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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 10:55
Man sollte den Sachverhalt vielleicht so formulieren:

Andreas Schwaiger hielt die Darstellung des Lorenz Schlittenbauer, die Reuthaue sei sein lange vermißtes Eigentum, aus uns unbekanntem Grund für glaubwürdig.

Das heißt aber nicht zwingend, daß Schwaiger mit dieser Einschätzung recht hatte.

Ein Beleg für die Darstellung von L.S. wäre eine Kennzeichnung oder ein unverwechselbares Merkmal mutmaßlich des Eisenteils der Reuthaue gewesen. Der Stiel dürfte zwischenzeitlich ersetzt worden sein.

Eine entsprechende Nachfrage, wieso Schwaiger Schlittenbauer geglaubt hat, scheint es nicht gegeben zu haben!?
Eventuell war Schwaiger auch nur vom bestimmten Auftreten des L.S. überzeugt? Hierzu müßte man aber anmerken, daß L.S. ja Gelegenheit hatte, sich auf diese Szene quasi vorzubereiten, immer vorausgesetzt, er habe die Reuthaue im Fehlboden versteckt oder hatte zumindest davon Kenntnis. Beim fortschreitenden Abbruch mußte er jedenfalls damit rechnen, daß das Tatwerkzeug entdeckt wurde.

Es gibt die Aussage eines ehemaligen Knechtes, Gruber habe die Reuthaue schon 1918 in Besitz gehabt und repariert. Schwaiger dürfte davon keine Kenntnis gehabt haben, wohl aber Leuschner.
Ob die Aussage des Knechtes mit der nach Auffindung der Reuthaue gegebenen Darstellung von L.S. in Einklang zu bringen gewesen wäre, wäre eine Frage gewesen, die Leuschner hätte stellen können.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 11:12
Ich sehe das ganz genau so.

Letztlich bleibt nur der Kern der Aussage stehen:
L.S. wollte die Haue haben, warum auch immer.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 11:47
Ähmmm - mir fällt gerade auf, daß ich die ganze Zeit davon ausgegangen bin, daß Andreas Schwaiger bei der "Rückforderungsszene" selber dabei war...

Ist das überhaupt so überliefert? Oder stammt das am Ende auch nur vom Hörensagen?

Irgendwo habe ich im Hinterkopf, daß Schwaiger beim Abbruch geholfen hat - oder täusche ich mich?

Aber selbst dann müsste er nicht alles 1:1 mitbekommen haben, etwa, wenn er an einem Ende hilft und L.S. an der anderen Ecke hinter Mauern mit einem Gabriel ´verhandelt´.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 12:15
Aus diesem Interview geht nicht hervor, woher Schwaiger sein Wissen bezogen hat oder ob er direkt zugegen war. Leuschner fragte nicht entschieden nach.
Rein gefühlsmässig habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass Leuschner nur deswegen nach der Tatwaffe gefragt hat, weil er schon vor dem Interview "gewisse Gerüchte" im Zusammenhang mit der Haue vornommen hatte.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 15:31
@alle,
eine sehr schöne luftaufnahme von der Kirche St. Wendelin in Waidhofen, nebst Friedhof drumherum findet sich in folgendem Online-Artikel des Donaukuriers :

http://www.donaukurier.de/lokales/schrobenhausen/art603,1765204

Fuer Interessierte, die noch nicht in Waidhofen vor Ort waren, zur Orientierung:
man blickt etwa aus Richtung (nord)-Westen auf diese Kirche. Links neben dem angesprochenen grossen Pfarrgarten (in bildmitte) ist das Pfarrhaus zu sehen.

wenn man nun im Wegbereich zwischen Pfarrhaus + Garten steht, wiederum in richtung Westen auf die Ostseite der Kirche, mit dort angebrachter Kreuzgungs-gruppe blickt, schaut man auf das Oberteil des sog. OBELISK der grabstelle der sechs mordopfer von Hinterkaifeck. ( direkt neben dem Osteingang zum Friedhof/Kirchhof) .

