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Mordfall Hinterkaifeck

51.943 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 19:43
Habt Ihr schon mal in Betracht gezogen, daß der Auslöser der Morde die Ankunft derneuen
Magd gewesen sein könnte?
Wenn es mehrere waren, die auch noch aufm Hofgewesen sind,
könnte die Ankunft so ne Art Startsignal gewesen sein.
Ich denkeauch das es viele
Spuren sind welche die Polizei in die Irre führen sollte und wenn dadann auch auf der
politischen Ebene ein Verwandschaftsverhältnis vorhanden war, würdeauch die ungenaue
Befragung im Umfeld wieder Sinn machen.
Auch im Buch findet manja immer wieder
Hinweise, daß die Jagd mehr auf Aussenstehende gemachtwurde.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 19:50
Ja mysteriös ist schon die Tatsache, dass jeder kleine, große, bekannte und unbekannteHalunke im Raum Bayern mal verdächtig wurde, aber so richtig ins Detail im familiärenSinne und Bereich ist keiner gegangen. Da hat wahrscheinlich die psychologischeAusbildung gefehlt und die Erfahrung.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 20:37
@ Ermittler
Ich mag nicht daran glauben, dass es mehrere Täter gegeben hat wie imOrient-Express bei Agatha Christie.
Ich denke bei mehreren Tätern hätte irgendeinermal geplaudert. Nicht jeder ist mental gleich stark.
Wir hatten bei uns in Hessen voreinigen Jahren den Entführungsfall Jakub Fiszman. Täter waren Vater und Sohn. Die Täterhaben das Opfer gleich nach der Entführung umgebracht, weil das Opfler sie erkannt hatteund dennoch von der Familie des Opfers Lösegeld gefordert. Die Ehefrau und Mutter war inder Firma des Opfers beschäftigt. Die Täter kamen also aus dem Umfeld. Bei denpolizeilichen Ermittlungen wurden beide vernommen. Der Vater war abgebrüht, den konntenichts beeindrucken. Aber der Sohn hat die Nerven verloren. Er hat alles ausgeplaudertund versucht seinen Tatbeitrag herunterzuspielen.

Warum die Familie Gabrielunbedingt das Haus kaufen wollte und es letzten Endes bekommen hatte, kann ich mir auchnicht vorstellen. Ich finde das auch ziemlich merkwürdig. Erbrechtlich gesehen haben siedas Haus aufgrund einer merkwürdigen Vorschrift nicht bekommen, die es heute nicht mehrgibt. Nach heutigem Recht hätten sie eigentlich erben müssen, weil Cäzilia Gabriel ( ihreEnkelin) die Hofeigentümerin Victoria Gabriel , ihre Mutter überlebt hat.

Vielleicht fühlten sie sich irgendwie für das Haus verantwortlich.

GrußAngela


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 20:52
@Maddrax
Ich denke auch, dass es äußerst merkwürdig ist, dass die Magd erst wenigeStunden vor der Tat auf dem Hof angekommen ist. Dieser Umstand hätte im Rahmen derpolizeilichen Ermittlungen unbedingt genauer untersucht werden müssen. Das ist aberzunächst überhaupt nicht geschehen, weil bei den Ermittlern wohl die Räuber- undLumpensindelgeschichten zu stark im Kopf herumgespukt haben.

Ich kann mir nurvorstellen, dass der Täter die Ankunft der Magd als Signal zur Tat insofern verstandenhat, dass gehandelt werden muss, weil eine Person mehr auf dem Hof ein unberechenbarerFaktor ist, da man nicht weiß, ob sie nicht, wenn sie erst eingearbeitet ist Stall undZugang zum Stall näher im Auge behalten wird und die Tat dadurch irgendwie erschwerenwird.

