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Mordfall Hinterkaifeck

51.932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 08:47
Guten morgen! Vielleicht interessiert euch das: Bericht Bayern 1
Doppelmord auf Einödhof
Volkenschwand (Landkreis Kelheim) - In einem Weiler der Gemeinde Volkenschwand ist die Polizei auf ein mysteriöses Verbrechen gestoßen. Auf einem Einödhof entdeckte sie gestern Abend die Leichen eines Mannes und einer Frau sowie eine schwerverletzte Frau. Bei den Todesopfern soll es sich um den etwa 45 Jahre alten Hausbesitzer und dessen Ehefrau handeln. Die Polizei geht davon aus, dass sie erschossen wurden. Die Betreuerin des querschnittgelähmten Hausbesitzers wurde offensichtlich lebensgefährlich verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. In der Umgebung startete die Polizei eine große Suchaktion, dabei ging es auch um die Sicherung von Spuren. Die Staatsanwaltschaft verhängte eine Nachrichtensperre und will erst am Nachmittag weiteres bekannt geben.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 11:12
@hideho

Klar interesssiert uns der Fall, alle spektakulären Mordfälle interessieren uns und solche besonders aus der bayerischen Provinz und wo Tatort ein abgelegener Hof ist.

Es gab auch 1950 einen mysteriösen Doppelmord auf einem bayerischen Einödhof:

Siehe: http://regiowiki.pnp.de/index.php/Doppelmord_von_Kleinheckenwies

Auch damals gestalteten sich die Ermittlungen schwierig, weil die örtliche Polizei überfordert war und wichtige Zeugen nicht vernommen hat und wichtige Spuren nicht gesichert hat. Das Mordmotiv wurde auch in diesem Fall nie aufgedeckt. Eine Verurteilung gab es schon. Aber der Verurteilte hat immer seine Unschuld beteuert.

Da sehen wir schon wieder Parallelen zum Mordfall Hinterkaifeck.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 15:30
@AngRa,
die am 5.4.1922 von der Kripo aufgenommenen Fussspuren sind eh mit Vorsicht aufzunehmen, da wohl seit einiger Zeit schon Tauwetter war ( siehe grosses Hofbild ), daher der Boden recht matschig, etwaige "Schneespuren" vom 30./31.3. weitestgehend verschwunden bzw. konturmässig unbrauchbar. Dennoch hat die Kripo einige Spuren abgenommen (Gips).

Da zum Zeitpunkt des 5.4. schon Einige um HK "herumgeschlichen" waren, nicht zu vergessen, der Monteur Albert H. am Di, den 4.4., und paar Stunden später schon das erste "Erkundungskommando" ( an sich nur zwecks Info wegen Monteurbesuch) die zwei Schlittenbauer-Jungens, dann bald anschliessend das Drei-(Vier)-Mann Auffinderteam, anschliessend etliche Nachbarn und wohl auch Neugierige, die zwar nicht hineingelassen wurden (laut Lorenz S. ), aber vermutlich schon sich anderweitig die "Nase plattdrückten", sind diese Spuren mit grosser Vorsicht aufzunehmen.

Nach einer Polizei-Zeichnung gabs ja auch Spuren zu Vic's Zimmer hin !!
Ob diese Spuren nun vor bzw. am Abend des 31.3. entstanden sind, durch den/dieTatverdächtigen, oder erst später, so ab dem 4.4.1922, muss leider Spekulation bleiben.

Von den Gipsausgiessungen ist bekanntlich ebenfalls nichs mehr erhalten bzw. nichts mehr bekannt. Dass diesbezüglich einige Nachbarn bzw. Personen aus dem Umfeld von Hk ihre Schuhe bzw. Stiefel vorzeigen mussten, zwecks Spurenvergleich, ist benfalls nicht bekannt.

Ob der Täter schon Tage vorher (kurz?) auf HK weilte, dazu gibt es zumindest in den Aussagen des Mediums J. Anfangs Mai 1922 in Nürnberg eine Passage, die sich diesbezüglich positiv äussert.

