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Der Fall Dirk Schiller

1.545 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kind, DDR ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Dirk Schiller

03.05.2024 um 23:20
Vi
Zitat von sunrise2008sunrise2008 schrieb:Und wieso wurde nie etwas von dem Jungen gefunden?

Btw. Es war kein Lada.
Tierfraß.
Gut Mosquitsch
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:dass es ein Unfall war, die Stasi hat das dann eher dazu genutzt, um Heidi Stein "zu zersetzen".
Und es hat wohl leider auch geklappt mit Spätfolge
Das lief aber anders.
Frau Stein hat keine Ruhe gegeben , wollte mit den Mosquirtschfahrern unbedingt Kontakt aufnehmen was ihr versagt wurde, mit nachvollziehbarer Begründung und kam dann mit der Stasi Entführungsgeschichte.
Sie wurde mehrfach verwarnt teilweise sogar in Schutz genommen weil sie ihren Sohn verloren hatte.
Als sie dann aber an die Bundesregierung schrieb und die DDR der Kindesentführung bezichtigte , war "Schluß mit lustig" und es ging ab in den Knast.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Die Suche wurde sehr schnell eingestellt, im folgenden Frühjahr, als man nochmal intensiver hätte suchen können, war der Fall schon ganz eingestellt.

Hätte man können. Aber wo hätte man anfangen sollen mitten im Harz. Man hoffte vielleicht, das die Überreste irgendwann irgendwo auftauchen.
Zur damaligen Zeit und in der DDR wäre man da auch nicht mit mehreren Hundertschaften losgezogen und hätte das waldige Gebirge durchkämmt. (Im Westen auch nicht zu der Zeit)


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Der Fall Dirk Schiller

03.05.2024 um 23:23
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Insgesamt, wie gesagt, denke ich eben auch, dass es ein Unfall war, die Stasi hat das dann eher dazu genutzt, um Heidi Stein "zu zersetzen".
Und es hat wohl leider auch geklappt mit Spätfolgen. 😢
Stimmt, das könnte auch gut sein, so hatte ich das gar nicht gesehen. Der verschwundene Sohn wäre dann eine sehr willkommene Gelegenheit gewesen.


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Der Fall Dirk Schiller

03.05.2024 um 23:34
Es wäre zu wünschen, dass das jetzt das Ende ist und sie damit auch leben und abschließen kann. Aber auch ich glaube nicht daran, dafür ist der Tunnelblick zu manifestiert.


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Der Fall Dirk Schiller

07.05.2024 um 23:16
@Nightrider64
@brigittsche
Vielleicht ist ja nicht die Mutter überspannt, wie ihr hier konstatiert, sondern das System hat ihr ausreichend Grund gegeben an eine Entführung zu glauben.

In einem Staat, der Zwangsadoptionen durchgeführt, der vermeintlich Totgeborene an systemtreue Bürger vermittelt hat und auch ansonsten nicht zimperlich war, wäre ich auch skeptisch gewesen, wenn ich mir nicht erklären könnte, was mit meinem Kind passiert ist.

Unabhängig davon, was wirklich geschehen ist.

Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern war Realität. Stichwort Margot Honecker.

Ich finde die Art, wie über die Frau geurteilt wird, die in diesem Klima leben musste, äußerst unpassend.

Und die Bemerkung, dass ja auch die Gestapo jetzt schlimmer dargestellt wird, als sie je war, sowieso unterirdisch.

Da nützt es auch nichts, dass man dann nachschiebt, dass man nichts beschönigen will.


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Der Fall Dirk Schiller

07.05.2024 um 23:58
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:Vielleicht ist ja nicht die Mutter überspannt, wie ihr hier konstatiert, sondern das System hat ihr ausreichend Grund gegeben an eine Entführung zu glauben.
Das haben wir hier ja ausgearbeitet, das gerade sie dem System keinen Grund gegeben haben,
Bis zu dem Vorfall waren das "systemtreue2 Bürger. Sie wurden sogar für musterliches Verhalten belohnt mit dem Urlaub, soweit ich weis.
Und somit gab es keinerlei Veranlassung der systremtreuen Familie den Jungen zu rauben.


