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Mord an Iris Hans (1978)

50 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Mysteriös, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Iris Hans (1978)

08.10.2024 um 22:44
Da mein erster Thread gut angekommen ist, melde ich mich hiermit zu einem weiteren Cold-Case.
Es handelt sich hierbei um einen Fall, welcher bisher noch nicht in Aktenzeichen XY vorgestellt wurde. (Stand: Oktober 2024)

Es geht um den Mord an der damals 14-jährigen Iris Hans aus St.Johann in der Eifel, welche im August 1978 auf dem Weg zu ihrer Praktikumsstelle vergewaltigt und mit 26 Stichen, durch einen Schraubenzieher, erstochen wurde.




Hier einmal eine chronologische Darstellung des Falles:

Iris Hans, Schülerin der Sankt Veit-Schule in Mayen, absolviert gemeinsam mit ihrer Freundin ein Schulpraktikum in einer Reithalle gleichen Orts. Am Donnerstag, den 31.August 1978 wird sie von ihrem älteren Bruder nach Mayen gefahren, der sie folglich in der Innenstadt absetzt. An diesem Tag ist sie ohne ihre Freundin nach Mayen gefahren worden, da diese verschlafen hatte und von ihren Eltern separat zur Praktikumsstelle gefahren wird. Von der Innenstadt aus möchte Iris nun alleine zu der Reithalle gehen, welche sehr abgelegen liegt. Der Weg zur Halle ist sehr einsam.
Um ca. 23.50Uhr des selben Tages wird sie auf dem Weg zur Reithalle in einem Gebüsch tot aufgefunden. Der Auffindeort ist unterhalb der Unterführung der Bahnlinie Mayen-Münstermaifeld.
Seitens ihrer Arbeitsstelle wurde sie nicht als vermisst gemeldet. Lediglich ihre Eltern erstatteten, aufgrund ihrer großen Sorgen, am Abend des 31.August Vermisstenanzeige.




Vielleicht kann sich ja noch jemand an den Fall erinnern.

Als meine Hauptquelle zu dem Fall diente der nachstehende YouTube-Podcast:
https://www.youtube.com/watch?v=mfGuy6FTLvY


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Mord an Iris Hans (1978)

09.10.2024 um 09:51
Hallo Brick
mit diesem Fall habe ich mich vor Jahren einmal beschäftigt, da ich in Mayen geboren bin und dort 22 Jahre gewohnt habe.
Ich kann Dir sagen, das es leider nicht viel gibt was man recherchieren kann.
Es gab mal 2 Verdächtige die aber nicht überführt werden konnten.
Vor einigen Jahren gab es mal im SWR Fernsehen einen Bericht, wo der Bruder berichtete.
Auch gibt es im Netz einige alte Zeitungsberichte, die ich auch auf meinem Rechner noch habe.
Ich war zu der Zeit 16 Jahre und muss gestehen von dem Fall damals nichts gehört zu haben.
Leider wird sich in diesem Fall nichts mehr tun


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Mord an Iris Hans (1978)

09.10.2024 um 12:29
In einem kurzen Zeitungsbericht der „Rhein-Zeitung“ vom 29. März 2023 heißt es, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens an Iris Hans führen könnten, eine Belohnung von 1.500 € ausgesetzt hat.

Insbesondere fragen die Ermittler:
1. Kennen Sie Mitwisser, die sich damals nicht mit der Polizei in Verbindung gesetzt haben?

2. Sind Ihnen an Menschen starke Wesensveränderungen aufgefallen? Die etwa mit ihrem sozialen Umfeld gebrochen haben, unerwartet weggezogen sind oder psychisch auffällig waren? *
Dazu ist im Bericht eine Telefonnummer angegeben, unter der die Ermittler der Mordkommission Koblenz erreichbar sind.

* Zitate aus: https://www.rhein-zeitung.de/region/rheinland-pfalz/cold-cases-ungeloeste-faelle-der-polizei-rheinland-pfalz_artikel,-cold-case-iris-hans-laesst-polizei-nicht-los-suche-nach-zeugen-geht-weiter-_arid,2517195.html

Die „Rhein-Zeitung“ hat auch ein Video zum Fall Iris Hans veröffentlicht, in dem die Originalschauplätze zu sehen sind und in dem u.a. der damalige und der heutige Ermittler und die Geschwister von Iris zu Wort kommen. Die Ermittler erhofften sich auch neue Erkenntnisse durch DNA-Analysen, deren Ergebnisse damals (im Frühjahr 2023) aber noch nicht vorlagen.

