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Mordfall Hinterkaifeck

51.981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 07:59
Es mag schon so sein, dass als Fakt nur gegeben ist, dass eine der erwachsenen Frauen aus
der Familie Gruber/Gabriel am Abend vor der Tat nach einem handgreiflichen Streit
hinausgelaufen ist und für längere Zeit nicht zurückgekehrt ist. Allerdings müssen die
anderen sich ernste Sorgen gemacht haben, denn ansonsten hätten sie sich nicht alle
zusammen auf die Suche gemacht und das Haus in den unruhigen und bedrohlichen Zeiten leer
zurückgelassen.
Wenn der Täter diese Szenerie beobachtet hat, wie mag das wohl auf
ihn gewirkt haben? Ein Täter, der nur materielle Interessen gehabt hat, hätte ja schon
an diesem Abend reiche Beute machen können, ohne jegliche Gewaltanwendung. Die Polizei
ist doch damals davon ausgegangen, dass sich Täter oben auf dem Dachboden längere Zeit
versteckt und alles beobachtet haben. Dann macht es doch gar keinen Sinn abzuwarten bis
alle wieder da sind, um dann erst zu rauben. Vielleicht hat der Vorfall am Abend vor der
Tat nicht ins damalige polizeiliche Ermittlungsschema gepasst und wurde deshalb nicht
näher erwähnt bzw. untersucht.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 08:38
@elfeee

Du hast recht, es ist nicht zwingend von Selbstmordabsichten der Viktoriaauszugehen, die Zeugin hatte das so auch nicht kolportiert. Es waren vielmehrSchlussfolgerungen einiger Leute aus dem Forum. Für einen tatsächlichen Suizidversuchgibt es auch keine Belege.
Viktoria kann es allerdings auch nicht besonders gutgegangen sein, AnRa hat es erwähnt, denn warum sollten die HKer ihr Haus abends odernachts verlassen, wenn sie nicht angenommen hätten, dass Viktoria sich etwas antunkönnte? Offensichtlich haben sie das Haus verlassen, ohne die Haustüre abschliessen zukönnen...

@AngRa

Ich befürchte, die Zeugin Sophie Fuchs ist vor 1951überhaupt nicht von der Polizei verhört worden. Reingruber, Riedmayr & Co. dürften keineKenntnis von diesem Vorfall gehabt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 08:52
Hallo zusammen,

ich bin noch relativ neu im Forum, habe aber erst mal eine Zeitgebraucht, um mich hier durchzuarbeiten – ganz durch bin ich allerdings noch nicht – undbin ganz begeistert darüber, dass sich doch noch so viele für den Fall interessieren. Ichselber bin auf den Fall gestoßen, nachdem ich vor Urzeiten einen alten Dokumentarfilmdarüber gesehen habe.

Ich schreibe einfach mal meine Theorie und freue mich sehrüber jede Anregung oder jeden Einwand. Entschuldigt bitte, wenn meine Ansätze vielleichtschon zum x-ten Mal hier erscheinen, …

Ich denke, es handelte sich um wenigstenszwei Täter, vermutlich Landstreicher oder arbeitslose Knechte, von denen evtl. einersogar schon für die Hinterkaifecker gearbeitet hatte und deswegen mit den Örtlichkeitenvertraut war. Vermutlich quartierten sich die Täter schon ein paar Tage vorher auf demDachboden ein, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Der Dachboden war lt. Leuschner mitHeu ausgelegt – wahrscheinlich um Geräusche zu dämpfen, zusätzlich wurden zwei Dachziegelverrutscht, um das Geschehen auf dem Hof besser überwachen zu können. Zu hören waren sieaber wohl doch -> Dachbodenspuk. Als der alte Gruber auf dem Dachboden nach demRechten sehen wollte, versteckten sie sich. Zur Sicherheit bringen sie aber die Reuthauein ihren Besitz, um sich bei Entdeckung verteidigen zu können.