Alle Fälle von Kindesentzug und Zwangsadoption sind komplett anders gelagert
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern war Realität. Stichwort Margot Honecker.
Ja aber eben vor komplett anderen Hintergründen, das worauf Du raus willst.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 00:27
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:In einem Staat, der Zwangsadoptionen durchgeführt, der vermeintlich Totgeborene an systemtreue Bürger vermittelt hat und auch ansonsten nicht zimperlich war, wäre ich auch skeptisch gewesen, wenn ich mir nicht erklären könnte, was mit meinem Kind passiert ist.

Unabhängig davon, was wirklich geschehen ist.

Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern war Realität.
Ich danke Dir herzlich für Deinen Beitrag. Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich zwei Fälle von Menschen, die in der DDR als Kleinkinder zwangsadoptiert wurden. Für beide war und ist es ein Ding der Unmöglichkeit, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, geschweige denn, zu den leiblichen Eltern eine Beziehung aufzubauen. Es steht auch niemandem zu, dieses Verhalten zu bewerten. Für die leiblichen Eltern ist das bitter, für die betroffenen, längst erwachsenen Kindern ein Schutzmechanismus. Es gibt sehr viel Literatur über dieses dunkle Thema.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 00:29
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern war Realität.
Ach, und nochwas: Den Begriff Verschwörungstheorie habe ich nur im Zusammenhang mit der Behauptung gebraucht, aus der Akte hätten plötzlich 400 [sic!] Seiten gefehlt. Das ist eine ziemliche Unterstellung gegenüber dem Archiv, die die Dame hoffentlich auch belegen kann.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 13:24
Zitat von vernon2vernon2 schrieb:In einem Staat, der Zwangsadoptionen durchgeführt, der vermeintlich Totgeborene an systemtreue Bürger vermittelt hat und auch ansonsten nicht zimperlich war, wäre ich auch skeptisch gewesen, wenn ich mir nicht erklären könnte, was mit meinem Kind passiert ist.

Unabhängig davon, was wirklich geschehen ist.

Und das sind keine Verschwörungstheorien, sondern war Realität. Stichwort Margot Honecker.
Ich weiß das alles, wie gesagt, ich bin aus DDR und lebe noch immer hier, Leipzig.
Habe das Stasi- Museum/Gedenkstätte "Runde Ecke" hier, war da schon oft, das letzte Mal letzten Samstag zur Museumsnacht. (Habe da nun endlich auch mal meine Akte beantragt., da dies gerade speziell angeboten wurde im Rahmen der Dauerausstellung, nur diesmal mit mehr Führungen "Macht und Banalität".)

Ich hatte zwar keine Zwangsadoptionen im Bekanntenkreis, aber mit der Stasi hatte ich schon sehr früh, als Kind, eine Begegnung, später bzw. auch schon zu der Zeit, er ist 10 Jahre älter gewesen, war mein Bruder in deren Visier. Er wusste es, nur nicht das Ausmaß, das erfuhr er auch erst über seine Akte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich danke Dir herzlich für Deinen Beitrag. Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich zwei Fälle von Menschen, die in der DDR als Kleinkinder zwangsadoptiert wurden. Für beide war und ist es ein Ding der Unmöglichkeit, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen, geschweige denn, zu den leiblichen Eltern eine Beziehung aufzubauen. Es steht auch niemandem zu, dieses Verhalten zu bewerten. Für die leiblichen Eltern ist das bitter, für die betroffenen, längst erwachsenen Kindern ein Schutzmechanismus. Es gibt sehr viel Literatur über dieses dunkle Thema.
Das kann man auch nicht verallgemeinern. Es gibt Foren, in denen ehemals Zwangsadoptierte nach ihren leiblichen Eltern/Geschwistern suchen...
Und mitnichten wurden nur Babies/Kleinkinder zwangsodoptiert!
Ältere meist nach Inhaftierung von Mutter oder beiden Elternteilen. Oft wurde diesen gesagt, ihre Eltern wären "abgehauen".
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ach, und nochwas: Den Begriff Verschwörungstheorie habe ich nur im Zusammenhang mit der Behauptung gebraucht, aus der Akte hätten plötzlich 400 [sic!] Seiten gefehlt. Das ist eine ziemliche Unterstellung gegenüber dem Archiv, die die Dame hoffentlich auch belegen kann.
👍