In dem Video wird auch erwähnt, dass bei der Obduktion in Iris' Magen Speisereste gefunden wurden von einer Mahlzeit, die sie NICHT zu Hause eingenommen hatte. Sie muss an ihrem Todestag also irgendwo außerhalb ihres Zuhauses noch etwas gegessen haben. Es konnte jedoch nicht ermittelt werden, wo das war. Recherchen der Polizei in den Gaststätten der Umgebung führten zu keinem Ergebnis.

Möglicherweise war Iris vor ihrem Tod noch in einem Privathaushalt zu Gast? Auch soll der Fundort ihrer Leiche nicht der Tatort gewesen sein. Wurde sie evtl. in dem Haus getötet, in dem sie mutmaßlich zu Besuch war? Die Ermittler jedenfalls gehen anscheinend davon aus, dass es Mitwisser gibt, wie auch die oben zitierten Fragen zeigen.

Youtube: Der Fall Iris Hans, Cold Case aus Mayen: Warum musste 14-Jährige sterben?
Der Fall Iris Hans, Cold Case aus Mayen: Warum musste 14-Jährige sterben?
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Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=NUXvU-F6Wg4


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Mord an Iris Hans (1978)

09.10.2024 um 13:11
Zitat von rattichrattich schrieb:Möglicherweise war Iris vor ihrem Tod noch in einem Privathaushalt zu Gast?
Sie wurde zuletzt gesehen Kelberger Straße Ecke Kolpingstraße von der Freundin des Bruders. Bis hoch zur Reitanlage ist es nicht sehr weit. Es sind vielleicht 100 Häuser auf dem Weg. Man müsste mehr über ihre Essgewohnheiten wissen. Wo isst sie denn, wenn sie den ganzen Tag in der Reitanlage das Praktikum macht? Hatte sie eine Brotdose oder ähnliches mitgenommen? Daß sie auf dem kurzen Stück in ein Haus gegangen ist, kann ich mir schwer vorstellen.
Genauso schwer, daß sie in ein Auto gestiegen und zurückgefahren ist.

Sehe ich es richtig, daß sie spät dran war an diesem Morgen, wegen Freundin und Trödelei in der Stadt?


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Mord an Iris Hans (1978)

09.10.2024 um 16:30
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Sehe ich es richtig, daß sie spät dran war an diesem Morgen, wegen Freundin und Trödelei in der Stadt?
Im oben verlinkten Video ( Beitrag von rattich (Seite 1) ) sagt der ehemalige Ermittler (ab Min. 6:13), dass Iris das Praktikum auf dem Reiterhof gemeinsam mit einer Schulfreundin machte. Iris‘ älterer Bruder brachte sie morgens immer mit dem Auto nach Mayen, wo sie sich mit ihrer Freundin traf. Dann gingen die beiden zu Fuß weiter zum Reiterhof, der etwas außerhalb der Stadt lag (und sicher nach der Arbeit auch wieder gemeinsam zurück).

Am Tattag jedoch, einem Donnerstag, hatte die Freundin verschlafen, so dass Iris, nachdem sie in Mayen aus dem Auto ihres Bruders ausgestiegen war, allein in Richtung Reiterhof ging. Doch dort kam sie nie an. Das stellte sich aber erst heraus, nachdem Iris nicht wie gewohnt nachmittags um 16 Uhr wieder nach Hause zurückgekommen war und die Eltern wohl beim Reiterhof nachfragten. Zunächst suchten sie sicher selbst nach Iris, und abends gegen 20 Uhr alarmierten sie dann die Polizei. Bei der folgenden Suchaktion wurde Iris‘ Leiche gefunden, auf der Strecke zwischen Mayen und Reiterhof. Der Täter hatte ihr mit einem Messer 26-mal in Brust und Hals gestochen.

Wie der Ermittler sagt, war es offensichtlich eine „sexuell motivierte“ Tat. Da in Iris‘ Magen Reste einer Mahlzeit gefunden wurden, die sie erst nach dem Verlassen ihres Zuhauses bzw. des Autos zu sich genommen haben konnte, hat sie sich vor ihrem Tod also sehr wahrscheinlich noch irgendwo in einem Lokal oder einem Privathaus aufgehalten.

