Der Fall Kampusch

@gardner

gardner schrieb:Wenn es so verständlich und logisch ist, warum verhält es sich bei (fast) allen anderen gleichgelagerten Fällen komplett anders?

Für mich ist es jedenfalls in diesem Fall verständlich. Warum es in anderen gleichgelagerten Fällen komplett anders ist, liegt vielleicht daran, daß jeder Mensch verschieden ist.

@gardner
Es gibt ja verschiedene Formen von vergessen und genauso wie @elisab es auch sagt verschiedene Persönlichkeiten.

Ob man Angst hat das Menschen die einem nahe stehen meinen Geburtstag vergessen oder ob ich Angst habe das mein Umfeld vergisst das ich existiere ist da schon ein Unterschied.

Sie hatte Angst das man denkt sie existiert nicht mehr ,das man denkt sie ist tot.
Das sie jetzt so massiv die Öffentlichkeit sucht kann auch sein das sie unbewusst damit rausschreit ich bin da , ich lebe! Vieleicht ist sie sich selber darüber garnicht mal bewusst warum sie so die Öffentlichkeit sucht.

@gardner

Vielleicht weil sie von Menschen erwartet und aufgefangen wurden, nachdem sie befreit/ entflohen e waren.

Trotzdem treten auch diese Menschen in Sendungen auf oder/und schreiben Bücher.



Jacyee Lee Dugard wohnt z. B. mit ihrer Mutter und ihren zwei Töchtern zusammen. Sie hat ein Buch geschrieben und es gibt Interviews von ihr.

Babsi6 schrieb:Sie hatte Angst das man denkt sie existiert nicht mehr ,das man denkt sie ist tot.
Das sie jetzt so massiv die Öffentlichkeit sucht kann auch sein das sie unbewusst damit rausschreit ich bin da , ich lebe! Vieleicht ist sie sich selber darüber garnicht mal bewusst warum sie so die Öffentlichkeit sucht.

Interessanter Gedanke, so könnte es tatsächlich sein.

Ich gebe @insideman komplett Recht, wenn er schreibt:
Man möchte kein Opfer haben, dass hochnäsig, arrogant wirkt. Sich für was besseres hält als andere Menschen. ( der zurückgebliebene Vater, der dumme Polizist, ect). Wenn dann auch noch rauskommt dass sie nachweislich gelogen, dramatisiert hat, dann ist gerade der Österreicher dafür bekannt, sehr schnell Sympathien zu entziehen."

Nicht nur der Österreicher! Wer nimmt schon zunächst mitfühlend am Schicksal
eines Opfers teil, um dann pö a pö mitzukriegen, dass man in wesentlichen
Teilen belogen wurde? Spätestens dann sollte man aufhören, blind zu glauben,
sondern skeptisch hinnterfragen.

@diegraefin
Es gibt ja den Spruch kneif mich wenn man etwas gravierendes erlebt. Egal ob positiv oder negativ.
Das kommt daher das man sich selbst beweisen muss ich bin hier habe das überstanden, bestanden.

Mir ging es nach einem schlimmen Autounfall so. Ich musste mich immer wieder davon überzeugen das ich "heil" bin.
Danach habe ich mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt.

Natascha so kann ich es mir vorstellen versucht durch ihre präsenz sich immer wieder ihre Existenz zu beweisen indem von ihr was zu hören,sehen ist.

Unsichere Menschen wirken oft arrogant und überheblich.

Trotzdem ist es kein Grund sie so zu behandeln.


Und ob sie jetzt gelogen hat, na jnd!? Es ist ihre Sache. Wer weiss was davon wirklich von ihr stammte und was aus der Presse?

Was wurde vielleicht einfach nur falsch ausgelegt?

Für mich ist ihre Reaktion auf die Nachricht auf das Buch eine reine Schockreaktion. Schon wieder versucht jemand mit ihrem Leid Geld zu verdienen und noch dazu ist es ihr Vater und er stellt noch dazu in den Raum etwas aufzudecken.

