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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck
hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 10:50
@jaska

servus, du hast recht, es war der stern "schäm", aber gestern abend war ich eh nicht ganz richtig im kopf wegen dem wetter, ich war teilweise so richtig "neba dr kapp"
danke für deine richtigstellung

lg hulla


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 10:55
@arschimedes,
@stalinstadt,
oder auch die Variante, dass der (Haupt)Täter nur das Geld mitnahm, das ihm seiner Meinung nach, seinem "Rechts"-empfinden nach, zustand, und ihm von den HK'lern bzw. der Viktoria vorenthalten bzw. einbehalten wurde. Und keinen Pfennig mehr,, denn er warja kein Räuber oder Dieb, seiner Ethik gemäss !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 11:04
zu2) Der Tatablauf ist bis ins Letzte nicht klärbar. Aber anhand der Bekleidung der Opfer kann man auf eine gewisse Reihenfolge schließen. Zuerst die, die noch Tageskleidung anhatten, dann die im Nachthemd.
Der Täter muss Bezug zur Landwirtschaft haben, ansonsten hätte er die Reuthaue nicht sicher führen können.

Lässt dennoch nicht den Schluß zu, dass brav einer nach dem anderen zum Täter gelaufen ist um sich abschlachten zu lassen und nicht einer an einem anderen Ausgang raus ist um Hilfe zu holen.


zu3) und zu4) Victoria und Karl Gabriel haben am 3.4.1914 geheiratet. Das Kind ist am 9.1.1915 geboren. Unsere Experten für die Berechnung der Empfängnis ( @Badesalz und @kcefiak) haben festgestellt, dass die Empfängnis ziemlich bald nach der Hochzeit stattgefunden haben muss. Wieso sollte Gruber der Kindsvater sein, wenn seine Tochter gerade geheiratet hatte und er diese Ehe durch Hofübergabe und Ehevertrag sehr gefördert hatte?
Wenn ich Eure Beiträge hier richtig gelesen habe, ist hat KG den Hof verlassen und ist zu seinen Eltern zurückgekehrt, weil er mit AG nicht klar kam. Dies bedeutet, dass AG vieles getan hat um den Jungbauern zu vertreiben. Weshalb sollte er sich dann ausgerechnet in dem einen Punkt zurückgehalten haben?


zu5) Wieso sollte der Täter die Waffe aus dem Haus transportieren und damit draußen herumlaufen mit dem ganzen Entdeckungsrisiko im Genick?
Er hat sie versteckt, weil durch die Waffe charakteristische Verletzungen beigebracht werden konnten und der Arzt gesehen hätte, dass alle mit ein und derselben Tatwaffe umgebracht worden sind. Das hätte auf einen Einzeltäter gedeutet und das sollte niemand feststellen. Das ist aber nur meine Meinung.

Der Täter vielleicht nicht. Aber jemand der den Täter geholfen hat oder ihn erpressen wollte. Weshalb versteckt man so eine Waffe, wenn es viel einfacher ist sie zu vernichten? Wäre dies nicht viel schlüssiger, wenn sich der Täter um die Waffe gekümmert hätte? Nehmen wir z. B. LTV. Wenn er nicht der Täter ist, wäre die Tatwaffe mit den Fingerabdrücken drauf ein Gegenbeweis den er jederzeit aus dem Ärmel hätte ziehen können um seine Unschuld zu beweisen. Wie ja von lesmona angedeuet, hätten die Spürhunde die Waffe finden müssen, wenn sie im Haus gewesen wäre.

zu7)Der Täter hat das gesamte Münzgeld zurückgelassen. Damit scheidet Raubmord aus.
Die Variante die Stalinstadt andeutet ist durchaus auch denkbar.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 11:25
@Mikelz:
Hallo und herzlich willkommen hier im thread. Es steht mir nicht an, mich für die Blumen zu bedanken, soooo lange bin ich auch noch nicht dabei, eine Ausnahmeerscheinung ist der thread aber allemale. Es lohnt sich, ihn komplett zu lesen.

Dein Gesamtansatz gefällt mir sehr gut, da er sich aus meiner Sicht daran orientiert, welche Fakten vor und nach dem Geschehen bestanden und geschaffen wurden. Will heissen: Wer hatte einen handfesten Vorteil, fernab von romantischen Vorstellungen, davon, dass die HKer verschwanden? Habe ich Deinen Ansatz so richtig interpretiert?

