Mordfall Hinterkaifeck

Interessant zu wissen wäre wann das Datum eingemeisselt wurde.

Ich halte es schon für möglich dass man sich nach Jahren an das Datum nicht mehr erinnert, ich bin da auch so eine Kandidatin muss ich zugeben.

Allerdings würde ich bei sowas schon nachgucken damit das Datum stimmt.

Bluekiwi will mal wieder alle fleißigen Denker grüßen und hat auch gleich eine Frege.
Also: Ich habe zwar momentan den Leuschner und sein Standardweerk nicht zur Hand
(liegt irgendwo in Obwerbayern rum, während ich z.Z. in Niederbayern bin), aber wenn ich mich recht entsinne schreibt er auf Seite 260 (?), dass die beiden Weltbildreporter weitergeforscht und einen Zeugen gefunden hätten der die HK´ler
gut gekannt hätte. Und das dieser Zeuge die Reporter auf eine ganz andere Spur verwiesen hätte, als der Staatsanwalt verfolgt hätte ( Gump und Bruder).

Weiß jemand, wer dieser dieser ominöse Zeuge ist und was er ausgesagt hat.
Diese dunkle, auch etwas mysteriöse Andeutung bei Leuschner ist mir einfach zu wenig und zu ungenau.

Für viele Antworten schon jetzt meinen Dank

mfg

Alfred

@bluekiwi

Hallo Alfred,

ich habe gerade nochmals nachgelesen, Leuschner 1. Aufl.1997 S. 260. Dort steht tatsächlich, dass die beiden Reporter Ulrich und Gronefeld einen Zeugen gefunden hätten, der die Kaifecker gut gekannt hat. Und was der ihnen verraten habe, deute auf Rache hin und weit weg von den Brüdern Gump.

Ich kann da auch nur spekulieren. Gut bekannt waren die Hinterkaifecker, insbesondere Victoria Gabriel mit Thomas Schwaiger. Victoria Gabriel soll 14 Tage vor der Tat mit diesem nach Schrobenhausen gefahren sein, wo sie das Amtsgericht aufgesucht habe, um Unterhaltsklage gegen L.S. zu erheben. Es kann daher sein, dass es sich bei dem Zeugen um Andreas Schwaiger gehandelt hat, der mit Thomas Schwaiger, der 1930 schon verstorben ist, verwandt war. Er könnte von ihm nähere Einzelheiten gewusst haben. Das Motiv Rache würde auch passen.

Rache möglicherweise, weil Victoria L.S. nicht geheiratet hat, der fest darauf gebaut hat und der durch die Beziehung dann auch noch Unterhaltskosten hatte.

Ich denke, dass es ein großes Versäumnis der Polizei war die finanzielle Situation von L.S. im Zeitraum 1919 bis 1922 nicht zu untersuchen. In seiner Vernehmung 1931 hat er angegeben, er habe seine Geschwister ( 11) ausheiraten müssen und dann darf man nicht verkennen, dass durch den Tod der Ehefrau 1918 weitere Kosten auf ihn zugekommen sind, weil mE davon auszugehen ist, dass er seinen volljährigen oder fast volljährigen drei Töchtern und seinem 16 jährigen Sohn das Erbteil der Mutter auszahlen musste.

Da war es ihm möglicherweise schon sehr daran gelegen eine vermögende Frau wie Victoria Gabriel zu heiraten. Die war auch noch sehr schön und auch erst einverstanden. Aber dann hat sich außer Kosten für ein uneheliches Kind aus der Beziehung nichts ergeben, weil sie ihn auf Anraten ihres Vaters nicht mehr heiraten wollte. Das kann Rachegefühle auslösen.

Andererseits sollte der Staatsanwalt nach Auffassung der Reporter weitere Spuren verfolgen. Ein Staatsanwalt ermitttelt aber nur gegen Lebende und nicht mehr gegen Tote. L.S. war 1952 bereits seit über 10 Jahren tot. Es könnte natürlich sein, dass die Reporter sich unklar ausgedrückt haben oder dass sie von dem ominösen Zeugen noch Hinweise auf einen lebenden Mittäter oder Gehilfen hatten gegen den noch hätte ermittelt werden können.

