@Ehlias Ich halte für denkbar, dass die 1. SMS schon zum Plan gehörte und Frauke sich in etwa "Ich werde aber erwartet!" geäußert haben könnte. Und da sie nicht von ihrer Familie erwartet wurde, sondern von ihrem Mitbewohner / vermeintlichen Freund, hat man eben die SMS an ihn geschrieben, und nicht an wen anders.
Wenn man von einer Zwangslage ausgeht, kann man ja unterstellen, dass die mehr oder weniger regelmäßige Kontaktaufnahme zwei Ziele hatte:
a) suggerieren, dass man freiwillig den Lebensmittelpunkt verlassen hat und zurückkommen wird,
b) keinen Verdacht aufkommen lassen, dass es sich vielleicht doch um eine Zwangslage handeln könnte.
Und es ist falsch, dass Frauke nur mit Chris gesprochen hat, es ist richtig, dass sie nur mit männlichen Freunden/Angehörigen und/aber nicht mit ihrer Mutter gesprochen haben soll.
Ich denke, es war für den oder die Täter wichtig, dass der "Plan", die Freiwilligkeit zu suggerieren, aufgehen könnte/sollte/würde, ein Gespräch mit der Mutter hätte u.U. eine Gefahr dargestellt, wenn z.B. jemand in Tränen ausgebrochen wäre.
Ich werde jedoch den Eindruck nicht los, dass der/die Täter über den Fortgang der Ermittlungen jederzeit informiert gewesen sein können, wenn auch kein direkter Kontakt zu Frauke im Vorfeld bestand, wahrscheinlich aber zu einem Kreis, welcher mitbekommen konnte, dass man alles daran setzen würde, dass die Polizei intensiver fahndet und wahrnehmen konnte, dass man mit der jeweiligen Situation unzufrieden war. Denn diese Situation hat sich offenbar kurz vor, während oder kurz nach dem letzten Telefonat geändert (versteckte Hinweise, Ja, nein! nein!, etc.)
Das soll keineswegs eine Verdächtigung von Angehörigen oder Freunden darstellen, vielmehr denke ich, dass diese unbewusst im Alltag "Dampf abgelassen" haben könnten über den Fall betreffende Fakten, die auf welchem Wege auch immer an den oder die Täter gelangt sein könnten - auch wiederum völlig unbewusst.
Dass der Fall "Gesprächsthema" war, wahrscheinlich in der Schule von Frau L., in der Pflegeschule, in der Uni, in lokalen Geschäften, in welchen Frauke und Chris bekannt waren, im Pub etc. davon gehe ich aus. Aus der Zeitung hatte man wohl nichts mehr erfahren, lediglich von der Nieheim-SMS und der !!!Tatsache!!!???, dass Frauke wohl freiwillig ihren Lebensbereich verlassen hätte. Insofern konnte(n) sich der oder die Täter doch sicher fühlen - bis zum letzten Anruf... Da kam(en) ein oder mehrere Unsicherheitsfaktor(en) hinzu und es war plötzlich Funkstille.
Von daher würde ich ein Augenmerk darauf richten, was an dem Tag nach dem letzten Anruf anders war, als an den anderen Tagen. Hat sich z.B. jemand bei seinem Arbeitgeber krank gemeldet, oder als das Thema "Frauke" zur Sprache kam, besonders interessiert oder desinteressiert verhalten, einen blöden Spruch gemacht, oder, oder, oder...