Mord an Frauke Liebs

@Kältezeit

Dass Kontaktaufnahmen möglich sind, habe ich nie bestritten. Es ging mir vielmehr darum, dass es in einem solchen Fall keinen zwingenden Grund gibt, eine solche Kontaktaufnahme zu ermöglichen.

@Blondi23
@Interested

Warum mussten es Anrufe sein, warum taten es nicht auch SMS wie in der ersten Nacht? Was war aus Tätersicht der Vorteil der Anrufe gegenüber SMS, der den Nachteil des riskanten Herumfahrens mehr als aufwog? Ablenkung von Nieheim z. B. konnte man doch mit SMS auch versuchen.
Ein eklatanter Vorteil der Anrufe war aus meiner Sicht der "Nachweis", dass Frauke noch lebte. Das konnte eine SMS nicht bringen. War es dem Täter also vor allem wichtig, dem Umfeld zu zeigen, dass Frauke noch am Leben war?

@nephilimfield

Ich würde und beantworte das eindeutig mit Ja. Vielleicht hat jemand aber andere Ansätze, die er gerne mit einbringen würde?

@Blondi23
Und ich habe nie gesagt, dass du dies bestritten hättest.

Und mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass dies eben vorkommt, auch wenn wir den Sinn der Kontaktaufnahmen vlt. nicht ganz erfassen können.

@nephilimfield

Weil eine SMS kein gesichertes Lebenszeichen ist. Eine SMS kann jeder schreiben. Anrufen eigentlich nicht, es sei denn, es läge sowas wie die FFT vor. Die Ausführungen von Traces sind diesbezüglich sehr interessant.
Aber ich denke gerade gar nicht in Richtung der FFT. Ich überlege vielmehr, was es für Gründe geben könnte, dass ich ein solches Lebenszeichen geben lasse.

@Kältezeit

Ich weiß nicht, ob wir das nicht können. Ich versuche zumindest, mich in verschiedene Möglichkeiten reinzudenken.

Wenn hier nach einem Sinn gefragt wird, warum sich Frauke gemeldet hat, dann hatte es vielleicht einfach nur den Sinn sich zu melden.

@Anniroc

Und was ist ursächlich dafür? Warum macht es Sinn, dass Frauke sich meldet? Darum geht es doch. Der Täter macht doch sowas nicht grundlos. Ich entführe jemanden, aber ich fahre mit ihm umher, nur damit er sich zuhause melden kann?

@Blondi23

Weil er (der Täter) sich selber eine freiwillige bei ihm bleibende Frauke wünschte und die Anrufe seine Illusion aufrecht erhalten haben.

@Anniroc

Vielleicht.
Oder weil er eine Zeitverzögerung im Bezug auf das Vorgehen der Beamten erreichen wollte.
Vielleicht stand beides in einem Zusammenhang.
Aber ganz grundlos wird der Täter diese Anrufe nicht haben durchführen lassen, auch wenn viele Dinge an seinem Vorgehen auf den ein oder anderen User so wirken, als sei der Täter planlos vorgegangen.

Ich denke nicht nicht nur schwarz und weiß.

Vielleicht hatte der "Begleiter" ja auch gar nicht vor Frauke zu töten. Dann sind alle Anrufe plausibel, zumindest aus Sicht des späteren Täters.

Anniroc schrieb:Ich denke nicht nicht nur schwarz und weiß.

Ich auch nicht.
Dennoch denke ich nicht, dass die Anrufe dann schlüssiger wären, wenn der Täter nicht vorgehabt hätte, Frauke zu töten. Ich hatte dich gestern übrigens gebeten, mir die Stelle zu benennen, an der du eine Flucht Fraukes erkennst. Kannst du das jetzt nachholen?

@Blondi23

Blondi23 schrieb:Weil eine SMS kein gesichertes Lebenszeichen ist. Eine SMS kann jeder schreiben.

Eben. Das Naheliegendste ist für mich auch, dass der Täter ein plausibles Lebenszeichen geben wollte. Die große Frage ist: warum?

@Anniroc

Ja eben. Es hätte in diesem Fall höchstwahrscheinlich auch keine Kontakte von einem anderen Handy aus gegeben.

Warum?

In der FFT hätte es ohne eigenes Handy die erste SMS nicht gegeben, und der ganze Fake wäre deshalb wahrscheinlich gar nicht erst entstanden.
In den Entführungs- und Freiwilligkeitsszenarien brachte mMn das Vorhandensein ihres eigenen Handys den Täter erst dazu, sie zu Hause anrufen zu lassen. Für ein Vortäuschen eines freiwilligen Wegbleibens wäre es mMn kontraproduktiv, sie von einem fremden, unbekannten Prepaid-Handy anrufen zu lassen.

@nephilimfield

Ok, in den anderen Theorien gab es jetzt aber diese erste SMS und die muss von jemandem abgeschickt worden sein. Ob von Frauke oder dem Täter, ist erstmal irrelevant. Frauke muss dazu aber an einen Ladekabel gekommen sein, was wieder die Intention des Täters voraussetzt, dass er eine solche Kontaktaufnahme wollte und unterstützte.

@Blondi23

Frauke hatte irgendwann mal die Schnauze voll von den Versprechungen nach Hause zu dürfen. Wenn oder wann ein Fluchtversuch stattgefunden hat, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat Frauke ja auch auch noch ein paar Tage länger gelebt, als nach ihrem letzten Anruf. Nur vielleicht hat Frauke fast zeitgleich nach ihrem letzten Anruf einen Verfluchtversuch gestartet. Dieser Umstand setzt erstmal nur voraus, dass ihr weitere Kontaktaufnahme nicht mehr gewährt wurde. Der "Begleiter" war enttäuscht von Frauke.

@Anniroc

Ich frage nur, weil du gestern meintest, dass das letzte Gespräch darauf hindeute. Da wollte ich eben nochmal nachfragen, woran du da eine solche Flucht festmachst. ;)

Für eine Flucht sehe ich da keinen Anhaltspunkt, vielmehr für Resignation.

Falls es das letzte Einloggen in Nieheim gab, könnte man es so deuten, dass Frauke sich das Handy schnappte, weglief und es einschaltete, dann aber vom Täter eingeholt wurde.

@Blondi23

Blondi23 schrieb:Frauke muss dazu aber an einen Ladekabel gekommen sein

Die Sache mit dem Kabel ist übrigens zusammen mit dem Schlüssel ein wichtiges Indiz für mich, dass Frauke nicht freiwillig mit jemandem nach Nieheim fuhr, weil sie diese beiden für sie wichtigen Utensilien dann wohl zu Hause abgeholt hätte. Und selbst wenn ein Kabel im Auto war, bleibt immer noch der Schlüssel.

@nephilimfield

Sehe ich ebenfalls so. Selbst wenn ich für eine Zeit meine Wohnung verlassen möchte, nehme ich den Schlüssel und andere Dinge mit, weil ich ja irgendwann sicherlich vorhabe, meine Wohnung wieder zu betreten und da kann ich ja nicht warten, bis mein Mitbewohner wieder zuhause ist.

@nephilimfield

Find ich ne gute Schlussfolgerung. Zumindest hätte sich Frauke ihren Schlüssel geholt. Das Kabel von mir aus nicht, dann hätte sie aber auch den Akku mit dem Mitbewohner tauschen können.

@Interested

Doch, ich gehe davon aus, dass sie das Kabel mitgenommen hätte, weil man sicherlich auch bei einer freiwilligen Abwesenheit erreichbar bleiben möchte oder die Möglichkeit haben möchte, jemanden anzurufen.