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Mordfall Hinterkaifeck

51.932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 08:51
@jerrylee

Jetzt hat es geschnackelt. Der Mörder war nicht der Vorsitzende des Reichskalirates. Die gebrauchte Feldküche stand bei Grubers in der Scheune und der Mörder war Hauptmann Hauser, der Kompaniechef der 2. Kompanie des Bataillons "Paargau".


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 10:09
Zitat von zilchzilch schrieb:Worin liegt das Motiv in der Ermordung der Grubers?
Das mögliche Motiv heißt Habgier und Erpressung, er wusste um die Waffenschiebereien und unter welchem Deckmantel sie abliefen. Er benutzte die Angst einiger Herren die mit Grund und Boden reich gesegnet waren und die Volksaufstände fürchteten. Es sollte niemals wieder zu einer Räterepublik kommen, man hatte aus den Erfahrungen in München, Augsburg und Rosenheim gelernt.

Wikipedia: Reichsrat (Bayern)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 10:49
@jerrylee

Welche Rolle spielte nach Deiner Meinung Schlittenbauer ?


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03.07.2016 um 10:50
@Lothar

War Hauptmann H. später nicht der Batteriechef der 3. Gulaschkanonenbatterie AR 5 der Reichswehr? - das könnte die eingemottete Feldküche in Grubers Stadel erklären.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 14:03
War Hauptmann H. später nicht der Batteriechef der 3. Gulaschkanonenbatterie AR 5 der Reichswehr? - das könnte die eingemottete Feldküche in Grubers Stadel erklären.Text
Das stimmt z. T. Dann bei der Reichswehr hatte H. den Dienstgrad Major.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 15:01
Ich möchte auch auf einen ähnlichen Vorgang im Anwesen der Landwirtswitwe Schwarz in Föhrenreuth am 16.März 1920 hinweisen. (Schilderung im Protokoll unten links)

http://geschichte.digitale-sammlungen.de/landtag1919/seite/bsb00008650_00280
Zitat von LotharLothar schrieb:Welche Rolle spielte nach Deiner Meinung Schlittenbauer ?
http://geschichte.digitale-sammlungen.de/landtag1919/seite/bsb00008650_00290


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03.07.2016 um 15:37
@jerrylee

Du kannst einen schon zur Verzweiflung bringen. Ich meinte doch nicht den Landtagsabgeordneten Sebastian Schlittenbauer, sondern den Ortsführer von Gröbern, Lorenz Schlittenbauer


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03.07.2016 um 15:44
@jerrylee
Derartige Vorfälle waren doch aber nicht an der Tagesordnung. Sie waren große Ausnahmefälle, andernfalls wären sie nicht in einer Landtagssitzung in allen Einzelheiten bekannt gewesen und dort zur Sprache gekommen.
Dass das Gewehr des Gruber fehlte kann schon ein Hinweis darauf sein, dass die Mörder der Familie dieses nach der Tat an sich genommen haben. Das kann aber jeder Verdächtige getan haben. Z.B. Gump. Er war ja gerne Soldat und liebte wahrscheinlich deswegen auch Waffen. Kein Wunder, wenn er ein Gewehr mitgehen ließ. Ober Bärtl. Der Wahnsinnige sah vielleicht in einem Gewehr mehr Wert für seine Flucht als in den Geldstücken. Oder die zwei luckihaften Gestalten. Es war für die jungen Herumstreuner vielleicht die Gelegenheit an ein Gewehr zu kommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 17:24
@alle
Ich muss Euch nochmal an die Charaktereigenschaften des Andreas Gruber erinnern:
Er war introvertiert, menschenscheu, rechthaberisch, aufbrausend, arbeitsam und so auf die Vermehrung seines Hab und Gut fixiert, dass dies manche als Geiz bezeichneten Dass er dies auf unehrenhafte oder kriminelle Weise tat, dafür gab es nicht die geringsten Hinweise. Er war eher der Typ, der sich kaputt arbeitet, bevor er etwas stiehlt oder jemanden erpresst. Bestimmt kein angenehmer Zeitgenosse (besonders für seine nächste Umgebung), aber kein Krimineller. Dass er im Zuchthaus war hat nur mit der Inzucht zu tun. Andere Vergehen hat ihm niemand nachsprechen können. Nicht einmal den Versuch dazu! Dass er zu gewissem Reichtum kam, war seinem Arbeitsfleiß geschuldet (und dem seiner Familie) und seiner - ich nenn es mal Bauernschläue. Er hat sicher ein kleines Vermögen verdient mit den Leuten, die beim Hamstern von ihm kartoffeln und Butter, Eier, Milch und Schweinefleisch bezogen. Dieses Geschäft wollte er ausbauen, deswegen ein neuer Schweinestall. Gruber hatte keine Freunde, er nahm nicht am gesellschaftlichen Leben teil. Besuch hatte er offenbar auch nicht gerne. So wie er beschrieben wird, nehme ich an, dass er nicht viel Worte machte, sondern lieber zupackte. Er konnte sich wahrscheinlich auch gar nicht besonders gut ausdrücken. Entweder weil er nicht der Typ dafür war oder weil ihm Schulbildung fehlte oder beides.
Aus all diesen Gründen nehme ich an, dass er nicht viel Umgang pflegte. Schon gar nicht ließ er sich mit Fremden auf irgendwelche dubiose Geschäfte ein!


