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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

25.09.2008 um 17:13
Ich will schon mal, Bernie! ;o))

Viel Spaß heute Abend!


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Mordfall Hinterkaifeck

25.09.2008 um 17:23
@Bernie

Natürlich bin ich auch daran interessiert!!!! Mich interessiert alles, was irgendwie mit Hinterkaifeck zu tun hat! Dir wünsche ich einen schönen Abend und rege Dich nicht auf, wenn es nicht so toll ist, naja Tannöd ist ja nicht jedermanns Geschmack. Aber wie ich Dich einschätze, regst Du Dich überhaupt nie auf!


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Mordfall Hinterkaifeck

25.09.2008 um 21:05
@Bernie

Auch ich bin sehr gespannt, was Du von dem Theaterstück zu berichten hast!


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Mordfall Hinterkaifeck

25.09.2008 um 21:45
AngRa zitierte gestern um 12:55 eine Aussage des Herrn Sigl, wonach er schon von der Küche aus
Zitat von AngRaAngRa schrieb:sofort am Boden ein Bett liegen sah, aus welchem 2 Schuhe hervorschauten.
Sie hatte sich auch darüber gewundert, dass die Türe zwischen Küche und Mägdekammer dieser Aussage zufolge bei der Auffindung offen gestanden hatte.
Dies würde der Aussage komplett widersprechen, wonach der L.S. sofort gewusst hatte, dass die Türklinke zur Mägdekammer nach oben gedrückt werden musste, woraus sich ja ein Verdachtsmoment gegen den LTV ableitete.
Je mehr ich darüber nachdenke, so halte ich Sigls Version für glaubwürdiger, alleine schon deshalb, weil anscheinend keiner der Auffindezeugen wusste, dass außer der Familie noch eine weitere Person auf dem Hof war - demnach wäre eine Durchsuchung des "abgelegenen" Mägdezimmers bei geschlossener Türe nicht nötig bzw. naheliegend gewesen.
Was meint Ihr?


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Mordfall Hinterkaifeck

25.09.2008 um 23:34
Wer hat eigentlich die Aussage gemacht, dass es verwunderlich war, weil LTV sofort wusste, wie die Mägdekammer zu öffnen war? War das Pöll oder Sigl selber?


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 00:40
@topfsekret: Soweit ich die Diskussion um die Türklinke hier nachvollziehen konnte:

- Mima erwähnt am 6.3.07 als Erstes im Bezug auf die Türklinke:
Der Schlittenbauer wusste auch, dass sich die Türe der Magd nicht durch drücken der türklinke sondern durch hochziehen öffnen lässt, dass kann er nur gewusst haben, weil er öfter auf dem Hof und im Haus war.
- Danach stellen die Forumsteilnehmer hier fest, dass auch die Tür zur Schlafkammer der Vic nur durch Anheben der Türklinke zu öffnen war.

- Oldschool70 zitiert aus der Aussage von Sigl (1922):
Er (L.S.) öffnete uns dann die östliche Eingangstüre zum Hause. Hierauf begaben wir uns in das Schlafzimmer, wo wir die Wahrnehmung machten, dass auch der 2 1/2 jährige...
und aus Sigls Aussage 1952
...S. sagte zu mir, dass ich die Türklinke anheben müsse, weil diese von unten nach oben getätigt wird.
Dabei ging es aber um die Schlafzimmertüre.

--> Ich gehe davon aus, dass wir bisher die Kenntnisse des LTVs bzgl. der Eigenheit der Tür fälschlicherweise auf die Mägdekammer bezogen. Sigl aber erwähnte die Türe zum Schlafzimmer von Vic und den Kindern.
Damit wären beide Sigl-Aussagen stimmig: Die Schlafzimmertüre war verschlossen und L.S. wusste, wie sie zu öffnen war (durch einen vorherigen Besuch auf HK oder weil er während die beiden anderen an der Haustüre warteten schon mal einen Blick in die Schlafkammer gewagt hatte...). Und die Tür zur Mägdekammer stand offen als die Auffinder das Haus durchsuchten.



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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 05:49
@jaska

Du hast die Sache mit den Türklinken auf den Punkt gebracht. L.S. wusste wie man die Schlafzimmertür öffnet, obwohl die Türklinke nicht gedrückt, sondern angehoben werden musste.

Die Tür zum Magdzimmer könnte auch deshalb offen gewesen sein, weil sie vielleicht nicht richtig schließbar war und immer irgendwie offen war. Dann könnte es auch sein, dass der Täter überhaupt nur aus diesem Grunde gesehen hat, dass jemand im Magdzimmer war, den er auch noch beseitigen musste.

