muss unbedingt aufgeklärt werden.
Die Verbindungen, Überschneidungen im Muster oder personelle Überschneidungen zu anderen Kriminalfällen in Österreich sind auffällig und deuten auf ein kriminelles Netzwerk hin, dessen Umfang den bisher bekannten Skandalen der 2. Republik (AKH, Lucona) mindestens ebenbürtig ist."

Ich erinnere an die Netikette, die allmy-Regeln und daran, dass dies ein Diskussionsforum und kein Lynchmob ist. Klarnamen sind weder notwendig, noch erwünscht.

Ein paar Anmerkungen zu Büchern für alle, die sich (offline) einlesen wollen:

Der Tod des Kampusch - Kidnappers: Wahrheitsfindung im Würgegriff
Ehemalige Höchstrichter sind keine Kriminautoren - aber die Exaktheit, die zwingende Logik der Schlussfolgerungen und die Brisanz des Inhalts fesseln trotzdem - absolute Leseempfehlung!

Der Entführungsfall Natascha Kampusch: Die ganze beschämende Wahrheit
 Wer die offizielle Variante liebt und trotzdem seinen Voyeurismus ausleben möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Ich betrachte es als unmoralisches Fleddern eines Opfers.

Staatsaffäre Natascha Kampusch: streng vertraulich
Cut & paste aus "dieaufdecker.com" - ohne eigene Recherche, ohne Gewichtung der zusammenkopierten Elemente.

3096 Tage
Was soll man sagen? Wenn man sich vor Augen hält, wie groß die Lücken in diesem Buch sind, ist es auch für die Recherche lesenswert.

10 Jahre Freiheit
Es gibt zu Faktum XY eine mehrfach hinterfragte, stimmige, logische Zeugenaussage - trotzdem wird Faktum XY als "einfach nicht wahr!!!!" bestritten. Tut mir leid - mit manchen Büchern erweist man seinem eigenen Anliegen einen Bärendienst.

Wer der Diskussion beitreten möchte - bitte um PN an mich.


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

20.02.2017 um 21:13
@Derleise

Zuerst einmal ein Dankeschön für die Einladung in diesen Thread.
Ich muss mich zuerst mal wieder in den Fall einlesen und einarbeiten. Erst danach kann Ich in die Diskussion einsteigen.


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

20.02.2017 um 23:49
Sowohl der Tod von Oberst Kröll als auch der von Wolfgang Priklopil werfen Fragen auf. Die Ermittlungen wurden nicht so geführt wie man sie in so prominenten Fällen erwarten würde.
Karl Kröll, der Bruder von Oberst Kröll, ließ zu beiden Todesfällen auf eigene Kosten Gutachten erstellen.

Zum Tod von Oberst Kröll finden sich hier viele Dokumente:

http://lichtimkeller.forenworld.at/viewforum.php?f=13

Unter anderem findet sich dort das Privatgutachten Dr. Leinzingers und alle Protokolle zur Auffindung des Oberst inklusive seines Testamentes.

Hier finden sich alle wichtigen Dokumente rund um das Ableben Priklopils, insbesondere das Gutachten und das Sektionsprotokoll des Gerichtsmediziners.

http://lichtimkeller.forenworld.at/viewforum.php?f=16

Diese beiden Todesfälle sind Schwerpunkte im Buch von Dr. Rzeszut: "Der Tod des Kampusch Kidnappers - Wahrheitsfindung im Würgegriff."

Das erste Kapitel (das den Großteil des Buches einnimmt) behandelt den Tod des Kidnappers und erläutert auf den Seiten 7 bis 32 alle objektiven Fakten die Richtung Mordverdacht sprechen.

Neu ist die Veröffentlichung der Stellungnahme der Gerichtsmediziner DDR. Grassberger und Dr. Missliwetz (S 17 ff), die Fremdverschulden durchaus als möglich betrachten.

Über dieses Gutachten würde ich mich gerne als erstes unterhalten, es war bisher noch nie Teil einer Diskussion.


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

21.02.2017 um 00:16
@Derleise

Danke für die Einladung, ich freue mich auf einen interessanten und sachlichen Austausch.


