Amokläufe an Schulen zeigen schon, welches Gewaltpotential eine (oder mehrere) ursprüngliche Kränkung(en) im Zusammenhang Kindheit und Schule auslösen kann(können).
Der Amokläufer zerstört mit dem Wissen, dass es für ihn auch kein Danach mehr gibt.
Wenn es ein Racheakt hier in diesem Fall FL wäre, hätte der Täter Rache getan und könnte danach weiterleben. Würde er zu offen zeigen, dass es um Rache für das und das gegangen wäre, wäre er das Risiko eingegangen, dass seine Identität aufgedeckt wird. Und die Mutter von Frauke (sofern es so eine ehemalige Schülergeschichte gewesen wäre) ist ja ja zutiefst getroffen worden.
Aber was für mich hier dagegen sprechen würde: der Täter müsste dann ja dann Mutter und Tochter gekannt haben. (Meistens gehen die Kinder der Lehrer und Direktoren doch in andere Schulen, oder?)
Und hier würde ich auch nicht an eine geplante Tat denken, sondern eher an etwas, was lange geschlummert hat und in der Nacht, als er Frauke zufällig traf, irgendwie zum spontan Plan wurde.
Theoretisch möglich wäre auch das, meiner Meinung nach. Aber die plausibelste Möglichkeit ist es meiner Meinung nach nicht.
@Sillyrama Richtig, aber ein Amokläufer tötet sich danach in der Regel selbst, da seine Tat vollendet ist. Er kündigt sie sogar häufig an oder sorgt zumindest während der Tat irgendwie dafür, dass man weiß, warum er das tut oder wer er ist. Oder spätestens nach seinem Suizid wird dann klar, dass es ein (ehemaliger) Schüler ist, der sich offenbar für irgendwas rächen wollte. Amokläufer streben in der Regel auch (vermeintlichen) Ruhm an, deswegen wollen sie ja eben nicht geheim bleiben. Sie wollen mit ihrer Tat in die Geschichtsbücher eingehen und als Helden sterben, die sich nicht alles gefallen haben lassen.
Generell ist Rache eben etwas, das nur schmeckt, wenn das Opfer davon irgendwie Bescheid weiß.
Der Täter hätte sich ja nicht mal irgendwie zu erkennen geben müssen. Er hätte auch zu Frauke sagen können, dass ihre Mutter schuld sei und sie dies beim nächsten Telefonat erzählen solle. Oder anderweitig irgendwelche Nachrichten hinterlassen, die klar machen, dass die Mutter für die Tat "verantwortlich" ist. Es macht doch nur "Spaß", wenn die Mutter sich dann ihr Leben lang Vorwürfe macht, dass sie irgendwen so schlecht behandelt hat, dass dieser so ausgeflippt ist.
Natürlich birgt das das Risiko einer Entdeckung, wenn er das Motiv Rache offen legt, aber in meinen Augen ist Rache eben nur dann auch effektiv und sinnvoll für einen Täter. Deswegen ist das für mich extrem unwahrscheinlich.