Mordfall Hinterkaifeck

@andi879,
richtig ! diese "jungrind-soll-opfer-anlocken"-theorie hat eh gravierende schwaechen. ein raubmoerder wuerde sich auf diese unsichere taktik gar nicht erst einlassen, und ein emotions-taeter erst recht nicht. zudem ein emotions-taeter die tat oft gar nicht im vorfeld geplant hat, dies alles erst kurzfristig zur explosion + ausfuehrung kommt.

geraeusche im stall sind normal, und wenn doch was gehoert wird, was nicht zum "standard-repertoir" gehoert, dann springt der bauer/baeuerin auch nicht in voelliger hast strumpfsockerd und in voller ausgehmontur in den stall, gerade eben nicht zuletzt auch wegen der richtigerweise angesprochenen Sche*sse ! wenn ich ein jungrind "eingefangen" muss, oder irendwie im stall "fuer ordnung" sorgen muss, sind zwangsweise holzschlappen oder gummistifel bzw. aehnliches angesagt.

Die ViC hatte ein (unfreiwilliges) treffen, in der tenne, und zu dem schlich sie sich auf socken hin, da niemand davon wissen sollte. die situation eskalierte, das ergebnis ist bekannt.

*****
bernie

@schatten69

Gute Idee! Dieser Thread wäre dann auch ideal für alle Leuschner-Spätleser ;-)

Ja, wo man vielleicht die Grundzüge so ein bisschen erklärt. Oder wird hier nicht auch über bestimmte Themen nicht in Threadform geschrieben? Das könnte doch auch jemand übernehmen. Eine gut verständliche Zusammenfassung.

@schatten69

www.hinterkaifeck.net wäre eine Option...

@alle,
bin ab sofort hier bis montag (einschl.) OFFLINE !
***********************************
alsdann spaetestens bis Sa-abends beim treffen in Waidhofen ! evtl. auch dort noch am So-vormittag zur verfuegung !
*************************
bis bald: Bernie
***********

Ok, Bernie's Tsunami an Argumenten lässt mich vom Samstag abrücken, da bin ich pragmatisch :-)

Jedoch ein "schleichen" ohne Schuhe in den Stadl - nein. Höchstens unter der Voraussetzung, der unerwartete Gast versetzt sie ob seines Auftauchens in eine ungewöhnliche Situation der Überraschung.

O je - wenn ich primitiv weiter denke, kommt ja dafür nur einer in Frage - aber das hab ich definitiv abgehakt.

was ich immer merkwürdig fand...
- die Gabespuren die man im Stadel gefunden hat

- Das sich jemand die Mühe gemacht hat und zumindest ein Tatwerkzeug so gut versteckt hat, dass es erst beim Abriss gefunden wurde. Wobei ich denke, dass man die Hacke auf irgend eine Art mit demTäter/den Tätern in Verbindung bringen konnte, sonst hätte er sie auch liegen lassen können. Die Fingerabdrücke wären leicht abzuwischen gewesen.

- Wie wäre es damit, zwei Täter (die früher schon mal mit dem Hof zu tun hatten, zumindest einer)die der Meinung waren, die Hinterkaifecker hätten Geld im Stadel versteckt (an das man einfach rankommt, weil der Tadel nicht direkt am Haus dran ist und niemand was merken würde) dringen am Abend zuvor in den Hof ein, verstecken sich bis zum nächsten Tag, legen sich die Hacke für ihre Suche zurecht. und beobachten (verschobene Ziegeln Scheunentenne) die Zimmer der Anwohner, sehen das Licht ...(Bauer bereitet sich vor ins Bett zu gehen Bäuerin hilft ihm, liegt aber noch nicht drin)( Vic. macht gerade den Josef Bettfertig) die Magd ist in ihrer Kammer)( Cäzilia ist mit dem Hund noch in der Küche, macht vielleicht noch etwas für die Schule fertig)...und beginnen mit ihrer Suche. Nicht ahnend das die Bewohner aufgrund der Ereignisse des Vortags (Spuren und der Versuch, eine Tür zu öffnen) den Hund mit ins Haus nahmen freilaufend (vielleicht war er ja sonst auch mit drinnen)
- der Hund schlägt in Richtung Futtergang an, die Kleine öffnet dem Hund die erste Tür (zum Futtergang) und folgt ihm bis zur Stadltür. die anderen Bewohner hören den Hund auch und wollen nachsehen aber Vic. ist schneller als der Rest und rennt auf Strümpfen hinter her. Sieht möglicherweise nur noch, wie die Kleine, auch die Stadltür öffnet...auf der anderen Seite wissen die Täter nun das sie entdeckt sind. Da sie sich sicher waren nicht bemerkt zu werden, und keinen Plan B haben, und es zum verlassen des Gebäudes bereits zu Spät ist, bleibt ihnen nur noch eins. Zuerst mussten sie sich um den Hund kümmern treffen ihn aber nicht richtig, sondern die dicht hinter im befindliche Cäzilia, in etwa zur gleichen Zeit trifft Vic. im Stadl ein und wurde am Hals gepackt, vielleicht auch gegen die Wand geschleudert und dann am Boden liegend ermordet. Die Nachfolgenden, Bauer und Bäuerin ereilte das gleich Schicksal. Jetzt drangen die Täter ins Haus ein vielleicht in der Küche trafen sie auf die Magd die ebenfalls nachsehen wollte und sich wieder in ihre Kammer flüchtete wo auch sie ermordet wurde. Das letzte Opfer der beiden war der vom Lärm im Haus verschreckte und möglicherweise schreiende Josef. Nun wurde das Haus durchsucht, das nicht auffallende Papiergeld eingesteckt, möglicherweise einTeil der blutverschmierten Kleidung verbrannt, und möglicherweise aus dem Besitz der Grubers ersetzt. Noch in der selben Nacht verließen sie den Tatort.
Der Nachbar S bemerkte wohl schon am nächsten Tag das etwas nicht stimmte und sah nach. Fand die Opfer deckte sie ab und überlegte wie er es für sich nutzen konnte bewirtschaftete bis zu offiziellen Auffinden den Hof.
-ich gehe davon aus das die Ermordung der Bewohner zeitlich gesehen schnell ging.
und das eigentlich niemand zu schaden kommen sollte.