@bluekiwi

Ich habe das Leuschner-Buch nochmals genauer unter die Lupe genommen und da ich nun auch schon etwas detektivischen Spürsinn entwickelt habe, gehe ich davon aus, dass der ominöse Zeuge Jakob Sigl ist, denn auf S. 294 oben rechts ist ein Foto von Jakob Sigl, welches laut Fotonachweis von Gerhard Gronefeld stammt.

Jakob Sigl hatte in seiner polizeilichen Aussage von 1952 die Schrobenhausener Gerichtsfahrt ebenfalls erwähnt.

Die beiden Reporter können es ja auch so gemeint haben, dass die StA auch Spuren verfolgen muss, die den überlebenden Gump-Bruder entlasten. Eine solche Spur hätte sie deutlich sehen können, wenn sie die Sigl-Aussage nicht "frisiert" hätte, sondern so genommen hätte, wie sie gemeint war.Sigl hat den LTV 1952 nämlich schwer belastet, was den Gump Bruder gleichzeitig entlastet hat.

@ Dew
K.G. hat natürlich keinen eigenen Grabstein auf dem Friedhof. Er ist auf dem Familiengrab der Gabriels erwähnt. Wenn ich mich recht erinnere. steht ganz unten auf dem Grabstein nur Karl Gabriel, daneben das "Eiserne Kreuz" für einen Gefallenen und eben das Jahr 1915. Ich hätte mir gerne mehrere Grabinschriften abgeschrieben, aber es waren zu viele Leute auf dem Friedhof.

@lesmona
Der Grabstein ist sicher nicht aus dem Jahr 1915. Da könnte der Fehler liegen. Der alte Stein wurde entfernt und bei dem neuen entstand dann der Fehler. Damit wir was zu rätseln haben :-)

@alle,
nach dem Auftauchen des sog. "Sterbebildchens" in HAGELSTADT , im Besitz von Stefan R. (Name bekannt ), hat dieser dann im Mai 2006 in der Presse verlautbaren lassen, dass er weitere Recherchen anstellen möchte, auch ein Kontakt mit dem pens. "Kriminaler" Herrn K. Müller wurde in Ausicht gestellt, desweiteren ein Gespräch mit Angehörigen des ehemaligen Pfarrers Brasch ( war auch in Waidhofen).
Und die Tochter K. von Stefan R. soll angeblich ebenfalls nun vom HK-Virus "befallen" worden sein.

Tja, aber bis heute sind weitere Infos aus Hagelstadt nicht mehr zu Uns hier durchgedrungen.
Konnte also der werte Herr Stefan R. aus Hagelstadt irgendetwas etwas im HK-kontext erreichen !??

Oder ist Stefan R. sogar hier unter einem Alias tätig, zumindest passiv. Liest Er hier mit ? Würde mich schon sehr interessieren.
Neue Informationen können Uns ja auch diskret vermittelt werden !

************************************************************
Lieber Stefan R. aus Hagelstadt: Sollten Sie zuweilen hier reinschauen, melden Sie sich doch bitte bei irgendeinem der etablierten "Hinterkaifeckologen" hier ! - Merci !
************************************************************
Bernie

@AngRa
noch jemand scheint die HK'ler gut gekannt zu haben:

Nämlich Mathias Vogg, Gastwirt und Metzgermeister in Schrobenhausen.

Er hat dem Notar Stinglwagner doch die Persönlichkeit der Viktoria Gruber und Karl Gabriel beim Verfassen des Ehe-und Erbvertrags von 1914 sozusagen bescheinigt.
Doch über diesen Mathias Vogg steht auch beim Leuschner nichts (oder ich habs überlesen???).
Vielleicht war dieser Mathias Vogg auch nur ein bekannter vom Karl Gabriel.
War dessen Bruder nicht auch Metzger ?

Aber Hauinolos Oma hat doch über einen Gastwirt bei der Beerdigung berichtet, der L.S. stark verdächtigt hat.

@all

Hallo Leute bitte "Feuer einstellen" - der Fall ist gelöst!!!