Es wird dann auch verständlich, dass der Täter auch die Leiche der Magd abdecken musste, denn wenn er sich in der Küche aufgehalten hat, konnte er ihre Leiche sehen.

Wenn die Tür an sich aber immer offen war, ist umso unverständlicher, dass die Magd von den Vorkommnissen im Haus nichts mitbekommen hat.

Kreszenz Rieger hatte ja ihren überstürzten Fortgang aus HK auch damit begründet, dass nachts die Tür plötzlich aufsprang. Es wird sich dabei nicht um einen Geist gehandelt haben, der die Tür geöffnet hat, sondern vielleicht um einen Defekt.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 08:53
Ich habe mir auch noch mal alle Tatortfotos angeschaut und ich stelle mir schon länger die Frage wieso auf keinem der Bilder ( auch nur schemenhaft ) ein Kopf der Leichen zu sehen ist. Sollte man überlegen warum das so ist?
Oder ist das unwichtig?
Viele Grüße
SAM


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 09:48
Das mit der Schlafzimmertüre ist interessant, denn dort befindet sich ja ein gerader Türdrücker, dem man nicht ohne weiteres ansieht, dass der falsch herum eingebaut ist, entgegen dem Türgriff der Mägedekammer. Andererseits kann LS natürlich Kenntnisse über die Spezialität von Vics Schlafzimmertür erlangt haben, als er das sexuelle Verhältnis mit ihr hatte....


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 10:22
@sam200699

Interessant ist für ich vor allem, dass man den Kopf des Andreas Gruber nicht sieht, obwohl er mit dem Körper an der Stallwand lehnt. @Bernstein hatte wohl ganz als Erster die Idee gehabt, dass der Kopf nach hinten gesackt ist aufgrund von schweren Verletzungen im Nackenbereich. Die Erklärung finde ich ganz plausibel.

Die Originalauffindeposition der Leichen ist ohnehin auf keinem Bild festgehalten worden.

L.S. betont in seiner Aussage vom 5.4.1922 allerdings, dass er nur die Leiche des Gruber und der Cäzilia Gabriel bewegt habe. Seine Aussage wird bestätigt durch die Aussage des Pöll. Die Lage der Leichen der beiden erwachsenen Frauen wurden demnach nicht mehr verändert. Der Rock über dem Kopf der Victoria wirkt blutdurchtränkt, also gehe ich davon aus, dass der Rock nicht erst am Tag der Auffindung so über das Gesicht gelegt wurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 10:46
Nochmals zu den Leichen:

Andreas Schwaiger sagt am 17.12.1952 aus, dass er auch sehr schnell an der Mordstätte war. Er sagt wörtlich:

"...und sahen vor der Türe, die zur Futterkammer führte die Leichen des Bauern Gruber, dessen Ehefrau und der Witfrau Gabriel liegen.....Die Leichen waren durch Pöll und Schlittenbauer bereits zugedeckt worden."

Womit die Leichen zugedeckt waren, ob mit Heu oder anderweitig sagt er leider nicht. Trotzdem muss man nach dieser Aussage aber wohl davon ausgehen, dass auch nach dem ersten Auseinanderziehen weiter Veränderungen, sei es auch nur ein Abdecken der Leichen vorgenommen wurden.


Schlafzimmer

Dass L.S. zu Lebzeiten der Hinterkaifecker in Victorias Schlafzimmer verkehrt hat, möchte ich bezweifeln. Durch die Kinder und die alten Grubers war es wohl zu ungemütlich und kaum möglich.
Er hätte natürlich Gelegenheit gehabt, sich die Schlafzimmertür anzusehen, als die Hinterkaifecker tot waren, wenn man denn davon ausgeht, dass er es war, der sich zu diesem Zeitpunkt länger auf dem Anwesen aufgehalten hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 11:11
Hallo, zu dem brief fiel mir was ein. Hier kommt die post nicht immer nur durch den postboten, der milchsammler übernimmt auch diese funktion. Bringt die zeitung oder briefe von einem zum anderen bauern. Könnte mir vorstellen, daß es früher ähnlich war. Halt nicht der milchsammler, sondern der monteur z. B. ( Ey, fährst nach hinterkaifeck, sei so gut, gib das da ab ). Nur so eine Idee. Viel spaß bei tannöd, will auch wissen, wie es war. Lg Loisel


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 11:35
servus,

ich bin auch immer mal wieder der "postbote" mit hauspost zwischen labor und krankenhaus und einmal im monat auch "paketauslieferer" mit den abrechnungen.
da gehts ganz unbürokratisch zu.

bernie, natürlich mußt du erzählen, wie es war

liebe grüße hulla


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 12:20
@alle,
auf besonderen Wunsch nun ein paar Infos zu der Deutschland Premiere von Tannöd !
Start gestern (25.9.) abend kurz nach 19.30 Uhr im Stadttheater von Fürth/Bayern.