Zu Deinen Fragen:
1.) Durch irgendwelche Nachrichtenübermittlungsphänomene ist, soweit ich es verstanden habe, noch nichteinmal eindeutig geklärt, welche der beiden Frauen gewürgt wurde oder ob alle beide gewürgt wurden.
Den Verfechtern einer Beziehungstat "passen" im Zorn leidenschaftlich angebrachte Würgemale besser am Hals von Viktoria, ich kann auch mit einer im Tatverlauf gewürgten Cäzilia Gruber zurechtkommen. Einfach um sie am Schreien zu hindern.
Die Würgespuren A. Gruber als Verursacher zuzuschreiben ist zwar nicht unmöglich aber eben auch nicht mehr als das. Ich schreibe sie jedenfalls dem Tatverlauf zu. Belege dafür sind nicht vorhanden.

2.) Die Reihenfolge der Morde im Stadel ist ungeklärt, wird aber hier von vielen Mitermittlern anhand der verschiedenen Bekleidungszustände festgelegt. Ich persönlich sehe es so: C. Gruber, V. Gabriel, A. Gruber + C. Gabriel, die Magd Maria Baumgärtner als Zeugin und der kleine Josef zum Schluss, nachdem Der/die Täter ins Haus eingedrungen waren.
Viel Arbeit für einen Einzeltäter. Ich sehe da auch mehrere, in der Tatnacht mindestens zwei. Dass diese ( r ) kräftig und mit der Reuthaue bewandert war ( en ) ( also aus dem landwirtschaftlichen Milieu stammte ( n ) ), gilt hier als gesichert.
Trotzdem für Einen machbar, wenn die Opfer nacheinander in den Stadel kamen.
In Deiner Aufzählung ( ich zitiere: "...geübt damit sein, kräftig und eiskalt oder voll Wut." ) fehlen m. E. zwei Punkte: Verzweiflung und Panik können auch diese Auswirkungen haben.
Im Haus hat wohl niemand etwas mitgekriegt, die Polizei hat einen "Schreitest" durchgeführt ( ob mit Türen offen oder geschlossen u. s. w. ist nicht bekannt ), es wurde im Haus nicht gehört, wenn am Tatort geschrieen wurde. Das konnte aber der Täter nicht wissen.

Ich hab´ ´ne PN, ich mach´ hier gleich weiter.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 12:11
Was mir nicht ganz einleuchten will, man konnte angeblich nach diesen Tests Schreie nicht hören, gut.
Ich kann mir vorstellen dass man in Todesangst sehr sehr laut schreit, Gruber hatte die losgerissene Kuh gehört, warum hört man eine Kuh aber einen schreienden Menschen nicht?
Oder habe ich da irgendwo einen Denkfehler?

@Dew, du hattest/hast doch Ambitionen zur Jagd, kannst du und nicht mehr erzählen wie warscheinlich oder unwarscheinlich es ist dass, oder warum die Hunde die Tatwaffe nicht gefunden haben?

Ich habe in der Familie einen Polizisten mit zugehörigem Diensthund, er meinte wenn der Täter die Tage im Hof war hätte er die Waffe finden müssen und dazu noch die Spur des Täters verfolgen können.

Bis diese Geruchspartikel durch Wind, ect. verfliegen dauert es viele Tage.
Ach ja, er meinte auch dass z.B. der Suchhund mehr Probleme hat einer Spur zu folgen wenn z.B. ein Gegenstand die ganze Strecke über den Boden geschleift wird, also immer mit dem Boden in Berührung ist, Dagegen wenn er z.B. dem Gesuchten folgen soll der mit normalen Schritten geht, sich der Hund viel leichter tut.
Der Hund wechselt in Falle des Schleifens öfter die Richtung, braucht also länger um die Spur in die richtige Richtung zu verfolgen.

Ob das so stimmt......weiss ich nicht, ich hätte das gerne von mehreren bestätigt.
Ich meine wir haben doch hier Polizisten oder?
Könntet ihr euch nicht mal bei Kollegen mit Diensthund erkundigen wie das genau ist?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 12:30
Der Schreitest war wohl mehr ein Witz.

Wer sagt uns das man i.d. Küche nix hörte.?

Viell. hat der Hund angeschlagen und die Damen haben das gehört?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 12:34
@Mikelz:

Da bin ich wieder:

3.) Derartige stichhaltige Beweise gibt es nicht und sie werden auch nicht mehr zu beschaffen sein. Möglich sind beide Kandidaten als Väter.