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Mordfall Hinterkaifeck

03.07.2016 um 18:04
@Lothar ist trefflich informiert:

Das stimmt z. T. Dann bei der Reichswehr hatte H. den Dienstgrad Major.

Das ist interessant! - es war nämlich äußerst selten mit einem höheren Dienstgrad in die Reichswehr übernommen zu werden. Ich hätte eher auf Übernahme als Oberleutnant getippt. Aber es gibt immer Überraschungen. Den Gerüchten nach soll er wegen seines brutal scharfen Szegediner Gulaschs weit über die Grenzen des AR 5 bekannt gewesen sein. Sein Spitzname soll deshalb auch Rotpa = Roter Paprika gewesen sein. Das paßt auch gut zur traditionell hochroten Waffenfarbe der Artillerie. Hast Du vielleicht noch anderes Wissen über ihn, - das Du weitergeben darfst? Da Oberstleutnantstellen im Hunderttausend-Mann-Heer rar waren, vermute ich, daß er später auch als Major in Pension gegangen ist. Der Herr sei seiner Seele gnädig, er möge ruhen in Frieden!


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03.07.2016 um 20:37
@troadputzer
Der Herr sei seiner Seele gnädig, er möge ruhen in Frieden!Text
Amen.

PzGren haben die Waffenfarbe Grün. Einer davon war ich. (PzGrenB 352)


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Mordfall Hinterkaifeck

22.07.2016 um 10:35
Für J. Gabriel und H.Hager kam politische Hilfe von einem Abgeordneten aus dem Lager der bayerischen Volkspartei. Hager wechselte innerhalb von wenigen Jahren mehrmals die Schulplätze und Gabriel tauchte mit seiner Hilfe in Rettenbach unter.
Wie es der Zufall so haben will, war der Mann auch im Untersuchungsausschuss gegen die Polizeidirektion München wegen gewaltsamer Beseitigung von Menschen.
(29.10.1920) Mitglied 2.WP 1920-1924.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.08.2016 um 21:16
Verfolge den Fall schon lange (hat mich schon als Kind fasziniert).
Nun ist es so, das mir meine Tochter erzählt hat, dass in einem Zeltlager, bei dem sie dabei war (wohl in der Gegend dort), ein Bauer ans Lagerfeuer kam, und die Geschichte als Gruselgeschichte erzählt hat.
Letztes Wochenende war ich selbst auf einem "Auftakt" für ein Folge-Zeltlager - ebenfalls nicht so weit weg (sprich Nähe Schrobenhausen) - und wieder wurde die Geschichte (etwas verfälscht, aber noch gut zu erkennen) als Auftakt für die sogenannte Geisternacht erzählt.
Ich denke mal, die Geschichte ist dort in der Gegend nicht vergessen, wird gerne noch an "Fremde" weiter gegeben.
Wobei gerne erzählt wird, "das" sei genau nebenan passiert.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.08.2016 um 10:24
@hexe1303,
schön, dass Dich die Geschichte Von Hinterkaifeck schon seit Kindestagen interessiert. Wie Du allerdings auch gestehst: Es kann
Keiner oder Keine die Geschichte wirklich zufriedenstellend erzählen, weil sie noch nicht offiziell festgelegt wurde, und zudem
zig Varianten existieren, warum und wieso das alles passiert ist.
Man kann eines sagen: Wir bleiben dran, es werden immer mal paar Geschichten ausgegraben, was neues (altes), auch Indizien gefunden, aber wir sind noch ein gutes Stück entfernt.
Das ist zumindest meine Meinung :-)
********
Bernhard


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Mordfall Hinterkaifeck

20.08.2016 um 13:04
Gestern um ca 24 Uhr kam ein wohl älterer Beitrag auf Phoenix. Sehr interessant.
Vorallem das angehende Polizisten sich mit dem Fall über Monate beschäftigt haben.
Es wurde gesagt, das zu 90% sicher wäre, wer der Täter ist, aber das letzte entscheidente Indiz fehlt. Der Täter wird deshalb nicht öffentlich an den Pranger gestellt.