******4. "RE: Nachtrag Radix Bärtl"
LETZTE BEARBEITUNG AM 02-Mar-08 UM 20:17 Uhr (MESZ)
Hallo Frater Sturm!

Schön, dass Sie die Horoskop-Zeichnung hereingestellt haben.

Wenn Sie also die beiden Sonnenbögen, das Sekundär und Regress, die Tertiäre I und II inkl. Solar, Lunar und Tageshoroskop (untereinander kompatibel!) studieren, dann bleibt kein Zweifel, dass der geisteskranke Bäcker Josef Bärtl. der Mehrfachmörder war.

Sehr deutlich wird das auch, wenn Sie sicherheitshalber das Sonnenuntergangshoroskop (SUH) mit 16h30m26s LMT erstellen und die dazugehörigen Direktionen für den 31.3./1.4.1922.

Dann sehen Sie im Regress die doppelte Aspektierung des Jupiter Radix durch MC und ASZ (womit er zum "hl.Krieger" wird, der das nun selbst gesehene ausschweifende Sexualleben der Hofeigentümer in vermeintlichem Gottes-Auftrag bestrafen muß.

Das MC des Tageshoroskop winkelt mit 9°54´Krebs ebenfalls den Radix-Jupiter in 9°17´Jungfrau an.

Hier noch einige auffallende Aspektfigurinen:

Saturn regress ist genau mit Sp.Hs.acht regress im Aspekt.
Und das Tageshoroskop vom 31.3. zeigt Pluto (7°57´Krebs) exakt Quadrat ASZ in 7°51´Waage.

Dabei steht die Sp.Hs.acht in 3°11´Stier und das wiederum ist das MC sek. in 3°03´Stier.

Der SoBo-DS geht mit 16°24´Was über den Radix-MO-KN in 16°12´Wassermann an Sp.Hs.acht radix in 16°13´Wassermann.

Das Lunar zeigt SATURN in 5°28´Waage -90°- IC in 5°27´Steinbock!

Das Tertiär I regress zeigt den ASZ in 19°23´Löwe -90°- Saturn in 19°01´Sko.
Und v.a.m.

Die Zusammenschau aller zur Verfügung stehenden Daten (auch der anderen Verdächtigen) ließ keinen Zweifel daran, dass Josef Bärtl der Mehrfachmörder von Hinterkaifeck war.*****

....wer kann schon das Gegenteil beweisen????


aus: http://www.astrologix.de/forum/ForumID7/901.html

Mit Sternengrüßen! Tony (www.TonyBonin.de)

@elfeee

Matthias Vogg hat die Identität von Victoria Gruber und von Karl Gabriel bestätigt. Er muss beide gut gekannt haben. Es ist gut möglich, dass er ein Bekannter von Karl Gabriel war.
Außerdem muss er auch das Vertrauen des Notars Stinglwagner genossen haben.

Heute ist eine Beurkundung eines Vertrages nur möglich, wenn der Notar die Vertragspartei von Person her kennt oder wenn sich eine ihm unbekannte Person durch einen amtlichen Ausweis mit Lichtbild legitimiert. Gerade daran wird es 1914 aber gemangelt haben. Ich bin da etwas überfragt, aber ich denke, dass es damals Ausweise mit Fotos noch nicht gab. Dann war es schwierig. Wie sollte der Notar wissen, wen er vor sich hat und da gab es wohl die Möglichkeit, dass eine ihm bekannte und in seinen Augen vertrauenswürdige Person für die Identität von ihm unbekannten Personen "bürgt".

Heute wirkt das merkwürdig. Da kann man viel Schabernack mit treiben, wenn man nicht guten Willens ist. Aber damals haben die Leute wohl einander vertrauen können.

Leuschner erwähnt in seinem Buch Matthias Vogg nicht, vermutlich weil er die Verträge der Hker nicht eingesehen hat und der Name ansonsten nie genannt wird.


@flaucher

Ein sehr interessanter Beitrag. Den hatte ich noch nicht gesehen.