Das Ganze passierte an dem Tag, als Iris ausnahmsweise allein den Weg zum Reiterhof ging. Vielleicht gab es dort in der Nähe jemanden, dem Iris aufgefallen war und dem sie gefiel? Er könnte ihr regelmäßig (?) auf dem Weg zum Reiterhof begegnet sein oder z.B. auch selbst etwas mit dem Reiterhof zu tun gehabt haben. Als er Iris an diesem Morgen alleine sah, wollte er vielleicht seine Chance nutzen und sprach sie an / lud sie zum Essen ein? Und danach unternahm er einen „Annäherungsversuch“, der dann eskalierte und zu der Tat führte? Vielleicht benutzte er als Tatwaffe ein Küchenmesser, das gerade greifbar war? Anschließend müsste er dann die Möglichkeit gehabt haben, Iris‘ Leiche vom Tatort an den Fundort zu bringen, vermutlich mit einem Fahrzeug. Oder, falls der Täter selbst kein Fahrzeug besaß, müsste ihm jemand mit Fahrzeug dabei geholfen haben.

Die Verbringung der Leiche an einen anderen Ort spricht ja dafür, dass der Täter etwas mit dem Tatort zu tun hatte, er also befürchten musste, dass man ihn, wenn der Tatort bekannt wäre, mit der Tat in Verbindung bringen würde.

Etwas irritierend finde ich, dass der Reiterhof anscheinend nicht bei den Eltern nachfragte, als Iris den ganzen Tag unentschuldigt wegblieb. Nach dem, was man im Video über sie hört, scheint sie doch ein zuverlässiges, gewissenhaftes Mädchen gewesen zu sein. Oder war man es auf dem Reiterhof vielleicht gewohnt, dass Schülerpraktikanten auch mal nicht erschienen, und nahm das nicht so ernst?


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Mord an Iris Hans (1978)

09.10.2024 um 20:55
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Bis hoch zur Reitanlage ist es nicht sehr weit
Von der Ecke Kolpingstr. / Kelbergerstr. Bis zum Reiterhof sind es schon etwas über 1 km.
Zudem war da zu der Zeit noch nicht viel bebaut. Das Neubaugebiet " Hinter Burg" war gerade erst im entstehen. Somit war der Weg sehr abgelegen und einsam. Wir waren als Kinder dort oben immer Schlitten fahren weil nur Wiesen und Felder.
Man sollte sich da von Google Maps heute nicht irritieren lassen.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 13:06
Zitat von KTKT schrieb:Bis zum Reiterhof sind es schon etwas über 1 km.
Zudem war da zu der Zeit noch nicht viel bebaut. Das Neubaugebiet " Hinter Burg" war gerade erst im entstehen.
10-15min zu Fuß und noch weniger Einkehrmöglichkeiten. Also doch mit jemandem mitgefahren und später zu Mittag gegessen? Die Polizei hat sich in den umliegenden Gaststätten erkundigt, dann war es wahrscheinlich eine warme Mahlzeit.
Zitat von rattichrattich schrieb:Vielleicht benutzte er als Tatwaffe ein Küchenmesser, das gerade greifbar war?
Die Tatwaffe war ein langer, schraubenzieherähnlicher Gegenstand.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 14:09
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Die Tatwaffe war ein langer, schraubenzieherähnlicher Gegenstand.
Woher kommt diese Info?
Im Video oben wird gleich zu Beginn gesagt, dass Iris „mit 26 Messerstichen in Brust und Hals“ starb (Min. 0:15).

Im Eingangsbeitrag zu diesem Thread steht „mit 26 Stichen, durch einen Schraubenzieher,“. Als „Hauptquelle“ ist dort ein YouTube-Podcast angegeben. Ich weiß nicht, woher der Podcast-Ersteller seine Informationen hat, würde aber annehmen, dass das Video der Rhein-Zeitung, das unter Mitwirkung der damaligen und heutigen Ermittler entstand, da authentischer ist.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 14:51
Zitat von rattichrattich schrieb:Woher kommt diese Info?
Zeitungsartikel im Video. "Bei dem Tatwerkzeug handelt es sich vermutlich um einen langen Schraubenzieher."