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jelly ehemaliges Mitglied

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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

10.03.2017 um 22:06
Ja, es ist gut, wenn die Diskussion weitergeführt wird. Habe oft an Lillys Bemühungen gedacht und fand es eigentlich empörend, wie hier diese Unterfütterung mit Fakten abgedreht wurde.Ich dachte mir, auf diesem allmystery blog ist  Realität und Belege nicht erwünscht.


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11.03.2017 um 07:39
@jelly
Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte.


Früher habe ich mich auch über Allmy geärgert weil hier so streng mit Vermutungn umgegangen wird und man wirklich alles genau belegen muss was man schreibt.
Mittlerweile weiß ich, dass Die Leute hinter Allmy recht haben. Einerseits steht der Personenschutz im Vordergrund - man kann hier sehr leicht über andere Personen richten wenn man nur einen Teil der Fakten betrachtet und von Anschuldigungen bleibt immer etwas haften.
Andrerseits muss sich Allmystery gegen Klagen absichern und es ist bestimmt niemandem gedient wenn diese Plattform aus Kostengründen zusperren muss.

Allerdings haben wir ja einige Belege die anderswo veröffentlicht wurden, an deren Echtheit niemand zweifelt und zusätzlich haben wir das Buch von Dr. Rzeszut, das wir als Quelle benutzen können. Bitte daraus nicht seitenweise zitieren. Das fällt wieder unter Urheberrechte.

Ich würde mich freuen wenn jemand anders als ich starten würde. Klar brennt es mir unter den Fingernägeln und ich würde Euch am liebsten hier mit meinen Annahmen und Schlussfolgerungen zutexten, aber das soll eine Diskussion sein und keine Alleinunterhaltung.


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12.03.2017 um 20:44
Gut, dann stelle ich hier mal eine einfache, aber wesentliche Frage in den Raum, welche den Tod von Franz Kröll betrifft: aus welchen Personen bestand jenes zweite Polizei-Team, welches bei ihrer "Nachschau" jene Dokumente gefunden haben will, die wiederum zur offiziellen Suizid-These führten?


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

12.03.2017 um 21:37
Im Abschlussbericht vom 2.7.2010 des Stadtpolizeikommandos Graz http://lichtimkeller.forenworld.at/viewtopic.php?f=13&t=49 
findet sich folgendes
Zum Abschiedsschreiben
Bei einer ergänzenden Tatorterhebung am 28.6.2010, mit Beginn um 11:30 Uhr, wurde im Schlafzimmer der Tatwohnung, in einem nicht versperrt gewesenen Möbeltresor, ein handgeschriebener Abschiedsbrief, datiert mit 6.6.2010 vorgefunden.
Weiter oben im Bericht:
zur Zeugenvernehmung der Ex-Gattin des Verstorbenen, Martina K. am 28.06.2010 mit Beginn um 9:52 Uhr im Kriminalreferat des SPK-Graz:
Zur Aussage von Martina Kröll, dass es ihr bei der Annäherung zur Terrasse, als sie ihren toten Ex-Gatten aufgefunden hätte, vorgekommen wäre, dass im Essbereich der Wohnung Licht gebrannt hätte, wird Nachstehendes bemerkt:

Bei einer ergänzenden Tatorterhebung am 28.6.2010, um 11:30 Uhr, gab Martina Kröll an, dass sie sich in dieser Hinsicht getäuscht hätte. Dies aus dem Grund, da der Bereich der Diele nunmehr mit einer orangen Farbe ausgemalt wäre. Dieser Farbton hätte für sie diesen Anschein erweckt als sie von ihrem Standort vor der Terrasse in Richtung des Esszimmerfensters geblickt hätte.
Aus den beiden Berichtsteilen lässt sich ablesen, dass jemand (Person wurde nicht benannt) der Polizeidirektion Graz gemeinsam mit Martina Kröll zur "Nachschau" in der Wohnung war.
Offiziell dürfte der Grund für die Nachschau die Kontrolle der Lichtverhältnisse gewesen sein. Dabei dürfte man auf den offenen Tresor gestoßen sein.  