Desweiteren hat mir selbst ein Medium, dem dieses mediumistische Protokoll von 1922 nicht vorliegt, bestätigt, dass sich der Täter schon Tage vorher in der Umgebung von HK aufhielt ( Beobachtungen), und wohl auch schon (einmal) auf HK war, evtl. dort herumstöberte, in Abwesenheit der Hk'ler.
Zu einem direkten Kontakt , bsp. mit Vic, kam es bei diesem "Besuch" offenbar jedoch noch nicht !? .... Müsste das nochmals nachfragen bzw. konkretisieren.

Dies nur der Vollständigkeit halber ........
*****************************
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 17:12
Auf Einödhöfen lebt man auch heutzutage noch gefährlich:

Drama auf Einödhof in Volkenschwand: Ehepaar erschossen, Frau schwerst verletzt
19.11.08

Kelheim - Auf einem abgelegenen Einödhof in Volkenschwand sind ein totes Ehepaar und die schwer verletzte Haushälterin entdeckt worden.
© dpa
Drama auf dem Einödhof.

Die Opfer, die zu einer Hopfenbauer-Dynastie gehören, waren am Dienstagabend entdeckt worden. Bei den Leichen handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um den 55-jährigen Hausbesitzer und seine zwei Jahre jüngere Frau. Sie waren ebenso wie die 32-jährige schwer verletzte Haushälterin von mehreren Schüssen getroffen worden. Zum Motiv der Tat gab es zunächst noch keine Angaben. Einzelheiten wollten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag bekanntgeben.

Bislang steht fest: Das Ehepaar lebte in einem Haus auf dem Familienanwesen in Volkenschwand, auf dem auch noch der Vater des Opfers und die Familie des Bruders wohnen. Der 55-jährige ehemalige Brummifahrer saß nach einem Arbeitsunfall seit vielen Jahren im Rollstuhl, führte ein glückliches Leben mit seiner Frau (53) und der gemeinsamen Tochter.

In Volkenschwand rätselt das ganze Dorf, wie es zu der Bluttat kommen konnte. Die Familie hatte keine Feinde, hielt zusammen und war überaus beliebt.

Bluttat in Volkenschwand: Polizei geht von Raubmord aus

Am Nachmittag hat die Polizei eine Pressekonferenz zu dem schrecklichen Gewaltverbrechen im Landkreis Kelheim gegeben. Bei der Pressekonferenz in Regensburg ist wenig Neues bekannt geworden. Die Ermittler tappen offenbar noch immer im Dunkeln. Doch zumindest wissen die Beamten jetzt, dass der oder die Täter das Haus durchsucht haben. Also kann von einem Raubmord ausgegangen werden. Das Ergebnis der Obduktion der beiden Leichen liegt noch nicht vor. Bei der Kriminalpolizeiinspektion Landshut wurde eine rund 30-köpfige Sonderkommision gebildet.Wie berichtet sind in Volkenschwand im Landkreis Kelheim gestern Abend ein Ehepaar im Alter von 55 und 53 Jahren tot aufgefunden worden, eine 32-jährige Frau, die den behinderten Mann versorgt hatte, war schwerst verletzt. Alle drei wiesen Schuss- und Stichverletzungen auf.

Nachrichten - ID 25781 - 19.11.2008 - 15:47


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 17:18
@hideho,

ich habe leider zu spät gesehen, daß Du über den Doppelmord auf dem Einödhof
in Volkenschwand bereits berichtet hast.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 19:02
@Traoadputzer

Das Leben auf einem Einödhof scheint ausgesprochen viktimogen zu sein und das nicht nur im Hinblick auf Raubüberfälle von Fremden, die sich schon wegen der einsamen Lage ( keine Zeugen) anbieten. Es scheint auch immer wieder dramatische Zuspitzungen unter den Einwohnern einer Einöde und wahrscheinlich auch ihres Umfelds zu geben.

Ich persönlich erkläre es mir damit, dass viele Personen zu lange ohne Programm auf einem Fleck sitzen und da kommen die dunklen Seite der Seele eben schnell zum Vorschein.