auf dieser Luftaufnahme ist das Grab der Hinterkaifecker daher nicht direkt zu sehen, weil vom Ostteil der Kirche verdeckt.

der "gekreuzigte Christus" an der Ostmauer der Kirche blickt quasi direkt auf das Grab der opfer von HK herab. zumindest mag dies so mancher Besucher empfinden.

tipp: auf dem entsprechenden Bild auf Hinterkaifeck.net ist der Obelisk noch nicht zu sehen, der ja die kirchenhofmauer ueberragt, da zu diesem zeitpunkz (dez.2007) das Oberteil noch zur Restaurierung war.

@stalinstadt,
schlage vor, diese schöne Luftaufnahme zu uebernehmen, natuerlich mit Copyrightangabe !?

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 16:39
@alle
einmal zwischendurch eine andere Frage. Wer hat eigentlich den Grabstein im Waidhofen erstellt, beschriftet u. bezahlt ????? Weis das jemand


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 16:52
@sternro,
gute frage ! so ein "Obelisk" ist wirklich nicht billig ! - Wer oder welcher Personenkreis (u.a. Nachkommen) bzw. Förderkreis das bezahlt hat, weiss ich auch nicht !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 17:02
@sternro,
ok, kurz mal nachgeschaut, ergibt sich nun folgendes: diese Grabstelle gehoert offensichtlich den familien GRUBER/GABRIEL gemeinsam ! Daher wird wohl auch dieser Obelisk von diesen Familien in Auftrag gegeben und bezahlt worden sein !

auf der angegebenen webseite unten findest Du ein Mitteilungsblatt der Gemeinde Waidhofen, mit einer schönen aufnahme, wie wohl im Oktober 2007 der gesamte Obelisk incl. Unterbau zwecks renovierung/restaurierung abtransportiert wurde. Anfang Dez. 2007 war zumindest schon der unterbau wieder am angestammten platz.

www.vgem-sob.de/export_download.php?id=1699

******
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 18:10
@hallo Bernie, danke für Deine schnelle und gute Antwort. Nach dem Bild aus Waidhofen vom Antransport des Grabsteines könnte man meinen das sich der Gartenbauverein um das Grab und die Pflege kümmert.

Wo Du immer die tollen Webseiten her hast , super.
Gruß
Strernro


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 18:17
@sternro,
ja, DIESE Renovierungs-aktion scheint ja vom Gartenbauverein Waidhofen gesponsert worden zu sein. Dafuer gebuehrt dem Verein grosser Respekt, wiewohl alle Graeber in Waidhofen wirklich sehr gepflegt sind !!
inwieweit bei dieser aktion die familien (nachkommenschaft) der Gruber/Gabriel involviert sind oder waren, sei dahingestellt, ist mir nicht bekannt..

*********************
schönes Wochenende: Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 20:29
@Bernstein und @alle

war am Montag in Waidhofen und Hinterkaifeck. Ich kann Euch mitteilen, daß das Grabmal inzwischen wieder komplett aufgebaut ist.

Es erstrahlt im neuen Glanz !


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 20:55
@all

Zum Thema Reuthaue möchte ich Euch diese Textauszüge nicht vorenthalten:

der besagte Knecht, der die Existenz der Reuthaue auf Hinterkaifeck bestätigte, ist ein gewisser Georg Siegl,

er wurde am 05.07.1923 vom Amtsgericht Schrobenhausen "eidlich über den Eigentümer der Haue einvernommen".

Er war damals 20 Jahre alt und macht folgende Angaben:

"Vor 4 Jahren war ich 12 Wochen lang auf dem Hinterkaifecker Hof im Dienst. Während dieser Zeit hat der alte Gruber eine Reuthaue zusammengestellt. Den Stiel zu dieser Haue hat er selbst geschnitzt".