4.) Hier wird´s schwierig, aber spinnen wir mal: Cäzilia Gabriel wurde als Karl Gabriels Tochter angesehen und war somit Teilerbin. Hat mir @AngRa auf Anfrage so erklärt ( danke übrigens, @AngRa ) und das wurde auch so gehandhabt. Somit hatte der Ga.-Clan den Fuss in der Tür. An einer überlebenden Cäzilia hätten die somit ein grösseres Interesse gehabt. Als Zeugin allerdings...
Den durch die Obduktion festgestellten mehrstündigen Todeskampf der Cäzilia allerdings erbtechnisch anzubringen, da hat´s ihnen nicht davor gegraust.

Wollte man die Ga.´s erbtechnisch ins Aus bringen, hätte man m. E. einen juristisch einwandfreien anderen Vater für Cäzilia gebraucht: Mit A. Gruber hätte man die Inzestproblematik wieder aufgekocht also hätte noch ein unbekannter Dritter ins Spiel kommen müssen. Der hätte dann die Tochter anerkennen müssen, somit hätte es keine Nachkommen aus der Ehe von Viktoria und Karl Gabriel gegeben und gegen eine Einmalzahlung von 2000 Mark hätte Viktoria den Hof wieder gehabt.
Ein Beweis, also eine schriftliche Anerkennungserklärung oder sowas, für die Vaterschaft Cäzilias durch einen Dritten wäre tatsächlich etwas gewesen, was aus Ga.-Sicht dringend hätte verschwinden müssen.
Hallo @AngRa, ich schonwieder mit ´ner Frage: habe ich ich das so juristisch einigermassen richtig erfasst, nur so als Gedankenspiel?

Ein anderer Ga. als Liaison für Viktoria wäre doch aus der Sicht super gewesen und ein nicht unüblicher Vorgang: Bruder des Gefallenen heiratet Witwe und die Sache hätte auch ohne Reuthaue geklappt, die Ga.´s hätten den Hof wieder.

5.) Als jagdlich sozialisierten Menschen hat mich die Spürhundfrage auch schon länger gestört. Die blutige Reuthaue wäre, aus meiner Erfahrung heraus für jeden Spürhund im Fehlboden ein geruchliches Ausrufezeichen gewesen, wenn er auch nur in die Nähe gekommen wäre. Unter der Landbevölkerung gab es mit Sicherheit genug Jäger, dieses Wissen darf man also als Allgemeingut annehmen, ohne sich allzuweit aus dem Fenster zu lehnen. Das Versteck im Fehlboden war also entweder eine Notlösung, oder Deine Überlegungen dazu haben grosse Bedeutung.

6.) Von mir ein grosses JEP!

7.) Hier gibt´s die volle Bandbreite an Spekulation, die beabsichtigte Tarnung als Raubmord hätte auch für mich die Entfernung alles Geldes nötig gemacht.
Und um einen Raubmord als Beziehungstat zu tarnen hätte man einen Teil liegenlassen können, Zeit genug war ja, um sich da zu entscheiden. Auch die moralische Komponente von @Bernstein hat ihre Berechtigung.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 13:06
@tanja078, @lesmona:
Einiges aus den Ermittlungen kommt uns heute grotesk vor.
Zum Schreitest:
Da es eine gerne angewandte Methode war, im Stall Vieh loszubinden oder sonstigen Radau zu machen, wenn man Bauern ausrauben wollte ( man lockte sie so raus und schlug sie nieder, um dann in Ruhe abzuräumen ), macht der "Schreitest" schon Sinn.
Die Durchführung ist hier vermerkt, ich kann im Moment nicht genau sagen, wo.
Mehrere Polizisten mussten brüllen, was sie konnten und in den Schlafzimmern soll nichts zu hören gewesen sein. Küche? Weiss ich nicht.

Es steht nirgends, das A. Gruber die lose Kuh vor der Mordnacht gehört hätte, soweit ich weiss. Wie er sie bemerkte, keine Ahnung.