Die Tat:
Ichglaube nicht, dass die Tat geplant war. Vermutlich passierte etwas Unvorhergesehenes –Vic hört kurz vor dem Zubettgehen Geräusche aus dem Stall – vielleicht hatte sichwirklich eine Kuh losgerissen, oder der Hund bellte wie verrückt - und sie rennt eilig(deswegen ohne Schuhe) hinüber. Vielleicht wollte sie sich aber auch nur davonüberzeugen, dass auch wirklich das Licht im Stall aus war. Dort überrascht sie einen derTäter. Vielleicht erkennt sie ihn und der Täter gerät in Panik. Er würgt sie zunächst undruft seinen „Kollegen“ zur Hilfe. Der schnappt sich die Reuthaue und erschlägt Vic.

Vielleicht haben die alten Grubers doch die Geräusche aus dem Stall gehört, dennVictoria hat die Türen hinter sich sicher nicht geschlossen. Sie hören evtl ihreHilfeschreie, während sie gewürgt wird und wollen ihr zu Hilfe eilen und die Täter müssennotgedrungen wieder zuschlagen. Einer würgt die alte Gruberin, während der andere denVater erschlägt. Danach wird auch die Mutter erschlagen.

Die kleine Cäzilia, wachgeworden von den Geräuschen, schlich sich bestimmt auch trotz aller Angst in den Stall,um bei ihrer Mutter Schutz zu suchen und wird als nächste ermordet.

Die Täterwissen durch ihren tagelangen Aufenthalt auf dem Dachboden, dass zwei weitere Personen imHaus sind. Vielleicht ist auch Josef aufgewacht und schreit in seinem Stubenwagen,während sich die Magd in ihrer Kammer versteckt. Damit niemand auf das Geschrei deskleinen Josefs aufmerksam wird, wird zunächst dieser kaltblütig erschlagen und zuletztdie Magd.

Nach der Tat:
Die Täter übernahmen die Versorgung der Tiere, ummöglichst lange die Entdeckung der Leichen hinauszuzögern und um möglichst lange auf demHof bleiben zu können – hier war es warm und offensichtlich war die Speisekammer gutgefüllt. Vermutlich wurde der Hund deshalb nicht getötet, weil er den Tätern durch seinGebell anzeigen sollte, wenn sich jemand dem Hof nähert. Das hat ja auch geklappt, z.B.berichtete der Monteur, dass ein Hund bellte.

Und um sich den Anblick der Leichenzu ersparen, werden sie kurzerhand zugedeckt (auch wenn ich das Zudecken mit einer Türziemlich seltsam finde).

Sie nahmen nur das Papiergeld mit, weil es leichter zutranportieren war. Wieviel Gewicht mag wohl das ganze Münzgeld zusammen gehabt haben unddas Geklingel der Münzen war sicher auch nicht zu überhören.

Ich habe bestimmtganz viele Lücken in meiner Theorie und würde mich freuen, wenn jemand meine Fragenbeantworten könnte.

1. Wer war der Fremde vom Waidhofener Friedhof, mit demsich Vic unterhielt/stritt?

2. Aus welcher Quelle stammt derSelbstmordversuch der Vic am 31.03. in Kühbach/Paar? Ich mag an die Theorie nicht sorecht glauben, gläubige Katholiken bringen sich nicht um.

3. Welcher Quelleentstammt die Aussage der kleinen Sophie? (Geschichte mit den Griffeln?)

4. Wie kam der Spitzname „Holzfick“ zustande? War sie vielleicht steif wie ein Brett?


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 09:50
@melinda

Zuerst einmal Herzlich Willkommen! ich kann mir vorstellen, dass es eineHeidenarbeit ist, sich durch über 200 Seiten Forum zu kämpfen! Aber da muss mandurch...

Zu Deinen Fragen:

1.) Das wüsste ich auch gerne. Der Unbekanntevom Friedhof wurde nur vom Autor Josef Ludwig Hecker in seiner Fortsetzungsgeschichte"Hinterkaifeck -Eine düstere Erinnerung" erwähnt.
Da Hecker im Gegensatz zu PeterLeuschner nicht das Privileg genossen hat, Einsicht in die Ermittlungsakten zu erhalten,dürfte ein Grossteil seiner Erzählstränge frei erfunden worden sein.
Andererseits hatHecker aber nach dem Krieg viel "auf eigene Faust" recherchiert. Er weist gezielt auf aufeine Zeugin hin, die den Vorfall mit dem Unbekannten auf dem Waidhofener Friedhof genaumitbekommen haben soll.

