Mord an Frauke Liebs
08.05.2016 um 02:11Und schon wieder geht es um die SMS... Ich gebs auf...
y-ray schrieb:Vor dem Anruf von FrankL MUSS sie zwischenzeitlich etwas geschlafen haben, da sie klar geklungen haben soll (FFT schließe ich deshalb übrigens aus).Richtig. Zumindest stand sie zu diesem Zeitpunkt nicht unter Drogen und war recht klar. Wobei die Theoretische Möglichkeit besteht, dass aufkeimende Hoffnung auf eine Rückkehr (eine Art Euphorie) die Müdigkeit kurzzeitig verdrängte. Aber es ist wahrscheinlich, dass sie zuvor ein wenig Ruhe hatte. Ob sie tatsächlich schlafen konnte, wage ich -angesichts ihrer Situation- zu bezweifeln. Aber es ist natürlich möglich.
y-ray schrieb: Es MUSSTE ein Telefonkontakt zugelassen werden ("Das ist mein Bruder!"), damit alle wieder vermeintlich beruhigt sind.Das klingt logisch. Interessant, dass dieser Kontakt auch im Sinne der/des Entführer(s) problemlos vonstatten ging. Wenn es ungeplant war, war es -aus Tätersicht- ein sehr, sehr hohes Risiko, dass Gespräch führen zu lassen.
y-ray schrieb:So, was wäre, wenn Frauke an Chris eine SMS schreibt und Frank sie nahezu gleichzeitig nicht erreicht, weil das Handy wieder aus ist? Es MUSSTE ein Telefonkontakt zugelassen werden ("Das ist mein Bruder!"), damit alle wieder vermeintlich beruhigt sind.Die SMS kam um 23.02 bei Chris an. Um 23.04 rief Frank an und Frauke nahm ab.
Ocelot schrieb:Entweder vom Täter aus zugelassen, aber dann sollte der nächstbeste mit ihr telefonieren dürfen, da er nicht wissen konnte, dass Frank anrufen wird? Oder das Handy kurzzeitig in der Kontrolle von Frauke, frei verfügbar?Wenn es unter Fraukes Kontrolle gewesen wäre, hätte sie zwei Minuten zwischen SMS und Anruf ihres Bruders Zeit gehabt, die Polizei zu alarmieren, und das wäre meiner Meinung nach das allererste, was man in so einer Situation tun würde.
Sillyrama schrieb:Würde der Täter dann nicht eher schreiben: " habe Freundin getroffen. Schlafe woanders. Melde mich morgen." ?Für mich hätte das aber nicht realistisch geklungen, die beiden kannten ja wohl ihren jeweiligen Freundeskreis, dann hätte sie doch eher geschrieben "Habe X getroffen" - und dann wäre am nächsten Tag, wenn festgestanden hätte, dass sie gar nicht bei Freundin X war, sofort Alarmstimmung gewesen, glaube ich. Und die wollte der Täter ja vermeiden.
Oder sowas in der Art. Wäre doch viel praktischer, denn dann könnte Chris beruhigt schlafen gehen.
Ocelot schrieb:Die SMS kam um 23.02 bei Chris an. Um 23.04 rief Frank an und Frauke nahm ab.1. Handy einschalten
Daher blieb nach Absetzen der SMS das Handy noch einige Minuten eingeschaltet.
Entweder vom Täter aus zugelassen, aber dann sollte der nächstbeste mit ihr telefonieren dürfen, da er nicht wissen konnte, dass Frank anrufen wird? Oder das Handy kurzzeitig in der Kontrolle von Frauke, frei verfügbar?
Noella schrieb:r mich hätte das aber nicht realistisch geklungen, die beiden kannten ja wohl ihren jeweiligen Freundeskreis, ...Ach jetzt doch?
Dornröschen schrieb:Denkt ihr, ich sollte da nicht zu sehr von mir auf Frauke schließen, oder findet ihr meine Gedankengänge nachvollziehbar?Nein, es ist ein interessanter Gedanke. Ich denke, dass es an der akuten Bedrohung lag, ggf. auch an dem Leid, welches man ihr möglicherweise in der Zeit vorher bereits angetan hatte. Wenn eine Person verzweifelt ist, jedoch nicht akut bedroht wird, geht sie anders an das Gespräch heran. Sie kann ungestört telefonieren, keiner sitzt direkt davor oder daneben, bedroht sie ggf. sogar mit einer Waffe. Da ist es vorstellbar, dass die Selbstbeherrschung als Teil des Selbsterhaltungstriebes zumindest für die Dauer des Gespräches aufrecht erhalten werden kann. Ich würde jetzt nicht soweit gehen, diese Tatsache als Beleg für irgendetwas (zum Beispiel Drogeneinfluss etc.) zu nehmen. Aber es zeugt davon, dass Frauke sich zumindest ihrer Situation bewusst war.
Ocelot schrieb:Natürlich in der Situation, dass der Täter immer noch bei ihr war. Frauke zunächst ihr Handy zurück bekommen hat. Die Absicht bestand, sie anschließend gehen zu lassen. Was dann doch nicht geschah.Das Opfer könnte in den Glauben versetzt worden sein, sie könne bald gehen. Der/die Täter hatten das aber eher nicht in Planung. Zumindest wäre das aus meiner Sicht nicht sehr logisch. Es ging eben nur um einen vlt. sogar als unbeholfen zu bezeichnenden Versuch, die Polizei aus dem Spiel zu halten.
y-ray schrieb:Also 2 Minuten sind schnell um... Und bestenfalls war es nur eine.Ja, der Zeitraum war ziemlich kurz um noch einen Plan für weiteres Vorgehen zu schmieden. Das stimmt schon.