@lesmona:
Habe mich eben im Zusammenhang mit @Mikelz´s Beitrag schon zum Hund geäussert, nochmal etwas ausführlicher:
Was die Spürhundproblematik angeht bin ich auch der Meinung, dass ein Hund die blutige Reuthaue im Fehlboden hätte finden müssen, wenn er nur in die Nähe gekommen wäre und dass ein ländlich sozialisierter Täter das auch hätte wissen müssen.
Der von Dir zitierte Hundeführer hat absolut recht. In einigermassen geschlossenen Räumen sowieso, da halten sich die Spuren länger. Draussen war schlechtes Wetter, also hielte sich dort eine Spur nicht so lange.
Warum haben sie also nichts gefunden?

Erstmal, was den/die Täter angeht:
Die waren so viel auf dem Hof rumgelaufen, dass ihr Geruch und Ihre Spuren überall waren. Wenn man dann nicht einen Gegenstand hat, der eindeutig nur vom Täter stammt, kann der Hund den Täter nicht herausfiltern, er braucht eine Vergleichsprobe.
Als rein spekulatives Beispiel: Hätte man die Hunde an des LTVen Taschentuch oder Socken schnuppern lassen, wären die in der Lage gewesen, seine Wege auf dem Hof nachzuvollziehen. Vielleicht bis zur Reuthaue, dann hätte er evtl. ein Problem gehabt.
Ohne Vergleichsprobe hätte der Täter neben dem Hund stehen können.

Zum Tatwerkzeug:
Entweder wurden die Hunde nicht auf den Dachboden gebracht, oder die Reuthaue war zu dem Zeitpunkt nicht dort.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 13:19
@Dew: Auf Deine Frage, warum die Polizeihunde die Tatwaffe (und die anderen Gegenstände auf dem Dachboden) nicht gefunden haben, fällt mir spontan nur diese Antwort ein: sie haben dort nicht gesucht! Der Dachboden wurde zwar untersucht, wobei mir nicht bekannt wäre, daß dort oben auch die Spürhunde aktiv waren. Oder gibt es einen belegten Hinweis darauf, daß die Hunde auch an der Dachbodenuntersuchung teilgenommen haben? Diese wurden wohl hauptsächlich um den Hof rum und im nahegelegenen Wald eingesetzt. Inwiefern sie an der Suche im Haus beteiligt waren, weiß ich nicht. Eigentlich hätten der oder die Täter doch nach der Tat eher die Treppe benutzt, um nach oben zu kommen, so dass die Geruchsspur nicht abreissen konnte. Oder meint Ihr, die Tatwaffe wurde über das Seil nach oben gebracht? In diesem Falle wäre keine zusammenhängende Geruchsspur mehr geblieben und es würde erklären, warum die Hunde nicht den Weg "nach oben" gewiesen hätten...
Grüße
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 13:39
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Was hätte das dann für einen Sinn gehabt, das Restgeld zurückzulassen? Wenn ich es nach einem Raubmord aussehen lassen will, dann nehme ich Alles mit! Wenn ich dich richtig interpretiere, meinst du Gelegenheit macht Diebe und ich lasse Geld zurück, damit es nicht auffällt.
Es war so gemeint, das ein kluger Raubmörder durchaus sagen wir mal 95% mitnehmen und den Rest liegenlassen könnte, um die Spur vom Raubmord wegzulenken. Denn wer würde Raubmord vermuten, wenn noch Geld da ist? Und keiner von uns weiss, vieviel Geld sich vorher im Haus befand, oder?

Aber um es nochmals zu betonen: ich glaube nicht an Raubmord. Ich würde es nur nicht wie AngRa strikt ausschliessen, nur weil sich noch Münzgeld im Haus fand.



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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 13:41
@Dew

Herzlichen Dank für die nette Begrüßung hier.

Die Fragen und der Ansatz den ich hier gepostet sind nach ersten Überlegungen von mir zusammengeschrieben worden, nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe, also ziemlich sponatn, weil mich glaube ich auch der HK-Virus befallen hat.

Ich gehe mit Dir konform, dass außer Wut natürlich Verzweiflung, verletzter Stolz, Panik oder auch noch ein paar allzu menschliche Regungen ins Spiel gebracht werden können. Ich lege mich auch noch nicht groß fest, außer in einem Punkt. Das war von mir aus alles nur kein geplanter Mord. Warum nicht? Egal welches Motiv man nimmt. Wenn der/die Mörder dies geplant hätten, wären Sie sicher anders vorgegangen. Warum dann nicht warten bis alles im Haus schläft, denn die paar Stunden wären doch egal gewesen. Warum nicht eine Mordwaffe nehmen die schnell tötet (Messer)? Wenn alle schlafen allen nacheinander die Kehle durchzuschneiden ist doch erheblich einfacher als alle nacheinander in den Stall zu locken? Und auch das Risiko dass jemand entkommt ist viel geringer.

