Nochmal zur Reuthaue:
Guten Morgen,
Es wurde ja schon viel spekuliert, warum die Reuthaue versteckt wurde und warum gerade an diesem Ort. Ich möchte kurz auf einige Hinweise eingehen.
Zu dem Einsatz von Hunden: Der Geruch, den ein Spürhund verfolgt, wird gebildet durch die Zersetzung von Hautpartikeln. Diese Hautpartikel verliert jeder Mensch ständig, da sich die Haut immerwährend erneuert. Die abgestoßenen Hautpartikel werden im Luftstrom transportiert. Ähnlich verhält es sich auch mit den Blutspuren oder blutigen Gegenständen, die transportiert werden.
@keller hatte ja schon darauf hingewiesen, dass ab dem 4. Tag die Spuren verblasen, was aber nur für den Außenbereich gilt, wo die Luft in Bewegung ist und die kleinsten Geruchspartikel langsam abträgt. Im Innern von Gebäuden dürften die Spuren ungleich länger nachverfolgbar sein.
Jedenfalls scheidet so @kellers Argument aus:
An der Reuthaue war aber der Geruch des Mörders, und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass ein Fährtenhund schnurstracks der Spur der Mörders gefolgt wäre. Dies war den Tätern klar, von daher wurde die Waffe so sogrfälitg versteckt.
Egal, ob der Täter die Waffe versteckt hatte oder nicht. Er hatte seine Spur auf dem Anwesen hinterlassen. Durch die Blutbesudelung sogar intensiviert. Ein Verstecken des Mordwerkzeuges war aus spurentechnischer Sicht nicht nötig/hilfreich. Allenfalls hätte die Polizei auf der Reuthaue wirklich Fingerabdrücke finden können. Hätte der Täter davor Angst gehabt, so bleibt die Frage, warum er in den 4 Tagen nach der Tat nicht einfach den Stil der Reuthaue abgewischt hat. Aber
@Badesalz hat schon Recht, wenn er darauf hinweist, dass wir heutzutage mit dauernder Krimi- und Polizeiarbeit-Berieselung wahrscheinlich in anderen Linien denken als eine 1922-lebende Person.
@Badesalz meinte:
Badesalz schrieb:Das Versteck im Fehlboden war an sich sehr gut gewählt.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Allenfalls, wenn das Werkzeug in einem anderen Gebäude versteckt worden wäre, das nicht mit dem Verbrechen in Zusammenhang gestanden hätte, stimmt es. Aber in einem Haus, in dem 6 Menschen ermordet wurden, musste man geradezu davon ausgehen, dass die Mordwaffe aufgefunden werden würde. Allein aufmerksame Polizisten müssten schon auf die gelockerten Bretter aufmerksam geworden sein. Spürhunde wären es ganz sicher. Wahrscheinlicher ist doch, dass dieses Versteck schon vorher genutzt wurde und man einfach beim Verlassen des Hofes sämtliche verräterischen Gegenstände verstaute. Beim endgültigen Abschied blieb dann eben nur noch die Reuthaue im Versteck. Falls der/die Täter wirklich keine anderen Waffen zur Verfügung hatten, ist es doch auch möglich, dass sie das Werkzeug bewusst griffbereit hielten, um bei einer evtl. Entdeckung reagieren zu können.
Von Mehreren wurde erwähnt, dass ein Auffinden der Mordwaffe deshalb vermieden werden sollte, weil sich sonst neue Fragen seitens der Polizei zu den Besitzverhältnissen und der Tat ergeben hätten. Das kann ich wieder einmal gar nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, eine vorhandene Mordwaffe, deren Form zu den Verletzungen der Opfer passte und die neben den Leichen liegt - das alles hätte die Spurenaufnahme beschleunigt und das Bild eines Raubmordes bekräftigt. In diesem Falle hätte man seitens der Polizei sogar auf eine Durchsuchung des Dachbodens verzichten können...
Bleibt noch die Frage nach dem Umziehen. Die ungebetenen Dauergäste hatten sicherlich ein Kleiderbündel mit Ersatz bereit und der LTV hatte es ja nicht weit, es wäre bestimmt ein Leichtes gewesen, im Dunkeln ungesehen zu sich auf den Hof zu schleichen. Zudem stellte der Kleiderschrank des Grubers doch bestimmt eine einfache Bezugsquelle für frische Kleidung dar.
Jaska