@Zefix 
Zefix schrieb:Wenn ich mir einen sadistischen männlichen Sexualtäter vorstelle, der sie tagelang richtig fertig macht, dann passen für mich die Anrufe mit den vorliegenden Inhalten NULL. Es hört sich für mich viel eher nach einer Art "Projekt" an, das Frauke zusammen mit der Täterin zu erledigen hatte, das geheim war (kann ich Dir nicht sagen) und das eben mehrere Tage dauerte. Ich gehe davon aus, dass Frauke einige Tage (eigentlich bis zum letzten Telefonat) weitestgehend unversehrt war, sonst wären die Telefonate so nicht möglich gewesen oder anders verlaufen.
Heute wurde hier der Fall der Anne Hondelmann erwähnt. Der Täter hatte sein Opfer von der Strasse in einen Wagen gezerrt, zu sich nach Hause verschleppt, dort 1 Woche festgehalten, regelmässig vergewaltigt, ans Bett gefesselt und, damit sie nicht schreien kann, den Mund mit Bändern zugeklebt und sie auch sonst sehr schlecht behandelt.
Sie durfte 2x Duschen in 1 Woche. Tagsüber ging er arbeiten. Am Schluss hat er sie freigelassen und sich selbst wenig später getötet. 25 Jahre vorher hatte er bereits eine Frau vegewaltigt und ermordet.
Das besonders Perverse und Verblüffende daran ist, dass er in einem Abschiedsbrief sich an sein Opfer gewendet hat und schrieb "er hätte das Gefühl, sie habe die Woche zusammen genauso wie er genossen und den Altersunterschied (er 47 sie 25) hätten sie auch gemeistert". Das war kein Hohn, sondern authentisch.
Obwohl er sie gequält, misshandelt und in Todesangst versetzt hat, und sie so traumatisierte, dass sie sich auch noch ein Jahr später nicht alleine vor die Haustüre traute, hatte er subjektiv eine ganz andere Wahrnehmung und sich vorgemacht, es wäre eigentlich eine gleichberechtigte Liebesbeziehung und sie würde das erwidern(!!!!!)
Und was ist jetzt der Bezug? Im Kopf eines solchen Täters kann die Unterscheidung zwischen nett und böse ganz anders verlaufen. Er empfindet warme Gefühle und ist auch tatsächlich in Einzelbelangen nett zu dem Opfer, aber gleichzeitig ist er unendlich brutal und kann sie im nächsten Moment umbringen.
Von den Anrufen weiss man, dass Frauke sprechen konnte, meist benebelt, wie nicht-bei-sich klang und eigentlich inhaltlich nichts gesagt hat, ausser im Abschiedsgespräch. Wie es ihr wirklich ging, ist schwer zu erfassen. Unser Bild dürfte durch die TV-Sendungen geprägt sein. Den TV-Fraukes geht's in der Tat gar nicht so schlecht. Sie wirken zwar bedroht, aber vergleichsweise gut beisammen. Aber das sind eben nur nachgestellte Szene, die sich einbrennen und das Bild prägen.
Wenn sie von Anfang an in so einem ungesunden mentalen Zustand schien, kann es jedenfalls auch gut sein, dass sie auch in anderer Form von Anfang an malträtiert wurde.
Dass sie bis kurz vor ihrem Ende weitgehend geschont wurde, von einem anfangs sehr milden, späteren Mörder, ist jedenfalls schon eine kühne Interpretation. Die einzige greifbare Nettigkeit sind diese Telefonate, die möglicherweise ganz anders motiviert waren.
