Mord an Frauke Liebs

bura007 schrieb:K: "Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
F: "Das geht nicht, ich lebe noch."

Das wurde hier schon häufig thematisiert. Ist definitiv sehr seltsam. Einige hier gehen davon aus, dass Frauke wusste, dass sie nicht lebend zurückkommen würde. Was ich denke, kann ich gar nicht sagen. Es würde unter Umständen aber zu der Idee passen, dass Frauke irgendwo festgehalten wurde, weil sie Mitwisserin in einer Sache war.

Das würde sich mit meiner Motivvermutung decken.Gehe auch entweder von indirekter Erpressung oder Mitwisserschaft aus.

@bura007

Ich auch. Am Rande kann ich mir noch eine Art Unfall vorstellen, aber dazu hatte ich schon einmal etwas geschrieben.

@all
Diese seltsamen Wiederholungen von Frauke
in den Gesprächen verlangten doch nach einem Eingreifen
seitens des Täters, oder? Auch die Tatsache, dass sie nach dem " Ja, ... Nein, nein..." noch weiter
sprach finde ich seltsam.
Wieso griff man hier nicht ein?

@Malinka

Ich denke wirklich, dass der Täter sich sicher war, dass Frauke ihn nicht verraten würde.
Dass sie nach dem "Ja" noch "Nein, nein" sagte, kann auch einfach bedeuten, dass sie sich selbst korrigiert hat, weil sie den Täter schützen wollte. Zumindest irgendwie, obwohl sie es eigentlich schon besser wusste.

Es fällt auch auf,dass 4 mal "Wo bist du" gefragt wurde,3 mal mit "Mama" geantwortet wurde und beim ersten Mal mit "Kann ich dir nicht sagen".

K: " und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
F: "Das geht nicht, ich lebe noch."

Man kann es auch so deuten,dass es vielleicht vorher im Hause Liebs Platzprobleme gab.Karen möchte unbedingt,dass ihre Schwester wieder nach Hause kommt.Deshalb gibt sie einen für Frauke wichtigen Grund an um sie wieder nach Hause zu bewegen."Wir räumen auch die Wohnung,",dürfte hier für Frauke eventuell vorher ein Problem gewesen sein.
Man kann sich da so psychologisch reindenken,ein kleines Kind will noch nicht nach Hause,sondern weiterspielen und man bewegt es dann mit den für das Kind wichtigen Argumenten nach Hause zu kommen.

bura007 schrieb:
K: "Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
F: "Das geht nicht, ich lebe noch."


das "ich lebe noch" könnte sich aber auch auf das "wir Räumen die Wohnung und keiner fragt dich was passiert ist"
Vielleicht hat Frauke das mit dem "Wohnung Räumen" in ihrem (wahrscheinlich) leicht betäubten Zustand missverstanden und wollte nur sagen, dass das Räumen der Wohnung (wie man es nach einem Sterbefall kennt) nicht nötig ist, da sie ja noch lebt.

Aber alles nur "Spekulatius"

Das mit dem Räumen der Wohnung verstehe ich ganz anders.

Ich denke, Karen meint damit, dass sie Frauke erstmal in Ruhe lassen und sie nicht gleich belagern und ausfragen, wenn sie zurückkäme.
Das klingt auch so, als gingen sie davon aus, dass sie kommen könnte, wenn sie wollte.

@Emmeleia

Emmeleia schrieb:Das mit dem Räumen der Wohnung verstehe ich ganz anders.

Ich denke, Karen meint damit, dass sie Frauke erstmal in Ruhe lassen und sie nicht gleich belagern und ausfragen, wenn sie zurückkäme.
Das klingt auch so, als gingen sie davon aus, dass sie kommen könnte, wenn sie wollte.

Genau so habe ich das auch verstanden.

Das könnte man auch so deuten,würde ich jetzt auch so sehen.Wenn man mal die Wohnung weg lässt...

K:Komm doch wieder."
F: "Das geht nicht, ich lebe noch."

Also Frauke kommt erst wieder wenn sie tot ist.

