Ich habe bisher auch immer sehr einseitige Einschätzungen der Familie betrachtet, FL war zuverlässig, ich habe oft das gefühl, die Familie wisse alles über sie und ihre Freizeitaktivitäten...den verlinkten stern artikel habe ich jetzt x-mal gelesen sowie fast alle seiten dieses threads, wie war aber das realistische bild von FL ? Mutter Liebs selbst sagte dazu im stern:
Aber sie mochte nicht ins Schwesternwohnheim. Frauke ist 21 Jahre alt geworden, sie steckte in einer Lebensphase, in der man neugierig ist, auf alles, auch auf andere. Sie war ein selbstbewusster, offener Mensch. So sahen sie auch ihre Freunde.
- Mit 21 machst du dinge, die deine eltern lieber nicht wissen sollen, du triffst entscheidungen, aus denen du lernst und wächst. man meint man ist bereits so erwachsen und eigenständig, sodass man sich gewissermaßen vom "nest" entfernt. warum kam das schwesternwohnheim nicht in frage? dort herrschen regeln und eine hausordnung, für FL kam dies nicht in frage, eine WG passt da schon eher zu ihr, wenn man sich den Spruch im abi buch anschaut & vor allem auch die aussage der mutter im stern.
Quelle:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.htmlWenn ich wissen wollte, was ihre Bekannten beruflich machen, sagte sie: "Du fragst immer! Das interessiert doch gar nicht." Und ich dachte, nicht zu viel bohren, sonst verlierst du den Draht.
-oft habe ich da das gefühl, FL fühlte sich da irgendwie schuldig, wenn ihre bekannten nicht eine bestimmte art von beruf hatten, so als sei es ihr unangenehm wenn die mutter sich lieber einen "angesehenen" beruf des partners gewünscht hatte. natürlich kann sich FL in der beziehung auch einfach missverständlich ausgefragt gefühlt haben. nach dem motto : warum fragst du mit wem oder wann ich ausgehe? ich bin 21 und möchte mein leben leben. ist es vielleicht so, dass Frau Liebs schon "den draht verloren" hatte, so wie sie es befürchtete? Es muss ja nichts schlimmes sein, wenn die Tochter nicht alles erzählt, was am wochenende so passiert, für die einen ist normal, für anderen kommt das gefühl auf, das kind wendet sich langsam ab...
Quelle:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.htmlsundra schrieb:Das könnte auch bedeutet haben, dass sie eigentlich vorhatte alleine zu wohnen. Wenn man den Satz jetzt mal auf mögliche Bedürfnisse bezieht, die F. gehabt haben könnte. Offensichtlich wollte man ja auf etwas von ihr eingehen, eine Situation oder Möglichkeit bieten zur Verbesserung der Lage.
die möglichen bedürfnisse finde ich auch interessant, was hätte das sein können? bin da ganz deiner meinung, dass man ihr warum auch immer entgegen kommen wollte, aber was genau bezweckt das die wohnung zu räumen? wollte man ihr zeit für sich geben, das geschehene zu verarbeiten? wenn man tagelang gefangen gehalten wird, wovon die angehörigen ja ausgingen, dann wäre es doch umso wichtiger diese person dann auch durch anwesenheit zu unterstützen, vielleicht sehe ich das aber auch falsch.
Mitbewohner Chris: Sie gab Antworten, aber es waren Rätsel. Deswegen habe ich mir mit den anderen eine Strategie für das nächste Gespräch zurechtgelegt: erst einmal herausfinden, in welcher Situation sie sich befindet. Keinen Druck ausüben. Nicht sagen: Was machst du für Sachen? Nicht bohren. Sondern langsam einkreisen. Wie geht es? Wo bist du? Und ich wollte mitfühlend und deprimiert klingen, damit sie endlich sagt, wo sie ist.
"Hallo Chrissy. Mir geht es gut."
"Wo bist du?"
"Kann ich nicht sagen."
"Komm doch nach Hause."
"Nein, das geht nicht."
"Warum denn nicht?"
"Kann ich dir nicht sagen."
"Wirst du festgehalten?"
"Ja ... Nein! Nein!"
"Hast du Angst?"
