Mord an Frauke Liebs

@katzeundhund
>Gibt es eigentlich eine Info darüber, wie lange der Bruder von FL hat klingeln lassen, bevor sie drangegangen ist? <<

Weiß ich leider nicht.
Interessant, genau das war auch mein erster Gedanke, als ich davon gehört habe!
Spontan dachte ich: das Handy wurde (warum auch immer) nicht schnell genug wieder ausgeschaltet. Es war nicht auf lautlos gestellt, da es eh die meiste Zeit aus war. Das Klingeln war gefährlich, es hätte jemandem auffallen können. Den Anrufer wegdrücken ging auch nicht, das wäre verdächtig gewesen, schließlich sollte Frauke ein Lebenszeichen geben, damit die Angehörigen beruhigt sind und Zeit geschunden wird. Also "durfte" sie den Anruf annehmen.
Ist vielleicht völlig falsch gedacht, aber so war mein spontaner erster Gedankengang.

@menevado

Super =)

Also, ich gehe davon aus, dass er sich selber komplett anders sieht als seine Umwelt. Er fühlt sich von dieser verkannt, was natürlich auch frustriert. Dann scheint er auch nicht so erfolgreich in zwischenmenschlichen Beziehungen zu sein, alles Dinge, die das Zusammenleben mit anderen Menschen erschweren. Zu einer solchen Persönlichkeit würde auch ein sehr zurückgezogenes Leben passen, weshalb er Frauke gut verstecken konnte.

Sein veränderter Ablauf könnte auf seine Eigenart zurückgeführt worden sein und vielleicht hat man deshalb einfach keine Verbindung gezogen.

Ich denke, dass er Frauke aus dem Alltag kannte, er war ihr also nicht vollkommen unbekannt. Wenn sie ihn aus seinem beruflichen Umfeld kannte, dann war er jedenfalls kein Pfleger, Arzt oder etwas in der Art, da eine solche Ausübung einer Pflegetätigkeit sehr viel soziale Kompetenz erfordert, über die er einfach nicht verfügt.

Blondi23 schrieb:Also, ich gehe davon aus, dass er sich selber komplett anders sieht als seine Umwelt

Ich glaube, das trifft auch auf einige User bzw. Menschen zu.

@all

Wenn es einen Täter gab, kann ich mir gut vorstellen, dass er/sie hier mitliest. Aber deswegen können wir hier natürlich nicht einen Generalverdacht aussprechen. Ich denke auch eher, er liest mit, schreibt aber nicht.

Ich glaube, das trifft auch für einige User bzw. Menschen zu.

Das glaube ich dir aufs Wort. Fühlen sich ja ständig Leute angegriffen, die gar nicht angegriffen werden :D

Aber: was hat das mit dem Thema zu tun? :D :P:

@Blondi23

Da bin ich bei sehr vielen Dingen bzgl. der vermuteten Taeterbeschreibung bei dir.
Warum auch immer, ich halte den Taeter auch fuer unsportlich.

@nettefrau41

Blondi23 schrieb:Ich glaube, das trifft auch für einige User bzw. Menschen zu.

Das hatte ich in aehnlicher Form auch auf dem Schirm, habe es aber nicht angebracht, weil es ueberfluessig ist.

Gruss Sky

Zeitlich würde es ja auch passen, dass es ein Familienvater war (mit einem zweiten Unterschlupf für FL) und nach einer Woche wurde es ihm einfach zu anstrengend und zu heikel.

@menevado

Was siehst du denn als mögliches Motiv?
Ich denke, dass seine psychischen und sozialen Probleme dabei eine Rolle spielen, vor allem die erlittene Ausgrenzung dürfte das Festhalten Fraukes bewirkt haben. Die Telefonate hinterher wirken auf mich wie eine Demonstration von Macht. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er dadurch den Menschen treffen wollte, der was hat, was er niemals hatte: eine richtige Beziehung. Da wollte er Chris treffen.

@katzeundhund

Ja, das mit einen Zweitwohnsitz habe ich auch schon überlegt. Aber das müsste dann doch irgendeiner mitbekommen haben, oder? Ja, vielleicht auch nicht. Wer achtet heute schon auf sein Umfeld?

@Blondi23

Als Motiv koennte ich mir vorrangig Zurueckweisung vorstellen. Chris habe ich ueberhaupt nicht auf dem Schirm, fuer mich hat es absolut nichts mit Chris zu tun. Meiner Meinung nach ging es hier darum, jemanden seine Macht zu demonstrieren und eine Person bei sich zu haben, bei der man das Gefuehl hat, der Mensch geht nicht, der bleibt bei mir.