Gruß Angela


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 21:13
So sehe ich das ähnlich, da war Zeit im Verzug, die Magd kam grad zu dem Zeitpunkt an,als die Tat bereits kurz vor der Endphase war, die Täter bereits im Hause waren. War eindummer Zufall.
Des Weiteren stimme ich der Angi ja zu, dass mit denFamilienmitgliedern, aber alle könnten ein gleiches persönliches Interesse gehabt haben,den Schmach der auf Ihren Namen lastete und mit Ihrigen Namen fortdauerte musste gesühntwerden. Denn der Karli war ja tot und konnte das nicht mehr.
Der Punkt ist aber auchder, dass es erst gar nicht dazu kam, dass einer der beteiligten Personen beiVernehmungen, Verdächtigungen mental einbrechen konnte, da es keine Verhöre gab!
BeiDeinem Beispiel der Entführung war nichts persönliches im Spiel, sondern lediglich dieGelderpressung. Was zwar im Endeffekt auch zum Tode der Opfer führte, aber das geschahvielleicht aus der Not heraus. In der Einöde das war geplant, da gab es einen Punkt, derdas Fass zum überlaufen brachte. Vieles weiß man ja sicher gar nicht. Vielleicht wurdeder Karl ja noch übel vom alten Gruberbauer verunglimpft in der Gegend oder sogar von derVic, in Mannes- und Ehrverletzender Art ? Rufmord, oder weiß der Deifi ??


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 21:25
Um eine Sache mal klarzustellen. Lorenz Schlittenbauer hätte Josef, für den er dieVaterschaft anerkannt hatte, nicht beerben können. Er hätte also auf den Hof oder einenTeil des Hofes oder einen Geldersatz keinen Anspruch erheben können.

Nach damalsgeltendem Erbrecht konnte ein uneheliches Kind seinen Vater gesetzlich nicht beerben undumgekehrt auch nicht. Auch ein Pflichtteilsanspruch bestand nicht. Beide galten als nichtmiteinander verwandt. Diese Bestimmungen wurden erst Ende der 70iger Jahre des letztenJahrhunderts geändert und zwar ab einem bestimmten Geburtsjahrgang des unehelichenKindes. Wenn ich mich nicht irre gilt es ab einem Geburtsjahrgang von 1948 oder1949.

Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass Lorenz Schlittenbauergroßzügig auf ein Erbe oder Pflichtteil verzichtet hätte. Es stand ihm einfach nicht zu.So gesehen ist der Umstand, dass er nichts verlangt hat, dann auch kein Indiz dafür, dasser davon ausgegangen ist, dass Josef nicht sein Sohn ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 21:36
AngRa,.....Wie kommst Du jetzt auf den L.Schlittenb.? Ich glaube der ist ganz raus ausder Sache. Ich denke der hat sich ein bissi in was verrannt, die Frau gestorben, dasKind, der wollte gern die junge Vic, da die auf den Dörfern damals nicht sovieleMöglichkeiten hatten jemand kennenzulernen. Da denke ich hat auch der alte Gruberbauermitgemischt und des verhindert das da was festes geht. So sind die Nicklichkeitenentstanden zwischen ihm und den Einödhof. Ich glaube der Schlitten war ein braver, derwollt nur ne Frau. Nach dem Motto sie liebten und sie schlugen sich gabs ab und an Zoff,das war eben teils dann dem Schlitten angelastet worden und somit verdächtig füreinige.

Man kann auch schlecht die Vic einschätzen, entweder sie war so labil undhat mal da und mal da rumgemacht, oder sie waren allen nur geil auf sie und keiner hatsie bekommen. Somit sind vielleicht auch Lügenmärchen entstanden. Und ob des stimmt dasder alte Gruber mit der Tochter was hatte, ist ja auch nur Spekulation oder Schauermär.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 21:42
@all,
Mich beschäftigt in letzter Zeit immer wieder die Vernehmung des LenzSchlittenbauer am 30. und 31. März 1931.
Lt. Leuschner S. 172:
„Heimlich sei er zuden Hinterkaifeckern, während der alte Gruber noch auf dem Feld war, und habe versucht,mit Viktoria und ihrer Mutter zu reden. Doch beide hätten darauf bestanden, dass er denVater machen müsse. Ursprünglich hätte ihm die Viktoria mitgeteilt, dass er nichts zahlenmuss, sondern nur den Vater machen soll. Weil der alte Gruber aber so grob war, undaußerdem Geld verlangte, wollte er nicht mehr, und habe sie sogar angezeigt.

