Teenager im Teneriffa-Urlaub verschwunden - Jay Slater (19)

@Kitri

Kitri schrieb:Der Bus in diese Richtung fährt unter der Woche erst um 11:17 in Masca ab.

Verstehe ich diesen Busfahrplan denn falsch?

https://titsa.com/index.php/tus-guaguas/lineas-y-horarios/linea-355

Demnach fährt der Bus 355 täglich um 10:05 in Masca in Richtung Santiago del Teide. Oder?

Die Karte dazu: Beitrag von sooma (Seite 5)

sooma schrieb:Verstehe ich diesen Busfahrplan denn falsch?

Nein, ich würde sagen du verstehst den richtig. Ich sprach ja vom Bus Richtung Buenavista. Das, was du verlinkt hast, ist der Fahrplan für die Richtung, in die er gemusst hätte (also Santiago del Teide und NICHT Buenavista). Vollkommen richtig also und deckt sich mit der Auskunft der Einheimischen, dass sein Bus um 10 fährt.

Kitri schrieb:Vollkommen richtig also und deckt sich mit der Auskunft der Einheimischen, dass sein Bus um 10 fährt.

Ok, danke! Muss für mich auch nochmal neu sortieren:

Er hat also den Bus auch gar nicht verpasst, der wäre erst gekommen. In der Woche fährt der erste Bus in Richtung seiner Unterkunft um 10:05 Uhr.

Von Masca in Richtung Buena Vista aber erst wieder um 11:15 Uhr.

In Buena Vista selbst fährt der Bus um 09:35 oder 12:00 Uhr über Masca in Richtung Santiago del Teide.

Er ist erstmal in Richtung Buena Vista auf der Straße gelaufen und muss dann rechterhand in das Gebiet gelaufen sein, aus dem er dann den Anruf abgesetzt hat.


Kommt das hin?
_______

Noch eine Grafik dazu, die die Örtlichkeiten zeigt:


https://www.bbc.com/news/articles/c3ggj8zv62zo

Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Einheimischen, die er nach dem Bus gefragt hat, nicht mit mindestens einem Glas Wasser ausgeholfen oder sonstige Hilfe geleistet hätten. Auch wenn sie von den vielen Touristen genervt sind, sind es doch generell sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Für mich passt das nicht zusammen.

puntanorte schrieb:Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Einheimischen, die er nach dem Bus gefragt hat, nicht mit mindestens einem Glas Wasser ausgeholfen oder sonstige Hilfe geleistet hätten

Vielleicht wollte er keins? Ich finde das klingt schon recht schlüssig und die einheimischen drücken ja auch nicht einfach jedem Wasser in die Hand wenn er noch soweit fit wirkte

puntanorte schrieb:Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Einheimischen, die er nach dem Bus gefragt hat, nicht mit mindestens einem Glas Wasser ausgeholfen oder sonstige Hilfe geleistet hätten.

Er hat ja anscheinend nur nach dem Bus gefragt. Der Vermieterin schien er soweit normal und nicht hilfebedürftig, sie ging lediglich von Sprachhürden aus. Finde daran jetzt nichts merkwürdig.

Hier ist das SkyNews-Interview mit der Café-Bar-Besitzerin Ophelia, bei der JS gegen 8 Uhr zweimal nach einer Busverbindung nachgefragt hat.

Jay Slater: Hunt for missing British teenager in Tenerife continues

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Interessantes Interview. Ein bisschen strange, dass er die Frau zweimal nach der Busabfahrt gefragt hat. Sie hat es doch schon beim ersten Mal eindeutig gesagt, dass der Bus um 10 Uhr fährt. Das wären also zwei Stunden gewesen, die er hätte warten müssen. Die hätte er doch locker abwarten können anstatt einen 11-Std.-Weg zu wählen. So ein junger Mann ist doch sicher so fit im Internet, dass er das dort ablesen konnte wie lange ein Fußmarsch wäre. Bei dem Café wären bestimmt Leute mit Auto früh morgens eingekehrt, die einen Kaffee trinken und anschließend weiterfahren. Da hätte er sich anschließen können.