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21.08.2016 um 14:33
habe ich auch gesehen. war echt klasse der beitrag.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.08.2016 um 08:39
Hallo ihr " neuen" und auch " alten" Schreiber,

ich würde gerne etwas zu einem Thema schreiben, was zwar schon längstens behandelt wurde, dennoch aber noch relevant ist.
Es geht um die Türe die neben der Stalltüre auf den Tatortbildern zu sehen ist.

Die Aussagen variierten ja, von, "da gibt es keinen Zugang von aussen" bis "da kann man von aussen rein". Genau wussten wir es aber nicht. Ich habe mir die Aussagen noch mal genau durchgelesen und meine man kommt sehr wohl vom Motorenhäuschen in den Stadel. ( nicht Maschinenhaus)

Das erklärt auch die Aussagen des Kriminaler: " Wir kamen zur Türe rein wo unmittelbar die Leichen lagen."

Es wurde im Motorenhaus eingebrochen, der Täter war also im Motorenhaus, von da aus versuchte man die zweite Türe zu erbrechen, die in den Stadel führte, genau da wo die Leichen lagen.

Das gelang wohl beim ersten mal nicht, wahrscheinlich aber beim zweiten mal und das ging dann böse aus.

Es würde auch erklären warum Victoria so lag wie sie lag.
Denn die Türe müsste nach innen geöffnet worden sein. Da konnte sich der Täter natürlich gut verstecken, Victoria schaute um die Ecke und... dann fiel sie so wie sie erwischt wurde direkt nach hinten um. ( vorher kann sie noch gewürgt worden sein)
Dann kam die Mutter von ihr, er sprang aus seiner Deckung hinter der Tür und bevor sie einordnen konnte was geschah bekam sie einen Hieb und so sackte auch sie sofort zusammen, wie sie lag.

Wie ich darauf kam das die Türe in den Stadel führt kommt daher, das der Kriminaler ja sagte, sie kämen über das Maschinen.. ( häuschen oder haus) in den Stadel. Er sagte aber auch, " es führe keine Tür ins Anwesen", was seine andere Darstellung komplett über den Haufen warf. Was stimmte denn jetzt? Wo kamen sie rein?

"Das Anwesen bestand aus Wohnhaus und Stallgebäude, beide unter einem Dach und der angebauten Scheune mit Futterkammer und Motorhütte und anstoßendem Stadel -Maschinenhaus-, beide wiederum unter einem Dach und mit Stall durch eine Türe verbunden.

Da aber die Motorhüte nur einen zugang von außen und keinen Zugang zu den übrigen Räumen des Anwesens hat, konnten die Diebe von da aus nicht in das Anwesen gelangen und sollen ihr Heil dann an der äußeren Futterkammertüre, das ist an der äußeren Türe zu dem Raum, der an der Motorhütte und den Stadel stößt, versucht haben."
(R. Pielmaier, 6.11.1926)

Lest mal die Aussage genau! Pielmaier teilte das ganze " Gehäuse" auf.
Das Anwesen: Das Wohnhaus und der Stall.
Die Scheune, Futterkammer, Motorenhaus, Stadel und Maschinenhaus waren unter einem anderen Dach. ( angebaut)

Das Motorenhaus hatte zwar einen Zugang von aussen ( klar) aber keinen ( direkten) Zugang zum Anwesen. ( sprich Haus mit Stall)
Aber es hatte einen Zugang zum anderen " Dach". Sprich Stadel usw.

Er dachte die Täter wollten ins Anwesen ( Wohnräume oder Stall) aber ihm kam wohl nicht in den Sinn, das es dem Täter evtl reichte einfach nur iwo ins Gebäude zu kommen. Darum sagte er, " kein Zugang zum Anwesen".

Das war das was uns m.M.n. verwirrte.

Heisst für mich, die Türe, ausser der Stalltüre vor den Leichen ist die Türe, an der der Täter stand und sein böses Werk verrichtete.

