@LIncoln_rhyME LIncoln_rhyME schrieb:Wie bereits erwähnt, über den Täter ist nahezu nichts bekannt, über Frauke schon, oder irre ich?
Über den Täter ist objektiv nichts konkretes bekannt.
Aber indirekt hat er Spuren hinterlassen durch die Orten und Zeiten, an denen er Frauke telefonieren lies, wenn man es als Gegegebenheit nimmt, dass "er" da zugegen war und dass es aus einem Auto heraus geschah.
Dann ist bekannt, dass Frauke tot ist, aller Wahrscheinlichkeit nach getötet, aller Wahrscheinlichkeit nach Ende Juni 2006. Und wo sie abgelegt wurde ist bekannt. Was beides auch ein indirekter Hinweis auf den Täter ist.
Wenn man von einer Vorbeziehung zwischen Frauke und Täter ausgeht und Fraukes bekannte Charaktereigenschaften nimmt, kann man schon versuchen, sich ein Bild der Person zu machen, die zum einen mit in ihr in eine "Beziehung" treten konnte und wollte - also sozusagen ein Komplementär oder Match zu ihrer Person - und die in der Lage war, so zu agieren wie es aus dem lückenhaften Bewegungsprofil und der "Handschrift" des Ablageorts hervor geht.
Es ist klar, dass das nicht treffsicher sien kann. Aber es wäre eine Person mit einem starken Interesse an Frauke als Frau und die gleichzeitig eine Tötungsabsicht gegen sie hatte und ausführte. Da kann man durchaus psychiatrisch ansetzen.
Es kann natürlich sein, dass es keine Vorbeziehung gab, dann kann man unter veränderten Prämissen ein anderes Profil zeichnen. Es wird immer unscharf bleiben, solang vom Täter gar nichts direktes bekannt ist. Aber deshalb ist der Versuch nicht falsch.
Es kann auch sein, dass es eine einseitige Vorbeziehung gab, und Frauke den Täter kaum bewusst kannte, aber es ihm irgendwie gelang, sie zu überreden, mitzukommen. Das wäre eine dritte Art von Typus.
LIncoln_rhyME schrieb:Und welcher seriöse Psychiater(oä) behauptet von sich mit einem Minimum an Informationen in kürzester Zeit KORREKTE Diagnosen zu stellen?
Ein seriöser Psychiater macht Diagnosen nur, wenn er die Person interviewen kann.
Hier geht's aber nicht um die Diagnose einer bekannten Person, zwecks Schuldfähigkeit oder Glaubwürdigkeit, sondern um das psycholgische Profil einer gänzlichen unbekannten Person zwecks Eingrenzung möglicher TVs. Dazu kann man das psychiatrische Waffenarsenal auch verwenden.