Beider Auffindung: Sowohl Viktoria als auch ihre Mutter waren vollständig angekleidet, derGruber war anscheinend schon zu Bett gegangen. (O-Ton: „Die alte Gruberin war amschlimmsten zugerichtet“. Viktoria hatte Würgemale am Hals, und der alte Gruber war inUnterwäsche.)

„Die Leute haben aber behauptet, dass die alte Frau Gruber und dieViktoria Gabriel nie mehr mit Schlittenbauer gut geworden sind.“

Der einzige, derdem widerspricht, ist der Verdächtige, und die Polizei lässt das auf sichberuhen!???!!

„Herr Schlittenbauer, sind Sie vernünftig, und sagen Sie dieWahrheit, Sie haben sich doch wegen der Vaterschaftssache furchtbargeärgert?“
„Freilich habe ich mich grün und blau geärgert über die Vaterschaftssache,mein Bub hat mir Vorwürfe gemacht.....“
Nun verstummt er, überlegt und korrigiertsich: „Es ist nicht richtig, dass ich mich geärgert habe, ich habe mich mein Lebtag nochnicht geärgert. Die ganze Gemeinde bezeichnet mich als guten Mann.“
Das sind zweidiametral gegensätzliche Aussagen, und die Polizei schluckt so etwas, ohne ihn zumindestviel intensiver mit bestehenden Aussagen zu konfrontieren!?!? (Sieht für mich verdammtdanach aus, als hätte Jeder davor Angst gehabt, dem Herrn „auf den Schlips zutreten“.)

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 22:15
@ Ermittler, Hexenholz
Für mich ist Lorenz Schlittenbauer keinesfalls aus dem Kreisder Verdächtigen herausgefallen. Durch die Angelegenheit mit dem kleinen Josef, dessenVaterschaft er vor dem Vormundschaftsgericht anerkannt hatte, war er am meisten mit denGrubers/Victoria Gabriel persönlich verbandelt. Er hatte Kenntnis vom Leben auf dem Hof.Er war Bauer und konnte Kühe melken und Schweine füttern. Seine Frau hat ihm für dieTatzeit kein Alibi gegeben. Natürlich hat sie keine poleizeiliche Aussage gemacht ( wegenZeugnisverweigerungsrecht als Ehefrau), so dass die Staatsanwälte dem Schlittenbauer beiseinen diversen Vernehmungen ihre Aussage nicht vorhalten und somit nicht verwertenkonnten. Sie hat es anderen gegenüber aber so geäußert.

Der Schlittenbauer hättegerne die Victoria Gabriel geheiratet. Ich gehe sogar davon aus, dass er in sie verliebtwar. Sie war ja auch viel jünger als er, nicht unvermögend und sexuellen Angelegenheitengegenüber aufgeschlossen.