--- Wollte paar Bilder machen, aber ohne Blitz, die wurden leider nichts besonders, aufgrund der schummerigen Belichtungsverhältnisse, Kronleuchtereffekte, zig Elektrokerzen usw. Und ständig mit der kleinen Kamera herumzufuchteln, stört mich, und die Leute auch. Habe daher diskret paar Videosequenzen abbgedreht .. na ja !

-- Nun bin ich kein Theaterkritiker, bin für einige Dinge und Entwicklungen im modernen Theater so nicht zu haben, da springt für mich wenig rüber, ist mir zu überdreht, zu laut, zu schrill ......... nicht so meine Art. Bin auch selten im Theater.

OK: Folgendes ist rein subjektiv, darf kein restriktiver Massstab für Andere sein.
Dies als Vorspann, zur Einschätzug meiner bescheidenen Kritikfähigkeit hierbei !
************************************************************

-- TANNÖD -- Ein Kriminalfall von Andrea Maria Schenkel
Bühnenfassung von Maya Franke und Doris Happl
Inszenierung : Maya Franke
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Renate Aurnhammer
Darsteller: Karin Oehme, Barbara Seifert, Babette Slezak, Katharina Weithaler,
Gerd Beyer, Thomas Heller, Roland Klein, Hartmut Volle


--- Zuschauerzahl: Sehr gut: fast volles Haus, nur wenige Sitze unbelegt

--- Maya Franke war anwesend, ein apartes zartes "Geschöpf", ganz in Schwarz
--- A. M. Schenkel habe ich nicht gesehen, aber auch nicht gesucht.

--- Bühnenbild: Modern, schlicht, karg, hell ! Am Anfang hängen 6 Hellerleuchtete
(Neonß) Kreuze vom "Himmel", die dann nach Beginn hochgezogen werden.
Hinten eine schmale Haus/Wandfront (hell) mit einer primitiven Türe, die meist die Stalltüre (stall/stadel) symbolisiert. An der Wand drumherum hängen diverse
Portrait Bildchen, die vermutlich die Vorfahren repräsentieren sollen.

Etliche grobe grau/braune Sitzbänke der alten Machart ( nicht diese "orangefarbenen" Biergartengarnituren, nein )
stehn herum, die ständig verwendet werden, als Objekt
diverser "Handlungen", auch zum draufsteigen, zum unten durchschlüpfen etc.
Als Hinderniss, um das Vorwärtsschreiten zu blockieren, usw.

Im Hintergrund, links neben der kleinen Haus/Stallwand, dann ein aufgehäuftes
Sammelsurium wieder dieser Bänke, und anderer Holzkonstruktionen, was die
Scheune und ihr Inneres symbolisiert, wo man auch mal draufsteigt, und sich
dann "oben auf dem Dachboden befindet". Dies innerhalb einer Szene, wo sich
ein halbseidener kleinkrimineller "Hamsterer" verbirgt, der dem alten Bauern
was abluchsen bzw. stehlen will, der sich eingeschlichen hatte, und nun unfrei-
willig und entsetzt da oben die Tat mitbekommt, durch die Ritzen der Bodenbretter.

An diesem undefinierbaren Haufen von Holzteilen inkl. Bänke nun hängen auch
"Sensen" dran. Inwieweit die "echt" und scharf weiss ich nicht, sie wirken aber
passabel echt. In gewissen Szenen mit Acker&Feldstimmung werden die von 4-5
Dsrstellung herausgeholt, man "wetzt" die Sensenblätter/klingen ....... das er-
gibt einen Effekt der "Arbeit auf dem Feld"

Diese etwa 2.5m hohe wirre Holzkonstruktion wird auch mal als "Hügelersatz"
hergenommen, wenn das junge Mädchen ( bei uns die Cilli) mit ihrer Freundin
herumtollt und Schlitten fährt. Dabei rutschen sie dann eine schräg-hochkant
gestellte Sitzbank herunter.

Die Bühne ist hell, übedeckt den Orchesterbereich, ist in den Zuschauerraum hineingebaut. Die Schauspieler agieren somit oft innerhalb grösseren Distanzen.