Da er schon einmal versuchte einzubrechen und es ihm nicht gelang, er es dann noch ein zweites mal riskierte ( jetzt mit dem richtigen Werkzeug?) , dieses mal mit Erfolg, lässt die Vermutung sehr Nahe das es dem Täter sehr wichtig war das zu tun was er eben tat.

Hätte er rauben wollen, konnte er tatsächlich kommen wenn keiner, bzw. fast keiner im Haus wäre. Übernachten wollte er bestimmt auch nicht, denn wenn ein Reisender einbrechen will um unterzuschlüpfen, nicht rein kommt, denke ich nicht , das er Tage woanders zubringt um dann wieder zu kommen. Auch Militär traue ich durchaus zu das die beim ersten mal reinkommen.
Ein Treffen kann man eigentlich auch ausschliessen, da man da nicht aufbrechen muss.

Ich ging sowieso nie von einem Treffen aus, denn zu einem Treffen geht niemand mit Socken.
Socken ( wie alle Kleider) wurden schonend behandelt, man musste mit der Hand waschen und Kleidung war zu teuer.

Auch nicht wenn man sich heimlich zu einem Treffen schleichen wollte. Heimlich vor dem Vater, der Familie? Zu dieser Zeit? Das wäre aufgeflogen, wahrscheinlich schon allein wegen der Kinder. Das hätte sicher später stattgefunden und dann auch bestimmt ohne Einbruch.

Auch zu den Strümpfen würde ich gerne noch etwas sagen. Die waren damals absolut nicht sexy.
Nicht mal Seidenstrümpfe am Strumpfhalter waren nach Jahrzenten sexy. (Seide wollte nur jeder, weil die besser aussahen als die dicken wollenen, die man eben früher trug.)
Aber mit " anmachen" etc. hatte das nichts zu tun. Es gab Strümpfe nur einzeln, die Zwickel ( oben zusammen wie die heutigen Strumpfhosen) gab es nicht, sonst hätten die im Stadel sicher alle die geschlossenen angehabt. :)

Auch Cilli und der Gruber müssen hektisch gerannt sein, denn nur wenn es Not oder Gefährlich ist, hat keiner Zeit Schuhe anzuziehen. ( in der damaligen Zeit)
Hätte einer der beiden einfach nur nachgeschaut hätten sie bestimmt Schuhe angehabt.
Auch denke ich das die Frau Gruber einen Schuh iwo verloren hat.

Uff das war jetzt viel. Hoffe es wird mich keiner Steinigen.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2016 um 11:37
Im Jahre 1922 wurden Verlagerungen vorgenommen, besonders von den Waffenproduzenten an der Saar und Ruhr.

Regensburg. Die neue Gewehrfabrik, die kurz vor dem Krieg hier erbaut wurde, ist nunmehr an die Gebrüder Roechling=Saarbrücken verkauft worden=Das Reichsschatzamt hat dieser Tage den Verkauf genehmigt.

22.02.1922


Frankreich warf den Brüdern Robert und Hermann Röchling schweren Diebstahl und Sachbeschädigung als Kriegsverbrechen vor und verurteilte sie zu zehn Jahren Gefängnis. Die Vermögensschäden der Familie in Frankreich beliefen sich auf 115 Millionen Mark, während die Ausgleichszahlung nur etwa 5 Prozent betrug. Robert wurde nach 22 Monaten Haft vorzeitig entlassen. Der in Heidelberg wohnhafte Hermann Röchling entging der drohenden Gefängnisstrafe, doch eine Rückkehr an die Saar war ihm vorerst nicht möglich. Als politisch unbelastetes Familienmitglied hielt Louis Röchling (1863-1926) zwischenzeitlich in Völklingen die Stellung. Eine französische Einflussnahme konnten die Röchlings – anders als die Familie Stumm, deren Werk zu 60 Prozent in französische Hand geriet – abwehren.

http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/R/Seiten/FamilieRöchling.aspx
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Nach dem Krieg kehrte er nach Regensburg zurück, wo er sich gegen die Novemberrevolution engagierte. Hier war er maßgeblich an der Schaffung der bayerischen Einwohnerwehr in der Oberpfalz beteiligt und übernahm deren Leitung in der Region Regensburg.