Vielen Dank für das Video von Sky News.

Die Dame sagt gemäß der Übersetzung, dass er zweimal nach dem Bus gefragt hat und sie jedesmal gesagt hat "um zehn Uhr". Und sie sagt, dass sie ihn später als sie auf dem Weg zu ihrem Auto war ihn schnell laufen sah.

Von einer Richtung oder falschen Richtung hat sie nichts gesagt.

Forester schrieb:Von einer Richtung oder falschen Richtung hat sie nichts gesagt.

In diesem Ausschnitt anscheinend nicht, leider versteht man den Originalton kaum. Von "falsch" war von ihr auch nichts zu lesen, von der Richtung schon:

Later on I left my house because I was going to take the car towards Buena Vista, and about a kilometre, a kilometre and a half, from the house I saw a guy walking in the same direction as I was going with the car.

https://www.itv.com/news/granada/2024-06-21/remote-airbnb-owner-saw-jay-slater-walking-along-mountain-path

Frei übersetzt:

"Später verließ ich mein Haus, weil ich mit dem Auto in Richtung Buena Vista fahren wollte und etwa einen, anderthalb Kilometer von meinem Haus entfernt sah ich einen Mann, der in dieselbe Richtung ging, wie ich mit dem Auto fuhr."

Den sie als Jay erkannte.

Da diese Ferienwohnung etwas außerhalb von Masca bergaufwärts liegt, hätte er von dort zur Haltestelle noch eine Strecke hinunter zum Ort laufen müssen.

Travelling down into Masca would take around 15 minutes downhill, but going any further would realistically require some form of road transport; whether that be via car, taxi or bus.

Jay reportedly left the rental and walked uphill, further north of Tenerife. The next main village you would reach is Las Portelas, which takes around two hours on foot and involves hiking up mountains and along tricky roads and paths.

https://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/i-visited-tenerife-airbnb-missing-29402303

Frei übersetzt:

"Der Weg hinunter nach Masca würde etwa 15 Minuten bergab dauern, aber um weiterzukommen, wäre realistischerweise eine Form des Straßentransports erforderlich, sei es mit Auto, Taxi oder Bus.

Jay verließ die Ferienwohnung und ging zu Fuß bergauf, weiter in den Norden von Teneriffa. Der nächste größere Ort, den man erreichen würde, ist Las Portelas, was etwa zwei Stunden Fußmarsch erfordert, bei dem man die Berge hinauf und über schwierige Straßen und Wege wandern muss."


Detaillierte Karte von Teneriffa, zu vergrößern: https://www.gifex.com/fullsize/2010-10-13-12269/Mapa_de_carreteras_de_la_Isla_Tenerife.html

@sooma
Danke für die ausführlichen Übersetzungen, die in der Tat ausführlicher sind wie in dem Video.

Mit ist aufgefallen, dass in den geposteten Quellen allerdings nichts von "schnell laufen" oder "Walking fast" steht. Im Video wird jedoch davon gesprochen.

Irgendwie wiedersprüchlich und bestimmt auch aufgrund der Übersetzung von Spanisch in Englisch noch komplizierter.

Jedenfalls ist die "Richtung Norden" die immer wieder genannt wird in zahlreichen Übersetzungen, wenn man nach Las Americas oder Los Christianos möchte auf jeden Fall "falsch".

Mann müsste auf jeden Fall Richtung Süden um zurück zu seiner Unterkunft zu kommen in diesem Fall.

sooma schrieb:Da diese Ferienwohnung etwas außerhalb von Masca bergaufwärts liegt, hätte er von dort zur Haltestelle noch eine Strecke hinunter zum Ort laufen müssen.

Die Ferienwohnung liegt aber direkt neben dieser Café-Bar und direkt dort befindet sich auch eine Bushaltestelle.