Ich muss nun nur wieder etwas tun, weshalb ich mich heute abend zu Deinen Argumenten erst äußern kann, denn ich möchte sie mir erst einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.

Aber ich habe noch eine weitere Frage. Ich sehe diesen Mordfall wie ein riesiges Puzzle von dem wir wissen, dass etliche Teile fehlen. Doch wie bei dem Puzzle ist es evtl. nicht unmöglich zu erkennen was darauf abgebildet ist, wenn man die Teile die man besitzt zusammen setzt.

Genau unter dem Aspekt frage ich einfach mal nach, ob sich schon jemand die Mühe gemacht hat folgende Dinge zusammenzustellen:

1. Eine Zeitleiste in der die Ereignisse die als gesichert gelten und die die nicht gesichert sind in unterschiedlichen Farben dargestellt sind.

2. Tatverdächtige- und Opferprofile, ebenfalls nach gesicherten und ungesicherten Fakten sortiert.

Manchmal bekommt man ganz andere Erkenntnisse, wenn man solche Fakten auf einen Schlag sieht und nicht getrennt.

Da Hinterkaifeck gerade mal gut 100km von mir entfernt ist, werde ich mir in den nächsten Wochen ebenfalls mal die Gegend dort ansehen.

Viele Grüße

Mikelz


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 13:44
@Dew hat recht und hier liegt der Hund begraben, die Hunde die nach Drogen suchen sind auf diesen Geruch abgerichtet, das heisst man muss ihnen nichts präsentieren damit sie ihre Spur aufnehmen können.

Suchhunden muss man etwas geben, logisch, was konnten die Hundeführer ihren Hunden an besagtem Tag präsentieren? Nichts!

Die einzigen Partikel nach denen die Hunde ihre Suche hätten aufnehmen können waren an den Leichen, denn da war die letzte Person der Täter und zumindest der Bereich des Stalls wo die Morde passierten muss vor lauter Geruchspartikel von ihm voll gewesen sein.

So, was war passiert? Die drei Auffinder trampelten durch alles durch....und in dem Fall das Schlimmste...sie fassten die Leichen an, zumindest gesichert der LTV, somit kann man die Hunde getrost als überflüssig ansehen, den es klebte an den Leichen und auch in der gesamten Umgebung Millionen von Geruchspartikel von den Schaulustigen und man hatte nichts was man den Hunden hätte geben können um die Spur aufzunehmen.

Deswegen würde es mich doppelt interessieren wie der Part mit den Hunden genau aussah, einfach ein "Such such" wirds ja wohl nicht gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 14:03
@jaska:
Danke, aber die Frage kam nicht von mir. Wo die Hunde waren? Ich meine, hier irgendwo gelesen zu haben, sie oder zumindest einer von ihnen, wären auf den Dachboden gebracht worden. Vielleicht weiss einer, wo das wie aufgekommen ist?

Ich tue mich allerdings bei näherer Betrachtung auch schwer damit, anzunehmen, die Hunde wären NICHT auf dem Dachboden gewesen. Denn dort entdeckte man immerhin die Heukuhlen und die Notdurft und das im Zusammenhang mit der Tat angebrachte Seil mit den frischen Spuren im Staub auf dem Balken. Ein Eldorado für die Hundenase. Eine derbe Unterlassungssünde, wenn die Hunde da nicht rangedurft hätten. Hier hätte es doch direkte Vergleichsmöglichkeiten gegeben.

Wäre allerdings nicht der einzige "Klops" in der Ermittlung, das haben wir ja schon zur Genüge an vielen Punkten gesehen. Wem hier war noch gleich danach, die damaligen Ermittler mit der Flinte um den Hof zu jagen? Bei der Veranstaltung wäre ich dann gerne mit der Reuthaue dabei...