2.) Die ehemalige Klassenkameradin der kleinen CäziliaGabriel, Sophie Fuchs, sagte dies im Jahre 1951 in einem Verhör aus.
Ich vermuteallerdings, dass Viktoria zur nahegelegenen Paar bei Waidhofen gelaufen ist, Kühbachliegt ein wenig zu weit entfernt.

3.) Hecker hat diesen Vorfall sehr genau undbeinahe zu phantasievoll beschrieben. Aber die Zeugin Fuchs machte auch im Verhör 1951vage Andeutungen zu diesen Griffeln und ihren Zusammenhängen. Eine reine Erfindung desAutors wird dieser Strang also auch nicht gewesen sein.

4.) Dieser Spitzname wurdevom etwas zwielichtigen Brüderpaar Anton und Karl, die zeitweise auch als Knechte in HKbeschäftigt waren, geschaffen. M. E. bezieht sich "Holz" auf Wald ("Hexenhölzl") und"Vick" entweder auf Viktoria, oder aber auf...


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 09:53
@melinda

Zu Deiner Theorie möchte ich sagen, dass mir aus der Kriminalgeschichtekein Fall bekannt ist, wo Täter sich noch tagelang in einem Haus mit 6 Leichenaufgehalten haben. Dafür gibt es gute Gründe. Zum einen besteht ständig die Gefahr, dassdie Tat von Nachbarn etc. entdeckt wird und was dann ? Wenn die Täter dann noch obensitzen oder wenn Fremde dann in Tatortnähe aufgegriffen werden, sind sie geliefert.Fremde Hausierer oder Knechte etc. wären doch sofort nach Entdeckung der Tat ins Visierder Polizei geraten. Das war doch auch im Mordfall Hinterkaifeck so. Nur allen Fremdenkonnte die Tat nicht nachgewiesen werden.

Außerdem kann ich nicht glauben, dassjemand in einem Haus mit Leichen leben mag, auch nicht vorübergehend.

Zu denFragen:
Die Geschichte mit den Griffeln und der Hinweis auf den Fremden auf demWaidhofener Friedhof stammt aus der Geschichte von Ernst Ludig Hecker, die zurzeit in 10Teilen im Donau-Kurier abgedruckt wird. Die Identität des Fremden ist natürlich nichtbekannt. Es ist derzeit fraglich, ob der Fremde nicht nur Heckers Fantasie entsprungenist.

Zum Spitznamen "Holzfick" ist zu sagen, dass dieser Spitzname in einemfrüheren Beitrag von mima erwähnt wurde. Evtl. stammt er aus einer Aussage von einemehemaligen Knecht. Ich weiß es aber nicht genau. Der Name soll wohl bedeuten, dassVictoria sich mit Liebhabern im Wald (Holz) getroffen hat, um mit ihnen dort zu schlafen.Sie soll keinesfalls steif wie ein Brett gewesen sein. Aber zu den ihr nachgesagtensexuellen Aktivitäten müsste besser recherchiert werden. Ich befürchte, dass ihr dieseDinge auch evtl. nur aus einer bestimmten Ecke übel nachgeredet wurden, denn jemand, derim Kirchenchor sing, kann eigentlich kein Flittchen sein.

Zum Selbstmordversuchist zu sagen, dass Victoria ( oder ihre Mutter) am Abend vor der Tat weggelaufen ist undnachts an der Paar von der Familie gefunden wurde.
Diese Aussagen stammen von SophieFuchs, die aber den Begriff Selbstmordversuch direkt nicht verwendet hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 12:13
@oldschool70

Ja, leicht ist das wirklich nicht … aber sehr interessant und sehrspannend!!! Ich bin ganz begeistert von den vielen Infos und Theorien!!!