Die Unterstellung habe ich (absichtlich) überlesen, da ich eh nicht glaube, dass die Stasiakte einer ehemals systemtreuen, dann renitenten (das war auch Stasi- Sprech), so dick gewesen sein soll...

Es gibt zwar, wie gesagt, ich habe Beispielakten (mit geschwärzten Namen) durchgeblättert/teilgelesen, manchmal Seiten mit nur 3 Sätzen drauf, aber selbst dann, nein, ich glaube es nicht.

Es bleibt aber trotzdem eine Unterstellung... und die ist für mich auch das Allerletzte.
Das kann ich auch nicht mit ihrem Trauma entschuldigen.

Ich denke, um sich da nicht weiter erklären zu müssen, sagt sie halt, dass sie nun abgeschlossen hätte.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 13:46
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Es bleibt aber trotzdem eine Unterstellung... und die ist für mich auch das Allerletzte.
Das kann ich auch nicht mit ihrem Trauma entschuldigen.
Das es sich um eine arme Frau mit schlimmem Schicksal handelt steht ja einwandfrei fest. Das will ich ja auch überhaupt nicht kleinreden.

Aber trotzdem sollte man vorsichtig sein, welche Beschuldigungen man in die Welt setzt, denn zu behaupten, heute würde gewissermaßen noch die Arbeit der Stasi fortgesetzt indem das Archiv Seiten aus der Akte entfernt (mal egal wie viele, die Zahl 400 mag ja auch ein Fehler in der Berichterstattung sein) ist schon starker Tobak.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 15:36
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Das kann man auch nicht verallgemeinern. Es gibt Foren, in denen ehemals Zwangsadoptierte nach ihren leiblichen Eltern/Geschwistern suchen...
Ich wollte das keinesfalls verallgemeinern, ich wollte anhand der mir bekannten Fälle nur zeigen, dass der Umgang mit dem Thema sehr schwierig ist. Gerade einer dieser Fälle ist so tragisch, dass man ihn niederschreiben müsste. Die Foren, in denen Zwangsadoptierte nach ihren Eltern suchen, kenne ich. "Die Eltern sind abgehauen und wollten Dich nicht", war wohl eine übliche Erklärung den Kindern gegenüber. Was das bewirkt, kann man ansatzweise erahnen.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich denke, um sich da nicht weiter erklären zu müssen, sagt sie halt, dass sie nun abgeschlossen hätte.
Das glaube ich auch.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 21:59
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Und mitnichten wurden nur Babies/Kleinkinder zwangsodoptiert!
Ältere meist nach Inhaftierung von Mutter oder beiden Elternteilen. Oft wurde diesen gesagt, ihre Eltern wären "abgehauen".
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich wollte das keinesfalls verallgemeinern, ich wollte anhand der mir bekannten Fälle nur zeigen, dass der Umgang mit dem Thema sehr schwierig ist. Gerade einer dieser Fälle ist so tragisch, dass man ihn niederschreiben müsste. Die Foren, in denen Zwangsadoptierte nach ihren Eltern suchen, kenne ich. "Die Eltern sind abgehauen und wollten Dich nicht", war wohl eine übliche Erklärung den Kindern gegenüber. Was das bewirkt, kann man ansatzweise erahnen.
Das es in der DDR Zwangsadoptionen gab, kann nicht bestritten werden. Hatte selbst "Verwandtschaft", die direkt darin verstrickt waren und hab mich vor Jahrzehnten schon mit dem Thema beschäftigt. Als West Berliner hatte ich nie direkt damit zu tun.