K: "Wir räumen auch die Wohnung, und keiner fragt dich, was passiert ist. Komm doch wieder."
F: "Das geht nicht, ich lebe noch."
Also Frauke kommt erst wieder wenn sie tot ist.

Ich finde das extrem schwierig. :(

Wenn sie das so dachte, dann hätte sie ja auch den Täter verraten können. Entweder hat sie dann gehofft, dass es noch gut ausgeht oder konnte nichts sagen, weil sie trotz allem ein Geheimnis bewahren wollte.

Vielleicht wird der Zusammenhang der beiden Satzteile aber auch überinterpretiert. Sehr schwer zu sagen.

@Doverex

Doverex schrieb:Vielleicht kommt es daraus, dass er sich seine Fragen an Frauke vorher schon überlegt hatte, und daraus ist es dann leichter, sich auch die gegebenen Antworten von Frauke leichter zu merken.
Heisst, wenn Chris schon so was wie ein "Drehbuch seiner Fragen" in sich hatte, wenn Frauke anruft, so kann er sich auch wegen des "Drehbuches seiner Fragen" viel besser erinnern am Verlauf des Gesprächs.

Mal so in diese Richtung von mir angedacht.

Aus dem Stern-Artikel (zusammengefasst) :

Chris überlegte sich mit den anderen nach dem Sonntag-Anruf eine Strategie.
Rausfinden in welcher Situation Frauke ist. Davon absehen Druck zu machen.
"Langsam einkreisen" Fragen nach Gefühlslage und Aufenthaltsort.
Mitfühlend und deprimiert klingen, damit Frauke die Antworten gibt.

Auf www.blendle.com kann man seit heute den Artikel für 0,89 EUR herunterladen, Neukunden erhalten eine Gutschrift über 2,50 EUR

@Ocelot danke für die Info!

Hat einer hierfür eine Erklärung?

Warum bist du denn weg?"
F: "Das weißt du doch, Chris."
C: "Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
F: "Du weißt doch, dass ich nicht wegen 'nem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."

Was kann sie mit "Das weißt du doch Chris" gemeint haben.

für mich ist in dem dialog ein schlüssel, mit dem mann alle anderen sätze betrachten muss:

bura007 schrieb:C: "Bist du müde?"
F: "Ja,sehr müde."

stellt euch den zustand nach einem schweren schlafmittel vor,
oder wie ihr euch gabt, kurz bevor ihr in der narkose wegsacktet.

stellt euch vor, dass ihr nur kurz wach seid.
ihr fühlt euch sehr müde, alles schreit nach schlaf, ihr wollt und müsst aber noch ein gespräch führen.

der satzbau wird in den zustand ein wenig anders als im zustand der kraft.
(ich habe oft gehört, dass sedierte personen nach der mama rufen.)

verstärkend für die annahme, sie sei medikamentös beeinflusst worden, ist das:

bura007 schrieb:C: "Wirst du festgehalten?"
F: "Ja...Nein! Nein!"
C: Hast du Angst?"
F: "Nein."

festgehalten irgendwie, aber vielleicht doch nicht physisch gehalten, sehr müde, aber keine angst.
ich vermute daher, dass sie "gekonnt" mit mitteln versorgt wurde.


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interpretiert deshalb nicht in jedes wort eine geheime bedeutung hinein.
sie sprach, so gut es im zustand der absoluten müdigkeit möglich war.

chris führte ein genial vorsichtiges und einfühlendes gespräch, seine fragen kreisen die situation ein. für den fall, dass sie gefangen wäre, brächte er sie damit nicht in gefahr, sich auf eine weise verplappern zu müssen, die einem täter nicht gefallen würde.

@bura007

bura007 schrieb:Warum bist du denn weg?"
F: "Das weißt du doch, Chris."

Wenn Frauke den Täter kannte, könnte dies ein Hinweis gewesen sein, evtl hatte sie mit Chris vor ihrem Verschwinden über ihn gesprochen.

Ich glaube eher, dass sich dieses "Das weißt Du doch" darauf bezieht, dass sie davon ausgeht, dass die Polizei eingeschaltet ist, die Situation also klar ist. Ist ja auch Thema im Gespräch.

