nephilimfield schrieb:"Beruhigung" kommt für mich gar nicht in Frage. Spätestens am Freitag müsste er bemerkt haben, dass diese Strategie kontraproduktiv war und die Anrufe einstellen. Stattdessen gingen sie immer weiter.
Vielleicht erahnen wir die falsche Art von Täter. Ich habe die letzten Tage mal in den Posts gelesen die auch weit zurückliegen.
Da kam ein Einwurf, der sehr simpel ist aber vielleicht logisch nahe. Frauke war eine junge Frau, Schwesternschülerin, sozial eingestellt, dürfte auch eher ehrgeizig gewesen sein und wissen was sie wollte.
Vater und Bruder waren Zahnärzte, Schwester studierte Zahnmedizin, Mutter Direktorin und Bürgermeisterin. In der Regel entstehen da eher selbstbewußte junge Menschen. Sie hatte Abitur. Vielleicht wollte sie nach ihrer Ausbildung noch Medizin studieren und bis dahin mit dieser Ausbildung Erfahrungen sammeln und die Zeit überbrücken.
Lassen wir mal die Theorie der "Planung" oder des Intimfeindes raus. Auch die Theorie eines Patienten aus ihrer Klinik. Normalerweise dürften die ja um die Zeit in der Klinik sein. Wenn dem nicht so gewesen wäre,hätte die Polizei das sicherlich erfahren.
Es gibt grundsätzlich 6 Wege vom englischen Pub in die Borchener Straße Abends um diese Zeit.
Sofern sie einen der kürzeren 3 gewählt hat kam sie durch ein eher "ruhiges Wohngebiet", durch das der größte Teil ihres Weges lief. Dort wohnen viele Studenten, Einfamilienhäuser, Uni ist nur ein paar 100 Meter entfernt.
Wenn sie in dem Bereich irgendetwas mitbekommen hat, was sie nicht mitbekommen sollte z.B. Drogen, Schlägerei, ein simpler Einbruchsversuch, Autodiebstahl und was es nicht noch alles gibt, hätte das kaum einer bemerkt. Es war Sommer, warm, viele grillten Abends draußen im Garten, tranken dementsprechend auch was. Am nächsten Tag war Arbeitstag. Nicht nur für Frauke, sondern auch für viele andere, dementsprechend hält man sich dann auch nicht so lange abends draußen auf. In der Uni war Prüfungszeit und Prüfungsvorbereitung, die meisten Studenten sind dazu in der Unibibliothek (auch ein Katzensprung).
Nehmen wir an sie ging den kürzesten Weg nach Hause, sie wollte ja zu Chris, hatte Schule, Chris wartet. Auf dem Weg hat sie irgendetwas mitbekommen, was sie nicht sehen sollte. Die Beteiligten gerieten in Panik. (Vielleicht waren Vorstrafen schon im Spiel.)
Die Beteiligten, der bekamen Panik. Und zogen Frauke erst mal in ihr Auto und fuhren los. In der Situation hat man Angst und wenn ich an mich selbst denke, ich würde nicht schreien und ich wäre auch nicht in der Lage ihnen die Ei.r langzuziehen. Sie setzen Frauke unter Druck und fragen sie wie sie heißt udn wo sie hin will. FRauke erzählt, dass Chris auf sie wartet und die Polizei rufen würde. Täter bekommen noch mehr Angst. Besorgen sich ein Ladegerät, Akku oder anderes Handy ( Kann man das nachvollziehen bei der Ortung, ob es ein anderes Handy ist oder wird nur die Karte "angefunkt", die im Handy steckt?) und zwingen sie darum die SMS zu schreiben, damit Chris nicht am selben Abend noch die Polizei ruft. Und darum auch die Anrufe und die Aussage ,sie käme nach Hause. (Die Täter wußten ja nicht, ob sie nicht doch von einem Anwohner gesehen worden waren.) Sie war ja nicht direkt auf sich bezogen entführt worden. Sie wurde festgehalten weil sie Zeuge von etwas geworden ist. Vielleicht wollte sie den Täter überreden ihm zu glauben, dass sie nicht sagen wird, vielleicht wollte der Täter auch sie überreden und oder mußte sich überzeugen, dass er ihr vertrauen konnte. Denn bis zu ihrem "Verrat" kamen ja die Anrufe. Der fehlende Anruf am Sonntag kann viele Gründe haben. Familientag? Familie hat sich beschwert, dass Täter jeden Abend weg war? Anruf Samstag kam ja auch am frühen Nachmittag. Würde eine Ehefrau/Freundin, wenn sie den Verdacht hat, ihren Partner der Polizei ausliefern? Es gibt zig Beispiele dafür, dass diese dann in vielen Fällen eher schweigen. Paderborn ist eine hochkatholische und gläubige Gegend. Bei meinem ersten Arztbesuch in Paderborn, bin ich von einer Schwester im Pinguinkostüm ( diese Schwesternkostüme wie in den alten "louis de funes"- Filmen) aufgenommen worden. Die Menschen sind sehr gläubig, auch die jungen.
Vielleicht waren es aber auch wirklich mehrere Täter und sich zwischenzeitlich uneinig darüber, wie Frauke zu vertrauen sei. Vielleicht hatte sie angefangen sich zu wehren. Ihre Benommenheit am Telefon kann viele Ursachen haben: Extremsituation, Schlafentzug, Angst, mangelnde Versorgung, Durst.
Und die Toilettengeschichte, hätte auch an jedem Waldrand, abgelegenen Busch erledigt werden können.