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13.03.2017 um 16:03
Genau, das ist ja auch bekannt. Den Grund einer Nachschau auf Kontrolle der Lichtverhältnisse zurückzuführen, ist allerdings spekulativ. 
Auf die Anwesenheit von Martina Kröll bei dieser Nachschau könnte aufgrund der Vermerke geschlossen werden, auch wenn dies nicht ausdrücklich genannt wird. Doch war dem so? Und ist es nicht so, dass die Informationen an den entscheidenden Punkten keine Relevanz aufweisen? (Eine kleine Manipulation oder "Ungenauigkeit" in den Akten/Vermerken würde es bereits anders darstellen lassen). 

Abgesehen von der Frage, wer wann die Dokumente an den angeblichen Auffindungsorten hinterlegt hatte bzw. hinterlegt haben könnte, so erhielt diese erneute "Begehung"/Nachschau ihre Relevanz mit der Entdeckung von  e n t s c h e i d e n e n  Beweisstücken, die zuvor von der ganzen Mannschaft der Mordkommission trotz zugänglicher wie logischer Fundstelle nicht hatten entdeckt werden können. 

Es gibt nur drei Möglichkeiten:

1. Die aufgefundenen Dokumente sind echt und befanden sich die ganze Zeit an den sichtbaren Fundorten, was eine entsprechende "Polizeiarbeit" voraussetzt.

2. Die aufgefundenen Dokumente (echt/falsch) wurden von einer unbekannten Person in der Zeit ab dem Einsatz der MoKo bis zum Beginn der "Nachschau" platziert.

3. Die Nachschau diente alleinig dem Zweck, die "Beweise" zu hinterlegen und dann zu "finden". 


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13.03.2017 um 21:37
@Roi

Die beiden Möglickeiten zwei und drei kann man auch in Kombination sehen.

Seltsam ist tatsächlich, dass das Testament im geöffneten Tresor erst bei der Nachschau gefunden wurde.
Es gibt zB Fotos vom Nachttisch mit der geöffneten Schublade und dem Holster darinnen. 
Auch wird genau beschrieben welcher Schlüssel sich wo befand und noch viele Details.

Frage: kann ein geöffneter Tresor im Kleiderschrank unbemerkt bleiben wenn er von Kleidungsstücken verdeckt ist?

Karl Kröll war irgendwann nachts in der Wohnung um den Laptop und Unterlagen sowie einen Datenstick (den hat die Polizei in einem Häferl in der Küche auch nicht gefunden) zu holen.
Ob es bereits in der ersten Nacht war weiß ich nicht. 
Am 27.6. um 19.45 wusste KK bereits Bescheid und rief entrüstet bei der Polizei an. 
Soweit ich mich erinnere war er aber damals auf Urlaub in Kroatien und dürfte nicht so schnell vor Ort gewesen sein. Möglich wäre es aber.


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

14.03.2017 um 10:37
@ Lilly

"Die beiden Möglichkeiten zwei und drei kann man auch in Kombination sehen."


Das ist richtig, aber ich wollte hier auch die Möglichkeit einer Person außerhalb der Grazer Kripo in Betracht ziehen.

Grundsätzlich kann man feststellen: entweder wird etwas durchsucht oder nicht. Es wurde allerdings durchsucht, da als Anfangsverdacht eine Fremdtötung zumindest nicht ausgeschlossen werden konnte. Normalerweise. Die Qualität einer Durchsuchung steht wieder auf einem anderen Blatt.

Zu Deiner Frage eine Gegenfrage: war der Tresor offen weil nicht verschlossen oder war er tatsächlich geöffnet, das heißt, die Tür stand offen?
Davon abgesehen ist es gar nicht wichtig, ob der Tresor offen oder geschlossen war, sondern allein das Vorhandensein sollte jedes Interesse bei einer Durchsuchung geweckt haben. 

Was sagte die Mordkommission dazu? Hatte sie den Tresor im Kleiderschrank entdeckt oder nicht?