Schlimm und verständlich, dass sie erstmal Zeit btaucht um das zu vetdauen. Auch wenn sie meint mit ihrem Vater fertig zu sein. Das funktioniert gut wenn sie nichts hört und sieht. Aber so eine Aktion reisst Wunden auf.

Und was heisst es hier von denen, die ihr nur Schlechtes unterstellen? Sie hat Angst vor Outing.:-(

Komischerweise - und das erwähne ich ja nicht zum ersten Mal - interessiert es niemanden von den NK-grundsärtzlich-Kritikern, dass sowohl ihr Vater wie auch ihre Mutter Bücher schreiben. Interviews geben. Und ja auch Geld verdienen.

@Babsi6


Ja. Und dazu kommt, dass ihr klar ist, dass sie sehr durch den Täter geprägt ist. Weil er ihr einziger Kontakt war. Und das ist sicher etwas was sie nicht gerne ist und was sie ändern will.

@ramisha
@diegraefin

ramisha schrieb: Nicht nur der Österreicher

genau so wie bei uns in der schweiz.
eine mehrheit der schweizer hatten anfangs mitgefühl zum opfer Natascha Kampusch.
als sie jedoch mehrere male im TV gewesen ist. das buch erschien und jetzt noch der film hat sich die wetterlage endgültig gegen Natascha Kampusch gedreht. als es beweise dafür gab das Natascha Kampusch gelogen hat.

es ist aber so dass man Natascha Kampusch in allen belangen uneingeschränkt glauben schenkte und keine aussage in interviews kritisch hinterfragte.

@Katinka1971
denkst du wirklich das die presse etwas erfindet oder dazu dichtet??
entschuldigung: aber LK hat auch ein recht ein buch zu schreiben.
Natascha Kampusch verdient ja auch geld mit ihren buch und hat bestimmt auch anteile am film.

Katinka1971 schrieb: Schon wieder versucht jemand mit ihrem Leid Geld zu verdienen

@Katinka1971
Ich kann mir auch vorstellen das NK ab und an auch sowas wie Dankbarkeit gegenüber den Täter empfunden hat, das er sie nicht getötet hat. Sie war auf sein Wohlwollen angewiesen z. B. auch um Nahrung von ihm zu bekommen.
Um dieses Wohlwollen zu erlangen musste sie ja auch schön mit ihm tun.
Ich kann mir vorstellen das es ein großer Zwiespalt auch heute noch ist,der in ihr ist und wo sie Angst hat das die Menschen das nicht verstehen oder nachvollziehen können. Dadurch hat sie vieleicht das eine oder andere anders dagestellt oder weggelassen oder dazugedichtet.

Für mich sind das logische Handlungen.

@Katinka1971

Dass die Handlungen logisch sind, kann ja sein. Aber dann muss doch auch erlaubt sein, infrage zu stellen, was sie so von sich gibt. Sie hätte ja beispielsweise auch die Möglichkeit gehabt, zu sagen: "Hört zu, ich musste mich mit ihm gutstellen, damit er mir Nahrung gibt und mich am Leben läßt."
Fertig. Kein Mensch würde sie dafür kritisieren. Jeder kann das verstehen. Was die Leute aufbringt, ist doch die Tatsache, dass sie mit der Wahrheit, wenn überhaupt, nur tröpfchenweise rauskommt.

Und was mich persönlich angeht, muss ich sagen, dass ich es nicht ok finde, dass sofort: "Opfer,Opfer!" geschrien wird, sobald sie mal jemand kritisiert. Das geht so gar nicht.

@EC145

Da gebe ich Dir recht. Die Ungereimtheiten sind, Opfer hin oder her, ihr größtes Problem.
Die Leute lassen sich halt nicht gerne für dumm verkaufen und wenn hier Beispiele von anderen Entführungsopfern angeführt werden, die auch Bücher schreiben. Ja, das ist ja ok.

Was mich aufregt, sind die vielen Zweifel, die im Raum stehen. Solange sie ehrlich ist, kann sie tausend Bücher schreiben.

@Katinka1971

Naja, also falsch ausgelegt wurde nicht so viel. Meine Kritik bezieht sich auf ihre Interviews. Da hat sie direkt in die Kamera gesprochen. Da konnte keiner was dazudichten oder weglassen.

