@Badesalzhallo Rudi, du erwähntest vor kurzem ein Interview mit KM, das nicht mehr da wäre.
Ich habe hier den Text eines Interviews des baerischen Rundfunks vom 10.11.2007 mit KM. Ich hoffe, daß es das ist, das du meintest
:)Hier der Text:
BR1: Glauben Sie zu wissen, wer der Täter war?
KM: Ich würde zwar generell sagen Ja, aber trotzdem meine ich, dass es für eine Anklage, die Punkte, die ich bisher gesammelt habe, nicht ausreichen für einen Gerichtsprozeß , der ihn zum Täter verurteilt. Die Indizien würden, nach meiner Ansicht, nicht ausreichen, aber vom Gefühl her, meine ich zu wissen, wer’s war!
BR1: Sie dürfen es auch nicht sagen
KM: Nein, es wäre absolut unfair, aber nach meiner Ansicht ist er schon verstorben!
BR1: In den Akten ist der Fall, das hat mich so ein bisschen gewundert, als Raubmord geführt, aber nach der Todesnacht, Mordnacht besser gesagt , da hat man ja im Hof noch jede Menge Geld, Schmuck gefunden, auch Uhren, das waren ja richtige damals in den Zwanziger Jahren, richtige Wertgegenstände, das kann doch gar nicht Raubmord gewesen sein!
KM: Der Ansicht war ich ja immer, dass es sich nicht um einen Raubmord handeln kann. Es waren etwa noch 2228 Mark im Schrank verwahrt, also in einem der Tatortzimmer, und auf dem Bett lag also eine leere Brieftasche und ich mein‘, dass diese Spur fingiert war, das heißt bewusst gelegt, um einen Raubmord vorzutäuschen!
BR1: Was könnte denn das Motiv von dem Täter gewesen sein?
KM: Also die unmenschliche Art der Tatbegehung, sämtliche Bewohner auszulöschen, würde ich mal sagen, da0 es ein absoluter Racheakt war!
BR1: An diesen Falls sind jetzt sogar wieder, glaube ich, ganz aktuell Profiler rangegangen!
KM: Das haben wir also im Jahr 2000 schon einmal gemacht, eine operative Fallanalyse und die hat gewissermaßen als Gutachten ergeben, dass also zwischen Täter und Opfer eine starke emotionale Verbindung bestand! Das müsste keine Person aus dem äußeren Umfeld gewesen sein, sie müssen sich gut gekannt haben!
BR1: Mhm, Täter und Opfer müssen sich gut gekannt haben. Rache, denke ich mal, könnte da ein Motiv gewesen sein. Es stellt sich natürlich die Frage, Rache wofür? Herr Müller, eine superspannende Geschichte, darüber reden wir gleich weiter hier auf Bayern eins.
BR1: Ja ein ungeklärter Kriminalfall aus dem Jahr 1922 beschäftigt uns heute Vormittag. Warum haben die Bewohner von Hinterkaifeck damals auf so grausige Art sterben müssen? Konrad Müller bei mir. Er ist ehemaliger Kriminalbeamter, kennt den Fall so gut, wie kein Anderer.
Herr Müller, es gibt ja da verschiedene Theorien, wer oder was hinter diesem Mord gesteckt haben könnte. Eine lautet, das war ein politisch motivierter Fememord, wie es damals in den Zwanzigerjahren es doch einige gab, vielleicht, weil der abgelegene Hof als geheimes Waffenlager benutzt worden ist. Was sagen Sie denn zu dieser Theorie?
KM: Ja, diese Theorie ist mir bekannt, aber ich, von meiner Person her, schließe diese Möglichkeit aus! Die Kaifecker, die waren ja unbedingt so verschlossen, einer außenstehenden Person wurde nie der Zutritt ins Haus gewährt! Ich kann mir unmöglich vorstellen, dass sie sich so politisch engagiert haben, dass man zum Beispiel Waffen auf ihren Hof horten konnte oder die Erlaubnis dazu! Ein Fememord trifft für mich nicht zu!
BR1: Manche können sich ja vorstellen, dass es eine Eifersuchtstat gewesen ist, also zum Beispiel ein enttäuschter Liebhaber, der Tochter. Der Vater hatte ja mit der Tochter ein Inzestverhältnis und war dafür ja auch ein Jahr lang hinter Gittern gewandert nicht?
KM: Ja, die Tochter vier Wochen! Es ist nun so, dass ein Großteil , die sich mit Hinterkaifeck befassen oder befasst haben, der Meinung sind, dass es bei dem Täter sich um den Ehemann handelt, um den Karl Gabriel, der am 12.12.1914, in den ersten Kriegstagen, in Verdun bereits gefallen ist und diese Leute sind der Meinung, dass er also nicht gefallen ist! Er hätte die Identität mit einem anderen Kriegskameraden getauscht, wäre acht Jahr später also zurückgekehrt und hätte von dem Inzestverhältnis erfahren und hätte sich damit gerächt!
BR1: Ist er jetzt gefallen oder ist er nicht gefallen?
KM: Nach meiner Ansicht ist er gefallen! Es ist ja nun so, dass zwei Schulkameraden von ihm ihn am Schlachtfeld im Schützengraben identifiziert haben. Jetzt würde ich damit unterstellen, dass das richtig ist, was mehrere Personen damit ja bekundeten!
BR1: Hinterkaifeck ist ja ein richtiger Mythos! Habe ich ja vorhin schon gesagt! Immer wieder werden ja auch Bücher zu diesem Fall veröffentlicht. Derzeit steht auch ein Roman ganz ganz oben auf den Bestsellerlisten, in dem die Autorin genau diesen Stoff mehr oder minder verarbeitet hat. Was ist aber letztendlich mit den Leuten, die da in der unmittelbaren Umgebung von dem Tatort leben, also in Gröbern, wo die nächsten Nachbarn waren, in den umliegenden Ortschaften? Wird da noch über diesen Mord geredet oder ist es besser dieses Thema überhaupt nicht anzuschneiden?
KM: Der letzte Satz, den lass‘ ich absolut gelten! Ja, es ist bemerkenswert, dass also vorwiegend in Gröbern, das ist also der nächste Ort, 500 Meter entfernt von Kaifeck, dieses Hinterkaifeck-Thema eben nach wie vor ein sehr heißes Thema darstellt!
BR1: Warum ist das nach all den Jahren immer noch so ein wunder Punkt?
KM: Es ist ja so, dass immer noch Nachkommen vorhanden sind, die in verwandtschaftlicher Beziehung zu irgendeinem Tatverdächtigen stehen.
BR1: Also gibt es heute noch Verdächtigungen eventuell, oder gedachte Verdächtigungen, also die nicht ausgesprochen werden?
KM: Es gibt da gewisse Meinungen, die einfach einmal sagen, nach unserer Meinung wär’s der oder diese Person gewesen!
BR1: Aber so bleibt er ungeklärt und damit auch der spektakulärste ungeklärte Fall der da in Bayern passiert ist! Ich danke Ihnen recht herzlich, dass Sie zu uns gekommen sind und wünsche Ihnen jetzt ein schönes Wochenende!