Mord an Frauke Liebs

Der Gesprächsübergang "Gib mir Karen mal bitte",der spontan kam ohne Ankündigung,dürfte von ihr frei und selbstbestimmt erfolgt sein.Deshalb gehe ich in die Richtung,dass sie sogar allein telefoniert haben könnte,aus einem wichtigen Grund ihren Aufenthaltsort aber nicht preis gab.Warum wissen wir halt nicht.

@airdbair es geht ja auch darum, dass Frauke gar keinen Schlüssel hatte um in die Wohnung zu kommen. Sprich: wenn Chris in Lübbecke war, wie sollte sie dann reinkommen?
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass viell. jemand anderes in der WG geschlafen hat um zu öffnen falls Frauke kommt. Chris erwähnte im Stern auch, dass Karen zu der Zeit oft da schlief.
Wie es aber tagsüber lief: keine Ahnung! Chris hatte ja anscheinend auch Prüfungen von der Uni.

@bura007 vielleicht weil sie ihre Mutter damit gefährden würde?

@eis..bär
Wenn offiziell ein Verfahren wegen des Verdachtes einer Geiselnahme eingeleitet worden ist- wie kann es dann sein, dass man die Anrufe - die ja explizit von "Geiselnehmer" hätten kommen können- nicht überwacht hat.... Bei sowas konnte man sich doch nicht auf Chris verlassen... Schlimmstenfalls hätte er die Aktion auch vermasseln können... sowas leiten doch Profis?

@Lumina85
Die Abläufe wirken nach außen ziemlich merkwürdig, was das Verhalten um Paderborn und die Wohnung betraf.
Fährt man in alter Routine, wenn die Mitbewohnerin plötzlich verschwunden ist, kein Lebenszeichen existiert?
Auch wenn Karen die Wohnung "bewachte", ist da nicht die Sorge um den Menschen an der Tagesordnung?
Mit so einer Tat rechnet man in der Regel nicht, aber mit einem Verletztsein. Auch daran kann man sterben.

@Nummer33
Keine Ahnung ob damals schon die Datenvorratsspeicherung gekippt war.

@Lumina85 eventuell bestand die Gefahr,dass sie mit dem Nennen ihres Aufenthaltsortes und Grund ihres Fernbleibens ein anderes Familienmitglied gefährden könnte.
Ich nehme aber an,dass sie über das Geschehen bestens informiert war.Also was die Polizei unternommen hat,ob die Eltern anwesend sind,Chris war sehr traurig etc.

@airdbair zumal noch die extreme Besorgtheit dazu kommt,Krankenhäuser als erstes abzutelefonieren,dann aber nach Lübbecke fahren.

Ich denke wir sollten uns knapp halten..es wird ermittelt.
Lasen wir dem Täter hier keine Plattform bieten..
soll er mal schmoren in seiner schei..

Ich meinte damit, jede Verunglimpfung von Freunden und Angehörigen gibt ihm doch Genugtuung.
Wir sollten uns kollektiv dagegen stellen.

airdbair schrieb:Auch wenn Karen die Wohnung "bewachte", ist da nicht die Sorge um den Menschen an der Tagesordnung.
Mit so einer Tat rechnet man in der Regel nicht, aber mit einem Verletztsein. Auch daran kann man sterben.

Die Sorge kann an der Tagesordnung sein, ganz sicher war sie das auch, aber sie hält nicht jeden davon ab, normal weiterzuleben. Daraus jetzt etwas stricken zu wollen, finde ich daneben.

Im schlimmsten Fall würde man vielleicht davon ausgehen, dass die Situation nicht ganz richtig eingeschätzt wurde.

@Emmeleia
In der Hoffnung viele sehen es genauso und auch darin den Sinn hier "Wache" zu halten..bin ich mal raus für eine Weile.

Bitte im Sinne der Angehörigen schreiben, sie haben ein Recht auf fairen Umgang.

@Emmeleia
Ich will daraus nichts stricken. Ich finde das Verhalten merkwürdig und kann es nicht nachvollziehen, weil genau ich für meine beste Freundin alles stehen gelassen hätte. Vielleicht hat er in Lübbecke am Donnerstag auch einen wichtigen Termin gehabt und wollte danach wieder fahren.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich irgendwas anhängen will. Ich versuche auch nur zu analysieren. Und meine persönliche Logik streikt an diesem Punkt.

@airdbair

Verstehe. Ist auch nicht persönlich gemeint.

Ich frage mich nur, worauf du denn damit hinauswillst? Denn es bringt nicht viel solche Aspekte anzusprechen, wenn man dann keinen Zusammenhang zu etwas relevantem herstellen möchte.

Dass manch Anderer anders gehandelt hätte, glaube ich gern.

Im Nachhinein ist man immer schlauer und da wir das schlimme Ende der Geschichte kennen, sind wir in unseren Gedanken in diesem Fall voreingenommen und wissen gar nicht, wie wir in der Situation, ohne unseres Wissenstandes reagiert hätten.

Wenn ich mir vorstelle, mein erwachsener Bruder verschwindet eines Tages, meldet sich aber bei mir zuerst noch in der gleichen Nacht per SMS, am nächsten Tag sogar telefonisch und sagt, dass es ihm gut geht und er bald zurück kommt, würde ich mir Gedanken machen. Aber ob ich dann zur Polizei rennen und gleich die Gespräche aufzeichnen würde? Glaube eher nicht.

maddin1977 schrieb:Im Nachhinein ist man immer schlauer und da wir das schlimme Ende der Geschichte kennen, sind wir in unseren Gedanken in diesem Fall voreingenommen und wissen gar nicht, wie wir in der Situation, ohne unseres Wissenstandes reagiert hätten.

