Mordfall Hinterkaifeck

@schatten69

Die besondere Ehrenhaftigkeit und Gewissensreinheit wurde schon zu Lebzeiten offen zur Schau gestellt. Den weissen Grabstein hätte es dazu sicher nicht mehr gebraucht. Wussten die Angehörigen nichts von den Qualitäten des Verstorbenen?

Also, bis morgen! Musst so einiges nachlesen...
Wunder Dich nicht, ich habe momentan auch einen Sonnenbrand vorzuweisen. Solltest Dir auch einen zulegen, es wird dann nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage gelegt ;-)

@all
Übrigens ist es nicht das einzige weisse Grab auf dem Friedhof. Es gibt noch eines, direkt an der Kirchenmauer.

@dida

Na also, der Fall ist gelöst!

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Gaaanz was anderes: Ich denke übrigens, es waren zwei Täter ;-)

@oldschool70

Das mit dem weißen Grabstein war mir am Samstag, als ich dort war, ein kleines Rätsel. Denn in dem Grab liegt ja schon die 1918 verstorbene 1. Ehefrau von L.S. Das war das ja noch ganz in Ordnung. Warum aber alle - vorher und nachher - Verstorbenen einen dunklen Grabstein haben - alle fast die gleiche "Machart" - ist mir noch nicht ganz klar. Entweder wurden die alten Grabsteine alle ersetzt (Kosten?) oder... ups, ein zweiter Grund fällt mir nicht ein....

@dida

Kannst du mir sagen, ob das auch ein Schlittenbauer-Grab ist. Ich habe nur - fast neben dem Gruber/Gabriel-Grab noch ein Schlittenbauer-Grab gesehen... so viel ich mich erinnere jüngeren Datums. Aber die Farbe...???

@oldschool70

Warum gründet Dein Verdacht mit den 2 Tätern?

Sabine

@oldschool70,
ich koennte mir sogar 3 taeter vorstellen, einen haupttaeter, und zwei mittaeter, wobei einer davon evtl. schmiere stehen musste, bzw. die lampe hielt ( wenn du mit ner hacke reindrischst, evtl. im team mit dem 2. mann, kannste wohl selbst kaum noch eine lampe halten ! ) ,
und auch fuer den fall bereitstand, dass jemand "ausbuexen" wuerde. ( also bsp. das " bandeisen" von hinten in die hacken oder kniekehlen ! ).

der eigentliche haupttaeter ( "reuthaue") muss nicht unbedingt der wirkliche Rädelsführer/auftragsgeber gewesen sein ! wenn die beweggruende mehr emotionaler art gewesen waren, dann muss zumindest der raedelsfuehrer auf Hinterkaifeck laengere zeit, bis mindestens 3.4., oder sogar miitag des 4.4. noch die "stellung" gehalten haben. nur so konnte er auch verhindern, dass die eigentlichen mordgesellen sich nicht am besitz derer auf HK vergrifen haben.
dadurch wurde von "ihm" auch deren flucht gedeckt.

einabgebruehter verrohter mordgeselle/gehlfe, dessen auftraggeber sich von dannen gemacht haette, wuerde sich sicherlich sofort am Geld oder anderen wertsachen vergriffen haben. er hat nichts mehr zu verlieren, kein grund fuer ihn, dies nicht zu tun !! im gegenteil: es haette seine flucht sehr erleichtert : fuer fahrgeld/unterbringung/neue klamotten/neue identitaet/usw. !

wenn taeter und raedelsfuehrer (aus emotionalen/religioesen/nicht-finanziellken beweggruenden) aus der umgebung von Hinterkaifeck kamen, ist die eigenartige mauer des kollektiven schweigens ebenso verstaendlich ( da waren einige als mitwisser im selben boot !! ) ,

und erklaert, warum fuer die bevoelkerung geruechtemaessig nie ein "raubmord" vornehmlich thematisiert wurde, sondern ein "liebesmord",

und erklaert auch, warum von den taetern keine spur zu finden war : klar, der weg war dann wohl hoechstens seinige km im schneetreiben, in der natuerlichen "tarnung" mitwintermantel, hut, schal, hochgezogenem kragen. bei diesem wetter verstaendlich ! -- erst ab dem 4.4. klarte das wetter zunehmend auf.