Es folgt nun eine aufwendige Beschreibung des Stieles - er läßt keinen Zweifel daran, daß es sich um die besagte Reuthaue (= Mordinstrument) handelt.

Er sagt weiterhin aus:

"Da die Haue am Stiel nicht festhalten wollte, hat der alte Gruber die Haue mit zwei Eisenbändern am Stiel befestigt und die Eisenbänder ausserdem noch mit einer Schraube, die durch den Stiel hindurch ging, festgehalten. An dieser Schraube, die auf beiden Seiten über den Stiel hinausragt und die so befestigt ist, wie sie kein Fachmann befestigen würde, erkenne ich die Haue ganz genau".

Es folgt nun wieder eine Ausführung über den Stiel, das Holz und dessen Beschaffenheit.

Nun erklärt er:

"Endlich erkenne ich die Haue noch an dem Blatt der Haue".

Am Schluß erklärt er:

"Das Werkzeug und die landwirtschaftlichen Geräte wurden auf dem Hinterkaifecker Hof in der Scheunendurchfahrt aufbewahrt, wenigstens so lange als ich dort bedienstet war".


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 22:26
@kacefiak

also war es 1919, als der alte Gruber die Reuthaue zusammengestellt hat.
Hier ergiebt sich die Frage:
hat der Gruber die Haue von L.S. geliehen, oder hat er nur das Eisenteil der Haue irgendwo gefunden, z.B. im Wald, oder auf dem Feld.
Hat die Haue tatsächlich L.S. gehört, wäre möglich, daß dieser sie im Wald/Feld vergessen hatte, oder der Stil der Haue ist dem L.S. während der Waldarbeit, oder Feldarbeit kaputt gegangen. Möglicherweise hat er dann die Haue zurückgelassen und der Gruber hat sie gefunden und mitgenommen.
Daraufhin hat er der Haue einen neuen Stil verpasst, - wie der Knecht aussagte.
Also kommen noch mehrere Umstände in Betracht, wie die Reuthaue in Grubers Besitz gelangen konnte.

Auch sein Schneidrad suchte komischer Weise L.S. in der Ruine des HK Hofes. Das wurde im Leuschner durch den Lehrer Yblagger belegt. Gibt es hier auch bessere Recherchen?

Entweder war der alte Gruber ein "Schlitzohr" und nahm Gegenstände in seinen Besitz, die dem L.S. gehörten oder er hat sie tatsächlich ausgeliehen, was ich aber auch nicht so recht glauben möchte. So lange leiht man sich nichts aus, und man verändert das ausgeliehene nicht, ausserdem man macht es kaputt. Dann aber wiederum spricht man mit dem Besitzer, wie z.B.
"ich mach einen neuen Stiel dran, dann bekommst Du sie zurück". Aber die Reparatur ist schon 3 Jahre zurück...


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 22:42
@kcefiak
@all

Sehe ich das richtig? Wenn man die Tragweite dieser Aussage des Georg Siegl genau überdenkt, dann wird es aber eng, verdammt eng für unseren LTV.

Gruß
Dr. Lämmer


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 22:42
@kcefiak; Danke für diese Informationen.
Fragen hierzu:
- Kann man also davon ausgehen, dass die gefundene Mordwaffe selbstgemacht war?
- Kann es mehr als eine Reuthaue gegeben haben? (Dies scheint nicht unwahrscheinlich, so ein Werkzeug war sicher in vielen Bereichen einsetzbar.)

- Stellte in den Zeiten der beginnenden Inflation so ein Werkzeug einen hohen materiellen Wert dar?
- Hätten die Täter neben der Schusswaffe aus HK auch so ein Werkzeug entwendet?