Nun kann man das als Akt der Willkür verurteilen.
Aber systematisch und "grundlos " geschah dies nie.
Alle diese Fälle haben Gemeinsamkeiten, die im Fall Dirk Schiller eben nicht zutreffen.
Den Eltern wurde ein schlechter Einfluss auf die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten (meist zurecht) unterstellt
Dirks Eltern waren zu der Zeit aber systemtreu und es gab keinerlei Anlaß für einen staatlichen Eingriff in welcher Form auch immer.

Allen Indizien nach ist der Junge beim Spielen in den Bach gefallen und wurde in dem Fluss weggeschwemmt.

Die Eltern waren mit anderen Sachen beschäftigt und die Mutter ist damit nie klar gekommen mit dem Trauma.


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 22:14
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Allen Indizien nach ist der Junge beim Spielen in den Bach gefallen und wurde in dem Fluss weggeschwemmt.
Wie soll er denn in den Bach gefallen sein?
Ich denke der war zugefroren?


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Der Fall Dirk Schiller

08.05.2024 um 22:40
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Wie soll er denn in den Bach gefallen sein?
Ich denke der war zugefroren?
Es hat sich herausgestellt, das z auf dem Hauptfluß noch ganz vereinzelt Eis war, aber dem GebirgsbachBach dorthin, der Hochwasser führte, weil schon seit Tagen Tauwetter herrschte, war eisfrei.
Das wurde hier zum Thema alles mal herausgesucht.
Alte Presseartikel , Vernehmungen der Helfer, nach der Wende, als der Fall noch einmal untersucht wurde von Ermittlungsbehörden usw.
Ansonsten hätte man seinerzeit wohl auch nicht mit Tauchern gesucht.


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 00:24
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Nun kann man das als Akt der Willkür verurteilen.
Aber systematisch und "grundlos " geschah dies nie.
Alle diese Fälle haben Gemeinsamkeiten, die im Fall Dirk Schiller eben nicht zutreffen.
Den Eltern wurde ein schlechter Einfluss auf die Erziehung der Kinder zu sozialistischen Persönlichkeiten (meist zurecht) unterstellt
Dirks Eltern waren zu der Zeit aber systemtreu und es gab keinerlei Anlaß für einen staatlichen Eingriff in welcher Form auch immer.
Meinst du das ernst?

Wie kann ein Westbetliner, der (hoffentlich) nix mit der Stasi und Margot Honeckers Machenschaften zu tun hatte, von "nicht grundlos" und "zurecht entzogen" im Bezug auf "Erziehung zu sozialistischen Persönlichkeiten" schwafeln?

Die wirklich "asozialen" Eltern in der DDR wurden sehr oft stillschweigend "geduldet", also die, wo wirklich Kindeswohlgefährdung vorlag.... gibt haufenweise Fälle, die erst nach der Wende publik wurden, einer zur Wendezeit wurde publik, weil da 5 Babies verbrannt wurden (die Fiedlers aus Wernigerode), da wurde sich vorher überhaupt nicht gekümmert, es gab ja ältere lebende Kinder.

Oder die Ritters aus Köthen, die nach der Wende traurige Berühmtheit erfuhren durch einen Privatsender
Da hat sich zu DDR- Zeiten auch keiner drum geschert, wie die Kinder aufwuchsen.

Aber haben gute Eltern nur aufgemuckt oder wollten gar ausreisen, wurde ein Fass aufgemacht...
Und natürlich war das zu einem großen Teil Willkür!

Das Sytem war sowas von krank!


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 00:42
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Die wirklich "asozialen" Eltern in der DDR wurden sehr oft stillschweigend "geduldet", also die, wo wirklich Kindeswohlgefährdung vorlag.... gibt haufenweise Fälle, die erst nach der Wende publik wurden, einer zur Wendezeit wurde publik, weil da 5 Babies verbrannt wurden (die Fiedlers aus Wernigerode), da wurde sich vorher überhaupt nicht gekümmert, es gab ja ältere lebende Kinder.
Als ich von dem Fall gehört habe, war ich erschüttert, wie eiskalt Menschen sein können. 5 Kinder einfach mal so im Ofen verbrannt, obwohl es Verhütungsmittel gab, obwohl angeblich die staatliche Fürsorge zur Unterstützung da war, obwohl es staatliche Hilfe gegeben hätte. Unfassbar. Den Fall aus Köthen kenne ich noch gar nicht. Ich recherchiere gleich mal.