Das icheinen Selbstmordversuch der Victoria für ausgeschlossen halte, habe ich ja schongeschrieben. Ich gebe Dir vollkommen recht, dass es ihr nicht gut gegangen ist und sieevtl. einen Ausraster hatte. Das Geld im Beichstuhl, ihre Aussagen im Geschäft, dass es„zu Hause ist, als ob einer einbrechen möchte“ deuten ja darauf hin, dass sie sich ineiner Ausnahmesituation befand und vor irgendetwas Angst hatte. Ich stelle es mir nurganz schön gruselig vor, bei stockdunkler Nacht und Temperaturen um den Gefrierpunkt zueinem Bach zu rennen, um mir eine Auszeit zu nehmen. Ob sie hier nicht eher einenTreffpunkt mit einem Unbekannten hatte?

Es ist ja eigentlich schade, wenn so vielan den Fall angedichtet wurde. Eine genaue Rekonstruktion ist wahrscheinlich sowieso niemöglich, aber durch Fantasieaussagen u.ä. wird man natürlich zusätzlich in die falscheRichtung gelockt. An der Stelle würde mich mal interessieren, wer die ganze Serie imDonaukurier gelesen hat? Lohnt es sich, sich die Seriedownzuloaden?


@AngRa

Riskant ist es natürlich schon, sich noch längeram Tatort aufzuhalten. Aber ich persönlich finde es viel riskanter, mich tagelangzwischendurch immer wieder dorthin schleichen zu müssen, um die Tiere zu versorgen.Außerdem würde für einen Verbleib am Tatort sprechen, dass sich die Täter aus derVorratskammer versorgt haben, zwischendurch Rauch aus dem Schornstein aufstieg und dieTür zum Backhäusl einmal geschlossen und einmal geöffnet gesehen wurde (Wo war diesesHäusl eigentlich?). Wenn ich mich nur kurz am Tatort aufhalte – also vermutlich in dernäheren Umgebung wohne – kann ich doch zu Hause essen. Zusätzlich waren dieHinterkaifecker doch als Eigenbrötler bekannt, wenn die Täter das wussten, konnten siedavon ausgehen, dass nicht alle Nase lang mit Besuchern zu rechnen war. Na, und außerdemhatten sie ja für eine Fluchtmöglichkeit durch das Seil im Stadl gesorgt.

Was dasZusammenleben mit 6 Leichen betrifft, stimme ich Dir zu. Ich könnte mir das auch nichtvorstellen. Aber ich denke, dass jemand der kaltblütig kleinen Kindern den Schädelneinschlägt, es wahrscheinlich billigend in Kauf nimmt, solange er ein warmes trockenesPlätzchen und etwas Leckeres zu essen hat.

Zunächst hatte ich als Täter auch denhilfsbereiten Nachbarn im Visier. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,dass jemand sein eigenes Kind (wenn auch nicht erwiesen) erschlagen kann, nur weil erkeine Alimente zahlen will oder er Streit mit der Mutter hat. Im Leuschnerbuch schildertL.S., dass er häufiger mit dem kleinen Josef gesprochen hat oder der Kleine zu ihm lief,es bestand also irgendeine Form der Beziehung zwischen den beiden, was so einen Mord doch(fast) unmöglich macht.

@oldschool70, @AngRa
Dankeschön auch für dieBeantwortung meiner Fragen!!!


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 12:37
@ all

Kann es nicht sein, daß die Dachziegel von Gruber selbst verschoben wurden,damit er sein eigenes Anwesen beobachten konnte, ob sich jemand Fremdes dort "rumtreibt",da er sich ja beobachtet vorkam. Denn wenn er oder jemand aus der Familie einen Fremdenbzw. eine "zwielichtige" Person am Waldrand gesehen hat, wäre es ja für dieFamilienmitglieder möglich, diesen oder diese Fremden vom Speicher aus zu ermitteln, undder Fremde fühlt sich wiederrum unbeobachtet.
Vielleicht habt ihr das ja schon maldiskutiert, und ich habs noch nicht gelesen...

Irgendwie meine ich gelesen zuhaben, daß die Ziegel wohl schon länger verschoben waren, da sich wohl an markantenStellen kein Moos angesetzt hatte,(wenn dies stimmt)..