Aber zur Heirat ist es nicht gekommen, weil er nur dazubenutzt wurde den Vater für den Josef zu geben, damit der alte Gruber und VictoriaGabriel nicht erneut wegen Blutschande verurteilt werden. 1915 hat der alte Gruber wegenBlutschande ja schon 1 Jahr Zuchthaus bekommen und Victoria Gabriel wurde zu einem MonatGefängnis verurteilt. Das waren damals noch milde Urteile, wenn man bedenkt, dass derStrafrahmen für den alten Gruber als Verführer seiner Tocheter 3 Jahre gewesen wäre. AlsWiederholungstäter hätte er einen Nachschlag bekommen und wäre viel schwerer bestraftworden und Victoria Gabriel hätte mindestens 1 Jahr gesessen.
Man kann davonausgehen, dass Lorenz Schlittenbauer sich von Victoria Gabriel ausgenutzt gefühlt hat.Nicht allein dass er als Vater herhalten musste, er sollte dann auch noch Unterhaltzahlen für ein Kind, das nicht seines war. Er wird stark verärgert gewesen sein.Vielleicht war es soweit, dass sie vor der Tat mit einem Rechtsanwalt gedroht hatte. DieKlage wäre dann bald gerichtlich anhängig und somit aktenkundig geworden, so dass auchaus diesem Grund Gefahr im Verzug war aus Sicht des Täters.

Mit seiner 2. Ehefrau,die für Lorenz Schlittenbauer nur 2. Wahl war, weil Victoria ihn nicht heiraten wollte,wird er sich auch nicht wohl gefühlt haben. Hinzu kommt, dass sein 1. gemeinsames Kindmit der 2. Ehefrau 1 oder 2Tage vor der Tat beerdigt wurde. Vielleicht hat er mit seinemSchicksal gehadert . Nach dem Motto, nicht mal gesunde Kinder kann sie gebären, mitVictoria Gabriel wäre alles besser gewesen.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 22:28
Ja, AngRa, dass sind alles Dinge die soweit nachzulesen sind, ich versuche nur mal dieDinge anders zu sehen. Da es nicht nachgewiesen ist mit dem Inzest. Ich denke mir diehätten sich doch in keinen Ort mehr in der Umgebung oder gar Sonntags in der Kircheblicken lassen können hätte der mit seiner Tochter Verkehr gehabt und öffentlichabgeurteilt worden wäre. Schade dass man es nie nachgeprüft hat und damals ja auch nichtkonnte wer die Erzeuger der Kinder gewesen ist. Wär ja heute kein Problem mehr.
Aberdie Streitigkeiten mit dem Schlitten die haben sich ja über längere Zeit hingezogen, ichglaube der hat sich mit seiner Rolle abgefunden, aber immer wieder gehofft dass doch nochwas passiert. Vielleicht hat er sich mit der alten Gruberin ganz gut verstanden und soden Kontakt zur Vic aufrechterhalten.
Die Streitigkeiten wurden ja immerwieder teilsauch öffentlich ausgetragen
Aber das so ein Potenzial aus Wut und Brutalität entsteht,kann nur geschehen, wenn sich was ansammelt und noch nie was rausgelassen wordenist.

Zumindest beim Schlitten, kann ich es mir schwer vorstellen, da der dochirgendwann mal rechnen musste, dass der alte Gruberbauer stirbt und er dann leichteresSpiel hat, denn mit ihm hatte er ja immer Zwist.
Und wo ma wieder beim Thema wären,warum hat der Schlitten dann die Hacke in den Zwischenboden geschoben ? er hätte sieleicht mitnehmen können und bei sich verstecken oder gar im Wald vergraben können.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 22:57
Letzten Endes hat die Staatsanwaltschaft trotz mehrfacher Vernehmungen gegen LorenzSchlittenbauer nicht vorgehen können, weil im Hinblick auf ein Motiv nicht genugermittelt worden ist. Die Angelegenheit mit der Vaterschaft und den damit verbundenenZahlungen und Frustrationen ist eben nicht genug durchleuchtet worden.
Man fragt sichnur warum, wenn sonst allen Spuren detailliert nachgegangen wurde.
LorenzSchlittenbauer scheint auch zu seinem leiblichen Sohn Johann kein besonders gutesVerhältnis gehabt zu haben, denn in einer seiner Vernehmungen erwähnt er, dass einNachbar seinen Sohn zu einem Meineid gegen ihn angestiftet habe. Gegen den nachbarn habeer nichts unternommen, weil man Unrecht geduldig ertragen müsse. Eine entsprechendeAussage des Sohnes wird wegen der Minderjährigkeit des Sohnes ( zum Tatzeitpunkt 16Jahre) auch wieder nicht verwendbar gewesen sein, so dass die Staatsanwaltschaft nieetwas Konkretes in der Hand hatte.