@söm

Weder die Gerichtskommission des Amtsgerichts Schrobenhausen noch die Polizisten der Münchener Polizeidirektion, die den Tatort untersucht haben, haben in ihren Protokollen Grabespuren im Stadel vermerkt.

Von Grabespuren im Stadel hat der LTV nur dem Lehrer Yblagger berichtet, als dieser ihn Jahre nach der Tat an der Stelle nachdenklich sitzend antraf, wo einst Hinterkaifeck stand. Yblagger hat sich sehr darüber gewundert, dass der LTV von Löchern im Stadel erzählt hat, da diese niemand jemals erwähnt hatte. Der Lehrer Yblagger wurde zu diesem Vorfall 1930 richterlich vernommen.

Außerdem nochmals: Raubmörder hätten niemals die Gold-und Silberstücke zurückgelassen. Nach Tötung aller Hausbewohner hätten sie Gelegenheit gehabt in Ruhe die Schränke durchzusehen und das Geld an sich zu nehmen. Es lag einfach in einem Behältnis im Schrank im Zimmer der Victoria.

Hinsichtlich der versteckten Reuthaue gehe ich davon aus, dass der Täter diese sorgfältig versteckt hat, damit die Polizei nicht ermitteln kann, dass alle Opfer mit ein-und derselben Tatwaffe erschlagen worden sind, die wegen ihres Defekts (herausstehender Nagel) an den Schädeln sternförmige Wunden hinterlassen hat. Für mich ist der Umstand, dass alle mit derselben Waffe getötet wurden, das entscheidende Indiz dafür, dass nur EIN Täter die Morde ausgeführt hat und dass alle Opfer nacheinander und nicht parallel getötet wurden. Dem Täter ist es aber darauf angekommen, dass es so wirkt, als seien mindestens zwei Täter für die Morde verantwortlich.

Jetz hab ich des Bedürfnis mie doch zu rechtfertigen!
@ dida, schatten69 und oldschool

Ich wohn ungefähr 30km von Hinterkaiffeck weg. Die Gschicht hod mir mei Uroma (geb. 1903) scho vor guad 20 Jahren verzoid. I gäh davo aus dass Mitte der achtziger Jahre die wenigsten von eich drei scho wos von Kaiffeck ghert homm...
Aba die Fragen die i stoi wern von eich zwar von eich diskutiert aba meiner Meinung nach so wias am einfachstn zu versteh is, abgehandelt! Nachdem i soiba in so am älteren Bauernhaus wohne (ehem. Stall neberm Wohnbereich) und mir die Räumlichkeiten scho vorstoin konn, denke ich dass die von mir gestellten Fragen gar ned so blöd waren. Ich konn mich a no erinnern, wie in unserm Stoi no Kühe gstandn san, und ich kannt mas nicht vorstoin dass ich do strumpfsockad durchglaffa war...
Und ich woit damit song, blos weil ich ned an ganzen Dog im Internet rumkrai, host des ned dass ich keine Ahnung hob wos domois passiert is... Wie bereits oben gschriem is mir des Thema ned nei, und wia ich des erste moi in des Forum kemma bin hob ich die Eckdaten wie Namen, Daten, und gewisse Details (verlorener Schlüssel, Hund im Stall, Monteur von Ziegler a Hof etc scho kennt... Des zu meiner Person...

Lg
Andi

@andi: Wenn Du nur 30 km vom Tatort wohnst, komm doch am Samstag zu dem Treffen der Forumsteilnehmer in Waidhofen....

