Mordfall Hinterkaifeck

mellowmind

jetzt mußte ich doch lachen bei der vorstellung: 1 bohne, ein pfund zeugl.
dann muß die bohne aber gut durch das pfund malz gezogen werden, damit
a "kaffeegschmäckle" entsteht, gell?

ich kenne noch den "zigorakaffee" aus meiner jugend, irgendwo heißt er doch auch
"bliemchenkaffee".

in frankreich habe ich mal so etwas getrunken, da wird dieses pulver in die heiße milch
eingerührt, super! war klasse, hat mir geschmeckt "grins".

bei uns ist das etzad der "carocaffee", habe ich festgestellt und da wirst dann auch
beschissen mit dem sogenannten - hähä - caffeesurrogatextrakt", schaut mal nach, was
das ist, ich lach mich tot.

heut schmeckt mir der gruscht nicht mehr, bäh.

grüßle ond an scheena sonndich, hulla

@hulla
@Mellowmind

Wenn mann heute Malzkaffee mit Bohnenkaffee 1:1 mischt, eine Prise Salz dazu gibt, schmeckt das wunderbar, ist schön schwarz und bekömmlicher.

Wenn die HKer den nur Sonntags oder zu bestimmten Anlässen tranken, hielt der doch ne ganze Weile,vielleicht wurde er von ihnen mit Malz oder Zichorie gestreckt?

Aber sie bestellten wohl regelmäßig Kaffee, sonst hätte sich der Händler E. S. nicht bei Schl. dahingehend geäußert das sich dort nix rührt.

Natürlich hätten sie irgendwo auf dem Feld/Wald sein können, nur was wird bei dem damaligen Wetter am 1.4. draußen gemacht?

Was nun im Märzen der Bauer auf den Feldern macht, kann ich Dir auch nicht beantworten. Michael Pöll war aber am 1. und 3.4. 1922 auf den Feldern tätig und ihm ist die Stille aufgefallen, die vom Anwesen Hinterkaifeck ausging.

komisch, dass dann erst am Die. die Tat entdeckt wurde...

Sa+Mo. fehlt die Cilly in der Schule
So. die Fam. in der Kirche bzw. die Vic im Chor.

Sa. fällt dem Kaffeehändler die Stille auf sowie dem Pöll, So. wollte der Siegl-Bub von Rachelsbach Schmalz kaufen, erzählte dies dem J.S.

@AngRa

Vielleicht hilft Dir das weiter. ;)

Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.
Er setz seine Felder und Wiesen instand.
Er pflüget den Boden er egget und sät
und rührt seine Hände frühmorgens und spät.

Die Bäuerin, die Mägde sie dürfen nicht ruh´n.
Sie haben im Haus und im Garten zu tun.
Sie graben und rechen und singen ein Lied
und freu´n sich, wenn alles schön grünet und blüht.

So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei.
Dann erntet der Bauer das duftende Heu.
Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus.
Im Winter da gibt es manch herrlichen Schmaus.

Der LTV hatte Rösser, die Hinterkaifecker nur Ochsen.

Es ist nicht überliefert, dass der Siegl-Bub aus Rachelsbach dem Johann Schl. erzählte, er habe Schmalz kaufen wollen und niemanden angetroffen.J.Schl. hat in seiner späteren Aussage später lediglich erwähnt, dass sein Vater das Nachsehen nach dem Besuch des Monteurs auch deshalb angeordnet habe, weil zuvor der Siegl aus Rachelsbach auch vergeblich bei den Kaifeckern vorbeigesehen habe.

Die Geschichte mit dem Schmalz ist zwar nett, aber sie dürfte Leuschners Fantasie entsprungen sein. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass der Siegl aus Rachelsbach Schmalz kaufen wollte. Vielleicht wollte er aber auch Eier, Hühner oder Eingesurtes kaufen.

@troadputzer

Ich danke Dir für den Hinweis. Im Märzen wird somit der Boden instand gesetzt. Das ist es! Das könnte hinkommen!

Johann Schl. hat so etwas in seiner Aussage ebenfalls erwähnt, denn er hat darauf hingewiesen, dass sein Vater am 30.3.1922 geackert habe, vermutlich ist er auf einem Acker umhergefahren und hat den Boden bearbeitet, d.h. gepflügt.

Der ganze Dialog zwischen dem Siegl-Buben aus Rachelsbach und J.Schl. dürfte Leuschners Fantasie entsprungen sein. Gerade dieser Dialog ist hier aber schon öfters diskutiert worden in dem Sinne, dass Johann schlecht auf die Hinterkaifecker zu sprechen gewesen ist und über sie gelästert hat, weil er Siegl gegenüber meinte, dass diese nicht geöffnet haben, weil sie ihr Schmalz an andere teurer verkauft haben.

Der Schlenker mit dem Schmalz ist ja ganz nett, aber aktenkundig ist er nicht. Ich will damit sagen, dass wir speziell über J. Schl. kaum etwas wissen. In seiner Aussage von 1952 hat er darauf hingewiesen, dass er sehr selten auf dem Anwesen Hinterkaifeck gewesen sei. Er habe nicht mal alle Räumlichkeiten gekannt usw.