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 15:14
@schimmelchen

Bezüglich der Dachziegeln hast Du richtig gelesen. Evtl. hat deralte Gruber dies selbst veranlasst. Er wollte wohl alles im Blick haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 18:12
Zum Thema Dachziegel hat sich oldschool70 schon einmal, sehr einleuchtend wie ich finde,geäußert. Ich zitiere:

„Auch die Sache mit den ausgehängten Dachziegeln an zweiverschiedenen Stellen des Dachs ist ein Mysterium. Sollte es ganz einfach Zufall gewesensein? Schwer zu glauben, da Dachziegel ineinander verhängt sein müssen, um Stabilität undSchutz vor Wind und Wetter zu bieten. Hätte einer der Hausbewohner, warum auch immer,zwei Dachziegel ausgehängt, er hätte die Ziegel später wieder fixieren müssen, um zuvermeiden dass beim nächsten stärkeren Sturm das Dach abgedeckt wird. Wenn eine Windboein das entstandene Loch im Dach fährt, kann es relativ leicht zu einer Kettenreaktion mitfatalen Folgen kommen. Außerdem wird es sicher nicht der Wille der Hofbewohner gewesensein, dass es ihnen ins Haus regnet. Gerade zu dieser überaus stürmischen undniederschlagsreichen Jahreszeit... „

@oldschool70
Siehst Du, hat sich schonausgezahlt, sich von vorne durch alle Einträge zu arbeiten :o)


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 19:19
@melinda

Wenn der Beitrag nun auch noch weiterhelfen würde, das Mysterium inpunkto Dachziegel zu lösen, wäre alles paletti...

Aber, ich zitiere den KOIReingruber aus dem Jahre 1922:

"Überzeugend ist dargelegt, dass die Dachziegelerst in allerletzter Zeit zurückgezogen worden sein mussten" (da sich auf den anderenZiegeln, auf denen sie gelegen hatten, keine Russrückstände, Moose und Flechten findenliessen)

Was soll das nun heissen? Waren die Ziegel zum Zeitpunkt derTatortbegehung durch die Polizei verschoben, oder nicht?

Ich würde diesen Satzgefühlsmässig so deuten, dass die Ziegel nicht verschoben waren, aber längere Zeit vorherverschoben gewesen sein mussten, da die benachbarten Ziegel keine Russrückstände etc.aufgewiesen.
Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diePolizeidelegation damals das äussere Dach inspiziert hat.

Also gehe ich von einemSchreibfehler im Protokoll aus. Die Ziegel mussten also bei der Inspektion verschobengewesen sein und unter diesen Ziegeln, die auf den benachbarten Ziegeln gelegen hatten,waren die Russ-, Moos- und Flechtenspuren noch intakt.

Es ist also davonauszugehen, dass die am 05.04.22 entdeckten Löcher im Dach erst wenige Tage vorher durchZurückziehen der Ziegel entstanden waren.

Somit hätten die entstanden Löcher imDach durchaus von dem oder den Täter(n) herbeigeführt worden sein können, um sie alsAusguck zu nutzen.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 21:51
Ja ich wohne in Oberbayern , 25 km ungefähr infernt von Hinterkaifeck .. das themainteresiert mich sehr .. mein vater ist schon mal dort hingfahren zu dem denkmal .. ersagt irgendwie schon unheimlich davor zu stehen ^^ .. Naja .. und ist ja auch irgendwieschon bischen gruselig.. ^^


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 22:01
@oldschool70

Ich deute das Zitat Reingruber über die Dachziegel so, dass der obereZiegel an der Überlappung den Unteren vor Verwitterung schützt.
Wenn man einenZiegel hochschiebt, ist dan dieses Stück des unteren Ziegels blank (als würde man einenneuen einsetzen). Das konnte von den damaligen Ermittlern gut gesehen und gedeutetwerden.
So könnten die Ziegel von den Täter(n) aber auch erst kurz vor der Entdeckunghochgeschoben worden sein.

grüsse H.