Ich gehe davon aus, dass der ehemalige Knecht die Wahrheit sagte. Er hatte nichts zu verlieren, stand nie unter Verdacht. Genauso verhält es sich allerdings mit dem Andreas Schwaiger. Warum sollte er den LS nach so vielen Jahren "entlasten"? Denn mit der Aussage, dass das Werkzeug schon beim Auffinden von LS als sein Eigentum erkannt wurde (von ihm selbst und von A. Schwaiger?), ergibt sich so etwas wie ein -wenn auch sehr bizarrer- Besitzanspruch des LS. Oder entlastet diese Aussage den LTV gar nicht? Vielleicht bringt sie ja erst den LTV mit der Mordwaffe in Verbindung.

Trotz allen offenen Fragen spricht diese merkwürdige Rückforderung der Reuthaue für mich gegen die These, dass der LTV der Mörder war. Es wäre für ihn ein Leichtes gewesen, irgendwann in dem Jahr nach der Tat seine, von ihm selbst versteckte, Mordwaffe zurückzuholen, zu säubern und in seinem Werkzeugfundus zu verstauen. Überhaupt wäre ein Verstecken der Waffe ja gar nicht unbedingt notwendig gewesen.

Weiß eigentlich jemand, ob der Wald um HK nach der Tat auch von der Polizei durchsucht wurde?

Grüße
Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 23:03
@jaska
genau so sehe ich das auch.
Hätte LTV die Mordwaffe im Fellboden (unter den Brettern) damals versteckt, wäre es sicherlich ein leichtes für ihn gewesen, die Haue vor Abriss des Hauses, was er ja sicherlich mitbekommen hat, die Haue zu entfernen.
Das werte ich auch für einen Pluspunkt, das der LTV nicht der Täter / oder Alleintäter gewesen sein konnte.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.02.2008 um 23:10
@jaska
Lt. Leuschner hat der Inspektor Reingruber den Wald durchsuchen lassen, aber ohne Erfolge.
Wenn das gründlich getan worden wäre, dann hätten sie auch die Puppe der Cilli gefunden, die dort irgendwo versteckt war..??? mit der sie immer auf dem Nachhauseweg von der Schule spielte., lt. Aussagen der Schulkammeradin.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.02.2008 um 00:02
Die Reuthauengeschichte kommt mir absolut unglaubwürdig vor. Da die Grubers/Gabriels selber Waldbesitzer waren, schließe ich es völlig aus, daß sie keine eigenen Handwerkzeuge, wie Äxte, Zugsägen, Sappi, Rindenschäler etc. inklusive einer Reuthaue besaßen und sich letztere nicht erst auf fragwürdige Art und Weise anzueignen oder vom LTV auszuleihen brauchten. Das war kein teuerer Gegenstand, sondern ein ganz übliches Handwerkzeug, das auf jedem Hof gebraucht wurde und deshalb selbstverständlich auch auf HK vorhanden war. Die Reuthaue wurde auch im Bauerngarten zum Umgraben verwendet. Wenn z.B. dem LTV und/oder seinem Sohn, Knecht bei der Arbeit im Wald der Reuthauenstil abgebrochen wäre, dann wäre doch sofort für Ersatz gesorgt - und nicht die kaputte Haue im Wald als herrenloses Gut liegen gelassen worden. Die dazu notwendigen Werkzeuge und Materialien waren nämlich auf dem Hof und nicht im Wald.
Der alte Gruber hat dies bei seiner Reuthaue ebenso gemacht - unfachmännisch eben.


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Mordfall Hinterkaifeck

16.02.2008 um 01:20
Hmm. Vielleicht war ich jetzt ein bißchen vorschnell mit meiner Wertung in Bezug auf den LTV.Hab das jetzt mit derReuthaue eigentlich mehr als belastent gesehen.

Bei der Arbeit vergessen, oder zurückgelassen? Jahrelang ausgeliehen ? Gut, wäre schon möglich, das LTV kurz nach Hause ging, der Gruber sich dann das Teil gezogen hat. Aber wäre dann nicht der Verdacht auf Gruber gefallen. Wäre A. Gruber dies egal gewesen?