@Babsi6


Oder auch einfach zuviel gesagt und es dann versucht rückgängig zu machen.

Es ist mir auch völlig egal. Es ist ja ihre subjektive Wahrheit und manches empfindet sie heute sicher anders als damals.

Nehmen wir z. B. mal den Skiurlaub der nur ein Tag war. Wäre es tatsächlich ein Urlaub gewesen gäbe es Nachweise über Buchungen. Da gibt es aber nichts. Stattdessen hat sich aber die Frau gefunden, die NK um Hilfe gebeten hat und die sie nicht verstanden hatte.

Umgangssprachlich höre ich ganz oft, dass von Skiurlaub gesprochen wird. Aber nur ein Wochenende oder ein Tage gemeint ist. Und für NK war es sicherlich mehr.


Es gab da eine junge Frau knapp 20, die wurde entführt und weggesperrt. Teilweise über ein Jahr in etwas sargähnliches. Viele Menschen haben immer wieder Kontakt mit ihr gehabt. Sie ging sogar arbeiten und es gab einen Besuch bei ihrer Familie. Sie war so verängstigt. In die Lügen eingelullt, die er ihr erzählt hat. Sie hatte Angst zu gehen oder um Hilfe zu bitten. Und er hat sie fast verhungern lassen. Hat Toiletten- und Stuhlgang kontrolliert. Auch sie hat nach ihrer Befreiuung drastisch uugenommen. Kennt kein Sättigungsgefühl.

Wenn man sich die Beine bei ihrer Befreiuung ansieht, ist zu sehen wie extrem dünn sie waren und dass sie bei dem Interview 14 Tage später schon deutlich zugenommen hatte.

@ramisha

Das sehe ich komplett genauso.

@LaraSentuerk



Niemand muss ihr zuhören. Niemand muss ihr Buch kaufen oder den Film ansehen.

Und niemand hat ein Recht darauf, dass er die ganze Wahrheit erzählt bekommt.



Im übrigen wird das doch oft genug gesagt mit dem arrangieren. Das Beste drauss machen Und trotzdem wird draufgehauen.

@LaraSentuerk
Ja aber nach der Aussage ich musste mich gut mit ihm stellen damit er mir Nahrung gibt kommt ja die Frage wie es denn aussah wenn sie sich ihm gegenüber gut gestellt hat.
Dann kommt ja noch dazu da sind einmal die Aussagen gegenüber der Polizei die bis ins kleinste Detail gehen und dann das was man der Öffentlichkeit davon sagen will.
Wenn dann Aussagen aus den Polizeiprotokollen ans Licht kommen müssen die Aussagen für die Öffentlichkeit ja nicht unbedingt exakt.

@Katinka1971

Doch, wenn ich Geld dafür ausgebe, schon.
Und es ist auch die Frage, was man mit " ganze Wahrheit " meint. Man kann Sachen weglassen, die keine besondere Bedeutung haben, man kann aber auch Dinge verschweigen, die für die komplette Angelegenheit sinngebend sind,was dann fast einer Lüge gleichkommt.

Und, ganz ehrlich: Sie tritt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auf. Natürlich wird das letzten Endes von meinem Geld bezahlt, egal ob ich mir ihre Geschichten anhöre oder nicht.

@Babsi6


Eben.Sie könnte sagen und machen was sie will. Es wäre nie genug.

Dazu kommt, dass sie über einen Zeitraum sprechen muss, der 8 Jahre umfasst und dass sie vieles nicht mehr weiss, verdrängt hat, verwechselt oder was auch immer. Und es jetzt auch anfangen konnte aufzuarbeiten. Teils erst jetzt merkt wie das für sie normale auf andere wirkt. Und es dann vielleicht abschwächt, abbricht, verharmlost oder abstreitet.

Völlig normal in meinen Augen.

@Katinka1971

"Stattdessen hat sich aber die Frau gefunden, die NK um Hilfe gebeten hat und die sie nicht verstanden hatte."

Wo kann ich das mit der Frau nachlesen?