Mord an Frauke Liebs

Wir werden es hoffentlich irgendwann erfahren, wenn die Last für den Täter/die Täterin zu gross wird....

@Tibetdog

Unter welchen Umständen denn? Psychisch scheint er es ja gut zu verdrängen, da denke ich nicht, dass da in naher Zukunft was hervorbrechen wird.

@nettefrau41

Lass gut sein, es reicht, wenn du zukünftig sachlich bleibst und auf solche persönlichen Kommentare verzichtest. ;)

@Blondi23

Nein, ehrlich. Und sachlich war, dass andere User auf meinen Wunsch bereits eingegangen sind, nicht eine Theorie hier wieder zum Besten zu geben und du nach zwei konstruktiven Posts anderer User einfach mich und alle noch einmal gebeten hast, doch bitte nicht immer die eine Theorie in Erinnerung zu bringen. Das verstehe, wer will, aber egal. Deine Einlassungen zur psychischen Stabilität des Täters teile ich voll und ganz, wenn es denn einen gibt. Der kommt nach Jahren nicht noch aus den Büschen und gibt dann ein Geständnis ab.

@nettefrau41

Der Wunsch von mir war ziemlich allgemein und es tut mir leid, dass ich erst nach diesen beiden Posts online gegangen bin, da ich vorher im realen Leben beschäftigt war. ;) Falls du noch irgendwelche Fragen hast, stehe ich gerne per PN zur Verfügung. Das OT unterbricht massiver die Diskussion als ein allgemeiner Wunsch meinerseits. Danke. ;)

@Tibetdog

Was meinst du, aus deiner professionellen Betrachtungsweise, welche Faktoren den Täter so stören könnten, dass der Verdrängungsmechanismus nicht mehr funktioniert?
Ich denke nicht, dass beispielsweise ein erneutes Aufnehmen der Ermittlungen einen solchen Druck auslösen könnte, dass er mit seiner Tat an die Öffentlichkeit tritt. Aber ich kann mich auch irren.

@all

Darf ich vielleicht noch einmal alle darum bitten, über die Frage nachzudenken, warum ein Täter, der so eine Tat plant, Frauke mehrfach telefonieren ließ?

Und über die Frage, dem späteren Opfer das Handy von Beginn an zu lassen?

Und über die Frage, dem späteren Opfer einen Anruf abnehmen zu lassen?

Und über die Frage, warum der erste Anruf am Donnerstag aus Hövelhof-Dreihausen kommt, wo man mit dem Pub-Besuch am Dienstag im Auld-Triangle gleich eine Straftat durch einen Briten annehmen könnte? Sind das vielleicht bewusst falsch gelegte Spuren gewesen?

@Blondi23
Ich denke auch, dass diese Mechanismen von vielen individuellen Faktoren abhängen.
Ich denke, dass er jeden Tag mit ihr im Kopf wach wird und einschläft und die Tat, die denke ich eine Affekttat war, zutiefst bereut.
Das kann sich irgendwann so potenzieren, dass er die Last loswerden muss, um weiterzuleben, auch in Hinblick auf eine vielleicht milde Strafe, wenn es nur Totschlag war. Er könnte sein Leben dann an einem anderen Ort in Frieden weiterführen.
Auch ein Wandel im Wertesystem (Religion...), Druck von aussen oder innen (psychische Probleme, wiederkehrende Alpträume...) oder eine notwendige Psychotherapie wo alles hochkocht könnte ihn veranlassen, sich von der Schuld des Schweigens und der tonnenschweren Last zu befreien.
Ich denke, er kann seitdem nicht frei atmen!
Problematisch wäre es, wenn er Frauke die Schuld gibt und sogar Selbstmitleid verspürt.

@Tibetdog

Weil er sich dann als Opfer sieht und diese seelische Belastung nicht verspürt, oder? Beziehungsweise er verspürt eine andere seelische Belastung, nämlich die, dass er durch sie zum Opfer wurde.

Wenn ein solcher Druck auf einem lastet (kein wirkliches Vergessen/Verdrängen, Angstzustände, Alpträume etc.) wird er ihn vermutlich nur deshalb aushalten, weil er Angst vor dem Gefängnis hat? Erst, wenn der Druck größer als die Angst wird, dann würde er sich demnach offenbaren.

Sowas kann ziemlich lange dauern....... .

@Blondi23
wird er ihn vermutlich nur deshalb aushalten, weil er Angst vor dem Gefängnis hat?

Wenn er keine Familie und Freunde hätte, hätte er sich längst gestellt und würde auch die Gefängnisstrafe in Kauf nehmen.
Ich glaube sein grösster Alptraum ist die Ächtung durch sein enges und weiteres Umfeld!

@Tibetdog

Stimmt. Sowas kann noch schlimmer sein.
Demnach würde er jetzt aber in geregelten Verhältnissen leben.
Gut, gibt zahlreiche Mörder, die nach außen hin ein normales Familienleben geführt und in ihrem anderen Leben gemordet haben. Grenzt den Täterkreis leider nicht ein.^^

@Blondi23
Ich denke, das tut er!
Ich denke sogar, dass er sogar noch mit anderen
über sie und die Tat spricht.

Tibetdog schrieb:Ich denke sogar, dass er sogar noch mit anderen
über sie und die Tat spricht.

Ok, das mit dem Familienleben verstehe ich. Auch, dass er durch ein Gespräch mit anderen Personen diesen Druck reduziert. Aber ist sowas häufig, dass Mörder mit Vertrauten über ihre Tat sprechen? Mit Vertrauten meine ich jetzt Verwandte, enge Freunde etc. Im Rahmen einer psychologischen Betreuung kommt sowas ja vor.

