Der Yogtze-Fall

@LivingElvis
Genau so denk ich auch. Ist irgendwie seltsam. Kann mir da auch keinen Reim drauf machen. Wenn sie den Zettel erst am nächsten Tag bemerkt (nach dem Aufstehen) dann schmeiß ich sowas "komisches" nicht weg, wenn mein Mann nicht nach Hause gekommen ist. Und wenn sie nicht gesehen hat, dass er das Wort erst geschrieben hat um es dann durchzustreichen, war es vllt eine Zeichnung o.ä. das so ähnlich aussah. Das kann dann alles gewesen sein ...

@fravd
Mir ist klar, wie man das nachweist. Allerdings hieß es verschiedentlich es sei ein fremder Wagen gewesen. Die Spuren am Fahrzeug passen, soweit man das vom Foto aus bewerten kann, recht gut zu einem Fußgänger- oder langsamen Wildunfall.

Allerdings mehr zum Aufwerfen, als zum Überrollen. Es sieht mehr so aus, als habe sich das Opfer vom Wagen aus gesehen nach links bewegt (und das recht schnell) ist dann vom Stoßfänger rechts erfasst worden und aufgeworfen worden. Reifenabdruckspuren am Opfer würden da dagegen sprechen. Es sei denn man hat den armen Teufel nach diesem Unfall noch mal überrollt.

Wäre ne These - es können ja -grade auf ner Autobahn auch 2 Fahrzeuge gewesen sein. Eins das aufwirft und eines, dass möglicherweise unabsichtlich, überrollt (falls die Reifenabdruckspuren nicht von GS Fahrzeug stammen)

Ansonsten hätte man, auch das ist eine These, den armen Mensch zunächst aufgeworfen und dann (im Rückwärtsgang?) überrollt.


Die Todesnachricht wird persönlich übermittelt. Allerdings ist GS ja erst auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Das sollte zwar auch persönlich übermittelt werden, aber da ist man auf ländlichen Dienststellen gerade in den 80ern nicht so kleinlich gewesen. Der Überbringung einer Todesnachricht schließt sich (heute - wie es damals war, weiß ich nicht) aber immer ein gewisses Gespräch an, in dem auch versucht wird an Informationen zu kommen, wenn ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden kann. Die Befragung sollte so zeitnah wie möglich erfolgen.

Dass die sich Tage später an irgendne sinnlose Buchstabenkombi, die durchgestrichen war, erinnern soll, halte ich für wenig glaubwürdig. Da braucht man an YOGTZE gar net groß rumrätseln.

@LivingElvis
bzgl. des pkw: vielleicht tatsächlich mal ne neue sichtweise. müsste man endlich mal klar herausbekommen, ob nun wirklich eigener wagen, wie zumindest anfangs noch feststand oder fremdfahrzeug, wie im laufe der diskussion hier aufgeworfen, beteiligt war.

bzgl. der überbringung der todesnachricht: sie muss persönlich überbracht werden, gerade auch aufgrund der unverhersehbaren psychischen konsequenzen für die hinterbliebenen. klar wird dabei auch gleich eine befragung vorgenommen, doch ist diese meist durch den schockzustand wenig ergiebig (manchmal jedoch gerade deswegen um so aufschlussreicher). das mit der zeitnahen vernehmung ist gerade in ländlichen gegenden oft ein problem, da dort personell engpässe herrschen und besonders bei mordfällen erstmal die kripo anrücken muss, weil der kleine dorfgendarm nicht in der lage ist, eine entsprechende vernehmung durchzuführen.

gerade weil der zettel eben nicht vorlag, sondern erst in der späteren vernehmung zur sprache kam, finde ich in der gesamten berichterstattung dieses faktum ziemlich aufgebauscht. tatsächlich hätte man wohl bei der fahndungsinformation in az xy ein bild des originalen zettels veröffentlicht, wenn dieser noch vorhanden gewesen wäre und nicht nur den begriff yogtze erwähnt, dann auch noch in differierender schreibung mit j statt y.

@fravd
Ich dachte es wäre genau anders rum. Sprach nicht der Kripo-Mann bei XY vom "fremden Fahrzeug"? ich muss mir das noch mal ansehen.


Naja...ob das Mitte der 80er genauso war, wag ich mal in Zweifel zu stellen. Da war man psychologisch noch nicht so sensibel. Da sollte man sich meist noch nicht so "anstellen".