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ciao: Bernie

@Bernie

Aha, um wieder auf die objektiv-gesetzte Ebene hier zurückzukehren: Du hast Recht, es könnte tatsächlich so gewesen sein.

Mit meinen beiden letzten Beiträgen hatte ich mich ein wenig anstecken lassen, von Eurer vormittäglichen Abschweifung...;-)


Noch ein kurzer Rückfall:

@Sabine123

Schau mal auf den Waidhofener Friedhof und zähle die weissen Gräber, ein klares Indiz für eine generationsübergreifende Verbundenheit über den Tod hinaus... In Waidhofen...das ist eindeutig! ;-)

Nix füa unguat!

@Sabine123

So weit ich mich erinnern kann, ist das zweite weisse Grab KEIN S.-Grab.

@oldschool,
das es ZUMINDEST zwei taeter waren, darauf deuten einige verletzungsmerkmale bei den opfern: zwei taeter in blutiger teamarbeit, wie beim "holzspaltern" (makaber, ich weiss) , zudem mit unterschiedlichen (!) werkzeugen, so dass die wunden unterschiedliche merkmale und einwirkungs-vektoren aufweisen ! denke kaum, dass ein taeter mitten drin sein "werkzeug" gewechselt hat !
fast klassisch der fall der blinkenden (taschen)-lampe, von einem zeugen nachts/spaet abends beim vorbeigang an hinterkaifeck bemerkt ! vom waldrand in richtung HK geschickt: wenn jemand einen anblinkt, dann geht er von einem partner aus, also einen zweiten person. moeglichweiseweise hielt der "sender" ( vom waldrand her ) den vorbeigehenden zeugen fuer einen kumpanen, wollte ihm was signalisieren, oder gar die aufforderung zur "identifizierung mit eigenem blinken/blinkmuster" zuschicken ( das wuerde militaerische (!) vorgehensweise verraten ), oder die person amwaldrand kommunizierte schon mit einem der taeter auf hinterkaifeck, und nahm in der dunkelheit den spaziergaenger nicht wahr ! nachdem am 1.4. spaetabends wohl kein hinterkaifecker mehr am leben war, muss der sender wohl auch zum taeterkreis gehoeren.
und: der "blinker" stand wohl am waldrand des nahen "Hexenholzes", also von dort nur ein kurzer weg nach Laag bzw. Kaifeck, vice-versa, oder in richtung waidhofen ?

die verwendung von lampen (ebtl. auch zum Blenden der opfer) zeigt der zweite vorfall, als ein anderer zeuge beim naechtlichen passieren von Hinterkaifeck anscheinend absichtlich so geblended wurde, dass er "nichts" mehr sah, und dann auch erschrocken fersengeld oder "fahrradgeld" gab !! sich noch wunderte, ob die von HK wohl noch in nacht fuettern !?

drei blutige werkzeuge: Reuthaue (1923 gefunden), Spitzhacke im stall (barren) mit vermutl. spuren, und das ominoese bandeisen ( auch erst 1923 gefunden) waeren auch ein indiz fuer 3taeter.

hat ein (mit)taeter vom dachboden ( ziegel) her "schmiere gestanden", waehrend unten die "haupttaeter" ihr grausiges werk verrichteten ?

hatten sich zwei taeter schon ( zwei heumulden) auf HK versteckt, ( siehe einbrueche) , und erwarteten den "raedelsfuehrer" , quasi den auftragsgeber und "boss", der erst am 31.4. eintrat ? deswegen "so spaet", weil er ganz einfach bis zu dem tage noch alltaegliche verpflichtungen hatte bzw. recht kurzfristig "anreisen" konnte, weil er aus dem nahen umfeld stammte ??

spekulationen .... spekulationen , werde schon zum "spekulatius" hier !

*** ciao bis morgen: Bernie ***

@all

Die Mehrtäter-Theorie kommt für mich aus einem ganz einfachen Grund nicht in Frage: Dieser Grund ist die Reuthaue als Mordwaffe. Ich denke auch damals gabs schon Schalldämpferund wenn ich einen Mord in dieser Grössenordnung plane besorge ich mir einen Schiessprügel mit Schalldämpfer und gehe somit weitgehend der Gefahr selbst verletzt zu werden aus dem Weg. Anschliessend schmeisse ich besagten Schiessprügel in eine Odelgrube und falls sie jemals gefunden wird, kann man mit Sicherheit keine Spuren mehr festsstellen.