Waren die Hunde also dort, war die Reuthaue m. E. zu diesem Zeitpunkt nicht dort, eine Annahme, die nicht einfach so von der Hand zu weisen ist. Über das Risiko, so ein "Souvenir" aufzubewahren, wurde schon verschiedentlich gesprochen, wenn es so war muss es der Zweck gerechtfertigt haben.
Erpressung etc., immerhin wäre das auch ein Erklärungsansatz für L. Schl.´s seltsames Begehren, unter gelogenen Begründungen die Haue an sich zu bringen, als sie später wieder "gefunden" wurde.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 14:28
@Dew

Der Schreitest wurde lt. Leuschner nur i.d. Schlafzimmer und Wohnstube durchgeführt,woweit ich weiß weder i. d. Küche oder Mägdekammer. Diese bd. Räume waren am nahsten zum Stall/Stadel. Durchaus möglich das hier was zu hören war, desweiteren ist nicht bekannt ob sämtliche Türen am Abend des 31.03.22 verschlossen waren (küche u. Vorraum) eben so wenig wie die Opfer in den Stadel gelockt wurden (bellender Hund, losgebundene Kuh, Schreie, Schläge mit der Spitzhacke.....etc.pp)


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 14:37
@Dew: Du hattest die Frage zumindest wiederholt :-)

@tanja: Die Schreitests lediglich in den Schlafräumen durchzuführen ist (wenn diese Information) so stimmt, mehr als fragwürdig. Denn anhand der gemachten Betten war doch klar, dass weder die Erwachsenen noch die Cili sich vor der Tat schon schlafen gelegt hatten.
Ich nehme an, dass die Schlafzimmer damals auch wirklich Räume waren, die nur zum Schlafen genutzt wurde und man sich tagsüber oder abends nicht dorthin zurückgezogen hat. Am ehesten wäre wohl noch der A. G. in seinen Schlafhemden noch in seinem Schlafzimmer (der ehemaligen Wohstube) auf einem Sessel oder so gesessen. Wahrscheinlicher ist, dass die Küche als Aufenthaltszimmer genutzt wurde, und sich alle dort versammelt hatten (war evtl. auch als einziges Zimmer beheizt).


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 14:49
@all:
Hier ist ja heute "tierisch" was los!

Und wieder die Hunde....vielleicht hat ja der misshandelte Spitz den Suchhunden zu verstehen gegeben, besser buchstäblich die Nase nicht zu tief in diesen Fall zu stecken, sonst: jaul ( will heissen aua )!

Spass beiseite,

@lesmona:
Das hat sich jetzt etwas überschnitten, die Hunde hätten es durch die "Völkerwanderung" am Tatort schwer gehabt, aber es wären durchaus noch Chancen gewesen, s. o., der Dachboden war nicht so überlaufen.

Und wieder @all:
Was mir gerade einfällt:
Jemand hier hat mal unterstellt, das Versteck der Reuthaue im Fehlboden wäre besonders gerissen gewesen, da in der Nähe zum Kamin und dem Geräucherten darin, um eventuelle Hunde zu täuschen, abzulenken. So wie Drogenschmuggler heute mitunter ihren "Stoff" in Kaffee packen, um die Spürnasen zu überlisten.

Dem stimme ich nicht zu:
Die Sortierfähigkeit einer Hundenase geht so weit, dass entsprechend abgerichtete Hunde im Katastropenschutz z. B. zuerst überlebende Verschüttete zwischen Toten heraussuchen, mitten im Leichengeruch.

Und hier hatten wir es mit einer Tatwaffe zu tun, die so reichlich mit Blut und Hirn behaftet war, dass das noch nach der viel späteren Aushändigung durch die Ga.´s festgestellt werden konnte.

Eine weitere "tierische" Frage: Woher kamen die Kaninchenhaare, die man im Blut auf der Reuthaue fand? Gab es Kaninchen auf HK? Auf dem Dachboden? Im Fehlboden?
Sie müssten ja im frischen Zustand in´s Blut gekommen sein. Weiss jemand Näheres?

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 14:50
@jaska

Denke auch das nur die Küche beheizt war und das der Aufenthaltsraum der Familie war

Fernseher gabs damals nicht, und die eigentliche Stube wurde ja als Schlafzimmer der Grubers zweck entfremdet.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 15:04
@Mikelz
zu 2)