Die ermittelnde Behörde war die Kripo Hagen. Ob die selber vernommen haben oder die Kripo Siegen um Amtshilfe ersucht haben, weiß ich nicht. Aber personelle Engpässe bei Vernehmungen in Mordfällen schließ ich aus. (Und der kleine Drofgendarm lernt heute auch die Vernehmung)

Die Überbringung der Todesnachricht/ Unfallnachricht wird aber wohl die SchuPo gemacht haben und damit wahrscheinlich auch die Erstbefragung.

Was man bei XY hätte und was nicht ist fraglich. Die haben ja neulich nicht mal das Bild der Henrike Schemmer veröffentlicht.

@fravd

Mit der Meinung, das er vom eigenen Fahrzeug überrollt wurde, stehst du aber ziemlich alleine da.
Alle anderen bekannten Quellen (XY-Bericht, Hörzu Artikel, Bild Artikel) sprechen davon, dass ein zweites Fahrzeug dafür verantwortlich ist.

Komischerweise wird nie erwähnt, woher man das weiß. Es wird nur erwähnt, dass er nackt gewesen sein muß, als er überrollt wurde. Das spricht ja schon für irgendwelche Reifenprofilspuren. Aber würde dann bei der XY Fahndung nicht irgendwas zur Bereifung von "Auto X" erwähnt?

@john-erik
Ich geb dir da recht. Wenn man sein Auto ausschliessen kann, dann sollte man das "Täter-Auto" etwas bennen könne. Auch wenn es nur die Marke ist.

Ist das denn auch möglich, dass der AZ XY nur wenige Infos preisgibt, da die Polzei die anderen INfos der Öffentlichkeit nicht zugänglich machen will?
Finde das sehr seltsam das man so absolut nichts weiß eigentlich.
Das ist alles so schwammig und trüb.

@john-erik
Beim Überrollen wird die Marke schwierig, da Du ja lediglich ein Reifenprofil hast. Wenn der Tatort unbekannt ist, dann fehlen eben auch eventuell abgerissene Teile.

Da man weiß, dass GS nackt war, vermute ich Reifenabdruckspuren auf der Haut. Vermutlich konnte man damit auch das eigene Fahrzeug ausschliessen, wobei ich mich der Meinung, dass die Beschädigungen am Golf, wie sie in der "Auto Bild Classic" zu sehen waren nicht zu einem reinen Abkommen von der Fahrbahn passen. Es sieht in jedem Fall nach der Kollision mit etwas Größerem aus, dass sich vom Golf aus gesehen recht schnell von rechts nach links bewegte.


Das Reifenprofil würde man vermutlich nicht veröffentlichen, weil dies kein Merkmal ist, an dem der Normalbürger ein Auto identifiziert, man aber damit dem Täter den dringenden Hinweis gibt, die Reifen zu wechseln und zu entsorgen.

Ach Käse - These ergibt kaum Sinn....

vielleicht war er als Lebensmitteltechniker einem Lebensmittelskandal auf der Spur, oder stand einem Millionengeschaeft im Weg: YOGTZE : Yog = Joghurt

warum er lieber mit der alten Rentnerin als mit der eigenen Ehefrau reden wollte: er hatte Angst vor seiner Frau, weil sie viel mehr weiss als sie sagt. (Yogtze als gesprochene Mundart , zB bayerisch, fuer jagt sie).

ok ist beides etwas abenteuerlich, aber welche Frage mich am meisten bewegt: ueber viele Jahre hat er Angstzustaende. (von denen seine Frau sagt er haette sie ihr nie im Detail mitgeteilt...) Ausgerechnet an dem Abend an dem fuer ihn ploetzlich alles klar wird und alles einen Sinn macht (jetzt geht mir ein Licht auf) wird er ermordet . Ein toller Zufall.

Woher wusste der Moerder dass das Opfer just an jenem Abend durch hin und herdenken zur Loesung (Yogtse) gekommen war? Dieses konnte nur 1 Mensch wissen: Seine Frau. (die vielleicht dann nach seiner Flucht aus der Wohnung das eine oder andere Telefonat fuehrte?) Die Moerder schlagen (nachdem er sich bereits Jahre verfolgt fuehlt) exakt in der Nacht zu als er das Geheimnis lueftet....woher bitteschoen wussten sie von seinen erfolgreichen Gedankenspielen in der privaten eigenen Wohnung, wenn nicht durch seine Frau? Durchgestrichen hatte er die Botschaft schnell wieder weil ihm schnell klar wurde dass sie besser nicht merken soll was er soeben herausgefunden hat. dann fluechtet er hals ueber kopf vor ihr. mit seinen eltern (wie es die Rentnerin vorschlaegt) will er auch nicht reden, weil sie sich ueber ihn laecherlich machen wuerden wenn er deren jahrelange und geliebte und brave Schwiegertochter verdaechtigt.

