Mordfall Hinterkaifeck
20.08.2013 um 20:46@Kailah,
die Frage ist doch ob diese Fememorde nur auf Anordnung von Braun erfolgten, oder ob noch weitere Personen darin verstrickt waren. Darüber sind sich die Historiker wohl uneins. Ich zitiere mal aus o.g. Buch von Horst Nußer: S. 140
Jede Waffenlagertheorie und deren mögliche Vertuschung hängt von den weiter oben agierenden Personen ab und deren möglicher Einfluss auf Personen wie Reingruber.
die Frage ist doch ob diese Fememorde nur auf Anordnung von Braun erfolgten, oder ob noch weitere Personen darin verstrickt waren. Darüber sind sich die Historiker wohl uneins. Ich zitiere mal aus o.g. Buch von Horst Nußer: S. 140
Die für die Morde verantwortliche Schaltzentrale war die unter Leitung von Dr. Joseph Kern stehende Wirtschaftsstelle, bei der die gesamten Waffengeschäfte zusammenliefen. Das Spezialkommando stand unter der Führung des Oberleutnants Braun, der rechten Hand Kerns. Seine Handlanger waren German Böhm und Hans Schweighart, die Brüder Schneider sowie Neunzert, Schuster, Berchtold und in weiterm Sinne der bereits erwähnte Czernak. Diese Abteilung agierte aber nicht allein und vor allen Dingen nicht aus eigenem Antrieb. Entscheidende Verantwortliche, die offen sie Fememorde billigten, waren Pöhner und Frick im Münchner Polizeipräsidium, Justizminister Roth, die Abteilung Zettelmeier im Innenministerium sowie die allgemeine EWB-Zentrale unter Kriebel, die im engen Kontakt mit Kahr standen. Ausgeführt wurden die Morde von den Militärs der Wirtschaftsstelle unter Kanzler und Braun, angeordnet wurden sie, wenn man den Ausführungen des Kriminalinspektors Reingruber glauben darf in Pöhners direktem Auftrag in seiner Privatwohnung. Die Kommissare Glaser und Oberinspektor Meyer waren dort zum Befehlsempfang in der Dobner Mordsache gewesen. Pöhner organisierte nach den begangenen Verbrechen die Ausstellung von Inkognito-Pässen. Glaser, der als einziger namhaft gemacht wurde, sagte bei der Vernehmung , Pöhner habe die Weisung ausgegeben sämtlichen Organen der Reichswehr und EW, die sich mit dem Ersuchen an die Polizeidirektion wenden, zu entsprechen, und es sei häufig vorgekommen daß Ersuchen um beschleunigte Paßausstellung gestellt wurden.Die Aussagen von Glaser und Reingruber waren von 1927, als die Fememorde nochmals aufgearbeitet wurden. Die Schlüsse, welche Nußer zieht sind nicht ganz unumstritten. Ich halte sie durchaus für möglich.
Jede Waffenlagertheorie und deren mögliche Vertuschung hängt von den weiter oben agierenden Personen ab und deren möglicher Einfluss auf Personen wie Reingruber.