Die StAe Renner und Pielmaier haben den Bäcker Bärtl auch stark verdächtigt und hätten sich sicherlich über diese Bestätigung ihres Tatverdachts gefreut. Horoskope sind ja auch nicht so weit von spiritistischen Sitzungen entfernt. Hoffentlich bin ich jetzt aber nicht in ein Fettnäpfchen getreten.

@elfeee

Die Oma sprach von einem Metzgermeister, der auch in der Musikkapelle von Waidhofen spielte. Dieser hat den LTV nicht nur verdächtigt, sondern auch öffentlich an den Pranger gestellt. Er war jedoch wohnhaft in Waidhofen und würde somit wohl eher ausscheiden!

@flaucher

Au weh.....

@all

Ich bin verwirrt. Da ich erst gelesen habe, dass der Bäcker Bärtl von einem Medium anhand eines Fotos als der Mörder von Hinterkaifeck identifiziert wurde, frage ich mich: Hab ich diesbezüglich etwas verpasst? Die Story mit dem Medium ist mir neu!

Quelle: Wikipedia: Hinterkaifeck

@flaucher:
Danke für diese "HK-Blüte".

@AngRa:
Das mit dem Bürgen für die Identität gibt´s heute noch. Natürlich nicht bei uns.
Aber ich musste letztes Jahr einem hier lebenden befreundeten Engländer, der einen neuen Reisepass brauchte, in meiner Eigenschaft als "ortsansässige Respektsperson" bestätigen, dass ich ihn schon mindestens so und so lange unter dem angegebenen Namen kenne. Das Konsulat wollte das auf einem Fragebogen und auf den Bildern handschriftlich bestätigt haben.
Very british, erinnert irgendwie an Kolonialzeiten. Der gute Wille und das Vertrauen, die diesem Verfahren zugrunde liegen, machen es aber irgendwie sympathisch.

MfG

Dew

@Dew

Ach, das hört sich interessant an. Bei den Germanen war es noch viel besser. Dort gab es sogenannte Eideshelfer. Die Germanen haben ja vieles beschworen und um die Glaubwürdigkeit zu unterstreichen, konnte man zwei Leute mitbringen, die für die Glaubhaftigkeit des Eides und die Glaubwürdigkeit der Person gebürgt haben.

@flaucher, die Astrologie ist ein interessantes Gebiet.
Schade dass man die Geburtsstunde nicht weiss, das würde noch genauere Berechnungen bringen, oder?
In der Astrologie bin ich leider nicht so bewandert.

@AngRa, leider werden diese Sachen alle in die grobe Schublade Esoterik gesteckt, ich persönlich habe für mich einiges gefunden was ich anwende, das war/ist aber ein Prozess von Jahren und halt nicht gleichzusetzen mit dem Niveau von Zeitungshoroskopen oder diversen Kartenlegentelefonen.

@ AngRa

Danke für die promten Antworten. Klingt alles sehr plausibel.
Manches ist mir damit klarer geworden.

Alfred

Hi Loitz, ich lebe noch.

Blöderweise war ich länger vom Schuss als ich auf die Schnelle nachholen kann. Gibt es irgendwo eine aktuelle Zusammenfassung? Kann mich jemand mit den neuesten Erkenntnissen und Überlegungen vertraut machen?

Ich schätze mal so nette 300-400 Seiten nachlesen zu müssen, das wird etwas viel. :(

@lesmona

...mit Sicherheit ist die Astrologie ein interessantes Gebiet.
Ich weiss so gut wie nichts darüber und deswegen steht es mir auch nicht zu, mich darüber lustig zu machen.

Was mich aber in diesem speziellen Fall amüsiert, ist diese „Selbstverständlichkeit“, mit der man glaubt, diesen Fall gelöst zu haben....das halte ich einfach für unwahrscheinlich und weit hergeholt.

@ flaucher

Ich bin deiner Meinung..
Es wäre wirklich zu schön um wahr zu sein,
dann würde ich sehr schnell die zusammenfassung bekommen
ob ich eendlich nächstes jahr einen schrebergarten vermietet bekomme oder nicht..
:) ;) :)

@sensibel: Willst meinen?

@sensibel

Schrebergarten...ist doch schön und wenn es geht, direkt am flaucher......;o))