Würde ich auch so sehen wie LynnCard.
Versteckte Hinweise auf den Täter hat Frauke im ganzen Gespräch ganz klar vermieden.

Dank @Philowl hab ich nun auch den ganzen Artikel vorliegen!

Was mir da gleich auffiel ist:

"Wenn es bei der Polizei vielleicht noch den Verdacht gab, die Frauke werde festgehalten, dann wurde er durch diesen Anruf tagsüber weiter abgeschwächt."

Östermann über den Anruf bei Chris, am Samstag den 24 Juni 2006 um 14.23Uhr.

Ich denke da hat sich über die ganzen Jahre nicht viel daran geändert, dass genau dieser Anruf ein Punkt ist, der total gegen ein Festhalten oder i-ein damals vorhandenes Versteck spricht.

Da wird bei Helligkeit einfach so in PB herumgefahren, wo sicher die Stadt mit Fußballfans & auch natürlich viel Polizei auf den Straßen voll ist, angerufen, so als würde man totale Normalität vorgauckeln. Grad dass man Frauke nicht sagen ließ: "Jetzt schau ich erst mal Fussball, danach melde ich mich wieder".


Überhaupt kommt mir bei den ganzen Anrufen/SMS die Tendenz vor, als ob man (der/die Täter) erst vor dem letzten Anruf überhaupt draufkam, ein mögliches Festhalten mehr in den Vordergrund zu rücken. Also wenn es um die Inhalte der Telefonate geht, ist vor dem Dienstaggespräch eher nur immer eine ganz simple: "Ich lebe und es geht mir gut" Botschaft drinnen.

Theoretisch kann dieser Eindruck natürlich auch daran liegen, dass Chris sich für das letzte Gespräch extra vorbereitet hat.

Andrerseits erkennt man schemenhaft, dass vor Dienstag eher allein die Botschaft"ich bin ja eh am Leben" wichtig erschien, wo dann am Dienstag dann ein zusätzliches "werde festgehalten" als Möglichkeit und als tatsächliche Grund-Ursache für ihr Verschwinden erscheint.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Sichtweise der Schwester!
Die meinte dazu:"Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich noch meldet. Ich hatte das Schlimmste befürchtet, auch wenn ich mich nicht getraut habe, das vor den anderen auszusprechen."

Interessant die Sicht der Schwester!
Meint Doverex

bura007 schrieb:Warum bist du denn weg?"
F: "Das weißt du doch, Chris."

kann auch sein das sie damit meinte
das chris doch weiß,das sie im pub war und wegen dem spiel dort (weg) war.

ich gehe von ko tropfen aus und das sie einfach mal klar war ,dazwischen dann müde oder haluzinierte ,ihr irgendwelche gedankenblitze kamen die sich mit der situation vermischten usw.
ein durcheinander eben .
deswegen ist es auch nicht planmäßig, oder nach struktur nachvollziehbar ,so sehr ihr euch auch anstrengt .
man wird ihr eine geschichte aufgetischt haben und danach spielte sie mit,weil sie keinen durchblick hatte.

@maddin1977

maddin1977 schrieb:Vielleicht hat Frauke das mit dem "Wohnung Räumen" in ihrem (wahrscheinlich) leicht betäubten Zustand missverstanden und wollte nur sagen, dass das Räumen der Wohnung (wie man es nach einem Sterbefall kennt) nicht nötig ist, da sie ja noch lebt.

das ist eine gute erklärung
man brauch die wohnung nicht räumen ,denn sie lebt ja noch.
würde auch ausdrücken das sie angeschlagen ist und weiß das es ihr nicht gut geht ,sie aber noch nicht tot ist .
da wäre dann auch unterbewußt der tot mit einbezogen .
sie sagte aber ja auch das es ihr gut gehe,so ist es ja auch ,denn die wirkung ist ja erstmal das man gut drauf ist euphorisch und dann kommt müdigkeit,übelkeit ,verwirrtheit.
vielleicht deswegen auch kurze gespräche.