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 01:38
@IamSherlocked
Das mag ja alles sein.
Aber ohne Grund wurden keine Kinder in der DDR naus dem Wald weggefangen von der Stasi.
Und darum und nichts anderes ging es.
Es ging nicht um die zwangsadoptierten Kinder von Systemgegner oder Republikflüchtlingen.


Ich kenne halt nicht die Betroffenen ( mein Großnkel saß zwar auch politisch in Bautzen) aber ich kenne die Ausreden der Ausführenden, die sich auch in meiner Familie befanden.
Sozusagen mitten drin.
Die haben natürlich was ganz anderes erzählt, so wie nach 1945 die Nazis auch.
Vor dem Hintergrund habe ich mich vor Jahrzehnten schon selbst mit der Thematik beschäftigt.

Nur soviel: Es gab immer Verwaltungsvorgänge die der Zwangsentziehungen zu Grunde lagen.
Rechtsstaatlich und moralisch so nicht haltbar, aber im Rahmen der Gesetze der DDR legal
Bei Dirk Schiller bestand da gar keine Notwendigkeit und es gab auch keine entsprechendenb Spuren.

Das die Stasi Dirk Schiller aus dem Harz weggefangen haben könnte, um ihn als Enkel Honeckers auszugeben oder aus sonstigen Grund, ist doch eher unrealistisch


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 12:00
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Nur soviel: Es gab immer Verwaltungsvorgänge die der Zwangsentziehungen zu Grunde lagen.
Rechtsstaatlich und moralisch so nicht haltbar, aber im Rahmen der Gesetze der DDR legal
Bei Dirk Schiller bestand da gar keine Notwendigkeit und es gab auch keine entsprechendenb Spuren.
Eben nicht. Aber ich wiederhole das jetzt nicht nochmal.
Wenn du dich damit beschäftigt hättest, wärst du garantiert in Hohenschönhausen gewesen, und dann würdest du so nicht Unrecht relativieren!

Ich war da noch nicht, aber wie gesagt, schon über 10x in unserer Gedenkstätte hier.
Leipzig hatte nach Ostberlin das 2. größte MfS.

In keinem Staat war/ist Willkür legal.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das die Stasi Dirk Schiller aus dem Harz weggefangen haben könnte, um ihn als Enkel Honeckers auszugeben oder aus sonstigen Grund, ist doch eher unrealistisch
Es ist unrealistisch, dass Dirk zu Roberto Yañez wurde, aber nicht, dass Dirk zu wem anderen wurde.
Ich schrieb schon, dass auch ich nicht daran glaube, aber auch, dass es eben ein Vermisstenfall geblieben ist und man nicht, wie du es tust, die damaligen Ermittler der DDR als unfehlbar und unabhängig darstellen sollte, die ja alles taten, um den Fall aufzuklären/den Jungen zu finden.
Taten sie nicht.
Wenn sie es getan hätten, hätten sie nachvollziebare Indizien für einen Unfall ermittelt. Und auch länger insgesamt.
Andererseits, wäre die Stasi involviert gewesen, hätten die garantiert irgendwelche Beweise für einem Unfall "gefunden"!
Das ist auch der Hauptgrund, warum ich nicht glaube, dass die Stasi involviert war.
Die haben sich erst später eingeschalten.