Wer achtet heute noch auf sein Umfeld?
Kommt darauf an, wo man lebt. Wenn man in einer netten Neubausiedlung lebt und sozialisiert ist, dann achtet man auf sein Umfeld, genau wie das Umfeld auf einen selbst achtet. Lebt man eher anonymisiert in einer Hochhaussiedlung, wo man seine eigenen Nachbarn nicht kennt, dann wird da wohl eher weniger auf einen geachtet und man achtet auch selbst weniger auf die anderen.

Ich bezweifel aber, dass der Täter in einem Umfeld wie zuletzt beschrieben lebte.

Ich sehe das ähnlich. Man sieht und hört es einfach nicht, was in der Nachbarswohnung passiert. Von daher ist es auf jeden Fall eine Option. Sei es nun ein Haus/Verschlag/Wohnung in Nieheim oder eine Garage 500 meter weiter vom Wohnort mit eigenem Zugang.

@menevado

Ok, bitte nicht falsch verstehen. Chris ist Opfer, nicht Täter. Da muss auch keine persönliche Beziehung zwischen Täter und Chris bestehen. Es geht einfach darum, dass Chris in dieser Beziehung zu Frauke stand.

Blondi23 schrieb: Wenn man in einer netten Neubausiedlung lebt und sozialisiert ist, dann achtet man auf sein Umfeld, genau wie das Umfeld auf einen selbst achtet.

Das ist ein seeeehr bauchfühliges Gerücht. In einer Wohnsiedlung gehobenen Standards ist ebenfalls die Anonymität gegeben.

@Blondi23

Mit Chris habe ich mich missverstaendlich ausgedrueckt, ich meinte damit, dass Chris ueberhaupt keine Rolle fuer den Taeter spielte.

@katzeundhund

Mir guckt mein Nachbar sicherlich nicht in die Wohnung, aber er kennt mich persönlich und man unterhält sich, was man einfach in bestimmten Gegenden nicht hat. ;)

@menevado

Aber warum dann die an Chris gerichteten Anrufe?

@Blondi23

Blondi23 schrieb:dann war er jedenfalls kein Pfleger, Arzt oder etwas in der Art, da eine solche Ausübung einer Pflegetätigkeit sehr viel soziale Kompetenz erfordert, über die er einfach nicht verfügt.

Auch da kommt es drauf an (mal davon abgesehen, dass ich einige Ärzte kenne, denen ich ein wenig mehr "soziale Kompetenz" sehr nahe legen würde).

Pathologen, die nur an Leichen rumschnippeln, benötigen z. B. solch Eigenschaften nicht wirklich.

Mich würde echt mal interessieren, ob die Profiler, die sich mit diesem Fall auseinandergesetzt haben, auf ähnliche Schlüsse gekommen sind, wie ihr. :)

Kältezeit schrieb:Mich würde echt mal interessieren, ob die Profiler, die sich mit diesem Fall auseinandergesetzt haben, auf ähnliche Schlüsse gekommen sind, wie ihr. :)

Eher nicht, denn die wollten sich nichtmal festlegen auf M, W oder M/W....
Da es nichts wirkliches gab, was da irgendwas aussagte :)

@Kältezeit

Du kannst ja mal anfragen, vielleicht verraten die Beamten dir etwas. ;)

Ein wenig mehr soziale Kompetenz bedeutet, dass die Ärzte denen du so etwas empfehlen würdest, bereits ein gewisses Maß an sozialer Kompetenz aufweisen. Deshalb hatten sie vermutlich auch genügend Motivation, einen solchen heilenden Beruf zu ergreifen und besitzen die Möglichkeiten, sich für ihre Verhältnisse gut in diesem Bereich zu bewegen. Unterscheidet sich aber von dem Tätertypus, den ich für diesen Fall heranziehe. ;)

@LIncoln_rhyME
Vielleicht waren die mit'm Profiling in 2006 auch noch nicht soweit..

Das Motiv ist halt entscheidend... Und auch nur das lässt evtl. Rückschlüsse auf die Psyche des Täters zu.

@Blondi23
Im Allgemeinen stimme ich dir zu. Aber es gibt verschiedene medizinische Abzweigungen, da ist diese Eigenschaft eben nicht wirklich von Nöten.

Kältezeit schrieb:Aber es gibt verschiedene medizinische Abzweigungen, da ist diese Eigenschaft eben nicht wirklich von Nöten.

Ja, bei den klischeebehafteten, sozial inkompetenten Pathologen, die du eben angesprochen hast, vielleicht nicht. ;)