@Sabine123
Du hattest nach der "Verzierung" auf dem Sterbebildchen gefragt:

Ganz links oben steht: neidisch, rechts ganz oben: räuberisch
links neben dem Kreuz: in der ganzen verachtet, rechts neben dem Kreuz: Umgegend (zusammen gelesen: in der ganzen Umgegend verachtet)

unter Andreas steht : wegen Sittlichkeit, (wobei das wegen in Gabelsberger Kurzschrift geschrieben wurde) neben Austragsgütler steht: 1 Jahr

Quer neben den Namen Cäcilia Gruber und Victoria Gabriel steht Blutschande, unten unter " Mein Jesus Barmherzigkeit" steht "Strafe Gottes"

@arschimedes

Du und ich, wir hätten das so gemacht, wenn wir einen Mord aus persönlichen Motiven heraus in dieser Grössenordnung geplant hätten, da bin ich mir sicher (was wir aber nie tun würden). Wir hätten aber auch die Wertgegenstände (Goldgeld und Schmuck) verschwinden lassen, um nicht in Verdacht zu geraten.

Der oder die Täter von HK aber handelten sehr unorthodox.

Einerseits scheint mir das Verbrechen akribisch verschleiert und geplant worden zu sein, andererseits aber weist es Merkmale eines sehr stümperhaften Vorgehens auf.

Ich möchte mich tatsächlich nicht auf die Anzahl der Täter festlegen...

@arschimedes
Stimmt genau, sehr unorthodox sogar.
Daher scheidet für mich eine Mehrtäterschaft aus. Diese Tat kann nur von einem Menschen ausgeübt worden sein, der innerlich derart voll mit Hass und Abneigung, gepaart mit enormer Rache gegen dieser Familie erfüllt war. Mit derartigen Gefühlen ist durch aus auch ein Mensch allein zu dieser Tat imstand. Gefühle dieser Grössenordnung verleiht oftmals grosse Kraft. Vielleicht nahm sich der Täter auch etwas Alkohol zu sich, um seinen Plan auch aus üben zu können.
Es kann nach meiner Meinung nur grössere Berührungspunkte zwischen Täter und Opfer gegeben haben.
Vielleicht nahm sich der Täter aus der Wohnung an dem Papiergeld nur soviel mit, dass was nach seiner Meinung vielleicht, ihn zugestanden hat.
Nur eine simple Theorie von mir.
Leialoha

Es ist schon seltsam, dass im Haus keinerlei Papiergeld mehr gefunden wurde. (Außer 5 Mark im Gesangbuch, wenn ich mich recht erinnere). Die Hinterkaifecker müssen doch auch eingekauft haben. Sie waren kurz vor der Tat noch in Schrobenhausen. Ich kann mir doch vorstellen, dass sie nicht mit Goldmark bezahlt haben, sondern mit Papiergeld eingekauft haben. Dazu müsste doch ein gewisser Vorrat von Papiergeld im Hause verfügbar gewesen sein.

Es ist schon möglich, dass der oder die Täter das Papiergeld weggenommen haben. Auch so kann man vordergründig immer noch einen Raubmord vortäuschen, wenn man halt aussagt, dass sehr viel Papiergeld im Hause gewesen sein muss. Im Kopf mag sich der Täter noch dazu eingebildet haben, dass ihm das Geld aus irgendeinem Grund zusteht, da kann @Leialoha richtig liegen.

@all

Mir ist bei beiden Sterbebildchen und den Einträgen im Kirchenbuch aufgefallen, dass das grosse "G" nicht normgerecht nach der Deutschen Schrift geschrieben wurde.
Dieses ist in (annähernd) lateinischer Schrift gehalten und stellt zusammen mit den doch extremen Ober- und Unterlängen, sowie dem stark rechtshängenden Schriftbild eine echte Besonderheit dar.

Obwohl ich, genauso wie @AngRa, auch bei einzelnen Worten eine Abweichung vom Bildchen zum Kirchenbuch feststellen kann, denke ich beinahe, dass es sich um den gleichen Schreiber gehandelt hat.