Auch mit seinen eigenen Eltern scheint ernicht gut gestanden zu haben, denn bei seiner Vernehmung erwähnt er, dass seine Elternab Hofübernahme im Jahr 1899 im Austrag bei ihm gelebt hätten ( bei uns heißt das alsAltenteil), dass sie aber zeitweilig fortgegangen seien, weil es nicht gut gegangen sei.Das ist verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ein Altenteil doch die gesamte Versorgungund Altersversorgung der alten Leute beinhaltet und deshalb eigentlich nicht, auch nichtzeitweise aufgegeben werden konnte. Es gibt genug Anhaltspunkte, dass L. Schlittenbauereine schwierige Persönlichkeit hatte, die aber leider niemand genauer durchforscht hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 22:58
@ermittler,
Bei einer Zuchthausstrafe von einem Jahr denke ich, dass der Inzest aufalle Fälle erwiesen war, da das Gericht bestimmt nicht auf der Grundlage von ungeprüftenGerüchten geurteilt hat.
Und das mit der Reuthaue wäre alles andere als einfachgewesen. Hätte ihn jemand durch Zufall gesehen, wäre er ohne das Ding nicht weiteraufgefallen, da er sich in "seinem natürlichen Umfeld" bewegte. Mit dem Ding (egal wieverpackt), hätte es dann zumindest zu einer Zeugenaussage wie: "Der hatte irgendwasdabei" führen können.
Es im Wald zu vergraben, hätte noch weniger Sinn gehabt: 1)Siehe vorigen Satz (er hätte ja erst mal in den Wald kommen müssen.)
2) Er hatteselber ja auch einen Hund und dürfte gewusst haben, dass diese Art Tiere sich wesentlichseltener auf einem Fehlboden aufhält als zum Beispiel im Wald.

Gruss, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 23:12
An Manni, was ist mit Fehlboden gemeint ?


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 23:20
Ja, ich weiß ja auch, dass der Schlitten auch genau 9 Jahre danach nochmals intensivverhört wurde, von Reingrubers Nachfolger (Riedmayr), aber ich glaube der Schlitten wareher eigenbrödlerischer und später eventuell verwirrter als es der Gruber war. Der istmit der Welt nicht mehr klar gekommen, ja nun könnte man spekulieren warum, vielleichtweil die Vic weg war oder aus dem anderen Grund. Aber dem Schlitten ist die Angelegenheitnur peinlich gewesen, dass mit der Vaterschaft und so, deshalb hat der die Gespräche imWirtshaus und ähnliche immer schnell abgelenkt...

Naja jedenfalls bin ich schonaufgeregt morgen dahin zu pilgern, mal die Gegend in Echtzeit anzuschauen.....mal am Grabder Opfer stehen und innezuhalten....

Weiß jemand, ob man heutzutage nochwas indiesen Fall bewegen könnte, auch wenn alle Täter tot sein dürften, ich meine angenommenes käme wirklich was 100-Przozentiges raus irgendwann, wird da was aufgerollt oder wielauft des ???


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Mordfall Hinterkaifeck

30.04.2007 um 23:33
An Manfred, zum Text...Und das mit der Reuthaue wäre alles andere als einfach gewesen.Hätte ihn jemand durch Zufall gesehen, wäre er ohne das Ding nicht weiter aufgefallen, daer sich in "seinem natürlichen Umfeld" bewegte. Mit dem Ding (egal wie verpackt), hättees dann zumindest zu einer Zeugenaussage wie: "Der hatte irgendwas dabei" führenkönnen....