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 12:28
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 03.05.2024:Ich will auf gar keinen Fall die Stasi verteidigen, ganz sicher nicht, aber es ist eben auch eine, sagen wir mal, leicht gefundene und medienwirksame Erklärung für irgendwas die Stasi verantwortlich zu machen wenn man es anders nicht auf die gewünschte Weise erklären kann.
Und immerhin hat sie ja schon drei Anläufe genommen, bei denen sie jeweils meinte, in einem jungen Mann ihren Sohn zu erkennen oder eben "aus zuverlässiger Quelle" erfahren zu haben, dass es sich um diesen handelt. Mir kommt es halt so vor, dass sie zuerst eine Erklärung für sich gefunden hat (= Stasi und Adoption) und dann halt ziemlich [/quote]

Genauso sehe ich das auch. Sie hat sich zuerst ihre Verschwörungstheorie ausgedacht und sucht seit dem passende Bausteine, die sie darin einfügen will. Wenn sie sich ganz sicher ist, den richtigen Baustein (=eine Person, die nach zuverlässiger Quelle der Sohn ist) gefunden hat und sich das als falsch herausstellt, hinterfragt sie die Theorie nicht und gesteht sich ein, sich dann wohl im Gesamten geirrt zu haben, sondern sucht sich halt einfach die nächste Person, die angeblich der Sohn sein soll.
Und wer etwas unbedingt glauben will, dem reicht es dann, dass eine Person ungefähr das Alter hat, in der Gegend wohnt und "genau Dirks Augenfarbe hat" (oder was auch immer). Das sämtliche andere Lebensdaten und Merkmale nicht stimmen wird dann ausgeblendet oder in die Verschwörungstheorie eingearbeitet...


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09.05.2024 um 19:20
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:wärst du garantiert in Hohenschönhausen gewesen, und dann würdest du so nicht Unrecht relativieren
Da war ich schon vor über 20 Jahren und habe mich mit der Problematik ausführlich beschäftigt.
Ausführlichst, weil meine Familie auch involviert war.
Auf der Gegenseite .
Seitdem ab und zu Sonderausstellungen dort besucht.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich war da noch nicht, aber wie gesagt, schon über 10x in unserer Gedenkstätte hier.
Leipzig hatte nach Ostberlin das 2. größte MfS.
Eben, Du redest von einer Zeit, die Du gar nicht erlebt hast und mit der Dich, bis auf einige persönlich bekannte Schilderungen von Einzelschicksale gar nicht auskennst.

Niemand wurde von staatlichen Organen einfach so weggefangen ohne entsprechenden Verwaltungsakt.

Das dieser und dessen Umsetzung moralisch verwerflich ist und nicht dem freiheitlich demokratischen Grundwerten des Westens entsprach, ist eine andere Sache

Oh Wunder : Leipzig, die zweitgrößte Stadt der DDR hat auch die zweitmeisten Inlandsagenten von der Stasi
Was soll uns das jetzt sagen ?


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Der Fall Dirk Schiller

09.05.2024 um 20:38
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Eben, Du redest von einer Zeit, die Du gar nicht erlebt hast und mit der Dich, bis auf einige persönlich bekannte Schilderungen von Einzelschicksale gar nicht auskennst.
Lies meine anderen Kommentare bitte nochmal!
Natürlich habe ich diese Zeir erlebt! Ich bin als Kind mit der Stasi in Berührung gekommen, mein 10 Jahre älterer Bruder war von mehreren IM (davon eine dann auch meine Lehrerin) umgeben, er hat seine Akte gelesen, hat ihn so traumatisiert, dass er paar Jahre später starb. 😢

Ich habe meine letzten Samstag auch beantragt.

Und ich vetbitte mir jetzt ausdrücklich, dass du noch mehr so Mist raushaust!
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Niemand wurde von staatlichen Organen einfach so weggefangen ohne entsprechenden Verwaltungsakt.
Doch.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das dieser und dessen Umsetzung moralisch verwerflich ist und nicht dem freiheitlich demokratischen Grundwerten des Westens entsprach, ist eine andere Sache
Und das darf man heute ganz einfach nicht mehr relativieren!
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Oh Wunder : Leipzig, die zweitgrößte Stadt der DDR hat auch die zweitmeisten Inlandsagenten von der Stasi
Was soll uns das jetzt sagen ?
Dass der Leipziger MfS nach dem von Ostberlin die größte Macht hatte damals!


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