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Mordfall Hinterkaifeck

08.07.2007 um 22:47
@oldschool70

Also ich gehe davon aus, dass die Dachziegel zum Zeitpunkt derTatortbegehung verschoben waren. Bei dem an den Tag gelegten Ermittlungseifer hätten diePolizisten sonst bestimmt nichts festgestellt. Ich verstehe den Text (Woher stammt derdenn?) übrigens genauso wie Holledauer.

Mir ist beim Betrachten der beidenTatortfotos aus dem Stadl etwas unklar und vielleicht kann mir ja jemand auf die Sprüngehelfen. Bis jetzt wird doch immer angenommen, dass alle vier Opfer nacheinander den Stallbetreten haben und sofort umgebracht wurden. Aber die Lage der Leichen sieht doch eher soaus, als wären sie auf dem Rückweg ins Haus gewesen. Ein bisschen erinnert mich das ja aneine Hinrichtung … oder ist etwas bekannt, dass die Lage der Leichen durch „Umschichtung“o.ä. verändert wurde? Oder gab es Schleifspuren?


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 05:08
@holledauer

So wird es sein, danke für den Hinweis!

@melinda

DieOpfer dürften in etwa dort ermordet worden sein, wo sie aufgefunden wurden. Woran machstDu Deine Vermutung fest, sie könnten auf dem Rückweg ins Haus gewesen sein?

Dieursprüngliche Lage der Leichen konnte von der Polizei nur noch mit Hilfe des ZeugenSchlittenbauer, Sigl und Pöll nur noch rekonstruiert werden, da der Zeuge Schlittenbauerdie aufgeschlichteten Leichen beim Auffinden aueinandergezogen hat.
Vermutlich lagAndreas Gruber in Bauchlage auf den Leichen der beiden Frauen, die in Rückenlageaufgefunden wurden. Viktoria Gabriel an der Wand zum Stall, daneben Cäzilia Gruber.
Unmittelbar am Treppenaufgang lag die Leiche der Cäzilia Gabriel.
Alle Opferwurden reichlich mit Heu und obenauf mit einer alten Tür bedeckt aufgefunden.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 06:06
@melinda

Leider kannten nur die Auffinder der Leichen Pöll, Sigl undSchlittenbauer die ursprüngliche Lage der Leichen, denn S. hat die Leichen sofort nachAuffinden
angefasst und in eine andere Position gebracht. Das 1. Foto imLeuschner-Buch, wo A. Gruber in Rückenlage liegt, zeigt den Zustand, wie S. seine Leicheplatziert hat. Er hat Gruber von der Frauenleiche gezogen und umgedreht, so dass er inRückenlage lag. Da er nach seinen eigenen Angaben sein Buberl gesucht hat, istanzunehmen, dass er auch die übrigen Leichen bewegt hat, so dass deren ursprüngliche Lagenicht mehr feststellbar ist.

Nach Angaben der Finder hat Andreas Gruber zunächstin Bauchlage auf der Frau gelegen, die auf dem zweiten Bild im Leuschner-Buch auf demRücken liegend mit hochgezogenem Rock und dunklen Kniestrümpfen zu sehen ist. Auf seinemRücken hat die Tür gelegen und oben auf der Tür lag Heu. Die Polizei hat später nachAngaben von S. die Leiche von A. Gruber wieder in diese ursprüngliche Lage gebracht unddas weitere Foto gemacht.

Der Täter hat die Leichen bestimmt nicht dort liegenlassen, wo sie nach der Tötung hingefallen sind, so dass man m.E. keine Rückschlüsseziehen kann, dass die Opfer auf dem Weg zurück ins Haus waren, als sie getötetwurden.

Zumindest die Lage der Leiche von Gruber, der mit dem Bauch auf einer aufdem Rücken liegenden Frau lag, die zudem die Beine leicht überkreuzt hatte, so dass ernicht zwischen ihren Beinen liegen konnte, sieht mir sehr symbolisch platziert aus. Dasszumindest diese beiden Leichen auch ursprünglich so gelegen haben, scheint durchZeugenaussagen ( S., Pöll, Sigl) ausreichend belegt zu sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 07:37
Ich hatte auch irgendwo gelesen, dass L.S. die Lage der Leichen wohl verändert hat undspäter für die Polizei wieder in die Ausgangslage gebracht hat. Lt. Leuschnerbuch räumter jedoch nur das Heu zur Seite, um die Leichen freizulegen (S. 35). Woher habt ihr denndie Infos über die genaue Lage der Leichen?