Wenn es nachts ist, der Täter,also angeblich der Schlitten läuft bisnach Gröbern was ca. 300-500 Meter maximal ist, ist das sicher keine Schwierigkeitgewesen mit der Hacke schnell übers Feld zu huschen oder durch den Wald und diese inirgend´nen Verschlag zu verräumen. Aber die gedankliche Arbeit und die praktische, dassDing noch dort irgendwo zu deponieren ist mir zu hoch und mir zu aufwendig für einenspontan handelnden Täter, der ja zuerst die Vic gewürgt und dann den Rest der Bagagebestialisch derschlagn hat, dass es nur so spritzte....Naja ich glaube es reicht fürheute.

Bis denne.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.05.2007 um 00:46
Ich teile die Meinung von AngRa, daß es sich um einen Einzeltäter gehandelthat.

Folgendes spricht meiner Ansicht nach gegen mehrere Täter:

Es wurdenur eine Mordwaffe verwendet, nämlich die vom Altbauern Andreas Gruber „genial“reparierte Kreuzhacke. Die dabei verwendete überlange Schraube hat ja bei allen Opfernzusätzlich noch die zuerst unerklärlichen, lochartigen Verletzungen verursacht. Erst nachdem Auffinden der Tatwaffe beim Abriß des Anwesens im Jahre 1923 konnte dieseVerletzungen erklärt werden.

Wenn es mehrere Täter gewesen wären, hätte diese eineMordwaffe vom jeweiligen Täter zum Nächsten weitergereicht werden müssen. Dieser hättedann ebenfalls aus gleicher Motivation, mit ähnlicher Wut, Brutalität und „Präzision“zuschlagen müssen. Es erscheint mir ausgeschlossen, daß mehrere Personen die gleicheMordlust und die Nervenkraft zu einer solch grausamen Tat hatten – vorallem, wenn man andie beiden bestialisch ermordeten Kinder und die neue Magd denkt. Da damals die Menschennoch stark christlich geprägt waren und der Verlust der ewigen Seeligkeit gefürchtetwurde, hätte früher oder später einer der Täter dies seelisch nicht mehr durchgestandenund gesprochen – spätestens auf dem Totenbett.

Theorie:

Beim Täter muß sichüber längere Zeit hinweg eine ungeheure innere Wut gegen die "Hinterkaifecker" aufgestauthaben. Er hat sich dann am 31. März 1922 nachts mit Viktoria Gabriel im Stall zur„letzten“ Aussprache getroffen. Vielleicht hat Viktoria Gabriel eine unberechtigteForderung gestellt, ihn dabei noch zusätzlich verspottet oder sonst so in seiner Ehreverletzt, daß er sie zuerst voller Haß rasend würgte, dann völlig von Sinnen zurKreuzhacke griff und sie mit neun furchtbaren Schlägen gegen den Kopf auslöschte. Dieswar meiner Ansicht nach der erste Mord, und wurde im Affekt ausgeführt, während alleanderen Morde aus kalter Überlegung heraus erfolgten. Der Mörder war später auch in derLage diese schreckliche Tat innerlich völlig zu verdrängen, so daß ich kaum damit rechne,daß man jemals einen Hinweis auf ihn finden wird.


