brigittsche schrieb:Vielleicht wollte sie signalisieren, dass da "ein Mann in Haus ist"
Das wird sehr wahrscheinlich auch so gewesen sein! Irmgard Wille hatte ja ohnehin ein bisschen Angst, alleine schon aufgrund des permanenten Klingelns. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so junger Mensch angstfrei mitten in der Nacht auf eine verlassene Straße hinausgeht, um einen Unbekannten zur Rede zur stellen, welcher schon seit Wochen nachts sturmklingelt. Alleine die Vorstellung ist ja bereits wirklich gruselig. Auch 1974 gab es schon genug gefährliche Menschen da draußen. Die Gesellschaft wurde dahingehend auch, insbesondere durch Sendungen wie "Aktenzeichen XY", immer mehr für dieses Problem sensibilisiert.
Wenn der Klingler mit dem Täter identisch sein sollte, würde mich jedoch wundern, warum der Klingler im Vorfeld des Mordes keine Angst hatte, von I.W. entdeckt zu werden. Durch die fein abgestellten Saftflaschen, ist es ja sehr wahrscheinlich, dass Frau Wille ihren Täter kannte. Vielleicht hatte er am Tatabend gar nicht vor, das Opfer umzubringen und es handelte sich um einen Mord im Affekt?
Oder eine andere logische Theorie:
Ein Verbrecher, welcher viel Geld in der Wohnung der Gastwirtin vermutet, plant schon seit Wochen einen Raubüberfall. Durch das Klingeln versucht er, das persönliche Umfeld der Dame und mögliche Risiken für seine Tat genauer zu untersuchen.
Am Tatabend hatte I.W. gerade die Tür hinter sich zugemacht, als der Täter kommt und wieder klingelt. Jetzt reicht es ihr. Sie stellt sofort die Saftflaschen ab und geht zur Tür. Nun tritt der Täter ein, der sie wegen ihrem Schreien sofort angreift, mit dem Ziel sie ruhig zu stellen.
Wenn diese Theorie stimmen würde, müsste sie den Täter nicht zwingend gekannt haben...