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

14.03.2017 um 11:10
Zitat von RoiRoi schrieb:war der Tresor offen weil nicht verschlossen oder war er tatsächlich geöffnet, das heißt, die Tür stand offen?
Das weiß ich nicht weil das in der Dokumentation nirgends so explizit beschrieben wurde.
Zitat von RoiRoi schrieb:sondern allein das Vorhandensein sollte jedes Interesse bei einer Durchsuchung geweckt haben.
Da hast Du recht. Es spielt eigentlich keine Rolle ob und wie der Tresor offen war.
Selbst wenn ich einen geschlossenen Tresor sehe, müsste ich ihn in die Dokumentation aufnehmen. Im Erstbericht war weder ein Foto noch eine Beschreibung des Tresors vorhanden. Er wurde gar nicht registriert.

Es gab aber nicht mal Bilder vom Schlafzimmerschrank. Möglicherweise wurden welche gemacht aber nicht in den Bericht aufgenommen. Ob das absichtlich war kann ich nicht beurteilen.

Mir kommt nur seltsam vor, dass man in die Nachtkästchen hinein sieht und den Schrank so völlig ignoriert.

Wie wahrscheinlich ist es, dass es eine Person außerhalb der Grazer Kripo gewesen sein kann?
Wer käme da in Frage?


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14.03.2017 um 12:10
@ Lilly

"Wie wahrscheinlich ist es, dass es eine Person außerhalb der Grazer Kripo gewesen sein kann? Wer käme da in Frage?"

Keine Ahnung, ich habe es aufgenommen, weil es grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden sollte. Sagen wir mal so: eine weitere interessierte Gruppe. 
Das ist aber erst einmal gar nicht wichtig. 

Erst einmal existiert eine andere Problematik, auf welche ich hinaus möchte. 

Die erste Frage sollte uns vergewissern lassen, ob die Existenz dieses Tresors bezeugt werden konnte, zum Beispiel durch KK. 

Dann folgt die Feststellung: es wurde kein Tresor in dem Bericht erwähnt. 
Ist das korrekt?

Danach die Feststellung: wurde das Behältnis des Tresors, der Kleiderschrank, im Bericht erwähnt?

Und anschließend die Frage: was wurde per Fotografie aufgenommen und was nicht?

Am Ende sollte nun eine Erkenntnis stehen: was  f e h l t (alles)???


Und zu Deinen Worten:

"Mir kommt nur seltsam vor, dass man in die Nachtkästchen hinein sieht und den Schrank so völlig ignoriert."

Das ist nicht seltsam, das ist vollkommen unglaubwürdig. Natürlich wird auch ein Schrank durchstöbert, wenn alles andere auch durchsucht wird. 


"Es gab aber nicht mal Bilder vom Schlafzimmerschrank. Möglicherweise wurden welche gemacht aber nicht in den Bericht aufgenommen. Ob das absichtlich war kann ich nicht beurteilen."


Wir wissen nicht, ob es Fotos vom Kleiderschrank gab, obwohl es diese bei einer gründlichen Dokumentation geben sollte. Wer etwas selektiert haben könnte, wäre eine der späteren Fragen. Doch vorher ist die erste nachweisbare Feststellung viel wichtiger, weil sie einen Punkt des Problem berührt: es fehlt etwas. 


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14.03.2017 um 22:40
Die erste Frage sollte uns vergewissern lassen, ob die Existenz dieses Tresors bezeugt werden konnte, zum Beispiel durch KK.
KK wurde zum "fehlenden" (sic!) Tresor von der Polizei befragt und gab an, dass er vom Tresor Kenntnis hatte, aber nicht wusste wo sich dieser befand. Er sagte, dass er den Tresor nicht mitgenommen habe.

KK war am 28.6. das erste Mal in der Wohnung seines Bruders, von der er einen Schlüssel besaß, und später ein zweites Mal.
Er hat einen USB Stick und den Laptop mitgenommen. 


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14.03.2017 um 23:30
Folgendes stand im "Letzen Willen"
Im Kasten des Schlafzimmers befindet sich ein kleiner Tresor mit dem Code XXXX.
Hier der gesamte Text: http://lichtimkeller.forenworld.at/viewtopic.php?f=13&t=42


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15.03.2017 um 17:06
Die Existenz wurde also bestätigt. Soweit ich gesehen habe, bietet der Polizeibericht so gut wie keine Details über eine Durchsuchung, sondern beschränkt sich auf einen groben Überblick. Das ist sehr wenig bzw. oberflächlich. Die Aktivität der Beamten wird konkret nicht dargestellt. 