Forester schrieb:Mit ist aufgefallen, dass in den geposteten Quellen allerdings nichts von "schnell laufen" oder "Walking fast" steht. Im Video wird jedoch davon gesprochen.

Doch, da hatte @CorvusCorax auch schon eine Quelle verlinkt:
Beitrag von CorvusCorax (Seite 6)

CorvusCorax schrieb:„Danach ging er weg und ich sah ihn nicht mehr. Später stieg ich in mein Auto und sah ihn. Er ging schnell. Aber danach sah ich ihn nicht mehr.“

Hier nochmal die Location Ferienwohnung/Café-Bar in Masca. Dieses Masca ist ja ein ziemlich langgezogenes Dorf, diese Ferienwohnung liegt quasi im "Oberdorf" von Masca.

The rental, called Casa Abuela Tina, is joined onto the back of a bar and restaurant on the outskirts of the village of Masca. It is listed online as a holiday home

Übersetzung:

Das Mietobjekt mit dem Namen Casa Abuela Tina ist an der Rückseite einer Bar und eines Restaurants am Rande des Dorfes Masca angebaut. Es ist im Internet als Ferienhaus aufgeführt

Quelle:

https://www.mirror.co.uk/news/world-news/missing-jay-slater-took-haunting-33073256

@CorvusCorax
Danke! Es liegt also bergaufwärts am Rand von Masca, die Haltestelle nicht aus der Welt.
Ob die Restaurants schon geöffnet waren, da bin ich mir nicht sicher, die Bars vielleicht eher.

xoxalb schrieb:Das wären also zwei Stunden gewesen, die er hätte warten müssen. Die hätte er doch locker abwarten können anstatt einen 11-Std.-Weg zu wählen. So ein junger Mann ist doch sicher so fit im Internet, dass er das dort ablesen konnte wie lange ein Fußmarsch wäre. Bei dem Café wären bestimmt Leute mit Auto früh morgens eingekehrt, die einen Kaffee trinken und anschließend weiterfahren. Da hätte er sich anschließen können.

Zumindest noch etwas trinken. Stimme zu, dass der Umweg nach Buenavista del Norte keinen Sinn zu machen scheint. Die Idee, alles ohne Verpflegung zu Fuß zu laufen, kann ich mir nur damit erklären, dass er kein Geld mehr hatte. Dann war es aber definitiv die falsche Richtung.

@CorvusCorax
Danke für die Erklärung und die genauere Beschreibung der Location des Mietobjektes, also der Unterkunft von Jay Slater in der Nacht vor dem Verschwinden.

Eigentlich alles relativ easy, wenn man dann etwas strukturiert und mit Hilfe der freundlichen einheimischen zurück nach Los Christianos also Richtung Süden möchte und sich höchst wahrscheinlich mit 19 auch mit der Nutzung seines Smartphones auskennt und ein paar Brocken spanisch kann.

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre....

sooma schrieb:Zumindest noch etwas trinken. Stimme zu, dass der Umweg nach Buenavista del Norte keinen Sinn zu machen scheint. Die Idee, alles ohne Verpflegung zu Fuß zu laufen, kann ich mir nur damit erklären, dass er kein Geld mehr hatte. Dann war es aber definitiv die falsche Richtung.

Volle Zustimmung! Kein Geld wäre eine Möglichkeit, offensichtlich keine Akkuleistung mehr beim Handy und etwas orientierungslos und ggf. Substanzen die nicht zu einem besonnenen Verhalten beitragen, plus eventuell mangelnde Kenntnisse wie man ein Smartphone richtig nutzt um
sich zu orientieren sowie evtl. mangelnde Sprachkenntnisse (spanisch), mangelnde Kenntnisse über die Topographie und das Klima des Landes in dem man sich aktuell befindet, sind natürlich alles in allem eine Mischung die mächtig ins Auge gehen kann, egal ob zu Hause oder auf den fernen Kanaren.