Ich habe mir Anfang des Jahres eine Reuthaue besorgt und dann einen „Feldversuch“ unternommen. Obwohl ich nicht in Landwirtschaft tätig bin oder es jemals war, und mich zusätzlich größter Fitnesscenterabstinenz befleißige, war es überhaupt kein Problem, voll mit dieser auszuholen und mit größter Wucht absolut zielgenau zwanzig Mal in den Erdboden zu dreschen. Die erforderliche Anstrengung dazu war minimal. Wenn mir das schon als Ungeübten gelingt, um wieviel leichter ist es für jemanden der, wie damals auf dem Lande üblich, bereits selbst Tiere geschlachtet hat. Gewohnt, daß schon der erste Axthieb das Tier fällt. Ich bin mir deshalb sicher, daß schon der erste unverhoffte Schlag aus dem Dunklen die Opfer mindestens ins Wanken brachte und dann prasselten blitzartig weitere Schläge auf deren Kopf ein, bis zu neun Mal, wie wir es von V.G. wissen. Wie sollte ein derart Überraschter, mit bereits eingeschlagenem Schädel, noch zur Besinnung kommen und laut um Hilfe rufen können?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 15:37
@Dew, Kaninchenhaare an der Reuthaue? Das höre ich heute zum ersten Mal, das ist ja interessant, ist das belegt?

Zu den Suchhunden, ich bin gerade dabei da bisschen im web zu suchen wie weit man damals mit den Suchhunden war, ich kann mir vorstellen dass zu den heutigen Suchhunden was die Ausbildung anbelangt schon ein Unterschied ist.

Trotzdem...eine Blutverschmierte Reuthaue in einem Fehlboden nicht finden erklärt sich mir einfach nicht da wir ja nun definitiv abgeklärt haben dass der Hund alle anderen Gerüche ausblendet, auch so starke Gerüche wie Geräuchertes.
Schon alleine anhand der Bluttropfen hätten die Hunde auf die Fährte kommen müssen.
Da ich dazu tendiere mich euphorisch auf jede neue Spur zu stürzen überlasse ich Schlussfolgerungen lieber anderen in dem Fall :-)


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2008 um 15:42
@Dew,
der Kamin+Räucherwaren-Spezi war "natürlich" ich, ter pöse Pernie ! Denke aber, dass diese Polizeihunde eher dafür gedacht waren, die Spuren der flüchtigen, und wohl noch in der Nähe vermuteten Täter ( Tatzeitpunkt am 5.4. noch nicht wirklich bekannt ) aufzunehmen, und weniger um irgendwelche versteckten mutmasslichen Tatwaffen zu erschnüffeln. Am Abend des 4.4. konnte man in München von diesen Tatspezifischen Dingen noch nicht ausgehen. Im Moment der Zusammenstellung der Kripo-Truppe, die noch in der Nacht zum 5.4. 1922 nach Hinterkaifeck aufbrach, war sicherlich noch recht wenig über die genauen Umstände bekannt, wohl nur das "Gröbste": 6 Tote ! Und Alle bestialisch erschlagen !
Bei dem Mord an einer ganzen "Familie" war sicherlich die Suche nach Tätern nicht unwesentlich, daher die Hunde !

Ob die Ausbildung der Polizeihunde damals schon so spezifisch war wie heute, vermag ich nicht zu beurteilen.

Wie ich vor einiger Zeit schon ausführte, muss nicht unbedingt ein "raffiniertes" (Anti-Hunde)-Kalkül dem Versteck in Kaminnähe zugrundeliegen, möglicherweise nur der simple Umstand, dass man (Täter/Helfer) sich etwas Räucherwerk besorgte, und bei der Gelegenheit sich der blutigen Hacke durch Einlagerung im Fehlboden entledigte.

Ob die Hunde auf dem Speicher/Dachbden eingesetzt waren, sei ebenfalls dahingestellt. Bei der Schludrigkeit und Hast dieser ersten Ermittlungen möchte ich ein derartiges und sorgfältiges Vorgehen durchaus in Frage stellen.

Es hätte die Münchner Kripo keiner gehindert, am nächsten oder übernächsten Tag wiederzukommen, und das Gebäude komplett mit den Hunden abzusuchen. Da auch noch amtliche Aktionen vorgenommen wurden ( Obduktion ) war eh noch Polizei vorhanden, eine Absperrung kein Problem, zumindest nicht der internen Wohnräume bzw. Dachböden.
Aber nein: nie mehr bis zum Abriss im Frühjahr 1923 war die Kripo in Hinterkaifeck vor Ort, holte evtl. gewisse Recherchen nach, oder beschlagnahmte Dinge für die Asservatenkammer.

Mit dem Stall war das eine andere Sache klar, wegen Versorgung bzw. Verlagerung all der Tiere. Da war eine Absperrung eh schon weniger sinnvoll geworden.

*****
Bernie


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