@zweiterIch versuche mal deine Frage anhand der Buchlektüre zu beantworten, soweit möglich. Wenn Frau Stein hier wieder mitschreibt und etwas falsch von mir verstanden wurde, wird sie es sicher korrigieren:
Es wurde im Buch so geschildert, dass die Kinder an dem zugefrorenen Bach spielten und die Eltern über die Brücke zum Parkplatz gingen, um die Einkäufe umzuladen. Während des Umladens fuhr der andere Wagen vom Parkplatz und über die Brücke davon. Direkt danach ging auch Frau Schiller wieder Richtung Brücke (der Wagen war meinem Verständnis nach zu dem Zeitpunkt schon weg und auch nicht mehr in Sicht). Auf der Brücke kam ihr Silvia langsam entgegen, mit einem Stock im Schnee stochernd. Auf die Frage, wo Dirk ist, war Silvia erstaunt, dass er nicht (mehr) hinter ihr ist. Sie hatte ihn zuletzt an dem Bachlauf hinter sich wahrgenommen, ebenfalls mit einem Stock im Schnee stochernd. Auf genauerer Nachfrage von Frau Schiller/Stein, was sie (Silvia) genau gesehen hat, antwortete Silvia, ihrer Wahrnehmung/Erinnerung nach war Dirk hinter ihr, der Wagen fuhr an ihr vorbei und dann wäre auch schon ihre Mutter in Sichtweite gewesen. Inwiefern das Kind ins eigene Spiel vertieft war und die Zeiten kürzer wahrnahm als sie tatsächlich waren, kann man nur mutmaßen. Ich denke, es muss schon noch einige Zeit vergangen sein zwischen dem Wagen und dem Auftauchen der Mutter (mehrere Minuten) und dass Silvia somit auch mehrere Minuten Dirk nicht mehr im Auge hatte und vom eigenen Spiel abgelenkt war.
DANACH müsste es also so gewesen sein, dass das Auto die Brücke überquerte, bevor die Kinder/Silvia sich auf den Rückweg machte/n, sprich: als die Kinder noch am Bach spielten (Silvia wahrscheinlich mit dem Rücken zu Dirk und dem Wagen interessiert zugewandt, denn DEN hatte sie ja im Gegensatz zum Verschwinden ihres Bruders bemerkt). Und die Eltern (bzw. Mutter) kam wenige Minuten nach dem Wagen wieder zur Brücke zurück, und Silvia ihr entgegen, NACHDEM der Wagen vorbeigefahren war. All dies (Wagen, Silvias Zurückgehen, Frau Steins Entgegenkommen) soll innerhalb von wenigen Minuten passiert sein. Silvia hat nicht gehört, dass der Wagen angehalten hat oder Türen gingen. Da sie den Wagen aber bemerkt hat, gehe ich davon aus, sie hatte ihn im Moment des Vorbeifahrens bewusst "im Visier" und ein Anhalten oder gar Aussteigen der Insassen in direkter Nähe hätte ihr dann logischerweise auffallen müssen. Außerdem muss sie sich zwischen dem Wagen und Dirk befunden haben, als der Wagen vorbei fuhr, sodass ein Abgreifen von Dirk dort ihr nicht unbemerkt geblieben sein könnte... Wenn Dirk allerdings zu dem Zeitpunkt sich schon auf "Wanderschaft" begeben haben sollte, wäre die Frage, wie schnell er mit den kurzen Beinen im hohen Schnee sich hätte fortbewegen können, um schon in wenigen Minuten außer Hörweite zu sein?
Die Fragen zu den Insassen wird wohl niemand beantworten können (warum sie dort waren etc.), denn man kennt ja ihre Identität bis heute nicht und konnte sie nie befragen.
Zu den Spuren im Schnee schrieb Frau Stein, dass just, als sie anfingen, nach Dirk zu suchen, ein Schneegestöber aufzog. Es war daher nicht möglich, Spuren zu sehen oder ihnen zu folgen (die Sicht war laut Buch unter 5 m und man gab die Suche dann auch auf und hoffte auf professionelle Hilfe durch Polizei und Feuerwehr). Sie suchten vorher Dirk an der Thyra und auch im angrenzenden Waldgebiet. Bevor die Polizei eintraf, beteiligten sich auch andere Touristen, die die Höhle besichtigen wollten, an der Suche. Ich denke daher, als die Polizei eintraf, dürften keine verwertbaren Fußspuren mehr zu finden gewesen sein, wenn ein ganzer Bus Touristen mitgesucht hat überall.