Gut auf den Punkt gebracht. Das sollte man nicht vergessen.

Fassen wir die Besonderheiten an dem Donnerstag des letzten Gespräches mal zusammen.

1.Es sollte ein Diktiergerät besorgt werden,danach hörten die Anrufe auf.
2.Der Anruf von Frauke erfolgte kurz nachdem die Eltern die Wohnung verlassen hatten.
3.Es wurde von Frauke im Gespräch explizit nach Vater und Mutter gefragt,nach dem Bruder aber nicht,als wenn sie wüsste,dass er an diesem Abend nicht vor Ort gewesen ist,oder sie weiß wo er sich gerade aufhält.
4.Chris bereitete sich auf das Gespräch,zwecks Gesprächsführung vor,bei allen anderen Gesprächen nicht.Das Gespräch dauerte dann 5 Minuten,alle anderen Anrufe nur Sekunden.
5.Frauke sprach davon,"dass sie wüsste das Chris sehr traurig war",dazu kommt ein selbstbestimmter Richtungswechsel,"Gib mir Karen bitte".

Rick_Blaine schrieb:Es ist sicherlich eine Kernfrage in diesem extrem ungewöhnlichen Fall, warum die Anrufe ausgerechnet an Chris gerichtet waren. Man würde eher erwarten, dass sie an ein Familienmitglied gerichtet werden. Ich schliesse daraus, dass es nicht Frauke war, die festlegte, wer angerufen wird, sondern der Täter, und dass er eine Absicht damit verfolgte.

@Rick_Blaine
Ja, dieser ähnlichen Auffassung bin ich auch.

Sehr wichtig dabei ist aber (denke ich), ob die erste SMS nun von Frauke verfasst wurde oder vom Täter.

Ich selbst gehe davon aus, dass schon der Täter diese erste SMS schrieb und denke mir, diese Vermutung von Karen Liebs: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich noch meldet. Ich hatte das Schlimmste befürchtet trifft wohl voll ins Schwarze.

Obwohl es ja diese erste SMS schon gab, hat Karen (wohl noch bevor all die Anrufe dann nach & nach eintrudelten), mit dem Schlimmsten gerechnet!

Und genausogut könnte es auch gewesen sein, dass dieses das Schlimmste befürchtet von Karen schon vor der ersten SMS eingetreten ist. Ein Schwesternherz hat dafür wohl oft auch eine sehr bemerkenswerte Gefühlslage, die einem oft das Richtige sagt über die geliebte Person.

Und ich verstehe Karen gut, dass sie wohl Mittwochs & Donnerstag (trotz dieser ersten SMS) und vor den ganzen Anrufen ihre Gefühlslage & großen Befürchtungen den anderen nicht sagen wollte. ("....auch wenn ich mich nicht getraut habe, das vor den anderen auszusprechen.")

Ich bin auch der Meinung,dass die erste SMS schon vom Täter geschrieben wurde.
Wenn man sich den Inhalt genauer betrachtet muß man sich fragen was eine Frauke wohl geschrieben hätte.
War sie ein glühender Fussballfan,oder hatte das Spiel nur nebensächlichen Charakter? Ging es ihr eher um einen schönen Abend im Pub,oder war Fussball Nummer Eins?
Also kurz übersetzt würde Frauke eher schreiben..."Der Abend war lustig,nicht gegen England",oder eher "Das Spiel war lustig,nicht gegen England".
Wenn man das Ganze weiter spinnt,könnte der Täter nicht selbst im Pub gewesen sein und hatte Frauke zu diesem Zeitpunkt schon in seiner Gewalt.

@Doverex
Wenn man davon ausgeht, dass der Täter bereits die erste Sms geschrieben hat, dann würde das doch heißen, er wusste dass Chris und Frauke vorher Gespräche darüber führten, dass Deutschland hoffentlich nicht gegen England spielen wird. Nicht wahr?
Ein weiterer Punkt, der aufzeigt, dass der Täter die Beiden sehr gut gekannt haben musste.

Ich versuche momentan auch wieder etwas "offener" zu denken. Ich glaube zwar weiterhin, dass die erste Sms noch freiwillig verfasst wurde, allerdings gibt es auch Dinge, die dagegen sprechen:

Besonders irritieren tut mich auch hier wieder dieses "komme später" "bis später" was suggeriert als würde sie später nach Hause kommen. Dasselbe hat Frauke in den Anrufen auch immer wieder angekündigt. Wieso schreibt sie (wenn die Sms wirklich von ihr stammte) nicht, wann genau sie kommen wird? Um 0:49 Uhr wäre das eigentlich angebracht gewesen, um Chris nicht allzu lange warten zu lassen...

Es heißt, der Schreibstil ist absolut Frauke zuzuordnen. Stellt sich die Frage woran man das festmacht. Am Hdgdl? Das hat sie auch in einer Sms während ihres Fernbleibens geschrieben.
Evtl. wurde die Sms auch von Frauke selbst verfasst aber eben unter Druck ("Schreib Chris irgendwas, das Spiel war toll und du kommst später oder ähnliches").