@AngRa

leuschners oder heckers phantasie?

ich habe das buch jetzt leider nicht parat, ich denke aber eher, daß es heckers hirn
entsprungen ist um einiges auszuschmücken.

ich wünsch euch alle einen schönen sonndich, gell?

hulla

Hat das hier shcon jemand geposted?

Bei ebay versteigert einer gerade eine Zeitung von 1952, die sich mit dem Fall beschäftigt. Vielleicht findet sich ja ein Depp, der die 160,- Euro dafür bezahlt.

http://cgi.ebay.de/orig-Zeitung-Mordfall-Hinterkaifeck-Kriminalistik-1952_W0QQitemZ260365276901QQcmdZViewItemQQptZAntiquarische_B%C3%BCcher?hash=item3c9efad6e5&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1781|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A1318|301%3A1|293%3A1|294%3A50

@Acidlandlin
hatte er vor kurzem bereits eingestellt, kauft wohl keiner

der hat wohl einen kleinen spatz im hirn?

fast 160,00 euronen für einen papierfetzen?

ich glaubs nicht

Immerhin hällt er sich mit dem Porto zurück, ein anderer hätte da nochmal nen Zehner draufgeschlagen.

In der Zeitschrift ist ein Bild vom Marterl zu sehen. Neben dem Marterl soll früher ein Betstuhl gewesen sein. Es soll die Möglichkeit bestanden haben auf diesem Stuhl zu knien. Weiß jemand etwas Näheres darüber?

@AngRa

Der jetzige Platz des Marterls ist ja neben der Wetterfichte, unter der eine "Parkbank" steht, an der man verweilen kann. Auch ist dort eine kleine Schautafel mit einer Ablichtung des Anwesens (Hoffoto) und einer Abbildung des Aquarelles von K.Müller, auf dem er die Lage des Hofes gemalt hat.

Von dem Betstuhl habe ich auch schon gelesen, aber noch kein Foto des alten Standortes mit dem Marterl gesehen, auf welchem dieser abgebildet ist.

@schimmelchen,
das alte Marterl ist ja offensichtlich als Titelbild der ersten Ausgabe von 1978 der sog. "Leuschnerbibel" verewigt worden, zeigt es allerdings im Winter, recht verschneit.
Auf diesem "MARTERL-Alt"-Bild kann ich da keinen Betstuhl etc. herausfinden, auch keinen verschneiten.
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Bernie

Einen Betstuhl kenne ich eigentlich nur als Möbelstück zur privaten Andacht aus Holz.

Es könnte sein, dass der Betstuhl neben dem Marterl auch aus Holz war und nach einigen Jahren verrottet ist. Gelegentlich soll L.S. auf diesem Betstuhl gekniet haben, ins Gebet vertieft.

@AngRa,
das wird ein ganz einfacher hölzerner Betschemel gewesen sein, der Begriff "Betstuhl" ist in diesem Zusammenhang wohl etwas irreführend. Das Materl bz. die kleine Gedenkanlage inl. Schaukasten und Kreuz an der Wetterfichte wird zumindest von Gröbern her gepflegt, da gibt es ältere Damen, die sich dankenswerterweise dieser guten Sache angenommen haben, vielleicht auch jemand aus Kaifeck und Laag. So denke ich auch, dass der Betschemel aus rein praktischen Gründen zur Winterszeit dann privat verwahrt wurde, erst im Frühjahr wieder hinübergebracht wurde, ans HK-Marterl.
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Bernie

@Bernie

An sich kenne ich keine Marterln. Ich gehe aber davon aus, dass ein Betstuhl nicht nur ein Schemel gewesen sein kann. Er müsste schon die Form einer Kirchenbank (halt für eine Person) wie in der katholischen Kirche üblich gehabt haben. Man kennt es ja, unten eine Leiste zum Knien und in Höhe des Oberkörpers etwas zum Abstützen der Arme für ein Zusammenlegen der Hände zum Gebet. Nun nimm mir doch nicht die Illusionen. Ein einfacher Schemel, vielleicht in Form einer Fußbank? Ich weiß ja nicht.

@AngRa

Ich stelle mir den Betstuhl genauso vor wie Du, eine Art Bank zum Hinknien und mit der Möglichkeit zum Abstützen der Arme. Dies wird wohl sehr schlicht gehalten gewesen sein. Wahrscheinlich verwitterte sie im Laufe der Jahre, das kann ich mir vorstellen und wurde dann nicht mehr erneuert.

@schimmelchen,
@AngRa,
na genau sowas ! Ein kleines Bänkchen, ein Schemelchen, also ein simples Querbrett, zwei Stützbretter (Beine) , das wars ! Drauf knien, und dann rein ins Gespräch mit dem lieben Gott. ( wohlgemerkt: geht auch ohne knien .... )
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Bernie