"KK wurde zum "fehlenden" (sic!) Tresor von der Polizei befragt und gab an, dass er vom Tresor Kenntnis hatte, aber nicht wusste wo sich dieser befand. Er sagte, dass er den Tresor nicht mitgenommen habe."

Das ergibt keinen Sinn. Warum wurde KK nach dem Tresor gefragt? Warum sollte der Tresor zum Zeitpunkt der Befragung gefehlt haben, wenn er sich im Schrank befunden hatte? Seine Erwiderung geht auf die Fragestellung ein, so dass er anscheinend tatsächlich derartig befragt worden war. Wie kann etwas angeblich fehlen, wo doch im vorhandenen Tresor zuvor etwas gefunden worden sein soll?

Eine interessante Stelle. Behalten wir sie in Erinnerung, um diese ggf. sinnvoll einfügen zu können. 

Zwei Fragen:

Zeitpunkt der Nachschau.
Zeitpunkt der Befragung von KK.


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15.03.2017 um 22:27
KK wusste vom Tresor. Diesen hat er nie angezweifelt.
Ihn machte nur stutzig, dass auf dem Testament der Code für den Tresor stand und der Tresor offen vorgefunden wurde mit dem Testament IM Tresor.

Die Nachschau war am 28.6. ab 11.30h siehe oben.

KK wurde dazu Ende August 2010 befragt.


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16.03.2017 um 14:17
Mittlerweile habe ich einige Berichte noch einmal gelesen, die sich allerdings zumeist nur wiederholen. 

Die Frage an KK nach einem fehlenden Tresor bleibt für den Zeitpunkt Ende August 2010 erst recht absurd, wenn nicht noch ein zweiter vermutet worden wäre. 

Natürlich ist es geradezu dämlich, einen Tresorcode im Tresor zu deponieren, wenn dieser an einen Menschen außerhalb vermittelt werden sollte. Er ist auch überflüssig, wenn der Tresor geöffnet hinterlassen wird. 

Davon abgesehen, dass ein derartig unlogisches Verhalten nicht stimmig zu einem aufgeräumten und logisch denkenden Menschen wie Franz Kröll erscheint, wäre die Überlegung interessant, welche andere Möglichkeiten Franz Kröll bei einer unterstellten Suizid-Absicht zur Verfügung gestanden hätten. 

Ich möchte mich damit an die kleine Runde hier wenden und mache gleichzeitig den Anfang:

Möglichkeit 1:

Hinterlegung des Abschiedsbriefes und Testaments im Tresor, diesen verschließen und dann die Zahlenkombination bei einer Vertrauensperson (Bruder, Tochter, Ex-Frau, Freunde) hinterlegen, aber nicht in der eigenen Wohnung. 



Übrigens habe ich bislang nichts darüber gefunden, ob die angegebenen Zahlen (Kombination des Tresors, Sparbuch, Gehaltskonto) der Richtigkeit entsprochen hatten. Auch nicht, wo sich etwa die Bankkarte befunden hatte und ob etwaige Merkzettel aufgefunden worden sind. Ich halte dies in diesem Zusammenhang für wichtig. 


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16.03.2017 um 23:29
Roi schrieb:


Natürlich ist es geradezu dämlich, einen Tresorcode im Tresor zu deponieren, wenn dieser an einen Menschen außerhalb vermittelt werden sollte. Er ist auch überflüssig, wenn der Tresor geöffnet hinterlassen wird.
Dies ist auch einer der zentralen Punkte im Buch von Dr. Rzeszut "Der Tod des Kampuschkidnappers".
Auf den Seiten 240 bis 253 geht Dr. Rzeszut auf den "Tod des Leiters der Sonderkommission Natascha Kampusch" ein.
Auf Seite 254 sieht man ein Foto der Leiche von Oberst Franz Kröll und ein weiteres der Waffe mit der er sich erschossen haben soll.
Seite 255 zeigt Unterschriftenproben von Franz Kröll aus verschiedenen Dokumenten im Vergleich zu den Unterschriften auf "Letzter Wille" und "Abschiedsbrief"

Auf Seite 249 geht Dr. Rzesztut auf den Fund des Testaments ein. Er bemerkt zunächst, dass auf Grund der Tatsache, dass zahlreiche Fotos mit detaillierter Beschreibung angefertigt und dokumentiert wurden, die Untersuchung eine gründliche und nicht bloß oberflächliche war. 