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01.05.2007 um 06:12
An troadputzer, also Du meinst eine Tat im Affekt....also in Richtung Schlitten. Aberwarum dann die anderen Spuren im Hause. Ich traue dem Schlitten diesen Wutausbruch nichtzu, so kaltblütig und brutal zu handeln ?? In so kurzer Zeit, also an diesen Abend. Esgab doch eindeutige Hinweise dass sich der oder die Täter bereits im Hause verschanzthaben sollen. Ich denke der Schlitten war nicht ganz traurig das die Sippe weg war, aberer wars nicht....
Warum soll sich der Schlitten nachts heimlich im Stall treffen, dieshätte er doch geschickter am Tage haben kenna. Im Wald oder aufm Felde oder wenn derGruberbauer nicht da war?? Und nochmal, warum hat dieser jenige tatsächlich Täter dieHacke im Zwischenboden gelegt, meiner Meinung nach wie vor, damit diese im Beisein seinerselbst und anderen unbeteiligten beim späteren Hausabtragen absichtlich-unabsichtlichgefunden wird umso auf einen unbekannten Täter zu lenken.
Der neue Hausbesitzer istdabei ganz geschickt vorgegangen, des war eines der intelligentesten Schachzüge wenn esso gewesen sein sollte....gelle.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.05.2007 um 11:01
@alle

Ich gehe von einem Täter (=Mörder) aus, der allerdings mindestens einenBegleiter dabei hatte.
Einen Mittäter, der ggf. das Opfer beim Erschlagen festgeltenhat, möchte ich ausschliessen, da die Gefahr bestanden hätte, dass der Helfer ebenfallshätte getroffen werden können.
Dieser Begleiter war als psychologische Stütze desTäters anwesend, ein Weiterreichen der Tatwaffe zwischen den Morden kann auch nichtausgeschlossen werden.
Ansonsten teile ich die Ansicht, es handelte sich um einen"Ehrenmord", der geplant gewesen sein muss. Für Morde im Affekt sprechen m. E.psychologische Gründe und das scheinbar zu aufwendig vorbereiteteProcedere.

Schlittenbauer muss trotz einiger Widersprüche als Hauptverdächtigerangesehen werden, da er nach heutigem Wissensstand mit verletzter persönlicher Eitelkeitund der nahen Bindung nach HKE das stärkste Tatmotiv aufzuweisen hat. Schlittenbauerssehr seltsames Verhalten vor und nach der Mordnacht (Übernachten auf dem Heuboden,Hausschlüssel, Gespräche im Wirtshaus) macht ihn verdächtig und lässt ein "schlechtesGewissen" vermuten. Ich gehe stark zumindest von einer Mitwisserschaft aus.

Alleanderen Theorien, mit Ausnahme Raubmord und politischer Fememord, sind ebenso denkbar.Das Umfeld der Familie Gabriel aus Laag sollte man sicher nicht ausser Acht lassen,genauso wie die Möglichkeit, die Brüder Gump könnten, in welcher Konstellation auchimmer, involviert gewesen sein.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.05.2007 um 11:28
Korrektur meines Beitrags von 11.01 Uhr:
Streiche: "Für Morde im Affektsprechen..."
Setze: "Gegen Morde im Affekt sprechen..."


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Mordfall Hinterkaifeck

01.05.2007 um 11:54
@oldschool
Wenn man Lorenz Schlittenbauer als einen der Hauptverdächtigen geltenlässt, wer kommt dann aber als Gehilfe bzw. Mittäter in Betracht. Schlittenbauer muss zudem anderen ein absolutes Vertrauensverhältnis gehabt haben, so dass er sicher seinkonnte, dass diese Person nie nie über den Vorfall Hinterkaifeck spricht. Die anderePerson muss mental auch so gestrickt gewesen sein wie der Täter, ansonsten hätte sie dieAusführung der Tat nicht ausgehalten, aber auch die spätere geistige Verarbeitung der Tatnicht. Mir fällt dazu keine Person ein, nachdem was wir so aus dem leuschner Buch kennen.Eher halte ich nach den bisherigen Informationen Lorenz Schlittenbauer für ziemlicheigenwillig, der sich anderen gegenüber ( Nachbarn, Verwandten,Knechten??) wohl nicht öffnet.

Aus der späteren Aussage von Schlittenbauer vor der Polizei weiß man aber,dass 3 seiner Brüder mit ihm auf dem Hof gelebt haben. Lässt sich vielleicht noch etwasüber die Brüder herausbekommen?


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