@Bernstein

Nun, an der Aussage des unbeteiligten Zeugen Stegmaier kommen wir wohl nicht vorbei. Es muss am 30.3.1922 (vermutlich spätabends) einen oder evtl vielleicht auch mehrere Besucher gegeben haben, der / die Fußspuren hinterlassen hat/haben.


Du weißt, ich habe es nur mit dem Diesseits. Die Angaben aus dem Jenseits sind für mich nicht relevant.

Dieser Punkt ist immer wieder interessant, naja und man fragt sich immer mal wieder ob die Tat nicht doch minutiös vorbereitet war. Aufgrund der anderen Indizien ( Tatwaffe wurde nicht mitgebracht, sondern aus dem Bestand des Anwesens genommen) gehe ich immer noch davon aus, dass die Tat nicht ins Kleinste geplant war, dennoch die Fußspuren deuten vielleicht auf eine Planung hin.

Ich gehe davon aus, dass die Fußspuren schon im Zusammenhang mit der Tat zu sehen sind und nicht zufällig durch irgendwelche Besucher entstanden sind. @keller hat es auch immer so gesehen und er konnte schon gut nachdenken.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 19:28
Es ist auch merkwürdig, dass Andreas Gruber den Einbruchsversuch in der Nacht vom 30. auf den 31.3. nicht sofort bemerkt hat und herausgetreten ist mit einer Waffe in der Hand. Er hatte ja als Hofhund den Spitz und das Tier hätte doch massiv angeschlagen, wenn ein Fremder auch nur in die Nähe des Anwesens kommt.

Ich beobachte das in den letzten Monaten am Hund meiner jüngsten Tochter. Der ist zwar ansonsten völlig undiszipliniert, aber, wenn sich jemand nur von Weitem der Haustür oder auch nur entfernt der Terrassentür nähert, dann flippt er aus, bellt und knurrt. Er bemerkt Menschen schon, die entfernt vom Haus sind. Er verteidigt sein Revier und das hätte der Spitz doch auch tun müssen.

Bei ihm äußert es sich so, dass er mit seinem ganzen Gewicht gegen die Haustür bzw die Terrassentür springt, um sie zu öffnen, dazu bellt er laut und knurrt.

Der Spitz der Hinterkaifecker hätte doch auch Radau machen müssen. Das zeigt doch an sich auch, dass der nächtliche Besucher vom 30.3.1922 bekannt war und den Hund beruhigen konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 19:33
Ihr macht euch sehr viel arbeit, ich bewundere einige von Euch sehr. Ich habe hier einen allgemeinen Beitrag geschrieben, aber seht selber.

Elend, Hunger, Schleichhandel, Hamsterwesen und Schwarzschlachtungen

Nachkriegsjahr 1919

Für die aus der Entlassung und Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten war der Hunger noch lange nicht vorbei.Von ihren Offizieren oft im Stich gelassen war nun jeder auf sich selbst angewiesen. Soweit die Füße tragen doch am Ende siegte die Ernüchterung. Viele glaubten als Sieger nach Hause zu kommen, tragisch genug , dass das Ende dieses Krieges gleichzeitig schon den Keim für den nächsten noch menschenverachtenden Zweiten Weltkrieg in sich trug.

Die verschwiegene Krankheit

Aber zur verdrängten Volksseuche wurde der „Tanz der Gonokokken“, die Geschlechtskrankheiten in Form von Syphilis und Tripper.
Nun ging es an die Suche der Ursachen und Gründe. Adolf Ritter von Kutschera beschuldigte zum Beispiel die Mädchen und Frauen wegen ihrer Kontakte zu den Kriegsgefangenen Russen. Statistiken ergaben, dass nur 20 Prozent der Ansteckungen in Bordellen an der Front geschahen, die restlichen 80 Prozent aber eindeutig vor Ort sich infizierten. Doch auch eine Zunahme der Prostitution in der Heimat konnte am Ende nicht als schlüssig erwiesen werden. Sie war nicht höher als vor dem Krieg, nur jeder zehnte Gunstgewerblerin trug eine der Geschlechtskrankheiten in sich. „Die Zeitschrift für Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“ schlug 1918 als Lösung aller Probleme vor, die Bordelle in „hygienische Bedürfnisanstalten“ umzuwandeln. Am Ende ging die Anzahl der Geschlechtskrankheiten zurück. Kondome wurden zu tausenden an die Truppe ausgeteilt und die Menschen aufgeklärt, so auch auf diesem Weg zur Moderne vorbereitet.