Nee....die Siegerländer Mundart hat mit der Bayrischen rein gar nix zu tun.

Der Mann war arbeitsloser Lebensmitteltechniker. Welchen Geschäften soll der im Weg gestanden haben. Wir wissen nicht mal wie lange er arbeitslos war. Vielleicht war das auch eine bewusste Entscheidung, denn wenn die Eltern eine Bäckerei hatten, hätte er zumindest übergangsweise da arbeiten können. Vielleicht wollte er sich ganz bewusst um die Tochter kümmern. Geldsorgen scheint die Familie nicht gehabt zu haben.

Was für ein Licht soll ihm aufgegangen sein. Ein YOGTZE-Licht? Für mich scheint das eher, als habe er mittendrin abgebrochen. Vielleicht sollte es auch irgendwas auf Englisch (Woher soll der Typ Chinesisch-Kenntnisse haben?) sein. "You the...." aber warum groß? War es groß? Ist der Zettel sichergestellt? Fragen über Fragen...ohne weitere Kenntnis ist der Zettel ne tote Spur.

Hmm...noch n Einwurf...ich schreib in Russisch immer alles groß und in Druckschrift, weil ich sehr unsicher im Alphabeth bin.

Das türkische Alphabeth ist etwas anders, als unseres. "Yog" kam schon einem User sehr türkisch vor, ebenso wie mir und Türken waren die mit großem Abstand größte Migrantengruppe im betreffenden Gebiet in diesem Zeitraum. Vielleicht hats damit was zu tun?

am wichtigsten ist ja immer unterm Strich die Frage: Wer war es (der Moerder) bzw wer ist mit verwickelt?

Aber noch mal meine Frage: wieso wird er exakt in der Nacht ermordet als ihm ploetzlich ein Licht aufgeht? Mit anderen Worten woher wussten die Taeter dass er soeben "hinter das Geheimniss " gekommen war?

weitere Frage: Wenn man sich ueber Jahre latent verfolgt fuehlt und gruebelt bis ploetzlich eines Nachts der gedankliche Durchbruch kommt, ploetzlich alles einen Sinn ergibt (alle Puzzle Teile zusammen passen) und man dadurch erkennt wie real die Gefahr wirklich ist, (naemlich viel realer und naeher als bisher latent vermutet): Wuerde nicht jeder (es war spaeter Abend) in dieser Nacht zuhause bleiben um ggfs am naechsten Morgen Schritte zu unternehmen (zB Polizei)? Es gibt nur 1 Grund in dieser Situation aus der Wohnung (der vermeintlich sicheren Unterkunft) sofort hinaus zu fliehen: wenn man urploetzlich erkennt dass die grosse Gefahr direkt neben einem auf dem Sofa sitzt : die eigene Frau in dem Falle)

Hmmm....oder es handelt sich schlicht um eine selbsterfüllende Prophezeiung.

GS legt mit seiner Angst erst den Grundstein für seine spätere Tötung.

Wenns die Frau wäre....da wär er doch zu den Eltern und hätte da erstmal gewohnt. Was will der denn da mit der alten Dame bequatschen?

den Eltern konnte er sich nicht anvertrauen weil sie ihn ausgelacht haetten wenn er denen erzaehlt haette die jahrelange schwiegertochter (seine ehefrau) wuerde etwas sehr schlimmes planen. die eltern haetten ihm gesagt : "junge, haha, sieh nicht soviel krimis im fernsehen". sie haetten sich geweigert seiner storie von einem doppelleben der ehefrau (bzw schwiegertochter) zu glauben

Es gibt ja aber auch 2 Zeitspannen in denen man nicht weiß was er in der Zeit gemacht hat, dass sollte man nicht außer acht lassen. Vielleicht hat er sich in der Zeit mit jemandem getroffen.

