Schaue ich mir Bilder vom Fundort der sterblichen Überreste der getöteten Frau Liebs an, stelle ich mir die Frage, ob ein Mensch, mit dem die junge Frau befreundet gewesen war, solch eine Tat begehen würde/könnte? Einen Menschen zu töten ist nicht leicht; das erzählen Mörder aus ihren Erfahrungen heraus. Es kostet auch Überwindung.
F.L. wurde eine Woche lang irgendwo festgehalten. Ein Täter, der ein Opfer wählt, tötet im Normalfall sein Opfer noch am selben Tag. Ich kenne derzeit keine Mordfälle, in denen ein Täter sein Opfer erstens anrufen lässt u. zweitens eine Woche lang festhält. Das ist eine markante Auffälligkeit in diesem Fall. Es gab keine Geldforderung.
Das Handy, dessen Akku leer war, wieder nach 1,5 Stunden soweit aufgeladen war, dass eine SMS wieder versendet werden konnte, ist mehr als fragwürdig.
Während des Spiels Schweden gegen England schrieb Liebs mehrere SMS an Freunde und Bekannte. Als der Akku ihres Mobiltelefons leer war, lieh sie sich einen noch vollen Akku von ihrer Freundin, gab ihn aber vor Verlassen des Pubs laut Aussage der Freundin wieder zurück.
Wikipedia: Mordfall Frauke Liebsdas Handy ist leider verschwunden. Inwieweit die Kripo die versendeten SMS recherchieren konnte, weiß ich technisch nicht zu beurteilen, ob das geht. Es wäre in diesem Zusammenhang ja wichtig, wem sie Nachrichten gesendet hatte.
Wenn ein zuverlässiger Mensch nach Hause geht, weil er seinen Schlüssel vergessen hat u. zugesagt hat, lässt man einen Mitbewohner, Partner/Partnerin ... nicht warten.
FL war es also nicht möglich gewesen, innerhalb der nächsten 1,5 Stunden anzurufen. Wäre sie mit einem Bekannten unterwegs gewesen, u. hätte dieser etwas Schlimmes mit ihr vorgehabt, hätte er es seinem zukünftigen Opfer sicherlich nicht gesagt. Dazu hätte er FL ja auch erst einmal zu etwas anderem überreden müssen. Dann hätte FL ihm entweder eine Absage erteilt, weil sie ihren Mitbewohner nicht warten lassen wollte o. sie hätte sein Handy nutzen können o. irgendwo in einer Telefonzelle anrufen können. Beides war nicht der Fall.
Um 00:49 Uhr erhielt der Mitbewohner eine SMS von Liebs' Handy, die ihre verspätete Rückkehr ankündigte. Die Polizei ermittelte, dass diese Nachricht aus dem Funkgebiet Nieheim-Entrup im Kreis Höxter abgesetzt worden war.
Wikipedia: Mordfall Frauke LiebsAlso es ist ja schön u. gut, wenn man zufällig noch jemanden trifft u. dieser einen zu einer weiteren Aktion überredet. Doch nicht mitten in der Woche, am nächsten Tag war FL auf ihrer arbeit erwartet worden, dann wartete ihr Mitbewohner u. fährt dann einige entfernte Kilometer bis Höxter?
Möglich wäre natürlich, dass ein Bekannter von FL einen Wagen an einer dunklen Ecke einer Hauptstraße geparkt hatte, einen Moment abgepasst hatte, um sein Opfer bspw. zu betäuben u. in einen Kofferraum zu legen. - Gleiches würde natürlich auch bei einer fremden Person zutreffen.
Dass die Kripo bis heute nicht sagen kann, wie Frau Liebs verstorben war, gibt mir zu denken. Hier scheint ein Täter sehr bedacht u. überlegt vorgegangen zu sein, um keine Spuren zu hinterlassen. Aus meiner Sicht spricht das nicht für eine Zufallstat, sondern eher von langer Hand vorbereitet.