Als Gunstgewerblerin hatte auch manch schöne Bauerntochter die Qual der Wahl.

„Volksgemeinschaft“

Unterschlagung, Bestechung, Erpressung, Hamsterwesen, Schleichhandel, Bereicherung, Schwarzschlachtungen und Bezahlung in Naturalien fürs weg schauen, sowie ein regelrechter Schmugglerring mit Verbindungen zu Brandmetzgern und Ortsbauernführern führte von der Volksgemeinschaft zur Beutegemeinschaft. Für einen Habenichts, der nichts zum tauschen hatte eine schlechte Zeit, für manch geizigen Zeitgenossen eine sehr gute Zeit.

Der Staat und die Wucherbekämpfung

Die Einzelmaßnahmen zu Wucherbekämpfung schauten in groben Zügen so aus.
Die Zahl der Händler ist weit über den volkswirtschaftlichen Bedarf hinaus gewachsen. Auf ihre Minderung ist mit gesetzlichen Mitteln hinzuwirken.
Die Vorschriften über Preisauszeichnung und Preisaushang sollen darauf geprüft werden, ob sie sachlich und im Strafrahmen genügen und allenfalls vereinfacht werden.
Die gesetzlichen Bestimmungen über Wucherbekämpfung, Preistreiberei usw. sollen auch im allg. möglichst einheitlich zusammengefasst werden.
Wuchergerichte müssen gegenwärtig je für einen Landgerichtsbezirk bestehen.
Es soll erneut eilig mit Nachdruck geprüft werden, wie der Holzpreissteigerung entgegenzuwirken ist.
Die Einführung der Todes- und der Prangerstrafe für Wucher wird nicht vorgesehen.


Weit weg von den Großstädten hätte man sich mit Brennholz, einer Schnapsbrennerei im Wald und einem guten Geräucherten ein ansehnliches Vermögen verdienen können um später im Austrag ein bescheidenes aber gutes Leben zu führen.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 20:11
@jerrylee

Dein Beitrag ist schon interessant.

Damals nach dem 1. Weltkrieg und auch während des Kriegs sind einige Bauern zu Reichtum gekommen, das sehe ich auch so. Die Städter hatten nichts zu essen und mussten halt tauschen. Es wird ja auch immer wieder berichtet, dass die Bauern damals ihre Ställe mit Perserteppichen ausstatten konnten. Naja, nur dann fällt mir halt mein Großvater ein, der auch soviel Land wie die Hinterkaifecker hatte, nur Perserteppiche und ein Vermögen hatte er nicht. Allerdings hatte er seinen Hof auch nicht in Bayern. Trotzdem müssen die Opfer von Hinterkaifeck schon irgendwie geschäftstüchtig gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 20:26
Beim Volkenschwand-Fall wird in der Müncher "Abendzeitung" sogar die Parallele zum Mordfall HK bzw. zu "Tannöd" von A. M. Schenkel erwähnt:

http://www.abendzeitung.de/bayern/68007

Als mögliches Motiv wird angegeben, daß sich ein betrogener oder falsch beratener Geschäftspartner rächen wollte.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:03
@AngRa

noch ein Punkt zur unmittelbaren Vor-Tatzeit:

meinst Du, daß auch die von Sophie F.* beschriebenen massiven Auseinandersetzungen innerhalb Hinterkaifecks am Vortag des Mordes in Zusammenhang mit dem heraufziehenden Unheil zu sehen sind ?

* = ich weiß - einige messen den Aussagen von Sophie F. keine Bedeutung zu - ich sehe das durchaus etwas differenzierter !