Weiters heißt es dort:
"Im Bericht der polizeilichen Tatortgruppe von diesem Tag wurde ausdrücklich festgehalten, dass kein Abschiedsbrief vorgefunden werden konnte. Dieser Negativbericht erwies sich als korrekturbedürftig, als an einem der Folgetage anlässlich einer zweiten Wohnungsnachschauin einem unversperrten Möbeltresor im Schlafzimmerkasten zwei angeblich von der Hand von Franz Kröll stammende schriftliche Erklärungen ... (letzter Wille + Abschiedsbrief) aufgefunden wurden. Beide Schriftstücke sind zwar dem äußeren Anschein nach und ihrem Schriftbild zufolge der Handschrift von Oberst Kröll zuzuordnen, weisen zum Teil jedoch fragwürdige und mit seiner Qualifikation kaum vereinbare Textpassagen, vor allem aber hochproblematische Unterschriften auf, die nicht nur in der Reihenfolge von Vor- und Zunamen, sondern auch im Schriftbild von gesicherten Originalunterschriften des Polizeioffiziers krass abweichen (Abbildung 14)..."
Der "Letzte Wille" von Oberst Kröll enthielt folgenden Satz:

"Im Kasten des Schlafzimmers befindet sich ein kleiner Tresor mit dem Code ...."

Dazu meint Dr. Rzeszut auf S. 250
"Ein Selbstmörder, der über den Verwahrungsort wesentlicher persönlicher Vermögensdaten informieren wollte, soll die entsprechende schriftliche Information ebendort hinterlegt haben, anstatt einen offenen, für Hinterbliebene unübersehbaren Ablageort zu wählen?"
Auch Dr. Rzeszut findet es absurd, dass man erstens den offenen Tresor nicht gefunden hat, und dass zweitens die Information mit dem Code für den Tresor im offenen Tresor liegt.

Was meinen die Mitleser, die das Buch zu Hause haben, zu den Unterschriften auf S. 255?

Roi schrieb:
Hinterlegung des Abschiedsbriefes und Testaments im Tresor, diesen verschließen und dann die Zahlenkombination bei einer Vertrauensperson (Bruder, Tochter, Ex-Frau, Freunde) hinterlegen, aber nicht in der eigenen Wohnung.
Ich persönlich hätte den Abschiedsbrief und den letzten Willen in ein geschlossenes Kuvert gesteckt und per Post an eine Vertrauensperson geschickt oder diesen persönlich bei einer Vertrauensperson in den Postkasten geworfen.

Roi
Übrigens habe ich bislang nichts darüber gefunden, ob die angegebenen Zahlen (Kombination des Tresors, Sparbuch, Gehaltskonto) der Richtigkeit entsprochen hatten. Auch nicht, wo sich etwa die Bankkarte befunden hatte und ob etwaige Merkzettel aufgefunden worden sind.
Warum ist das wichtig? Was ist ein Merkzettel?


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Der Kampusch-Komplex - inkl Tod von W. Priklopil, Oberst Kröll usw

17.03.2017 um 23:06
Warum es wichtig ist? Ganz einfach: entweder waren die auf den beiden Zetteln hinterlassenen Daten richtig oder falsch. Wenn diese Zahlen der Richtigkeit entsprachen, so gibt es oft genug Möglichkeiten, diese Daten herauszufinden. Nicht wenige Leute hinterlassen "Merkzettel" mit den Nummern für den Fall, sie vergessen zu haben - natürlich mehr oder minder versteckt.
Mir fehlt hier der Abgleich oder ein entsprechender Vermerk. 

Die von der Polizei präsentierte Situation ist übrigens nicht nur zweifelhaft, der Bericht von der "Nachschau" fehlt außerdem. Schau' doch mal nach...


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