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 15:19
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Zeitungsartikel im Video. "Bei dem Tatwerkzeug handelt es sich vermutlich um einen langen Schraubenzieher."
Das waren damals wohl die ersten Einschätzungen nach Augenschein, die in den Presseberichten wiedergegeben wurden. Ein „langer Schraubenzieher“ wurde zunächst „vermutet“, wie es im Artikel heißt. Die Obduktionsergebnisse lagen zu dem Zeitpunkt sicher noch nicht vor. Anscheinend gab es bei der Obduktion aber dann andere Erkenntnisse, denn das Video formuliert die Verwendung eines Messers als Tatsache, ohne Einschränkung. Deshalb gehe ich davon aus, dass das korrekt ist.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 15:54
Zitat von KTKT schrieb:Von der Ecke Kolpingstr. / Kelbergerstr. Bis zum Reiterhof sind es schon etwas über 1 km.
Zudem war da zu der Zeit noch nicht viel bebaut. Das Neubaugebiet " Hinter Burg" war gerade erst im entstehen. Somit war der Weg sehr abgelegen und einsam. Wir waren als Kinder dort oben immer Schlitten fahren weil nur Wiesen und Felder.
Man sollte sich da von Google Maps heute nicht irritieren lassen.
Ich stamme aus der Gegend und kenne den Weg zur Reithalle gut.

Wenn ich es richtig verstanden habe, geht die Kripo davon aus, dass der Fundort nicht unbedingt der Ort der Tat ist.

Was nachvollziehbar ist.

Der Weg ist zwar etwas einsam; allerdings ist fast gleich oberhalb der Bahnüberführung und unterhalb der Reithalle ein großer, in der Gegend bekannter Hof.
Mit an - oder abfahrenden Autos war immer zu rechnen. Auch Reitersleute, die ihre Pferde in der Reithalle haben und dort hin fahren, um in der Halle zu reiten, oder aus zu reiten. So ganz einsam ist und war es dort m.E. nie, außer in der Nacht.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 16:19
Zitat von rattichrattich schrieb:Anscheinend gab es bei der Obduktion aber dann andere Erkenntnisse
Satz vorher im Zeitungsartikel: "Laut Obduktionsergebnis...."


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 17:16
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Satz vorher im Zeitungsartikel: "Laut Obduktionsergebnis...."
Der Hinweis „Laut Obduktionsergebnis“ im Zeitungsartikel bezieht sich auf die 26 Stiche in Brust und Hals. Das ist wohl gesichert.

Das Tatwerkzeug aber wird nur vermutet: „… handelt es sich vermutlich um einen langen Schraubenzieher“.

Damals ging man also von einem Schraubenzieher aus. Ob es später noch andere Erkenntnisse gab, die eher auf ein Messer hindeuteten, ist mir nicht bekannt. Im Video jedenfalls wird „Messerstiche“ gesagt. Vielleicht gilt heute ein Messer als wahrscheinlich, denn ansonsten könnte man auch nur von „Stichen“ sprechen, ohne das Tatwerkzeug genauer zu benennen. Es heißt aber ausdrücklich „Messerstiche“.

Definitiv klären können wir es hier wohl nicht.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 17:20
Ich frage mich ja, ob und wann und wie die Freundin denn am Reiterhof ankam. Sie hat IH dann ja offenbar auch auf dem Weg dorthin nicht gesehen. Ich frage mich auch, weshalb der Täter die Leiche dann zu diesem Ort verbracht hat. Wenn er Iris woanders hin mitnahm, ggf. zum späteren Tatort, dort offenbar noch Zeit mit ihr verbrachte, dann hätte er sie ja auch gänzlich woanders ablegen können. Er muss sie ja noch am gleichen Tag abgelegt haben. Wenn es dort Höfe und den Reiterhof gab, wird es an einem Augusttag oder auch -abend sicherlich regelmäßigen Verkehr gegeben haben, so dass das schon ein Risiko war. War der Tatort womöglich in der Nähe?


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 17:35
Der Alageort von I.H. ist ein Rätsel.

Ich glaube jedoch, damals gab es dort viele Hecken und nicht gut einsehbares Gebüsch.

Einige Jahre später wurde fast direkt dort ein Haus gebaut.


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Mord an Iris Hans (1978)

10.10.2024 um 22:33
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich frage mich ja, ob und wann und wie die Freundin denn am Reiterhof ankam. Sie hat IH dann ja offenbar auch auf dem Weg dorthin nicht gesehen.
Im Eingangspost hier steht, dass die Freundin später von ihren Eltern zum Reiterhof gefahren werden sollte (Beitrag von Brick (Seite 1)). Iris ging alleine voraus. Wenn die Freundin später auf dem Weg zum Reiterhof Iris nicht mehr sah, ging sie sicher davon aus, Iris sei schon auf dem Reiterhof angekommen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich frage mich auch, weshalb der Täter die Leiche dann zu diesem Ort verbracht hat. Wenn er Iris woanders hin mitnahm, ggf. zum späteren Tatort, dort offenbar noch Zeit mit ihr verbrachte, dann hätte er sie ja auch gänzlich woanders ablegen können. Er muss sie ja noch am gleichen Tag abgelegt haben.
Ich vermute, der Täter wollte mit der Ablage der Leiche auf dem Weg zwischen Mayen und dem Reiterhof suggerieren, irgendein Fremder wäre Iris dort auf ihrem Weg zufällig begegnet, hätte sie abgefangen und getötet und dann liegenlassen.