@goldene-acht
Und die Hellfritz lacht den net aus, wenn der nachts um 1 klingelt, um ihr zu sagen, dass seine Frau ne Killerin ist???

doch die rentnerin koennte ihn ihn auch auslachen, aber es ist ihm lieber vor ihr wie ein idiot da zu stehen (da er davon ausgeht dass seine geschichte sowieso niemand glaubt), als vor den eigenen eltern. (noch dazu ,da er berfuechten muss seinen eltern, die ihn dann nun fuer "durchgeknallt " halten wuerden damit grossen seelischen Kummer aufzuladen, nach dem Motto "unser sohn verliert seinen Verstand").

er will den eltern etwas mitteilen und sucht fuer die ueberbringung dieser Mitteilung einen geeigneten Mittelsmann (in diesem Falle Mittelsfrau) mit genug Lebenserfahrung. Denn haette er nicht dass beduerfniss dringend mit seinen eltern zu sprechen bzw ihnen eine dringende info zukommen zu lassen haette er auch an jeden anderen ort in deutschland mit seinem auto in dieser nacht fahren koennen. er faehrt aber die strecke zu seinen eltern, klingelt 2 haeuser weiter um eine dame die er sehr schaetzt zu bitten auf ihre ruhige geschaetzte art den eltern etwas wichtiges mitzuteilen (weil er annimmt dass seine eltern ihr mehr gehoer schenken als ihm). seiner frau (die einzige person die ihm mindestens so nahe steht wie seine eltern) kann er es nicht mitteilen, denn erstens ist sie teil des problems und zweitens weiss sie es ja bereits (als mitglied der partei die ihm nach dem leben trachtet)

Angenommen, die Frau ist Teil des Problems, dessen Lösung ihm mit YOGTZE eingefallen ist....
Wäre es da nicht sehr (!) unlogisch den Zettel bei der zu lassen? Damit auch ja weiß, dass er´s weiß?

Nimms mir nicht übel, aber die These sehe ich auf der Wahrscheinlichkeitsskala irgendwo kurz vor sexuell motivierten Alienentführungen.

Mich würd die Akte brennend interessieren.

in der sekunde als er den zettel schreibt und ihm "ein licht aufgeht" ist die frau im selben zimmer. eheleute kennen sich anhand der gestik und mimik nach sovielen ehejahren in und auswendig.

ploetzlich merkt er dass sie tief mit drin steckt. er sieht sie an , sie erwidert seinen blick und weiss nun sofort und mit klarheit (anhand seiner ausdrucksweise im gesicht,) dass er nun endgueltig "alles" weiss. mit einem reflex (quasi so als wolle er das es nicht wahr ist) streicht er das wort wieder durch auf dem zettel: was nicht wahr sein darf,kann auch nicht wahr sein... natuerlich weiss sie nun laengst dass er ihr auf die schliche gekommen ist, den zettel jetzt noch vor ihr zu verbergen waere sinnlos, bzw zu spaet . Sie hat (sie sitzt nur ca 1 -2 meter entfernt) laengst gesehen was auf dem zettel steht). er bekommt panik und ergreift die flucht.

die gespraeche (insbesondere an jenem abend) zwischen ihm und ihr waren keinesfalls so harmlos und so allgemein) wie sie es spaeter der polizei erzaehlt). nach dem mottoe "mein mann fuehlte sich wohl irgendwie bedroht, wollte mir aber nix genaues sagen, ach ich weiss auch nicht er war oft so durcheinander)... nein, es war viel konkreter als das. sein verdacht gegen sie wurde immer konkreter, es gab viele lange streitgespraeche bis an jenem abend alles seinen hoehepunkt erreichte. ihr blieb nun keine wahl mehr als ihn zu beseitigen (beseitigen zu lassen), er wusste dass sein kopf nun in der schlinge war. er fluechtet aus der wohnung, erleidet in der kneipe eine ohnmacht , sammelt sich wieder und rast mit dem auto zu den eltern (bzw zur Rentnerin).

Was für ein wirrer Unsinn.

Wenn die Ehefrau irgendwas damit zu tun hätte, könnte man davon ausgehen, dass die ganze Zettel / Yogtze-Geschichte mit Sicherheit auch nicht stimmt (denn die würde sie sonst sicher nicht erzählen) oder sie hätte sich diese komplett ausgedacht, und mit beiden Optionen fällt aber die Grundlage dafür, dass die Ehefrau irgendwas damit zu tun hat, in sich zusammen.

@goldene-acht
Und dann jagt sie ihm 4 Stunden lang hinterher, vollbringt noch nicht mal richtig die Tötung und erzählt der Polizei vom YOGTZE-Zettel?

Ich korrigiere mich - ich glaub eher an sexuell motivierte Alienentführungen. Die haben den anschließend nur blöderweise mitten auf die Autobahn gebeamt....