Ich kenne Heidi Stein schon sehr lange, bin auf jeder Veranstaltung dabei, bei der es um Vermisste- und Zwangsadoptierte Kinder geht.
Heidi Stein, rechts, auf einer Veranstaltung am Berliner Alexanderplatz, 2014.
Ich habe mich auch fast 2 Jahren mit dem Fall beschäftigt.
Beide Kinder spielten in der Umgebung des Fahrzeuges, an dem Heidi und ihr Mann hantierten. Der Bach, der neben ihnen war, hatte ein großes Gitter, das mit Ästen,... verstopft war. Das Wasser, das durch das Gitte floß, hatte, auf Grund der Stauung eine Höhe von ca. 10-15 cm, war aber scheinbar nicht komplett zugefroren (hier widersprechen sich die Angaben von Heidi, die in Erinnerung hatte, das der Bach komplett zugefroren war und die der Staatsanwaltschaft, die Angab, dass das Wasser fließend ist und daher nicht komplett zufriert). Wäre der Junge in den Bach gefallen, so wäre er nicht weggespühlt oder mitgerissen sondern er hätte, an der Örtlichkeit sogar aufstehen und den Bach verlassen können.
An dem Tag gab es Suchaktionen und das da auch die Stasi war, ist keineswegs ungewöhnlich. Zum Zeitpunkt des Verschwindens waren es 26 Grad Minus und während der Suchaktion setzte ein starker Schnellfall ein, der evtl. Spuren verwischte. Die Suche mußte auch, durch den starken Schneefall für Stunden unterbrochen werden.
Für Heidi und Familie war es dort der letzte Urlaubstag, wobei sie planten, eine Höhle dort zu besichtigen, die aber zum Zeitpunkt ihrer Anwesenheit verschlossen war.
Der Urlaub war schon früher geplant, wurde aber aus merkwürdigen Gründen von dem Vermieter der Unterkunft abgesagt bzw. verschoben (die Stasi wußten solche Dinge mit Sicherheit).
An dem Ort befand sich ein Parkplatz, auf dem ein Auto mit einem Mann und einer Frau stand, die kurz nach dem Verschwinden den Parkplatz verließen.
Nachdem Heidi nicht locker bei der Suche ließ, trotz mehrfacher Aufforderung durch die Stasi und sie auch nicht bereit war, ihr Kind als aus dem Standesamtsregister streichen zu lassen - danach wäre das Kind dann nie geboren -, und den Besuch von Personen mit einem roten Ausweis erhalten hatte (der Ausweis wurde als KGB-Ausweis identifiziert), wandte sich Heidi und Behörden und die Presse im Westen, was dann zu einer Verhaftung, Verurteilung und Haft führte.
Da Heidi meinen Beruf kennt, übergab sie mir von ihrem Sohn und von Roberto (dem Enkel von Honicker) Bilder, die im Abstand von ca. 4-6 Wochen entstanden sind. Die Aufgabe war, anhand dieser Fotos Gesichtsmerkmale zu vergleichen. Zwar besteht eine Ähnlichkeit zwischen den Kindern (was nicht unbedingt ungewöhnlich ist da ja die Gesichtsmerkmale im Alter von 3 Jahren nicht besonders ausgeprägt sind) und es besteht weiterhin eine Ähnlichkeit zwischen ihrem Ex-Mann und dem Roberto aber die Vermessungen der Bilder zeigte, das die beiden Kinder ganz unterschiedliche Augen haben (weder die Augenhöhe noch die Proportionen noch die Länge stimmt überein).
Ich für mich konnte ausschließen, das die beiden Kinder identisch sind und dies habe ich auch Heidi so mitgeteilt.
Nachdem es aber schon viele Personen gab, die als Kind vermutet wurden und ein DNA-Abgleich negativ ausgefallen ist, hat sich Heidi nun an dem Roberto festgefressen, was für mich aus ihrer Sicht, mehr als verständlich ist - sie möchte einfach nur Klarheit und ihn ggf. ausschließen können -.
Nicht nur die DNA würde hier Klarheit schaffen sondern auch der Schädel des Kindes. Ihr Sohn hat eine deformierte Schädeldecke, bei der der Schädel nicht so, wie bei anderen Menschen, zusammenwächst. Oft muß das sehr aufwändig gehoben werden da die Gefahr besteht, dass das Gehirn nach außen tritt.
Was ich ausschließen kann, ist, das Heidi lügt oder das in irgendeiner Weise verschuldet hat.
Zwischen Heidis Angaben und den Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es ein paar Unterschiede aber zum Einen war die Untersuchung der Staatsanwaltschaft mehr als oberflächlich - ich würde sagen, sie war nicht gewollt-, zum anderen verblassen aber auch Erinnerungen bzw. werden im Laufe der Jahre anders erinnert und weiterhin geben Stasi-Akten nicht immer die Realität wieder.
Da der Bach ausgeschlossen werden konnte, es aber eine Höhle dort gibt (diese war durch eine Tür verschlossen), war meine Vermutung, das es dort ggf. noch weitere Höhlen gibt. Ebenso soll es in der Umgebung auch verlassene Bunkeranlagen der Russen gegeben haben. Heidi hat sich mit Heimatforschern, Geologen aber auch mit Personen, die sich mit Bunkerbauten beschäftigen, zusammen gesetzt und das Verschwinden des Jungen konnte in dieser Richtung ausgeschlossen werden.
Übrig bleibt nur noch das Fahrzeug vom Parkplatz und das läßt darauf schließen, dass das Kind mitgenommen wurde.