Ja danke, freilich könnt ich des. Aba i glab do fehlt mir a bissi der Fanatismus... Aba ich lies ma gern weida eire Beiträge durch... Interessant is a auf olle Fälle...

hallo andi,
guten morgen und herzlich willkommen.

komm doch einfach am samstag zum treffen, ich bin waaaahnsinnig neugierig auf das,
was dir deine uroma erzählt hat, die anderen bestimmt auch.

neee, wir sind garantiert nicht fanatisch, aber es ist halt einfach irre spannend und über diesen fall zu diskutieren ist immer noch besser, als würden wir uns in der "weltgschicht" rumtreiben und dummheiten machen.

so san mr wenigschdns aufgräumt, gell?

lg hulla

@all

ich finde es eingentlich ganz gut, daß immer mal wieder ein neuer auftaucht und fragt.
so kommen fast vergessene details wieder an die oberfläche und das ist eigentlich ganz gut zur erinnerung.
ich hätte mir jetzt keine gedanken über die nummerierung gemacht, hab mich aber auch immer schon gewundert, zu was die gut ist.
der denkanstoß von andi war eigentlich "scho reacht".
das war wieder ein kleiner schubs.

lg, hulla,
bis samstag, hoffentlich schneits nicht so sehr.

@andi879

I kenn den Foi HK seit ca. 1987/88 und i gib Dir scho recht: Strumpfsockad in Stoi, des geht gar ned und wenn´s a nur durch an Futtergang is...;-)

Die Cäcilia Gruber wurde mit nur einem Schuh bekleidet aufgefunden. Hat sie den zweiten Schuh während des Kampfes - Tötens einfach verloren, oder ist sie mit nur einem Schuh losgerannt ? Es wurde nirgends etwas von dem 2.Schuh erwähnt, oder täusche ich mich da ?

Zum Thema Vertuschung:

In unsicheren Zeiten (und ich halte die 20er Jahre für unsicher) spielen persönliche Netzwerke oftmals eine große Rolle. Ehemalige Kriegskameraden bilden z.B. solch ein Netzwerk, das ein Leben lang halten kann. Ein solches Netzwerk bilden jedoch auch studentische Corps.

Und hier setzt meine Überlegung ein: Polizeidirektor Ramer hat studiert, der zuständige Staatsanwalt hat studiert, der Gerichtsarzt Dr. Aumüller hat studiert, der Dorfpfarrer hat studiert und der Politiker Schlittenbauer (Onkel oder was auch immer vom LTS) hat möglicherweise auch studiert. Das ist jetzt nur eine spontane Auflistung; wenn man das akribisch machen würde, würde man wahrscheinlich eine relativ lange Liste von beteiligten Akteuren zusammen bekommen, die studiert haben.

Zumindest von Ramer und Dr. Sander ist bekannt, dass sie Alte Herren des selben Corps waren (auf dem Photo auf Seite 338 2. Auflage Leuschner sind deutlich drei Schmisse zu sehen).

Ist bekannt, in welchem Corps die beiden waren? Wenn ja, könnte ich mal versuchen, an alte Corpslisten zu kommen um zu prüfen, wer zu der Zeit noch alles Mitglied war. Vielleicht finde ich ja noch weitere uns bekannte Namen.

@konstanz

Einen interessanten Gedanken hast Du mit den studentischen Verbindungen aufgegriffen.
Mir ist nicht bekannt, in welcher studentischen Verbindung Sebastian Schlittenbauer war. Mir ist aber bekannt, dass ein anderer führender Politiker der BVP, Georg Heim und später auch Alois Hundhammer in einer katholischen Studentenverbindung waren, also in einer nicht schlagenden Verbindung.
Ich könnte mir vorstellen, dass Sebastian Schlittenbauer deshalb auch in einer katholischen Verbindung war, wie evtl. auch Pfr. Haas. Es wäre schön, wenn Du das prüfen könntest.

@ oldschool
Ja richtig! Aba sie hod ned nur durchn Futtergang laffa miasn sondern erstmoi an den Hintern der Viecha vorbei und dann aufn Futtergang. Die Kühe, Ochsn etc. homm höchstwahrscheinlich Richtung Gröbern gschaut, dementsprechend warn die Hinterteile Richtung Wohnbereich... Zwischen den Kuhli Muhs war dann a Durchgang Richtung Futtertisch bzw. Richtung Stadl... Die Tür zwischen Wohnbereich und Stall war die Tür durch die der Mist rauschgeschoben worden is... Siehe Bild und Lage des Misthaufens...

@konstanz

Die studentische Verbindung, in der Georg Heim war, hieß Rhaetia München.

Der Namen der schlagenden Verbindung, in der Ramer und Sandner Mitglied waren, wird im Leuschner-Buch in meiner Auflage nicht genannt.

Rhaetia München ist bekannt; Da ist auch Herr von Gravenreuth, den Du als Juristin möglicherweise kennst ;-)