Mir geht seit zwei Tagen etwas im Kopf herum zu diesem Fall, was ich einfach nicht verstehe.
Die entsprechende Diskussion zum Thema Ablageort und Fund habe ich mir durchgelesen, aber eine Frage ist bei mir offen geblieben.
Ausgehend vom Video in diesem Beitrag
Beitrag von rayden (Seite 3.547)habe ich mir nochmal diesen Artikel durchgelesen, in dem der Finder ein Interview im Stern gibt.
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/frauke-liebs/mordfall-frauke-liebs--der-jaeger--der-ihre-leiche-fand--im-interview-30886332.htmlZitat aus diesem Artikel:
Es war ein normaler Wochentag, es ging stark auf die Dämmerung zu. Draußen war es herbstlich, aber trocken. Ich hatte meine Runde durch das Jagdrevier gedreht und war schon auf dem Heimweg.
Es ist also noch nicht dunkel, aber auch nicht mehr komplett hell. Weiter heißt es:
ch bin mit meinem Auto vom Waldweg auf die Landstraße gebogen. Und als ich beschleunigte, sah ich plötzlich auf der rechten Seite der Straße zertretenes Gestrüpp, das aussah, als könnte es dort einen Wildunfall gegeben haben. Ich dachte mir: Bevor da jetzt ein Tier angefahren und verletzt ist, guckst Du mal lieber, um es dann zu erlösen. Fallwild kommt hier schon mal vor.
Dazu habe ich mir auf Grundlage des Videos eine Grafik angefertigt, um das zu verstehen. Das Folgende sind alles meine Gedanken dazu und Annahmen:

Der Finder kam also aus dem Waldweg, bog nach rechts auf die Landstraße ab, wollte gerade beschleunigen und sah eine Spur in irgendeiner Form - "zertretenes Gestrüpp" sagt für mich nicht aus, wie umfangreich das zertreten war.
Es gab hier die Diskussion, ob das ein Wildwelchsel gewesen sein könnte, was er gesehen hat. Das kann es m.M.n
nicht sein. Einen Wildwechsel würde ein erfahrener Jäger - davon würde ich zumindest ausgehen - als einen solchen erkennen und nicht kurz vor "Feierabend" aus einem normalen Wildwechsel schließen, dass sich dort vielleicht ein verletztes Tier befindet.
Wenn das Gras dort aber stärker zertreten war, kann es ja noch nicht lange her sein, dass dort jemand durchgegangen ist. Wie lange kann es höchstens her sein? So was wächst schnell wieder zu / hoch.
Die Person, die die Ablage vornahm, muss vermutlich direkt an der Landstraße gehalten haben und ist nicht erst auf den Waldweg eingebogen. Auf den ersten Blick fand ich das unlogisch, weil auf einer Landstraße viel eher jemand vorbeikommt. Auf den zweiten Blick: man hinterlässt keine Reifenspuren. Im Video sieht man, dass man von beiden Seiten zum Fundort gelangt, von der Straße scheint es kürzer zu sein, aber über einen Anstieg.
Mein Hauptanliegen ist:
Was hat der Finder dort gesehen? War es eine Schleifspur? Nur weil eine Person dort durchgeht, wird die Stelle nicht auffällig. Nur weil dort ein Wildwechsel entsteht, wird die Stelle nicht auffällig.
Und wie lange ist es dann her, dass diese Spur entstanden sein kann?
Ist die Ablage erst kurz vor dem Fund erfolgt? Wenn nein, was verursachte diese auffällige Spur, so dass ein Jäger in der Dämmerung darauf aufmerksam wurde?
Kam der Täter / die Person, die ablegte noch mehrfach zurück und verursachte daher eine größere Spur?