Mord an Frauke Liebs
16.10.2011 um 12:05
Es stehen zwei Varianten möglicher Tatverdächtiger zur Debatte. Gemeinsamkeit beider ist die vorherige Bekanntschaft mit dem Opfer.
1. erste Theorie besagt, der Täter ist ein (gemeinsamer) Bekannter und wurde auch bereits von der Kripo vernommen. Aber aufgrund der dürftigen Spurenlage konnte er seine Täterschaft glaubhaft verbergen, verschleiern und verdecken.
Ich habe mich gefragt, wie der Täter, trotz Bekanntschaft mit dem Opfer, es geschafft hat, seine Unschuld zu versichern. Um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst klären, wie Bekanntschaften zustande kommen und geführt werden. Und dies lässt dann nämlich eine zweite Variante zu:
2. zweite Theorie besagt, wie schon die Erste: ein Täter, den Frauke kennt, der aber NICHT von der Kripo ins Visier genommen wurde. Aber weshalb wurde er nicht ins Visier genommen?
Weil er möglicherweise NICHT als Bekannter erkannt wurde.
Bekanntschaften werden doch unterschiedlich gehandhabt und gepflegt, deshalb lassen sich auch unterschiedliche digitale Spuren verfolgen. Grundvoraussetzung ist natürlich das persönliche Kennen.
Z.B.
1.Bekanntschaft wird telefonisch geführt und man telefoniert meinetwegen 1mal im Monat- dürftige Spurenlage
2. Bekanntschaft wird telefonisch geführt, öfter als 1mal im Monat-deutlich bessere Spurenlage.
3. Bekanntschaft wird relativ wenig telefonisch und übers Internet geführt/gepflegt, meinetwegen 1mal im Monat-bessere Spurenlage durch Auswertung- wie ja auch von der Kripo erarbeitet.
4. Bekanntschaft, die sehr häufig sowohl telefonisch, als auch digital gepflegt oder geführt wurde- sehr gute Spurenverwertung.
Allein an diesen theoretischen Abstufungen wird doch deutlich, wo mögliche Schlupflöcher für den Täter gewesen sein könnten.
Vielleicht sucht die Kripo einen Bekannten des Opfers, der aber bedingt durch die Charakteristika der Kontakte zum Opfer (Regelmäßigkeit, Häufigkeit, Dauer, Inhalte, Medium) nicht oder schwer als Bekannter zu identifizieren ist.
Ich selbst habe auch Bekannte, mit denen ich unregelmäßig telefoniere, aber nicht über das Internet kommuniziere.
Ich habe auch Bekannte, mit denen ich überhaupt nicht telefoniere, auch nicht übers Netz kommuniziere, dennoch sind sie Bekannte von mir!! Ich kenne sie beispielsweise von der Arbeit!!Dennoch können diese nicht über Medien (Telefon oder Internet) geführten und damit nachvollziehbaren Kontakte durchaus emotionaler Natur sein. Z.B. ich kenne jemand aus der Arbeit, Schule oder Ausbildung, wir tauschen uns an der Arbeit aus, reden dort auch privat miteinander, ABER außerhalb der Arbeit ist Funkstille.
Vielleicht jemand, der mit Frauke Kontakt hatte, aber eben keinen nachvollziehbaren/überprüfbaren Kontakt. Und deshalb fällt der Täter auch durchs Raster, weil ihm der Kontakt zu Frauke nicht so nachgewiesen werden kann.
Dieser Täter könnte aber auch im außerberuflichen Umfeld zu finden sein. Nämlich dann, wenn diese Bekanntschaft eine „Kneipenbekanntschaft“ ist. Man hat sich in „Kneipen“ kennengelernt, trifft sich manchmal durch Zufall dort, verabredet sich aber nicht. Warum keine Verabredung? Weil irgendwas im Raume steht! Zwischen beiden.
Frauke bemerkt das nähere Interesse und hält sich deshalb auf Distanz, aber eben nicht so, dass es zum Kontaktabbruch kommt. Warum kein Kontaktabbruch? Weil dieser Mann zwar Interesse bezeugt, aber nicht übergriffig wird oder bedrohlich wirkt.
Vielleicht fühlte sich Frauke geschmeichelt, auf jeden Fall nicht bedroht. Ein harmlos wirkender Verehrer. Unglücklich verliebte neigen durchaus zu Kurzschlussreaktionen.
Ist dies womöglich das „Schlupfloch“??? Ein Bekannter, der nicht als solcher erkannt wird? Ein Verehrer, dem die Sicherung durchbrennt, von dem möglicherweise auch der Exfreund weiß??
Es ist aber auch denkbar, dass KEINER von Fraukes anderen Freunden etwas über den ominösen „Verehrer“ gehört hat. Vielleicht weil es Frauke nicht erwähnenswert erschein.
Ein harmloser, entfernter und verehrender Bekannter, könnte durchaus keine Erwähnung im Freundeskreis finden. Zur Sprache gebracht wird ein solcher Verehrer doch erst , wenn es ins Eingemachte geht, er entweder aufdringlich wird oder sich etwas anbahnt, eine Beziehung entwickelt.
Das wäre nochmal ein Ansatzpunkt für die Kripo, diesen „unbekannten Bekannten“ zu suchen.