"Nein."
"Wer ist bei dir?"
"Kann ich dir nicht sagen."
"Bist du müde?"
"Ja, sehr müde."
"Weißt du, dass die Polizei nach dir sucht?"
"Ja, ich weiß."
"Woher weißt du das?"
"Ich bin ja fast eine Woche weg."
"Warum bist du denn weg?"
"Das weißt du doch, Chris."
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Du weißt doch, dass ich nicht wegen ’nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
"Karen ist bei mir. Wir machen uns alle Sorgen."
"Sind Mama und Papa auch da?"
"Die waren hier."
"Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe."
"Wann kommst du zurück?"
"Ich weiß nicht."
"Warum bist du nicht gekommen, obwohl du gesagt hast, dass du heute zurückkommst?"
"Erklär ich dir später."
"Soll ich dich abholen?"
"Nein, das geht nicht."
"Können wir uns irgendwo treffen?"
"Das geht nicht."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wo bist du?"
"Mama."
"Wann meldest du dich?"
"Weiß ich noch nicht."
"Melde dich doch wenigstens einmal am Tag."
"Hab ich die anderen Tage doch auch gemacht."
"Ich war sehr traurig, dass du dich gestern nicht gemeldet hast."
"Ja, ich weiß, dass du sehr traurig warst ... Gib mir Karen, bitte."
Zweiter Teil, Gespräch zwischen Frauke und Karen: "Bitte frag mich nicht aus!"
"Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
"Nein."
"Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
"Das geht nicht, ich lebe noch!"
"Bist du mit einer oder mehreren Personen zusammen?"
"Bitte frag mich nicht. Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."
(Chris nimmt das Handy) Chris: "Melde dich wenigstens einmal am Tag."
Frauke: "Ja, mache ich. Ciao. Bis bald."
Quelle:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.htmlQuelle:
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.htmlMeines empfindens nach wirken die frage jedoch sehr bohrend und auch kritisierend, sodass FL sich schon unter druck gesetzt gefühlt haben könnte oder? sie beginnt das gespräch ja selbst mit "hallo chrissy" vormals nannte sie ihn noch christos. dieser erwähnte ja dass er von ihr christos genannt wurde, wenn sie sauer auf ihn war. das "hallo chrissy" bedeutet dann dass sie beschwichtigen wollte? zurück zu den fragen : ich habe mal die antworten dazwischen gelöscht, man bekommt den eindruck FL konnte mit diesen ganzen fragen schwer umgehen, stellenweise hatte man den eindruck sie könnte sich kritisiert gefühlt haben : "weißt du dass die polizei nach dir sucht" etc
"Wo bist du?"
"Komm doch nach Hause."
"Warum denn nicht?"
"Wirst du festgehalten?"
"Hast du Angst?"
"Wer ist bei dir?"
"Bist du müde?"
"Weißt du, dass die Polizei nach dir sucht?"
"Woher weißt du das?"
"Warum bist du denn weg?"
"Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
"Karen ist bei mir. Wir machen uns alle Sorgen."
"Die waren hier."
"Wann kommst du zurück?"
"Warum bist du nicht gekommen, obwohl du gesagt hast, dass du heute zurückkommst?"
"Soll ich dich abholen?"
"Können wir uns irgendwo treffen?"
"Wo bist du?"
"Wo bist du?"
"Wo bist du?"
"Wann meldest du dich?"
"Melde dich doch wenigstens einmal am Tag."
"Ich war sehr traurig, dass du dich gestern nicht gemeldet hast."
Zweiter Teil, Gespräch zwischen Frauke und Karen: "Bitte frag mich nicht aus!"
"Hast du Angst, nach Hause zu kommen?"
"Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
"Bist du mit einer oder mehreren Personen zusammen?"
(Chris nimmt das Handy) Chris: "Melde dich wenigstens einmal am Tag." Wenn ich das so sagen darf, ich finde die fragen hintereinander weg lesen sich wie ein verhör und baut eher druck auf, als dass man ein kooperatives gespräch aufbaut. wenn man mal überlegt dass man sich bei dem telefonat nicht versprechen darf, der angerufene aber in einer tour fragen stellt....