Dornröschen schrieb:Und eben diese Frage geht mir dauernd durch den Kopf. Wie hat es Frauke geschafft, am Telefon die Fassung zu wahren, als sie mit ihren Angehörigen sprach? Oder sollte ich vielmehr fragen, was hat ihr Peiniger mit ihr angestellt, dass sie nicht mehr weinen konnte oder sich dies nicht erlauben durfte?Dieses Weinen wenn man endlich mit einem vertrauten Menschen sprechen kann, beruht auf der Entspannung, die dann eintritt, während man vorher seine ganze Willenskraft gebraucht hat, um die "Fassung" zu bewahren. Für Frauke ging die Bedrohung ja weiter, sie durfte keinen Fehler machen, obwohl sie mit einem vertrauten Menschen sprach. Das ist so grausam.
valentinus schrieb: Die sms klingt als wär sie nach dem spiel in guter laune geschrieben wordeneben!
valentinus schrieb:Die providerdaten sagen dass sie von fraukes handy in Nieheim um 0.49 abgeschickt wurde und da hat frauke diesen text, falls die entführung schon begonnen hatte--stimmung schon gekippt--,bestimmt nicht mehr so geschriebeneben!
valentinus schrieb:Dass die gespeicherte sms dann in nieheim gesendet wurde erkläre ich damit dass es frauke durch aufpasser nicht gelang zu telefonieren oder simsen, sondern sie schaffte es gerade durch den erholten akku die alte sms aufzurufen und auf ändern zu gehen einen punkt einzufügen und dann die sms als einzig möglichen hilferuf zu zu versendenDas wäre noch ne Variante, auf die ich bisher nicht gekommen bin. Danke ;-) . Aber wenn sie einen Hilferuf vom Nokia 6230 tätigt, ist es aufwendig erst in den Speicher zu gelangen, um die alte SMS aufzurufen (sofern sie die also unter Entwürfe gespeichert haben sollte).
Noella schrieb:Für mich hätte das aber nicht realistisch geklungen, die beiden kannten ja wohl ihren jeweiligen Freundeskreis, dann hätte sie doch eher geschrieben "Habe X getroffen" - und dann wäre am nächsten Tag, wenn festgestanden hätte, dass sie gar nicht bei Freundin X war, sofort Alarmstimmung gewesen, glaube ich. Und die wollte der Täter ja vermeiden.Hm, hat man wirklich so identische Freundeskreise? Zumindest kann der Täter das ja nicht wissen.
Sillyrama schrieb:Wer die SMS Diskussion über hat, braucht das ja nicht zu lesenDie bereits sehr ausführlich diskutierte SMS hat ja bereits sehr viel Erwähnung/Beachtung gefunden. Das Problem besteht darin, die Diskussion nicht im Kreis drehen zu lassen. Dabei ist der Knackpunkt, dass wir nicht herausfinden können, wer die SMS schrieb, wann er sie tatsächlich schrieb und weshalb sie um diese spezifische Uhrzeit in dieser spezifischen Funkzelle abgesendet wurde. Wir haben dazu schon sehr viele Mutmaßungen hier gelesen und es gibt viele ähnlich wahrscheinliche Varianten. Bevor wir uns jetzt nur noch mit dieser SMS beschäftigen, sollten wir evtl. in Betracht ziehen, dass es noch andere ggf. vielversprechendere Ansätze gibt. Deshalb ja auch der Vorschlag, ersteinmal die SMS als gegeben hinzunehmen und einen Schritt weiter zu gehen.
Sillyrama schrieb:Theoretisch könnte(n) der Täter/die Täterin/die Täter es auch insgesamt mit der SMS lassen. Es ist mitten in der Nacht. Noch passiert gar nix. Chris wartet, Chris schläft ein.Genau, das habe ich schon oft gedacht. Es fehlt ein Motiv für die SMS. Das viel genannte "Zeit gewinnen" fand ja gar nicht statt. Chris wäre einfach irgendwann ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen, allerdings, da mußte man mit Reaktionen rechnen. Aber die hätte eine SMS in der Nacht sowieso nicht verhindern können - und hat sie ja auch tatsächlich nicht. Also, was sollte der Versand um 0:49, warum war der so wichtig, daß man als erstes nach der Entführung mal das Handy auflud? Wenn daran und an der Authentizität kein Zweifel bestehen, kann ich nur mutmaßen, daß Frauke um die Zeit noch gute Laune hatte. Auch das aber ist schwer vorstellbar.
Slaterator schrieb:Interessant, dass dieser Kontakt auch im Sinne der/des Entführer(s) problemlos vonstatten ging. Wenn es ungeplant war, war es -aus Tätersicht- ein sehr, sehr hohes Risiko, dass Gespräch führen zu lassen.Und weil eben das Eingehen eines solchen Risikos vollständig unwahrscheinlich ist, kann ich nur schließen, daß gar keine Verratsmöglichkeit bestand - weil Frauke ihren Entführer nicht namentlich kannte.