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19.11.2008 um 21:08
@kcefiak

Sophie Fuchs war zum Tatzeitpunkt ein kleines Kind. Aus dem Bericht von Xaver Meiendres aus 1948 geht hervor, dass der Lehrer Sellwanger auch vernommen worden ist. Eine Niederschrift lag 1948 noch vor. Er hat nichts darüber ausgesagt, dass Cäzilia Gabriel am Tag vor der Tat übermüdet war usw. Daher messe auch ich den Aussagen der Sophie Fuchs nicht eine so große Bedeutung bei.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:08
Heißt "differenzierter sehen", daß man sich aus Aussagen von geschwätzigen Frauen, die zur Tatzeit sechs Jahre alt waren, einfach das Genehme heraussucht?


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:15
@Badesalz

nein - das heißt es nicht !

Und um sachlich zu bleiben:

Die Aussagen von Sophie F. wurden gegenüber Konrad M. gemacht - soweit ich beurteilen kann, mißt er diesen Aussagen eine gewisse Bedeutung bei. Ich denke, daß Sophie F. als Schulkameradin der kleinen Cilli durchaus ein gewisses Potential an Aussagekraft hat.

Die Frau jetzt als "geschwätzig" darzustellen ? Na - Badesalz - ich weiß nicht ?


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:23
1.) Konrad Müller ist kein Gott. Er ist ein Einzelkämpfer, der einiges bewegt hat. Aber ich sehe schon die Grenzen seiner Möglichkeiten.

2.) Wenn man die Aussage zum "Paar-Spaziergang" nimmt, ist doch schon fast klar, daß das so nicht gewesen sein kann. Hätte sich die Sache so zugetragen, wie Sophie Fuchs das zu erinnern glaubte, wäre das anderntags Dorfgespräch hoch drei gewesen. Dazu gibt es aber keinerlei Erkenntnisse.

3.) Die Einschätzung der "Oma" über S.F. ist für mich sehr aufschlußreich. Sie hat Frau Fuchs als geschwätzig charakterisiert.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:26
@kcefiak

Wie gesagt, warum sagt Lehrer Sellwanger nicht aus, dass seine Schülerin unmittelbar vor der Tat übermüdet war und vielleicht auch über häusliche Probleme berichtet hat. Es hat eine Sellwanger-Aussage gegeben und der Lehrer hätte sich doch an so etwas erinnern müssen.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:34
@Badesalz

zu 1)

ja - da stimme ich Dir zu. Wir alle haben Grenzen !

zu 2)

das ist eine Hypothese. Ich denke nicht, daß das so breitgetreten wurde. Dorfgespräch nur wenige Tage später war vielmehr das grausame Verbrechen und nicht die Zwistigkeiten der Hinterkaifecker.

zu 3)

o.k. - die "Oma" mag Sophie F. als geschwätzig charakterisiert haben. Nicht mehr und nicht weniger.

und 4.:

Ich bin mir durchaus bewußt, daß man die Aussagen dieser Zeitzeugin nicht unbedingt 1:1 übernehmen sollte. Aber für mich ist das ein weiteres Steinchen im bunten Gesamtmosaik.

Ansonsten könnte man ja alles, was andere Zeitzeugen jemals zu Protokoll gegeben haben, ebenfalls als mal mehr oder weniger wertlos bezeichnen


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:36
@AngRa

die Sellwanger-Aussage existiert aber doch heute nicht mehr (oder habe ich da was versäumt ??). Also wissen wir doch gar nicht, ob nicht doch etwas in der Art protokolliert wurde ?


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:38
@kcefiak

Ich suche es raus, was Meiendres geschirenben hat und stelle es morgen ein. Er hat schon einiges geschrieben. Heute bin ich nicht mehr fit.


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Mordfall Hinterkaifeck

19.11.2008 um 21:45
@AngRa

ich habe die Aussage des Meeindres von 1948 neben mir liegen. Im vorletzten Absatz geht er auf den Lehrer Sellwanger ein. Tatsächlich muß es ein Vernehmungsprotokoll von Sellwanger gegeben haben, die seiner Aussage beilag.

Aber Meeindres sagt hierzu aus: .... Es berührt eigenartig, daß sich Sellwanger über diese wichtigen Punkte ausschweigt und nur nebensächliche Dinge anfährt, ohne sie näher zu begründen. ..."


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