Das Zusammenspiel macht es meiner Ansicht nach aus. Einer der genannten Punkte alleine wäre sicherlich harmlos.

Also zum Beispiel Handy leer alleine = völlig egal wenn man in den richtigen Bus einsteigt.

Nur orientierungslos, wenn man sich mit Hilfe der Hinweise der einheimischen und des Smartphones zu helfen weiß.

Kein Geld mehr ist auch völlig wurscht
, wenn man dann so clever ist und nicht fremden Männern in einem fremden Land mitfährt und voll die Orientierung hat, bzw auf der Fahrt aufpasst und nicht unbedingt 60 km weit weg fährt.

Einfach mal auf gut Glück loslaufen und das auch noch in die falsche Richtung und ohne Verpflegung wäre alleine auch total ok, WENN man den Fehler möglichst rasch bemerkt und umkehrt bzw mit einem vollgeladenen Handy um Hilfe bittet evtl einen Notruf absetzt. Alles kein Problem.

Aber hier sieht es irgendwie nach einer Verkettung von zu vielen unglücklichen Umständen aus.

Forester schrieb:[...] plus eventuell mangelnde Kenntnisse wie man ein Smartphone richtig nutzt um
sich zu orientieren [...]

wie meinst du das? Auf welche Arten und Weisen kann man ein Smartphone denn "richtig" nutzen, um sich zu orientieren?

Ich kenne z. B. nur Maps und andere Kartennavigation-Apps (und selbst bei den Apps kann es tatsächlich zu unterschiedlichen angezeigten Routen kommen, obwohl Start- und Zielpunkt dieselben sind).
Der Kompass, den es auf manchen Handys gibt, hab ich noch nie benutzt.

Ich denke schon, dass Jay fähig war ein Smartphone zu nutzen, auch zur Navigation. Er muss ja auch irgendwie geschnallt haben, dass er ca 11 Std. Fußmarsch von seinem Ziel entfernt ist. Das kann ja eigentlich nur über Maps stattgefunden habeb, oder?

Zum Thema "kein Geld mehr haben". Die Busfahrt hätte ja auch Geld gekostet. Wieso erkundigt er sich mehrmals über Ankunft bzw Abfahrt des Busses, wenn er sich das Ticket ohnehin nicht hätte leisten können.

@Niilanaya
Du hast es selbst angesprochen. Der Kompaß zum Beispiel. Und zur richtigen Nutzung gehört auch, dass man sich niemals auf eine Reise mit leerem Akku macht oder eine Powerbank mitnimmt. Das gilt insbesondere für solche spontanen nächtlichen Touren.

Außerdem informiert man sich grundsätzlich über sein Reiseziel. Was früher die Reiseführer waren ist heute eben das Smartphone.

Welche Gefahren gibt's grundsätzlich an meinem Reiseziel, wie groß ist die Insel, wo sind welche Berge grob.

Dazu gehört auf Reisen auch der richtige Tarif.

Für Engländer ist Spanien nicht unbedingt im Tarif enthalten.

Mit einem Prozent in die falsche Richtung zu laufen ist jedenfalls meilenweit von "richtig" entfernt.

Forester schrieb:Mit einem Prozent in die falsche Richtung zu laufen ist jedenfalls meilenweit von "richtig" entfernt.

aber hatte er tatsächlich schon beim Loslaufen 1%? Dann hätte das Handy aber niemals einen Anruf starten können. Weiß ja nicht, wie es bei anderen Handys ist, aber bei meinem ist nach 3% ziemlich schnell Schluss. Dass er da noch telefoniert haben soll kann ich mir nicht vorstellen.

Und das mit dem Informieren über das Reiseziel und die Größe der Insel etc. hat er wahrscheinlich nicht gemacht, da er ja eigentlich für das Festival da war und nicht an sich, um Teneriffa als solches zu erkunden.