Nachdem diese Wehr 1921 aufgelöst wurde schuf er die "Organisation Pittinger", die 1922 zum "Bund Bayern und Reich" umbenannt wurde. Diese Organisation strebte den Wiederaufbau des Landes über die Monarchie mit Bismarckischer Reichsgestaltung sowie die körperliche Ertüchtigung der Jugend an. Sie war ein paramilitärischer Dachverband mit engen Kontakten zur Reichswehr und entwickelte sich bis Mitte 1922 zur stärksten Vereinigung dieser Art in Bayern. Hier war er neben Otto von Stetten und Robert Ritter von Xylander bis 1926 Vorsitzender. Pittinger war 1923 an den Vorbereitungen eines Marsches auf Berlin beteiligt, der "Bund Bayern und Reich" zerfiel ab 1923 und ging ab dem Jahr 1929 im "Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten" auf.

Wikipedia: Otto Pittinger

Bund Bayern und Reich, Bund Paartal und bayerischer Bauernverband, sie haben für die Dezentralisierung von Waffenlagern gesorgt und am 31.März 1922 für noch vieles mehr.


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Mordfall Hinterkaifeck

29.08.2016 um 11:56
@jerrylee

Danke für den Hinweis!


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30.08.2016 um 09:25
Isen, 26.5.19
Herrn Dr. Schlittenbauer , Regensburg.

Sehr verehrte Herr Dr.!

An ruhend gestatte ich mir die Abschrift eines an das Militärministerium gegangenen Schreibens zu richten, aus dem Sie meine Gedanken hinsichtlich der Einwohnerwehren (Ortswehren, Gemeindewehren etc) sehen können. Die von mir unternommenen Versuche eine einheitliche Organisation in die Wehren herein zu bringen und sie in "Wehrkommandos" die durch gemeinsame Gefahrzone begründet sind, zusammenzufassen ist hier vollkommen geglückt und von der Bevölkerung mit Freuden aufgenommen worden, da sie darin einen absoluten Schutz gegen Vergewaltigungen erblickt, während die einzelnen Gemeinden, wie die Erfahrung leider gezeigt hat, zu energischem Widerstand meist nicht geeignet ist. Die weitere Bedeutung der Wehrkommandos liegt darin, dass eine das Land überziehende straffe Organisation der Orts- und Gemeindewehren, die auf die vom Landtag bestätigte Regierung verpflichtet wird, ein gewaltiges Machtmittel der Regierung ist und besser als alles andere die Wiederkehr von Ruhe und Ordnung im Lande gewährleistet.
Ich habe eine Abschrift meines Schreibens dem Ministerpräsidenten persönlich übermitteln, wie weitere dem mir aus Bialowics bekannten fränkischen Abgeordneten Weilnböck, Bauernbund, den ich letzthin im Zuge traf, zugestellt und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie - im Falle Sie den Gedanken des Ausbaues der Ortswehren zu einem mächtigen Ordnungsinstrument für richtig halten - mit Ihrem großen Einfluss dafür eintreten wollten.
Die Wiederkehr der skandalösen Zustände der vergangenen Wochen müssen ein für alle mal unmöglich gemacht werden, und dazu würden meine Vorschläge vielleicht mit beitragen können.
Hoffentlich ist mir nun bald einmal bei Eintritt besserer Verhältnisse Gelegenheit gegeben, Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen und bin ich bis dahin mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung

Ihr sehr ergebener
gez. Dr. Escherich.





Nach bayr. Gruppenkomanndo Nr. 4 I d. Nr. 5070 v. 19.9.19
waren damals folgende Wehrkommissar eingeteilt.

Oberbayern Major Schnitzlein München

Niederbayern I Major Haslmayr Landshut

Niederbayern II Hptm. Bucher Deggendorf

Schwaben und
Neuburg I Hptm. Frhr. v. Bodmann Augsburg

Schwaben und
Neuburg II Major v. Pfistermeister Kempten

Oberfranken I Rittm. Karl Meyer Bayreuth

Oberfranken II Rittm.Frhr.v. Wardenfels Bayreuth

Mittelfranken I Major Ritter und Edler Nürnberg
Ballan von Thiereck

Mittelfranken II Major von Tauffkirchen Ansbach

Unterfranken Hptm. Bastian Würzburg

Oberpfalz und Major Mönichs Regensburg
Regensburg

Aufgabe der Wehrkommissare wahr es, soweit die Mitwirkung militärischer Stellen in Betracht kommt, die gemeinsame Verfügung des Ministeriums des Innern und für militärische Angelegenheiten über E.W. unverzüglich zur Durchführung gelangt und dass Verzögerungen hinsichtlich der Waffen vermieden werden.


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