Um die Bühne herum sind schmale hohe Leuchtkörper, wie Leuchtschlitze, die
die Bühne recht hell ausleuchten. Nicht sehr romantisch.

--- Handlung: Ohne ZWEIFEL ein klares Derivat der Vorkomnisse auf Hinterkaifeck.
Da tauchen bsp. auch die zwei Schwestern auf ( bei uns die Maria B. und Franziska S.), die hin zum DAMMER-Bauern wollen, weil die "Marie" dort Arbeit sucht.
Es werden dabei Details praktiziert, als sich die Schwestern verirren, man ihnen
den Weg zu Hof zeigt, dann die wiederholte Abschiedsszene, als Marie nicht
von der Schwester lassen will.

Die eigentliche Hinterkaifeckhandlung wurde auf Anfang der Fünfziger verlegt,
und um paar WK-II/Nazireferenzen erweitert, was wenig auffällt. Da taucht
dann eben ein Zangsarbeiter auf , auch eine Arbeiterin, die "arbeiten muss wie
ein Ochse", dann auch sexuell bedrängt und genötigt wird, in Machomanier,
von den "Mächtigen" des Ortes, die sich letztlich in der Tenne aufhängt, dort
wo später die Anderen sterben. War dies ein blutiges Zeichen der Vergeltung ?

Ok, diese "Erweiterungen" wirken irgendwie marginal, ändern wenig an dem
eigentlichen bestimmenden Substrat der ORIGINAL-Geschichte auf Hinterkaifeck.
Zuvieles ist identisch, bis in diverse Details der Originalgeschichte, nur die Perso-
nen heissen anders, der Timeshift ist ca. 30 Jahre, das ist aber schon so ziemlich alles an scheinbarem Unterschied. Ansonsten fühlt sich der Zuschauer fast perma-
nent nach Hinterkaifeck 1922 versetzt. Auch der Todesabend ist ein Freitag,
es gibt sechs Opfer inkl. der Magd "Marie", die darf so heissen, wie im Original.
Die Viktoria mutiert zur Barbara, die übrigens wirklich eine recht "Hübsche" ist,
die im Designer-Dirndl agiert. Ach ja: der kleine JOSEF bleibt auch der Josef !

Die Handlungssequenzen sind gewisse Fragmente, auf die Opfer bezogen,
die nicht in chronologische Abfolge betrachtet werden, bzw. umkommen.

Erst später, wenn der "Hamsterer", der "von oben" die Szenerie beobachtet,
vor Angst und Schauer fast "vom Stadel" fällt, sprich vom improvisierten
Holzhaufen auf der Bühne, und als dann endlich die Opfer gefunden werden,
von drei Bauern und einem Sohn ( der mir viel zu laut und überzeichnet
da herumrennt und grell herumplärrt, dass einem die Ohren abfallen :-))) ,
ergibt sich ein gewisser Überblick zur eigentlichen Abfolge der Mordes.

Den Schluss bildet eine Betrachtung der bigotten Wertung, Beurteilung und
Verdrängens resp. Vergessens des Vorfalls durch die Leute und die örtliche
Prominenz ( bsp. Bürgermeister und Pfarrer), die das unglaubliche Geschehen
in Ihrer Mitte relativieren und verdrängen wollen, damit ja nicht noch was
Anderes noch wieder hochkommt, ans Tageslicht drängt, weitere schlimme Dinge
und menschliche Abgründe der Vergangenheit,
wie etwa das Vergehen an der Zwangsarbeiterin.

Die Abschlussszene zeigt den benachbarten Bauern und ehemaligen Liebhaber
und auch Tatverdächtigen, der in diesem Stück letztlich seine Tat eingesteht,
um Verständnis sucht, und bittet, der "die Orentierung verloren hat", am End
dasitzt mit einem imaginären Trommelrevolver,
den,den er dem Dammernbauern schon mal als Hilfe angeboten hatte, ..... und wohl überlegt, ob er sich umbringen soll.

Auf diesen Schuss wartet der Zuschauer zum Glück vergebens .......

--- Beifall: sehr herzlich und kräftig, einige Bravos, über etliche Minuten hinweg.
( mind. 10 Minuten ) diverse Auf/Abgänge der Darsteller, die ihrerseits
sehr erfreut schienen. Na klar, nach der Anstrenung auch redlich verdient !!