In Wirklichkeit dürfte eher das genaue Gegenteil der Fall gewesen sein: Der Täter war (meiner Vermutung nach) jemand, den Iris kannte und bei dem sie keinen Argwohn hatte. Vielleicht wohnte er ja in der Nähe, und sie ging ganz freiwillig und auch gerne z.B. mit ihm nach Hause. Er könnte ihr etwa erzählt haben, er hätte gerade etwas besonders Leckeres zu essen daheim, und zum Reiterhof könnte sie doch auch noch etwas später gehen.
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Der Alageort von I.H. ist ein Rätsel.
Ich kenne die Gegend dort nicht, aber ich nehme an, der Täter hat Iris' Leiche an einer schlecht einsehbaren Stelle des Weges abgelegt, z.B. hinter Büschen oder in einem Graben. Auch das würde dafür sprechen, dass er die Gegend dort gut kannte.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:War der Tatort womöglich in der Nähe?
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass der Tatort dort in der Nähe liegt, wenn auch vielleicht nicht im Freien.

Evtl. wurden bei den neueren Untersuchungen der Asservate auch z.B. Fasern auf Iris‘ Kleidung gefunden, die vom Täter oder aus dem Täterhaushalt stammen könnten? Darüber ist aber sicher nichts veröffentlicht worden.

Der Fall Iris Hans erinnert mich an den Mord an der 12-jährigen Heike Wiatrowski, zu dem es hier auch einen Thread gibt (Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977). Heike wurde ermordet, als sie in ihrem Elternhaus gerade allein war. Sie muss den Täter selbst eingelassen haben. Sie starb durch 19 Stiche mit verschiedenen Küchenmessern, die aus dem Haushalt ihrer Eltern stammten, und durch Schläge mit einem schweren Stein auf den Kopf (Mord an Heike Wiatrowski (12) in Sickte 1977 (Seite 115) (Beitrag von SpiderWeb)). Der Täter ist bis heute unbekannt.


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Mord an Iris Hans (1978)

11.10.2024 um 10:10
Zitat von rattichrattich schrieb:Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass der Tatort dort in der Nähe liegt, wenn auch vielleicht nicht im Freien.
Das ist zumindest wahrscheinlich. Aber wir wissen es nicht.

Ein großer Knackpunkt in diesem Fall ist wohl auch der Mageninhalt des Opfers. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss Sie noch etwas irgendwo gegessen haben - nicht zu Hause allerdings.

Der damals ermittelnde Beamte (längst im Ruhestand), gibt an, dass Ihn dieser Fall niemals losgelassen hat.

Das schreckliche Verbrechen ist 46 Jahre her. Die Chance, den Fall aufzuklären halte ich leider für gering. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.


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Mord an Iris Hans (1978)

11.10.2024 um 15:43
Zitat von rattichrattich schrieb:Im Eingangspost hier steht, dass die Freundin später von ihren Eltern zum Reiterhof gefahren werden sollte
Ja. Aber ist das auch so passiert und wann war das? Wenn IH auf dem Weg zum Hof hätte sein sollen und die Freundin mit Auto vorbei fuhr, ergibt sich ja ein Zeitfenster, wann IH hätte da sein müssen/da war und wann gesichert nicht mehr. Ist dieses zeitfenster 20 Minuten oder 2 Stunden lang?
Zitat von rattichrattich schrieb:Wenn die Freundin später auf dem Weg zum Reiterhof Iris nicht mehr sah, ging sie sicher davon aus, Iris sei schon auf dem Reiterhof angekommen.
Als sie dann auf dem Hof nachfragte, wo IH denn sei, was wurde gesagt und ob ihr dabei iwas komisch vorkam? Sie kam ja offenbar auch nicht auf die Idee, bei IH zuhause nachzufragen, obwohl sie wusste, dass IH auf dem Weg zum Hof war.
Zitat von rattichrattich schrieb:Der Täter war (meiner Vermutung nach) jemand, den Iris kannte und bei dem sie keinen Argwohn hatte. Vielleicht wohnte er ja in der Nähe, und sie ging ganz freiwillig und auch gerne z.B. mit ihm nach Hause. Er könnte ihr etwa erzählt haben, er hätte gerade etwas besonders Leckeres zu essen daheim, und zum Reiterhof könnte sie doch auch noch etwas später gehen.
Womit könnte eine ihr bekannte Person sie davon freiwillig abhalten, ihren Job auf dem Hof anzutreten? Sie hätte sich ja ansonsten sicherlich auch dort abgemeldet. Gerade wenn sie länger weg bleibt und nicht zum Praktikum ging, ggf sogar über Mittag, müsste es ja einen Grund für ein freiwilliges Fernbleiben ohne Abmeldung geben.