Wenn die Haue aber wirklich vorher ihm( dem LTV ) gehört hat, dann ist auch folgendes Szenario denkbar.Unlogisches Handeln aus schlichter Panik. Er malt sich alle Szenarien aus die mit dem Teil in Verbindung stehen. Man findet die Haue und irgendeiner sagt dann : sieht jetzt ein bißchen anders aus, aber sag mal L., ist das nicht Deine?

Er will die Haue im Wald verstecken, vergraben. Jetzt steht ein Nachbar auf einmal hinter Ihm : sag mal, was machst Du denn da?

Er überlegt einfach mit der Hacke über der Schulter demostrativ cool auf der Straße zu laufen...... er überlegt eine Option nach der anderen, verbrennen, auseinandernehmen und bei jeder dieser Möglichkeiten läuft ein Film in seinem Kopf ab,der Ihm ein Scheitern u. weitere Verstrickung vorführt . Zum Schluss denkt er,ab in den Fehlboden, erstmal aus den Augen, aus den Sinn. Später kann ich das Problem lösen. Das will er dann auch späterin Angriff nehmen, aber dann kommt wieder der Film.Wie bei einem Kind, die Mutters Porzellanvase geschrottet hat.Nur das dieses Verbrechen ganz andere Dimensionen hat, und auch ganz andere Konsequenzen.

Bitte nicht missverstehen. Ich will jetzt nicht dogmatisch den LTV als einzig möglichen Täter hinstellen. Es gibt gewichtige Gründe die ihn auch entlasten. Wollt auch mal einfach ein bißchen spekulieren.

Gruß
Dr. Lämmer


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Mordfall Hinterkaifeck

16.02.2008 um 07:06
Reuthaue

Dem Umstand, dass der Knecht Georg zur Herkunft der Reuthaue richterlich vernommen wurde, entnehme ich, dass die damaligen Ermittler der Herkunft des Tatwerkzeugs auch eine große Wichtigkeit beigemessen haben und dass sie im Hinblick auf einen späteren Prozess diese Aussage schon mal in der Tasche haben wollten, denn der Knecht (vielleicht wäre er ja auch irgendwo hin umgezogen) hätte nicht mehr im Rahmen einer späteren Gerichtsverhandlung gehört werden müssen. Seine Aussage hätte verlesen werden können.

Der Umstand, dass der/die Täter die Tatwaffe nicht mitgebracht haben, sondern ein landwirtschaftliches Gerät verwendet haben, das gewöhnlich in der Scheunendurchfahrt aufbewahrt wurde, zeigt mir nur, dass sie sich auf dem Hof gut ausgekannt haben müssen und es für sie nicht erforderlich war eine auffällige Tatwaffe mitzubringen.

Ich gehe davon aus, dass die Reuthaue Andreas Gruber gehört hat. Wenn L.S. die Reuthaue herausverlangt hat, dann ging es ihm mit Sicherheit nicht um die Zurückerlangung eines alten landwirtschaftlichen Gerätes, sondern um die Beseitigung von Spuren oder auch darum eine Trophäe zu erhalten. Dass er sich als Eigentümer der Reuthaue ausgegeben hat, will ich gar nicht bezweifeln. Warum sollte Schwaiger so etwas erfinden?

Er hätte, gesetzt den Fall, er wäre es gewesen, der die Tatwaffe versteckt hat, diese nicht einfach zurückholen können, denn auf dem Anwesen Hinterkaifeck hat Bernhard Gruber gewohnt, der ein Auge auf alles hatte. Er hätte also zum einen die Hürde Bernhard Gruber überwinden müssen und zum anderen hätte er dann mit der unhandlichen Tatwaffe umherlaufen müssen, um sie irgendwo zu beseitigen.

Dass Schwaiger und L.S. sich zum Zeitpunkt der Abrissarbeiten zumindest zeitweilig auf dem Hof aufgehalten haben, steht für mich auch außer Frage. Das war für sie als Nachbarn sicherlich ein Ereignis, das sie, wie Nachbarn so sind, mit großem Interesse verfolgt haben.


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