@Blondi23
Ich meinte, dass er über die Tat in der dritten Person spricht ;)
Er wird sich niemandem sonst anvertraut haben, wenn ja dann wäre das ein Faktor von aussen und ein möglicher Grund, dass er sich von der Last befreit.

Tibetdog schrieb:Ich denke sogar, dass er sogar noch mit anderen
über sie und die Tat spricht.

Tibetdog schrieb:Ich meinte, dass er über die Tat in der dritten Person spricht

Aso. ;)

Interesse an bestimmten Fällen kann auch merkwürdig erscheinen/ auf andere wirken.

Hallo @nettefrau41 , hallo @alle !


Um mal auf deine Frage zu kommen.

Meine Lieblingsthese ist nun mal die Möglichkeit Frauke Liebs habe sich auf eine Drogensache eingelassen und an dem Abend vieleicht den ersten Tripp ihres Lebens genommen. Bei einem "Stoffchen" wie LSD liegt die Wahrscheinlichkeit sich eine länger anhaltende Psychose ein zu fangen im einstelligen Promillbereich.

Psychotische Zuständ sind nicht ungefährlich, da kann man schnell einem Unfall haben oder Selbstmord begehen.

Ich finde, diese These erklärt eigendlich alles, auch das die Angehörigen diese Möglichkeit ausschließen. Eltern erfahren so etwas immer als Letzte, das ist eine Art Naturgesetz. Die SMS aus Nieheim könnte von einer "Einkaufsfahrt" stammen und in dem Fall vermute ich, sie waren schon auf der Rückfahrt. Im Funknetzberich Nieheim sollte man nach dieser These den Dealer suchen und nicht das Versteck.

Wenn "der Täter" ein Dummkopf war und glaubte er könne das selbst mit Kamillentee oder Wadenwickeln kurieren und Frauke Liebs in dem Zustand selbst nicht nach Hause wollte, hätte er auch keinen Grund gehabt ihr das Handy fort zu nehmen. Er hätte vielmehr Grund sie zum Anrufen zu animieren.


Gruß, Gildonus

@Gildonus

Sehr interessante Theorie. Ich glaube, ich muss da doch einmal ernsthaft darüber nachdenken. Bisher habe ich das für mich immer ausgeschlossen, weil Frauke dafür dann doch noch für mich zu klar handelte.

@Gildonus

LSD hat zwar eine solche Wirkung, macht aber in der Regel nicht benommen, sondern schärft das Bewusstsein. Alles wird klarer gesehen und im Anschluss kann sich die betreffende Person an diese Dinge erinnern. Wurde deshalb auch im psychologischen Bereich im Rahmen einer Therapie eingesetzt, um so verdrängte Emotionen wieder an die Oberfläche zu bekommen.

Aber gibt ja noch zahlreiche andere Drogen, die eine Tendenz zur Benommenheit bzw. eine vollständige Benommenheit auslösen können.

Alleine auf der Basis der Informationen, die uns vorliegen, ist es nicht völlig abwegig, auch einen solchen Aspekt anzunehmen.

Quelle: http://www.drogenberatung-wolfsburg.de/information/suchtstoffe/lsd (Archiv-Version vom 05.06.2014)

@Blondi23:

Blondi23 schrieb:Unter welchen Umständen denn? Psychisch scheint er es ja gut zu verdrängen, da denke ich nicht, dass da in naher Zukunft was hervorbrechen wird.

Sehe ich auch so! Es gibt NICHTS! Alles hier ist reine Spekulation (und zum Teil wirklich an den Haaren herbeigezogen) - aber dieses Mysterium, das diesen Fall umgiebt, ist ja auch der Grund dafür, dass immer noch so rege darüber diskutiert wird...
Dieser Fall wird denke ich nie geklärt werden (es sei denn, der Täter redet mit irgendwem drüber (der dann auch auspackt - was ja lange Zeit nicht passiert ist), er begeht eine (mindestens) weitere Tat mit Parallelen zum Fall Frauke oder es werden neue Beweise gefunden (die Wahrscheinlichkeit dafür ist nach so langer Zeit ja auch mehr als begrenzt)......

@jeangreen

Es ist auch schwer, einen Tätertypus zu erkennen. Hat er schon einmal gemordet? Einiges spricht dafür, einiges dagegen. War Frauke ein Zufallsopfer? Auch hier gibt es Argumente dafür oder dagegen. Es gibt an keiner Stelle an diesem Fall eine wirkliche Eindeutigkeit. Außer, dass Frauke verstorben ist und im Wald aufgefunden wurde.

Ich glaube, dass er die Tat soweit verdrängt hat, dass er gut damit leben kann.
Wenn er bewusst tötete, dann kann er sowieso gut damit leben.

@jeangreen

Welche Theorie bevorzugst du denn?

Keine Ahnung. Es ist, wie Du schon sagst, fast alles drin. Ich denke, die Polizei liegt da in ihrer Einschätzung nicht sooo verkehrt: wahrscheinlich Ersttäter, er kannte Frauke (vermutlich) im weitesten Sinne, Ortskenntnisse vorhanden, wahrscheinlich mit Bezug zu Nieheim. Ob die Tat geplant war oder sich die Mordabsicht erst im Laufe der Woche entwickelte, vermag ich nicht zu sagen. Mir kommt immer wieder der Gedanke an einen Mitarbeiter des St. Vincenz Krankenhauses, in dem Frauke ihre Ausbildung absolvierte. Aber auch da ist sicher seitens der Polizei alles abgeklopft worden......