Andererseits, es wunderte sich offenbar auch niemand, dass sie nicht kam. Verbindliche Strukturen gab es evtl nicht so. Obwohl die Freundin ja sicherlich gesagt haben wird, IH war auf dem Weg zur Arbeit.


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Mord an Iris Hans (1978)

11.10.2024 um 20:33
Zitat von rattichrattich schrieb:Er könnte ihr etwa erzählt haben, er hätte gerade etwas besonders Leckeres zu essen daheim,
1978 waren Männer, die kochen können, selten. In der ländlichen Gegend wurde bestimmt zu 90% von Frauen gekocht.
Vielleicht war noch eine Frau im Spiel? Oder mußte das Opfer selbst kochen?


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Mord an Iris Hans (1978)

11.10.2024 um 22:36
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Als sie dann auf dem Hof nachfragte, wo IH denn sei, was wurde gesagt und ob ihr dabei iwas komisch vorkam? Sie kam ja offenbar auch nicht auf die Idee, bei IH zuhause nachzufragen, obwohl sie wusste, dass IH auf dem Weg zum Hof war.
Es wäre von der 14-jährigen Freundin sicher sehr viel verlangt, anstelle ihrer erwachsenen „Vorgesetzten“ auf dem Reiterhof die Verantwortung für Iris zu übernehmen. Das Verhalten der Freundin am Tattag wird in den Medienberichten, die ich zu dem Fall kenne, überhaupt nicht thematisiert, und das bestimmt aus gutem Grund. Vielleicht ging es für die Praktikanten auf dem Reiterhof ja wirklich locker zu, vielleicht hieß es, „ach, die Iris macht sich wohl mal einen schönen Tag, morgen ist sie wieder da“, und die Freundin war zu schüchtern, um bei den Leuten auf dem Reiterhof auf Nachforschungen zu drängen. Als Iris dann ermordet aufgefunden wurde, wird die Freundin sich genug Vorwürfe gemacht haben.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Womit könnte eine ihr bekannte Person sie davon freiwillig abhalten, ihren Job auf dem Hof anzutreten? Sie hätte sich ja ansonsten sicherlich auch dort abgemeldet. Gerade wenn sie länger weg bleibt und nicht zum Praktikum ging, ggf sogar über Mittag, müsste es ja einen Grund für ein freiwilliges Fernbleiben ohne Abmeldung geben.
Vermutlich war ein längeres Wegbleiben vom Praktikum ja gar nicht vorgesehen, zumindest nicht von Iris‘ Seite. Der Täter könnte z.B. gesagt haben, auf dem Reiterhof sei es gar kein Problem, mal etwas später zu kommen, da sei niemand böse, es gäbe ja genügend Leute dort, und Iris ließ sich überreden. Vielleicht war sie mittags dann schon gar nicht mehr am Leben?
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:1978 waren Männer, die kochen können, selten. In der ländlichen Gegend wurde bestimmt zu 90% von Frauen gekocht.
Vielleicht war noch eine Frau im Spiel? Oder mußte das Opfer selbst kochen?
Ich gehe ja eher von einem jugendlichen Täter aus. Dass er selbst gekocht hätte, nehme ich nicht an, auch nicht, dass er von Iris bekocht werden wollte. Vielleicht hatte z.B. seine Mutter am Vortag etwas Gutes gebacken, mit dem er Iris locken wollte? Oder, sie war ja tierlieb, er erzählte ihr etwas von kleinen Kätzchen, die es bei ihm zu Hause gab? Es ging ihm ja vermutlich vor allem darum, sie zu sich nach Hause zu bekommen, oder an einen anderen Ort, an dem er mit ihr allein war.


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