Benotung meinerseits --- BITTE nicht allzu ernst zu nehmen ( siehe oben ):
================================================
Schauspieler: Note 2 ( im Schnitt) - körperliche Leistung/viel Aktion/viel Text
da wechselnde Mehrfachrollen der Darsteller
Inszenierung: Note 3
Bühnenbild: Note 4

****************** Noch gibts KARTEN ! **********************
Weitere Aufführungen in Fürth/Byern: 26. + 27.9.2008 / 16.-19.10. / 21.10.2008
immer um 19.30 Uhr (Spielbeginn !)
Eintritt : ca. 15 - ca 25 Euro ja nach Rang und Reihe ... wie immer eben

************
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 12:31
Danke für die Info, Bernie! :-)


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 12:52
Hi Bernie,

danke für die Infos. Aber eins würde mich nun interessieren: Hat´s Dich, der die HKE-Geschichte vertieft hat wie wahrscheinlich kein anderer weit und breit, gepackt? War es spannend, traurig, langweilig, interessant? Hast Du dabei die Zeit vergessen, oder alle fünf Minuten auf die Uhr geguckt? Warst Du überwältigt, beeindruckt, erschlagen, oder genervt?
Das hätte ich gerne von Dir gehört. Die Bühnenbildbeschreibung allein bringt die Stimmung de Stücks nicht rüber...


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 13:35
@snowsturm,
Danke für die Blumen :-) , ich gebe diese gerne weiter, behalte aber die Königs-Distelblüte für mich :-) ..... oder sollte ich doch den Peyotl behalten .... grummel !

Von der Handlung selbst wollte ich nicht zuviel "rüberbringen", denn die Leute sollen bei Interesse ja da rein gehen, demnach nicht vorher schon zuviel Details wissen, daher sage ich nun überhaupt nichts mehr davon :-))) , dass bsp. im Intro gewisse Gebete mantrahaft zitiert werden, demnach so etwas wie diese düstere Totenrosenkranz-Gebetsstimmung an den Abenden auf HK wiedergegeben werden soll, als die Nachbarn an den Särgen der Opfer Abschied nahmen.

Zu meiner Stimmung gestern abend selbst:
*******************************
Nun ich war am Ende etwas abgespannt, es ging ja ohne Pause durch, ca. 1 2/4 Stunden, man nimmt die Stimmung auf, die ja bekanntlich nicht die lustigste ist, vergleicht unsere Forschungen hier mit den Details und Aussagen der Inszenierung, der literarischen Vorgabe durch A. M. Schenkel's Tannöd, finde mich aber "seltsamerweise" bald bei Leuschner wieder .. oh wunder .. endlich bei der wahren Tragödie auf Hinterkaifeck.

Als Anti-Fanatiker einiger neuerer Theaterkonzepte bin ich streckenweise da etwas unkonzentriert, hänge nicht am Spannungsbogen, wenn denn einer da ist, muss dies aber auch dem eigenen Vorwissen zubilligen. Gedanken zur schauspielerischen Leistung wecheln ab, mit Analyse des Bühnenbild, dessen stimmungskarge Auslegung. Frage mich dann, wie hättest Du es aufgezogen, alter grauhaariger Besserwisser ! Ist dann ebenfalls nicht einfach zu beantworten.
Nun plötzlich kommt auf der Bühne wieder Leben in die Bude,wird es laut, zu laut, wechseln die Charaktere, die Darsteller ihre Rollen, fliessen einige Details ein, wo ich sagen muss, die haben "ihren Leuschner" recht gut studiert, sogar bei "Uns kräftig mitgelesen. An sich müsste ich/müssten wir den Eintritt frei haben :-)

Dann bin ich wieder bei Hinterkaifeck angelangt, das Derivat Tannöd verliehrt erneut an eigenständigen Konturen, wie eine aufgeweichte Nachzeichnung.
Mit der Folge, dass meine Konzentration ebenfalls aufweicht.

Wie du siehst, es ist ein schwankendes Boot der Aufmerksamkeiten, der springenden Gedanken und Empfindungen. Etwas, was letztlich müde macht, zumal am Ende eines Arbeitstages.

Ich hoffe, Dir mit diesen Eindrücken etwas von MEINEM Abend gestern rübergebracht zu haben.

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 13:48
Bernie,
danke!


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 14:16
@Bernie
vielen Dank für Deine ausführliche und interessante Berichterstattung !


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Mordfall Hinterkaifeck

26.09.2008 um 14:45
@Bernie

Merci für die Schilderung Deiner Eindrücke! Nachdem ich Tannöd nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde, bin ich inhaltlich natürlich etwas desorientiert. Wie ich Deinen Äußerungen entnehme war es weder reiner Fisch noch reines Fleisch, sondern eher die Untergruppe "Muscheln"...... :-))


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