Wenn Victoria den Stall betreten hatund in Richtung Raum blickt, dann unmittelbar Schläge auf den Kopf erhält und sozusammenbricht dass sie auf dem Bauch liegt, müsste sie doch nach vorne gestürzt sein.D.h. ihre Füsse müssten doch bei der Tür liegen und der Kopf in Richtung Raum zeigen. Dasgleiche natürlich auch bei den anderen Leichen. Statt dessen liegen alle erkennbarenLeichen in die andere Richtung. Sehe ich da was falsch? Es sieht eher so aus, als hätteman dort alle vier Opfer erst zusammen dort „antreten“ lassen und sie dann der Reihe nacherschlagen …


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 09:04
@all

Ich versuche mir ein Bild zu machen aus den vielen Details, welche man hiererfahren kann und hoffe, daß mir jemand helfen kann:

Es wurde in einigen Beiträgenin Frage gestellt, ob der Auffindungsort der Leichen nicht der Tatort ist(ich hoffe ichbringe nichts durcheinander), was ich mir ja gut vorstellen könnte, jedoch muss es dochirgendwo ein riesiges "Blutbad" gegeben haben, bzw. dann an verschiedenen Stellen,(denJüngsten und die Magd in den Schlafzimmern mal ausgenommen), bei vier Menschen, irgendwomüssen doch diese Spuren zu sehen gewesen sein. Ist da etwas belegt?

Wenn ich dieTatortbilder ansehe und mit der Skizze des Tatortes (wo die Kreuze eingetragen sind) derPolizei aus dem Leuschner-Buch vergleiche, sehe ich das so, das die Toten vor der Türelinks ins Haus liegen, folglich müssen die oder der Täter doch über die darübergelegteTüre, sprich über die Toten steigend in das Haus bzw. in den Stall gegangen sein, z.B. umdie Tiere zu versorgen.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 09:58
@schimmelchen

Tatort der 4 Leichen im Stadel

Meines Wissens wird dies imLeuschner nicht explizit erwähnt, aber das Fundort gleich Tatort sein dürfte, ist meinesErachtens nach gesichert.

Das mit dem "Blutbad" ist zutreffend, wenn man an einemanderen Ort Blutlachen gefunden hätte, dann wäre dies der Polizie sicherlich aufgefallenund hätte sich überliefert.

Meine persönliche Sicht der Tatortfotos ist folgende:Mich wundert es schon ein wenig, dass dort kaum Blut zu sehen ist, denn das dort vielBlut geflossen ist, davon kann man ausgehen. Aber das wäre dadurch erklärbar, dass ebendas Stroh nachher über die Leichen gelegt wurde und das Blut direkt auf den Bodenfloß.

Das der oder die Täter über die Leichen gegangen ist/sind, ist regelrechtsprichwörtlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 10:32
@keller
Danke für Deine Antwort.
Ich habe für mich im Moment keine Vorstellung, wiedas von Statten gegangen sein soll, trotz der vielen Erklärungen hier. Ich kann mireinfach ("bildlich") nicht vorstellen, daß alle an "einem Fleck" umgekommen sein sollen,denn sie wurden doch alle an diesen Platz gebracht bzw. gelegt, folglich müssen, meinerMeinung nach (welche ich im Moment noch vertrete) die einzelnen Morde doch, wenn ich michauf die Scheune und den Stall beschränke bei meinen Überlegungen, an verschiedenenStellen verübt worden sein (ich gehe von einem Einzeltäter aus).


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Mordfall Hinterkaifeck

09.07.2007 um 13:30
@AngRa
Natürlich auch für Deine Antwort gestern auf meine Frage sage ich Danke. Wollteich gestern schon.Entschuldige.


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